- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren im Oktober die letzte "Belegung". Eigentlich sollte das Hotel am 28. 10.2007 schließen, die Gäste, die 14 Tage gebucht hatten, mussten am 21. 10.07 in das Rocca Nettuno wechseln (für die betroffenen Gäste sicher ein super Tausch!!) - es sah aus wie ein Rauswurf. Aber zurück zu unserem Aufenthalt. Wir hatten uns über 10 Monate lang darauf gefreut, in Kalabrien in dem angeblich neuen Hotel-Resort in Squillace Lido Urlaub zu machen. Da wir spät abends abkamen, sahen wir vom Umfeld der Anlage kaum etwas. Bei Tage stellten wir fest, dass der Hoteleingang wie ein Hintereingang aussah (bei Tage suchten wir den Haupteingang, aber er war es ja) ohne Hotelnamen. Die Rezeption wirkte wie zwei große Löcher, wo ab uns zu mal ein Kopf hervorschaute. Der Begriff "Rezeption" scheint hier fremd zu sein. Alles in allem kein einladender Ersteindruck. Der nächste Schock war die Gästelobby. Man sollte sie besser Bahnhofsabfertigungshalle nennen. Aber in modernen Bahnhofshallen ist der Geräuschpegel niedriger. Insgesamt keine ansprechende Lösung. Das Thai-Restaurant im hinteren dunklen Bereich nahmen wir gar nicht als solches wahr. Der erste positive Gesamteindruck am nächsten Morgen bestätigte sich an den Folgetagen leider nicht. Die Bungalows waren nicht neu, die standen mindestens schon 4-5 Jahre, erzählten uns Einheimische. Daraus erklärte sich dann auch, dass sämtliche Gebäude am Sockel Feuchtigkeitsschäden mit z. T. exrem abblätternder Farbe hatten. Da es leider an letzten 3 Tagen unserer Urlaubswoche nur regnete, sah man diese Schäden durch die viele Feuchtigkeit noch deutlicher. Auch in unserer Suite zeigten sich die Baumängel bei genauerem Hinsehen (lose Armaturen schlecht schließendes Fenster, schlecht verarbeiteter Türrahmen im Bad; ein Loch in der Wand neben dem Bett, wo man in die Kabel greifen konnte z. B.), das hat m. E. nichts mit "südländischer Bauqualität" zu tun. Als 4-Sterne-Hotel darf es so was nicht geben. Noch extremer war es im Hauptgebäude. An der Innenwand (Poolseite) sah der Sockel wie verschimmelt aus. In der Damentoilette war es nur eine Frage der Zeit, bis der Türrahmen der mittleren Toilette ganz rausbrach). Schade, dass die gesamte Anlage in solch jämmerlichem Zustand ist. Von der Architektur her gefiel sie uns eigentlich recht gut. Die Außenanlge war gepflegt. Die Bäume werden schon noch wachsen. Auch hier musste man aber wohl oder über über die südländische Bauweise hinwegsehen (fehlende oder lockere Randsteine, lose Fliesen oder Gehwegplatten z. B.). Die Gäste kamen überwiegend aus Deutschland, einige wenige aus Österreich oder der Schweiz. Das empfanden wir als sehr angenehm. Endlich mal ein Hotel, wo nicht zu 80% die russische Förderation überwog. Da durch das einzigartige (?????) Konzept 16+ keine Kinder im Hotel waren, war es sehr ruhig. Der Altersdurchschnitt lag wohl bei ca. 50-55. Familienfreundlich ist diese Anlage in keinster Weise, weil vom Konzept her gar nicht gewollt. Wir werden dieses Hotel nicht noch einmal buchen und auch nicht weiter empfehlen. Es wäre jedoch im Interesse des Hotels und der Menschen, die hier arbeiten, wenn dieses Hotel eine straffe Führung bekommt, alle Baumängel und alle von den vielen Urlaubern genannten Unzufriedenheiten beseitigt werden. Wenn die Ostküste touristisch attraktiv erschlossen werden soll, muss mehr getan werden, als nur Bauruinen in die Landschaft zu stellen. Das Angebot im Bereich Freizeit darf sich nicht allein auf sportliche Aktivitäten beschränken, es muß viel breitgefächerter sein. Das Preis-Leistungsverhältnis war so, wie es war, nicht angemessen. Der von Sonnenklar-TV angebotene Preis war für diese unfertige (und noch dazu alte) Anlage sehr überteuert. Es befanden sich u. E. auch ausschließlich Urlauber in der Anlage, die über Sonnenklar-TV gebucht hatten. Es wurde im Vorfeld lange vor der "Neueröffnung" sehr viel versprochen, sehr viel geschönt, was sich dann in der Realität als sogenanntes Windei entpuppte. Ab Oktober sollte man, wenn man denn trotzdem möchte, hier nicht mehr hinreisen. Das Wetter ist doch unbeständiger und die Freizeitmöglichkeiten sind sehr begrenzt bzw. gar nicht vorhanden. Wer kann, sollte sich ein Mietauto nehmen und das sehr schöne Kalabrien auf eigene Faust erkunden. Damit sind allerdings dann höhere Kosten verbunden, denn der Sprit ist in Kalabrien genau so teuer oder sogar noch teurer als in Deutschland.
Wir hatten eine Suite gebucht. Im Nachhinein: zum Glück. Von der Größe der Suite waren wir positiv überrascht. Sie lag im Obergeschoss mit großem Balkon (wir hätten uns darauf Liegen gewünscht, welche aber nicht da waren), war sauber, einfach und zweckmäßig möbliert, lag im 400er Bereich, aber der etwas längere Weg zum Essen und zum Strand störte uns nicht. Schließlich hatten wir Urlaub. Wir hatten direkten Blick zum hinteren Pool. Das war ein positiver Eindruck. Eine Klimaanlage war vorhanden, diese konnte aber nach dem Temperatursturz (von 25 auf 10°C) gegen Ende der Woche nicht reguliert werden, so dass die Zimmer sehr rasch ausgekühlt waren und wir froren. Die dünnen Betttücher taten das ihrige. TV hatte mehrere deutsche Sender in guter Qualität im Angebot. Die Suite wurde täglich gereinigt, die Handtücher bei Bedarf (durch uns reguliert) gewechselt. In puncto Sauberkeit hatten wir keine Beanstandungen. Allerdings störte uns sehr die starke Geruchsbelästigung der Abflüsse im Bad. Mit zunehmendem Wasserfluss (Waschbecken, Dusche, Toilette) nahm der Geruch etwas ab. Westlich neben der Hotelanlage verläuft die öffentliche Bahnlinie. Wir empfanden es aber nicht als störend, dass unserem Zimmer gegenüber genau der Haltepunkt von Squillace war. Die Strecke ist nicht so stark befahren.
Es gibt im Hotel das Hauptrestaurant (oder besser Speisesaal genannt) und die zwei Spezialitätenrestaurants. Wir haben am letzten Abend das kalabresische Restaurant reserviert, weil es ein schöner Abschluss unseres Urlaubs werden sollte. es war ein sehr enttäuschender Abschluss. Auf den ersten Blick war es eine andere Atmosphäre als im Hauptrestaurant, aber der zweite Blick war ernüchternd. Wir saßen in einer sehr kalten "Baracke". Auch die in einfacher Form nett dekorierten Tische konnten das nicht wett machen. Die zwei Servicekräfte für 40 Personen gaaben sich Mühe, es allen recht zu machen. Das Essen war jedoch ein Hohn. Wir (und mindesten 2/3 der anderen Gäste) gingen hinterher noch ins Hauptrestaurant, weil wir einfach noch Hunger hatten. Geschmacklich war es nicht besser und nicht schlechter als jeden Tag. Wir können uns hier nur vielen Vorschreibern anschließen: Eintönig, jeden Tag das Gleiche, meistens nur lauwarm, geschmacklich das schlechteste Essen, was wir bisher erlebt haben. Nur die Suppe war immer heiß und geschmacklich meistens okay. Themenabende gab es überhaupt keine, auch keine Grillabende z. B., was sich von der Lage her ja unbedingt angeboten hätte. Getränke waren nicht immer in vollem Sortiment vorhanden. Typisch italienische bzw. kalabresische Gerichte, ganz zu schweigen von typisch deutschen Gerichten, haben wir vermisst. Wenn typische Einzelspeisen dabei waren, haben wir sie nicht erkannt, weil die Speisen nur selten bzw. unvollständig beschriftet waren. Ausreichend waren die Buffets aber, verhungern musste keiner. Aber auch wir mussten feststellen, dass leere Behältnisse nicht immer sofort nachgefüllt bzw. ausgetauscht wurden. Bis auf das Fleisch- und das Fischgericht waren alle anderen Speisen mittags und abends fast identisch. Für ein 4-Sterne-Hotel war das gesamte Essen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) nicht angemessen, höchstens 2, 5 Sterne. Mit der Sauberkeit im Restaurant waren wir zufrieden. Schmutziges Geschirr wurde meistens sofort abgeräumt und die Tische mit sauberen Papierüberdecken, neuem Besteck und manchmal auch mit neuen Gläsern (über deren Sauberkeit könnte man streiten) versehen. Wir waren enttäuscht.
Der Service des Hotels, wenn man es auf die Mindestserviceleistungen (Zimmerreinigung, Sauberkeit in der Anlage) beschränkt, ist zufriedenstellend. Das Personal war immer freundlich. Die meisten bzw. wichtigen Servicemitarbeiter sprachen sehr gut deutsch. Auch wir wurden von der Hoteldirektion am ersten Tag freundlich begrüßt. Der Hoteldirektor (aus Deutschland) war u. E. wenig kompetent. Ohne "Zucht und Ordnung", wie man so schön sagt, wird er das Hotel die längste Zeit "Geführt" haben. Es fehlte ein straff geführtes und forderndes Management. Das Animationsteam machte (oder auch nicht), was es wollte, nur nicht das, was sie eigentlich sollten. Nur vom Rumsitzen, Herumlaufen und bloßem Nettsein kann man keine Urlauberaktivitäten schaffen. Es fehlten normale Angebote, die jedem Urlauber Freizeitmöglichkeiten boten (kalabresiche Bastelecke oder Gemüseschnitzereien, Tanzkurse, kalabresische Kochkurse, Veranstaltungen mit interessanten Informationen über Land und Leute z. B. im Zusammenhang mit den angebotenen Ausflügen etc.). Aber dafür muß man ein enzsprechendes Animationsteam aufbauen und entsprechend der Wettersituation aktiv werden lassen.
Die Transferzeit zum Hotel betrug ca 45 Minuten (die Reiseleitung sagte uns 25 Minuten, was definitiv falsch war). Das Hotel-Resort liegt in einem ehemaligen Sumpfgebiet, was man eben an den Häusern auch sah. Die Lösung der hoteleigenen Strandstraße ist u. E. gut gelungen, wenngleich die Entfernung von den hintersten Bungalows doch beträchtlich ist. Der hoteleigene Strandabschnitt war sehr sauber, weiße Plasteliegen und Sonnenschirme ausreichend vorhanden. Der Strand wird bewirtschaftet. Ins Wasser konnten wir leider nicht, obwohl die Temperaturen es zugelassen hätten. Die Brandung war dermaßen stark (es sah aus wie kleine Minitsunamis), so dass einem, wenn man am Rand stand bzw. ins Meer gehen wollte, die großen Steine an die Beine schlugen. Mein Mann kam mit blutenden Knöcheln aus dem Wasser (ist nicht übertrieben). Schade, denn das Wasser ist an sich sehr sauber an der kalabrischen Ostküste. Squillace Lido ist ein sehr kleiner Ort, an dem man nichts unternehmen kann. Es gibt also so gut wie keine Einkaufs- oder Unterhaltungsmöglichkeiten. Das wussten wir aber, das hat uns so weit auch nicht gestört. Die direkte Hotelumgebung ist sehr öde und nicht einladend zum Spazierengehen geschweige denn "flanieren". Ausflugsmöglichkeiten wurden ausreichend angeboten. Squillace Superior mit 15 EUR zu teuer (wir haben trotzdem gebucht), der Ort und der Ausblick haben uns entschädigt. Ansonsten sind für die Tagesausflüge die Preise angemessen, wir fanden sie nicht überteuert. Überteuert waren dann aber die Preise für die angebotenen Mittagessen (Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte nicht). Besonders lieb war die Monika (Ausflug Tropea/Pizzo). Sehr kompetent und immer um das Wohl und die Zufriedenheit der Gäste bemüht war die Rosella (Ausflug Sizilien). Leider konnten wir durch den Streik der Fähren nicht nach Taormina, aber Rosella rettete den Tag mit wunderschönen Alternativen. Das war auf alle Fälle 6 Sonnen wert !!! Durch die Ausflüge waren die ersten 4 Tage unseres Urlaubs sehr schön. Hier haben wir das wirklich schöne Kalabrien kennengelernt. Durch die Lage des Hotels an der Ostküste waren die Anfahrtswege leider sehr lang. Schon von diesem Punkt aus ist es fraglich, ob man hier die Ostküste touristisch für Urlauber attraktiv erschließen kann. wenn, dann ist es noch ein sehr langer Weg. Wir werden Kalabrien sicherlich noch einmal besuchen, dann aber nur an der Westküste, und auch kein Hotel, welches in der Pampa errichtet wurde, auswählen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel liegt sehr abgelegen. Dafür hatten wir uns mehr "Action" im Hotel erhofft. Bis auf die abendliche Show-Veranstaltung im Amphitheater passierte aber nichts. Man konnte (wenn man kein Mountainbiker und auch kein Stockwanderer ist) nur an der Bar rumsitzen und evtl. einige wenige Karten- oder Gesllschaftsspiele machen. Was ja bei Regenwetter dann zutraf. In der sehr lauen Lobby machte das aber auch keinen Spaß. Zum Glück konnten wir noch Fernsehen (dazu sind wir aber eigentlich nicht nach Kalabrien geflogen). Tanzabende gab es überhaupt keine. Die stundenweise abends angebotene Livemusik animierte jedenfalls nicht dazu. Es war auch keine Räumlichkeit dafür vorhanden. Die Lobby war so schon ungemütlich und lud nicht zum längeren Verweilen an. Eine Disco gab es nicht. Es gibt in der Anlage zwei sehr schöne und große Swimming-Pools. Das Wasser war allerdings sehr kalt, nur mit großer Überwindung ist man da ins Wasser gekommen. Die Anlagen selbst wirken gepflegt und sauber. Die Pool-Bar hingegen scheint eine Fehlkonstruktion zu sein, es ist immer zugig. Bei Regen stand die ganze Pool-Bar unter Wasser. Wohl dem, der Badeschuhe an hatte. Weiße Plasteliegen ohne Auflagen und Sonnenschirme waren ausreichend vorhanden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Monika |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |
Das Management hat gewechselt. Ab Saison 2016 wird das Hotel unter dem neuen Namen „Club Esse Sunbeach“ vom Club Esse geführt. Die Rezensionen sind auf die vorherige Hotelleitung bezogen und man wird alle Probleme lösen. Die Direktion