Ich bewerte einen Aufenthalt von drei Wochen im Mai in einem Familienzimmer mit 2 Schlafzimmern und separatem Wohnbereich. Ich zähle mich nicht zu den Nörgerln, aber die Summe negativer Umstände lässt mich zu keinem positiven Ergebnis kommen. Die Anlage ist wirklich schön und es gibt wohl nur wenige Anlagen, die noch über so reichliche Platzreserven verfügen. Einige Defizite kann ich unter dem Punkt hinzunehmende Einschränkung in einem preisgünstigen Hotel abhaken, andere sind einfach ekelig, extrem störend und gesundheitsgefährdend.
Wir hatten, wie beschrieben, ein Familienzimmer mit zwei Schlafzimmern und separatem Wohnbereich. Wir gingen ebenerdig ins Gebäude und gelangten über eine Wendeltreppe in den Wohnbereich. Dieser ist wirklich klein, aber für die Dauer des Aufenthalts kann man damit leben. Den im Wohnzimmer befindlichen Couchtisch allerdings stellten wir aus zweierlei Gründen ins Badezimmer. Erstens: Raumgewinn im Wohnzimmer. Zweitens. Mehr Stellfläche im Badezimmer. Hier gibt es nämlich nur ein mehr als unterdimensioniertes Regälchen zur Verstauung der Badutensilien. Die Wasserleitungen an der Toilette liegen frei, die gesamte Badausstattung wirkt billig. Dieser Eindruck setzt sich in allen wirklich eng bemessenen Räumen fort. Insgesamt hat man niemals das Gefühl, in einem renovierten Zimmer zu sein, was der Reiseveranstalter Alltours jedoch verspricht. Die Räume wurden spätestens 2012 überarbeitet und werden 2014 noch als renoviert verkauft. Bei 80%er Auslastung des Hotels innerhalb der Saisons kann man sich leicht vorstellen, wie neuwertig die Sachen noch sind. Unterstützt wird der billige Eindruck vom antiquierten Minifernseher. Wirklich ekelig war jedoch der Gestank im Zimmer. Aufgrund dieses Gestanks wollten wir zunächst auch einen Zimmerwechsel vornehmen, stellten im zweiten Zimmer jedoch selbigen üblen Geruch fest. Seitens der Rezeption sagte man, dass das Problem bekannt sei und man schickte jemanden um Abhilfe zu schaffen. Der Herr kam und manipulierte am Abfluss der Dusche herum um stolz zu verkünden, dass nun alles in Ordnung sei. Erstens war das Prozedere unnötig, da wir selber schon die reichlichen Hinterlassenschaften unserer Vorgänger aus dem Abfluss zogen, da das Wasser nicht ablief und zweitens war die Quelle des Gestanks eine andere. Zentral innerhalb der Wohnblocks versickert das Brauchwasser deutlich hörbar irgendwohin und der Fäkaliengestank steigt nach oben und gelangt durch das dorthin gelegene „Tageslichtbad“ ins Zimmer. Dieser Effekt verstärkte sich bei schlechtem Wetter, das wieder leider auch hatten. Davon überzeugte sich auch die angesprochene Reiseleiterin von Alltours allerdings schon bei Schönwetterlage. Man musste also um dem Gestank zu Entgehen dieses Fenster schließen, nahm dafür dann allerdings in Kauf, dass die Feuchtigkeit vom Duschen nicht abziehen konnte. Weiterhin lag unser Zimmer ca. 10 Meter von der oben beschriebenen Straße entfernt. Selbst bei geschlossenem Fenster war es durch den Straßenverkehr unangenehm laut. Hinzu kam die landestypisch schlechte Bauweise wodurch sich unser Fenster nicht wirklich schließen ließ und wir morgens vom Straßenlärm zuverlässig geweckt wurden. Innerhalb eines Familienzimmers ist es auch unverständlich, dass der Balkon über das Kinderzimmer zu erreichen und keine Sicherung der Tür vorhanden ist. Sehr schön war die Idee das Zimmer mit Fliegengitter auszustatten, wenig sinnvoll ist die Umsetzung an einem im Wohnbereich gelegenen Fenster mit einer Größe von 30X50 cm. Das wurde in anderen Teilen der Anlage besser umgesetzt. Es gab auch Zimmer (Familienzimmer mit einem separatem Schlafzimmer) aus denen ein widerlicher Schwarzschimmelgeruch drang. Hier hätte ich nicht gewohnt. Insgesamt scheinen die Häuser ein starkes Feuchtigkeitsproblem zu haben. So haben wir sehr häufig Zimmer gesehen, an denen morgens innen das Wasser an den Fenstern herunter lief . Das ist ein starker Baumangel und führt zu Gesundheitsgefahren in Form von Schimmel. Die Zimmerreinigung war oberflächlich gut, jedoch wurden mindestens unser Spiegel und die Armaturen während unseres Aufenthalts (trotz reichlich Trinkgeld) nicht geputzt. Sand aus der Dusche wurde ebenfalls nicht entfernt.
Gegen Ende meines Aufenthalts wurde die herbeigesehnte Möglichkeit geschaffen auch Abends draußen zu essen. Das Angebot ist deutlich eingeschränkt, aber nun vorhanden. Störend ist allerdings, dass die zahlreich vorhandenen Spatzen sich (zu allen Mahlzeiten) auch über das Buffet hermachen, sich auf Brotlaibe setzen und auch dort, in Salate oder auf die Stuhllehnen der Speisetische ihre Notdurft verrichten. Die Lautstärke im Hauptspeissesaal ist enorm, habe ich aber noch deutlich schlimmer erwartet, als sie letztendlich war. die Die Luft dort war wirklich stickig und schwül. Zwar kann mann die Fenster aufschieben, aber es gab doch immer Leute, denen es zu stark zog. Der Umfang des Buffets ist, alleine aus Platzgründen, sehr übersichtlich, die Speisen aber überwiegend lecker und überraschend gut gewürzt. Das habe ich schon wesentlich schlechter erlebt. Erstaunlich auch, dass man wenig Schlange stehen musste - ein großes Gewusel, aber kaum Schlangen. Erstaunlich war, mit welcher Kontinuität die Pommes Frites unknusprig serviert wurden (bezogen auf alle „Restaurants“) Typisch türkisch war allerdings doch das Süßspeisenangebot. Also sehr süß und sonst recht Geschmacksneutral. Nun zum Punkte Sauberkeit: Ich hatte mehrfach deutlich schmeckbar umgeschlagene Joghurtspeisen. Die Dosenfrüchte zum Frühstück waren mehrmals vergoren und die kalte Milch war auch zweimal sauer. Wie sagt man so schön: kann passieren darf nicht passieren. Überraschend für mich war jedoch zu sehen, dass die gleiche verdorbene Joghurtspeise (von mir bei der Küche beanstandet, dort geprüft und bei mir entschuldigt) von anderen Gästen mit Appetit gegessen wurde. Weiterhin wurden erst in der letzten Woche Butter und Margarine beim Frühstück gekühlt serviert. Darauf wartete man bei der Mayonnaise am Strand vergebens. Das geht gar nicht. Vielleicht resultierten daraus die doch recht zahlreichen Durchfall und Erbrechenserkrankungen von denen wir hörten. Mich erstaunt, dass das hier noch nicht thematisiert wurde. Meine Söhne hatten jeweils mit Erbrechen zu kämpfen und der Große mir wirklich schlimmem Durchfall. Bei Kindern wird gerne mal gesagt, dass sie vermutlich beim Schwimmen zu viel Wasser geschluckt haben, ich glaube, dass es mit der Lebensmittelhygiene zu tun hatte. Er selber äußerte, dass die Tomatensoße an der Strandbar komisch geschmeckt habe - leider erst später… Auch nicht schön: Ein Barkeeper der raucht, und später, ohne sich die Hände zu waschen weiterzapft und die Schnapsgläser von oben (also am Trinkrand) anfasst und serviert. An den Bars gab es das sehr eingeschränkte Getränkeangebot. Es gibt keinerlei kostenlose Cocktails, auch nicht mit einheimischen Getränken. Es gibt dann täglich einen oder zwei Cocktails zum Preis von 2,5 oder 3 Euro. Wir probierten diese und haben sehr unterschiedliche Qualitäten bekommen. Leider bekommt man auch nicht an jeder Bar jedes Getränk. Ayran nur an der Snackbar, Bitterlemon nicht an der Sportpoolbar, Tonic Water nur gelegentlich. Türkischen Kaffe bekommt man nur im Restaurant und Milch manchmal hier und manchmal da. An der Strandbar gibt es nur Softdrinks und Bier und Raki. Hier und in der Poolsnackbar habe ich es nicht erlebt, dass unaufgefordert ein Tisch abgewischt wurde. Auch die vorhanden Kinderhochstühle (sehr schön auf Rollen) wurden nie einer gründlicheren Reinigung unterzogen. Das ist schon ziemlich fies.
Ich war jetzt schon ziemlich oft in der Türkei und ich konnte nicht feststellen, dass das Personal in diesem Hotel so viel freundlicher ist als anderswo, aber auch nicht unfreundlicher. Es war einfach der übliche Schnitt von nettem Personal und einigen Muffelköppen. Mit der Rezeption hatten wir einigen Kontakt, und hier muss ich klar differenzieren. Die Dame dort empfing uns bei unserer Anreise sehr freundlich, aber alles was danach kam war unprofessionell, wenig hilfsbereit und pampig. Für eine bestimmte Verhaltensweise entschuldigte sich auch der Hotelmanager bei uns. Ganz anders der Herr an der Rezeption. Er hatte vielleicht etwas eingeschränkte Deutschkenntnisse, war aber immer ansprechbar, hilfsbereit und lösungsorientiert. Das war toll. Danke.
Innerhalb der Anlage sind einige Höhenunterschiede zu bewältigen, dieser Umstand war bekannt und ist für mich weder positiv noch negativ. Behinderten oder stärker bewegungseingeschränkten Personen ist von einem Aufenthalt in diesem Hotel aber abzuraten. Gleiches gilt für den Weg zum Strand, den ich persönlich eher als angenehm als unangenehm empfunden habe. Der Strand ist feinsandig, und geht flach abfallend ins Meer über. Die Strandbreite ist für die sonstige Umgebung normal bis schmaler als normal. Die Snackbar am Strand befindet sich oberhalb des Strandes und gewährt einen wirklich schönen Blick. Zur linken befindet sich ein Restaurationsbetrieb, dessen Eröffnung zu meiner Zeit vor Ort gerade vorbereitet wurde. Zur rechten befindet sich ein Militärisches Gelände mit Hotelcharakter. Diese war wenig frequentiert. Die Promenade nach Side ist bis zum Strandabschnitt des Sidelya ausgebaut. Insgesamt also eine seltene ruhige Lage nach links und rechts mit machbaren Wegen in und von der/zur Anlage. Außerhalb der Anlage befinden sich die typischen Einkaufsmöglichkeiten, ein öffentliches Telefon und Bankautomaten. Keinem Katalog ist jedoch zu entnehmen, dass sich nahezu alle der oben genannten Familienzimmer in einer Entfernung von 5-15 Meter zu einer nicht unerheblich befahrenen Straße befinden. Es fahren Reisebusse, mehrere Linien des Dolmus, Motorräder, Mopeds und LKWs in landestypischer Lautstärke von früh Morgens bis spät Abends. Näheres zu den Immissionen in der Kategorie Zimmer.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Pools waren schön gelegen und optisch sauber. Es gab immer ausreichend viele Liegen und man konnte am Sportpool auch Ruhe finden. Der Strand war überwiegend gepflegt und die Liegen und Auflagen zum größten Teil in Ordnung. Zur Animation am Tage kann ich nichts sagen, die abendliche Unterhaltung durch die Animation war ein echtes Trauerspiel. Die Kinderanimation fand in den ersten beiden Wochen faktisch nicht statt. Zwar wurde der entsprechende Raum in den angebotenen Zeiten geöffnet, jedoch fand kein Programm für Kinder statt. Lediglich eine nicht des Deutschen mächtige Animateurin befand sich dort und beschäftigte sich mit ihrem Handy anstatt mit den Kindern. Es war also eher eine Aufsicht als eine Kinderanimation. Ärgerlich wurde die Sache besonders an den Tagen an denen es regnete. Da saßen dann die Eltern mit den Kindern und spielten, während die Dame wieder über dem Handy brütete und gegen 11:50 Uhr feststellte, dass man nun aufräumen solle, da Mittagspause sei. Die abendliche Minidisco war ein eigenes Thema. Sie fand an immer wechselnden Örtlichkeiten mit wechselnden Leuten und wechselnder Qualität statt. Erst machte es eine Dame wirklich ansprechend, dann musste ein Animateur aushelfen, der es merkbar lange nicht mehr gemacht hatte und schließlich kam ein unsagbarer Selbstadersteller und machte so ziemlich alles falsch was man fasch machen konnte. Aufgrund zahlreicher Beschwerden suchte er das Gespräch und fragte was er besser machen könne, das ihm auch die pädagogische Zusatzqualifikation fehle. Meine Aufgabe als Gast darf es nicht sein den Angestellten ihren Beruf zu erklären. Die Örtlichkeiten wurden auch immer gewechselt. Unter anderem fanden sie auch in den abend überhitzen Räumlichkeiten der Kinderanimation statt. Dabei wurde Ameisenbefall des Hauses festgestellt und die vorhandene Technik, die natürlich nicht geprüft wurde, versagte, sodass die Musik schließlich aus dem Handylautsprecher der Animateurin kam. Traurig. Diese Umstände hatten sich wohl ab Mitte Mai gebessert, allerdings hatte mein 6-jähriger Sohn (!!!) ohne Beeinflussung unsererseits die Nase voll und wollte nicht mehr zur Minidico.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Arndt |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |