Der Club Simo liegt ruhig, abseits von den hässlichen Hotelanlagen am Strand. Durch die vier getrennten, dreigeschössigen Wohneinheiten und den Poolbereich mit vielen Palmen wirkt die Hotelanlage aufgelockert.
Im Haus Nr. 4 oberste Etage, ruhig mit riesiger Terrasse, leider nur vier Stühlen und kleinem Tischchen, cool wären Liegen mit Sonnensegel gewesen. Das Zimmer ist groß, mit genügend Platz für drei Personen und ausreichen Stauraum. Das Bad ist neu, die Möbel alt. Eine Schlafcouch mit einer recht dünnen Matratze befindet sich im Wohnbereich (inklusive Küchenzeile), es gibt ein Schlafzimmer als zweiten Raum. Wider Erwaten waren die Zimmer nicht hellhörig. Ganz schlecht und deshalb nicht fünf Sonnen: eine alte laute Klimaanlage im Wohnbereich, die nachts den dort Schlafenden ausreichend kühlte, das Schlafzimmer aber nicht erreichte.
Das Essen war unserer Meinung ausreichend und gut. Es gab abends immer Fisch und Fleisch (beides in gekochter und frisch gebratener Form) frische Salate, Nudeln, Pizza und Pommes Frites. Es liegt dabei auf der Hand, dass sich nach einer Woche alles irgendwie wiederholt, dies wurde von uns aber als nicht all zu schlimm empfunden. Die Auswahl an Gemüse war hingegen bescheiden. Der Nachtisch bestand aus frischem Obst, wiederkehrenden Variationen von Kuchen, Eis und Cremes. Am Essen lag es ganz bestimmt nicht, dass einige Gäste sich trotz AI nach dem Abendessen (teilweise sogar noch während der Essenszeit) noch große Pizzen von der Pizzeria nebenan kauften, mit ins Hotel nahmen und im Poolbereich demonstrativ verspeisten. Dies ist wahrscheinlich eher ein gesellschaftliches Problem. Negativ waren die Räumlichkeiten, der Eingangsbereich ist ein ungastlicher Raum und die dort Sitzenden sind dem Durchgangsverkehr der ein- und ausströmenden Gäste ausgesetzt. Der Hauptspeiseraum ist viel zu beengt und mit nur einem Kaffee/Tee/Getränkeautomaten (ein zweiter steht im Eingangsbereich) unzureichend ausgestattet. Positiv war die Möglichkeit draußen zu Essen, aber auch hier war es teilweise sehr eng. Unangenehm aufgefallen ist mir das viele dreckige Geschirr, das neu und eigentlich frisch gespült aus der Spülmaschine hätte kommen sollen. Die Servicekräfte waren überwiegend freundlich, teilweise unter dem Ansturm der Gäste fahrig und vergaßen dann leider auch mehrmals die Regeln guter Gastronomie. So wurden z.B. Teller vom Nebenmann während des Essens weggenommen, im Außenbereich Schirme eingeklappt, Tische wieder abgedeckt, obwohl neue Gäste kamen und bevor die Essenszeit vorüber war. Zu der ungemütlichen Atmosphäre trug weiter der Lärm des Airhockeyspiels aus der Spielhalle bei, die sich im darüber liegenden Geschoss befand.
Die Damen an der Rezeption waren stets freundlich und hilfsbereit. Der Check In und Check Out funktionierte schnell und unkompliziert. Allerdings war eine Zimmerverlängerung über 11Uhr hinaus, gegen Entgelt am Abreisetag nicht möglich, obwohl bis 16 Uhr keine neuen Gäste das Zimmer belegten. Allerdings standen gute Dusch- und Umkleideräumlichkeiten am Abreisetag zur Verfügung. Die über das Hotel von uns ausgeliehenen Fahrräder mussten jeden Abend ziemlich umständlich in die hoteleigene Fahrradgarage gebracht werden. Unumgänglich dazu der Gang zur Rezeption zum Schlüssel holen und danach zeitnah wieder dorthin zubringen. Ärgerlich war die fehlende Information über eine Platzsperre der Tennisanlage (es hatte drei Stunden vorher geregnet). Der Tagesablauf hätte bei rechtzeitiger Benachrichtigung anders und sinnvoller gestaltet werden können.
Der lange breite Sandstrand liegt 500 Meter entfernt, ist total überfüllt, noch schlimmer als letztes Jahr (Font de Sa Cala). Das Meer ist verdreckt, ich meine nicht den Seetang, sondern den Plastikmüll und den Sonnenölfilm auf dem Wasser, für den natürlich die Badenden zuständig sind,leider. Der Hausberg zum Wandern und die Möglichkeiten zum Radfahren (auf dem Asphalt markierte Radstrecke von Cala Bona bis hinter S`llot, bzw. der Fahrradweg Manacor bis Arta) sind ausgezeichnet. Der Transfer mit einem privaten Anbieter dauerte nur 50 min.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Freizeitangebote waren vielfältig, Fitnessraum (ab 16 Jahre), Squash- und Tennisplätze einmal am Tag eine Stunde inklusive (Leihgebühr für Schläger und Bälle), Beachvolleyball, Tischtennisplatte, Sandspielplatz, Mietfahrräder (42 € die Woche plus 10 € Versicherung) und Animation für alle Altersgruppen. Die Qualität dagegen war aus unserer Sicht eher unterdurchschnittlich. Die Fahrräder waren stark abgenutzt, die Oberfläche der Sand/Asche Tennisplätze für uns als Anfänger so eben akzeptabel. Es gibt drei Swimmingpools, einer befindet sich davon im ca. 50 m entfernten Haus 4. Die Qualität der Abendanimation und die fehlenden alternativen Rückzugsmöglichkeiten führen dazu, dass wir das Hotel nicht weiterempfeheln würden. Sowohl die Freundlichkeit, als auch der volle Einsatz der Animateure, konnte die desaströse Abendgestaltung nicht mehr retten. Jeden Abend gab es an dem Hauptpool ein sich im Ablauf immer wiederkehrendes 35 minütiges Kinderprogramm, von den Kindern selbst mitgestaltet. Danach folgte das Erwachsenenprogramm, wahlweise Montags Dart werfen, Dienstag lustige Spiele Männer gegen Frauen, Mittwoch Bingo (gegen Bezahlung) oder die Animateure tanzten auf der kleinen Bühne Donnerstag und Freitag zu Playbackmusik. Samstags war Animationsfrei, da hatte dann ein Solokünstler seinen großen Live Auftritt und durfte das komplette Wohnviertel mit seinen englischen Schlagern mit Hintergundplayback beschallen. Da wir 11 Tage gebucht hatten (persönliches Pech) kamen wir in den Genuss ihn zweimal zu erleben. Tatsächlich schien das Programm einigen Gästen zu gefallen, lag es am Alkohol, der Punkt 20 Uhr in Gläser serviert werden durfte, oder an der Gästestruktur? Alkohol und die anderen Getränke gab es natürlich auch schon früher, allerdings in Wegwerfplastikbechern (gibt mittlerweile auch Mehrwegplastik, nicht viel besser aber immerhin). Gerne hätten wir uns an die Poolbar im Gebäude 4 zurückgezogen, die machte allerdings um 18 Uhr pünktlich zu. Genauso pünktlich, ganz untypisch für spanische Verhältnisse, wurde noch während der Abendanimation aufgeräumt und die Zapfhähne um 23 Uhr geschlossen. Auch gegen Bezahlung gab es nur noch widerwillig Getränke, was aber den Vorteil hatte, dass nun Ruhe im Club Simo eintreten konnte.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulrich Maximilian |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |