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Isa (46-50)
Verreist als Familie • Juli 2016 • 2 Wochen • Sonstige
An sich ein gutes Hotel, ABER...
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Wir waren vom 8. bis zum 22. Juli 2016 mit unserer fünfjährigen Tochter im Cleopatra Luxury Resort Makadi Bay. Wir hatten uns für dieses Hotel entschieden, weil die Extra Divers Tauchbasis daran angeschlossen ist und unsere Tochter in den kostenlosen Kinderclub gehen konnte. Die Anreise verlief problemlos. Die Tourismus-Flaute wurde am Flughafen in Hurghada sofort deutlich: keine ankommenden Reisenden außer denen von unserem Flug; die Visa erhielten wir in weniger als 5 Minuten ohne Warteschlange; in der Gepäckhalle warteten nur die Reisenden von unserem Flug auf ihre Koffer, sonst war die Halle leer; der Transfer zum Hotel (nur drei Familien aus Deutschland) erfolgte per Transporter statt im großen Reisebus; der Busparkplatz war, abgesehen von wenigen Kleinbussen, leer. Wir sind seit 2002 etliche Male nach Ägypten gereist und haben so etwas noch nie gesehen. Wir bezogen unser Zimmer und hatten beim anschließenden Abendessen die erste Überraschung: Das Restaurant war voll, hektisch und laut. Allerdings bestand der überwiegende Teil der Gäste aus ägyptischen Familien. Es stellte sich heraus, dass es nicht nur am Zuckerfest (Ende des Ramadans) lag, sondern vielmehr an der Entscheidung des Hotel-Managements, der Unterbelegung durch Angebote für Einheimische entgegenzuwirken. Und wir hatten punktgenau die ägyptischen Ferien erwischt! Während in früheren Jahren keine ägyptischen Gäste in den Hotels zu sehen waren, reisen jetzt kinderreiche Familien mit Freunden und Verwandten (natürlich ebenfalls mit Anhang) an. Bei allem Respekt für das Gastland und seine Bewohner: Vielen dieser Gäste fehlte leider das richtige Benehmen, Rücksichtnahme war wenig zu erwarten. Die Stimmung litt, zumindest aus deutscher Sicht, klar darunter. Am Pool, aber vor allem bei den Mahlzeiten im Restaurant, war es sehr laut (Erwachsene wie Kinder reden im Schnitt einfach lauter). Von „luxury“ nicht den Schatten einer Spur! Da herrschte Kantinenstimmung (Wobei es in der Betriebskantine mancher deutscher Großunternehmen weit geordneter und zivilisierter zugehen dürfte)! Kinder weinen, quengeln, schreien, Erwachsene rufen, schieben sich am Buffet rücksichtslos vor, an den Tischen lassen die Ägypter ihre Smartphone-Spiele und Videos in voller Lautstärke laufen, als wäre es noch nicht laut genug. Das All-Inclusive-Angebot wird schamlos ausgenutzt, die Teller werden mit Essen vollgepackt, die Hälfte davon wird nicht gegessen und landet im Müll oder einfach unter dem Tisch. Das Essen wird teilweise bis im Pool verzehrt (Kuchen von der Pool Bar), danach gibt es natürlich Krümel im Wasser und am Beckenrand. Wir haben persönlich mitbekommen, wie eine größere Gruppe ägyptischer Gäste, die in einem Saal des Hotels auf ihre Zimmer wartete, es schaffte, diesen Raum innerhalb kurzer Zeit komplett zu versauen. Überall, auf den Tischen, am Boden, auf den Tischtennistischen, lag Abfall: Tüten, Becher, Flaschen, Chipskrümel und sonstiger Müll! Noch nie zuvor hatte sich uns in einem Hotel ein solcher Anblick geboten. Der Manager begutachtete anschließend den Schaden und das Personal hielt das Ganze per Smartphone auf Video/Foto fest. Auch das Personal musste diese Situation ertragen und sah sich dazu den Angriffen mancher Gäste ausgesetzt, was wir auch direkt mitbekommen haben. Man sagte uns, die ägyptischen Familien würden ihre Kinder bei der Buchung oft nicht anmelden, oder ein Kind anmelden und mit drei Kindern anreisen, was das Hotel natürlich vor eine Herausforderung stellt. Eltern würden beim Kinderclub (für Kinder ab 4 Jahren) den Kinderwagen (natürlich mit Kind) reinschieben und stehen lassen, ohne sich weiter ums Kind zu kümmern, wohl mit dem Hintergedanken, dass es von der Kinderclubleiterin versorgt wird. Dann weigern sie sich, die Babysittergebühr zu bezahlen. Oder sie lassen ihre kleinen Kinder allein am Pool, so dass die Kinderclub-Angestellte (wohlgemerkt allein) sie aus dem Wasser holen muss. Das Management reagierte mit folgenden Maßnahmen: Die europäischen Gäste (zum größten Teil Deutsche) nahmen übergangsweise das Mittagsessen separat im italienischen Restaurant Vista Mare ein (An der Poolbar kann man auch essen, aber wir taten es nur einmal, weil wir eine halbe Stunde auf unsere Bestellung warten mussten); statt Portionsbutter gab es für die ägyptischen Gäste in Stücke geschnittene normale Koch- und Backbutter (Die Kellner müssen auch nicht angebrochene Päckchen Portionsbutter wegwerfen); mittags bediente im Hauptrestaurant ein Koch, also teilweise keine Selbstbedienung mehr; der Chef selbst schaute den Gästen auf den Teller und sagte auch dem einen oder anderen ägyptischen Gast etwas, wenn der Teller zu voll gepackt war. Generell dürfte die Hotelleitung diese Entscheidung mit den ägyptischen Gästen bereuen, denn abgesehen vom unmittelbaren Schaden (Verschwendung von Unmengen von Lebensmitteln, Instandsetzung mancher Zimmereinrichtungen…) ist der Ruf eines solchen Hotels dadurch schnell ruiniert. Sehr schade, finden wir, denn an sich ist dieses Hotel gut. Die positiven Punkte sind - Freundliches und hilfsbereites Personal - Gepflegte Anlage (parkähnliche Grünanlagen, sehr schön) - Verschiedene Pools für unterschiedliche Altersgruppen (Erwachsenen-Pool, Baby-Pool, Familienpool mit zwei Tiefen (Anfangs 1m Tiefe – unsere Tochter fand das toll, weil sie im Pool für Große war, aber stehen konnte) und Bademeister, ein normaler Pool, ein Pool mit Handball-Toren, dort gibt es auch Aquagym) - Gutes Essen - Sauberer Strand - Großer, gut ausgestatteter Kinderclub mit netter Betreuung - Angeschlossene Tauchbasis Wir hatten in der ersten Woche ein Zimmer in der 1530er Reihe, von dem aus wir aber leider jeden Abend bis nach Mitternacht die Musik von der Pool-Bar-Abendanimation so laut hörten, dass wir nicht schlafen konnten. Nach Gesprächen mit der Kundenbetreuung, der Reiseleitung und dem Animationsverantwortlichen bekamen wir ein Familienzimmer im 2530er Block, dadurch war das Problem gelöst (Zunächst zeigte man uns ein anderes weiter Richtung Tauchbasis, aber direkt dahinter befindet sich der Hauptgenerator, der Tag und Nacht laut läuft). WLAN gibt es im Hotel nur an der Pool-Bar und in der Lobby. Es gibt einen kostenlosen Zugang (mit Glück von manchen Zimmern aus verfügbar), der allerdings so mittelalterlich langsam ist, dass man es schnell aufgibt. High-Speed-Internet gibt es gegen Bezahlung. Das finden wir schwach für ein Fünf-Sterne-Hotel. Die Tauchbasis war, anders als alles bisher in Ägypten Erlebte, mit schätzungsweise 12 bis 20 Tauchgästen im „Winterschlaf“. Basis und Personal, alles gut. Mit der Sicht unter Wasser war es zu der Zeit leider nicht so toll, aber das Hausriff ist ganz schön (viele Fische, Seenadeln, Schildkröte, Krokodilfisch, Rotfeuerfische, wenige Nacktschnecken, große Muscheln, Sandmuräne, Rochen…). Die Zeiten des Kinderclubs (9 bis 13 und 14 bis 17 Uhr) richten sich allerdings entgegen der Informationen nicht nach den Zeiten der Tauchbasis (8 bis 18 Uhr). Die meisten Vormittags-Tauchausflüge starten schon vor 9 und die Nachmittagstouren vor 14 Uhr, so dass wir uns bis auf eine Ausnahme aufs Hausriff beschränkt haben. Wir hätten gern einen Nachttauchgang gemacht, der wäre mit dem Boot gewesen. Der Guide meinte, wir könnten unsere Tochter mitnehmen. Davon riet uns aber Katie an der Rezeption ab, denn es wäre außer dem Captain niemand an Bord, der während des Tauchgangs zu unserer Tochter geschaut hätte. Da es ganz klar auch nicht zu seinen Aufgaben gehört, haben wir die Idee wieder aufgegeben. Die Alternative mit dem Babysitting wäre uns zu teuer gewesen. Im Schnitt also etwas enttäuschend. In Zukunft würden wir eine kleinere Anlage bevorzugen, das Cleopatra Luxury Resort gleicht aufgrund der Weitläufigkeit eigentlich einem Dorf (Wir leben in einem Dorf, also können wir die Entfernungen vergleichen). Und wir würden auf eine bekannte Hotelkette setzen, die es sich vermutlich weniger leisten kann, ägyptische Gäste der unteren Mittelklasse aufzunehmen und damit ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen. Eine Empfehlung fürs Cleopatra Luxury Resort können wir aufgrund unserer Erfahrungen leider nicht aussprechen. Wir raten den Ruhesuchenden dringend davon ab, während der ägyptischen Ferien dort Urlaub zu machen. Zum Schluss noch zwei Tipps: - Um unerwünschte „Werbung“ am Pool zu vermeiden (Hotel-Spa, Kamelritt, Glasbodenboot-Ausflug…) hole man sich gleich am ersten Tag eine rote Flagge aus einem der Strandtuch-Häuschen und stecke sie in den Schirmständer. Wirkt super gegen lästiges Anquatschen. - Gegen Durchfall helfen die aus Deutschland mitgebrachten Mittelchen nicht. Besser sind die Antinal-Tabletten aus der ägyptischen Apotheke. Diese kosten 14 Pfund. Der Apotheker in der Hotelapotheke hat sich allerdings geweigert, sie uns zu verkaufen (Wir boten ihm 20 Pfund an), er will an den Touristen mehr verdienen. Eine zweite Apotheke gibt es im kleinen Einkaufscenter hinter der Extra Divers Tauchbasis (Ein Schild steht am Strand, man kann daran weiter entlang laufen). Unsere Tabletten gab uns freundlicherweise eine nette Hotel-Mitarbeiterin.


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Sonstiges

Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
Infos zur Reise
Verreist als:Familie
Dauer:2 Wochen im Juli 2016
Reisegrund:Sonstige
Infos zum Bewerter
Vorname:Isa
Alter:46-50
Bewertungen:1