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Alexander (41-45)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • März 2008 • 1 Woche • Strand
Traumhotel mit kleinen Abstrichen
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Hotels auf Bali unterliegen einer besonders raschen Abnützung. Das mag mit dem tropischen Klima, dem intensiven Regen und natürlich auch mit der Bauweise zusammenhängen. Wer also abgenützte Hotels scheut, der sollte auf Bali besonders genau darauf achten, dass er in ein relativ neues Hotel zieht oder eines, das in den letzten Jahren zumindest generalrenoviert wurde (inkl. der Zimmer). Dies und die Nähe zum Golfplatz in Nusa Dua waren Grundlage für unsere Entscheidung, das erst vor wenigen Jahren eröffnete Conrad Hotel zu buchen, das über einen langen Strandabschnitt im nördlichen Teil von Nusa Dua verfügt. Die Conrad-Gruppe ist ja bekanntlich die "Luxusabteilung" der Hilton-Hotels und so kann man schon einiges erwarten. Es ist in einem trendigen modern-asiatischen Stil eingerichtet.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die 313 Zimmer und 15 Suiten sind zwar auf der Hotel Homepage nicht blendend aber ausreichend beschrieben und nach einiger Korrespondenz mit dem Room Division Manager stand fest, wofür wir uns entscheiden: Für eine Spa Deluxe Suite. „Spa“ dürfte sie heißen, weil im selben Flügel untergebracht wie das Spa, und „Deluxe“ steht wohl für die Größe und Einrichtung. Im Gegensatz zu den Spa Lagoon Suites, die im Erdgeschoß liegen, aber dafür einen direkten Wasserzugang zum Pool haben, ist die Spa Deluxe Suite im 4. Stock am Eck des Gebäudes und verfügt über einen recht ordentlich großen Balkon und eine (in der Theorie zumindest) wunderbare zusätzliche Sonnenterrasse. Auf den 1. Blick sieht die Suite auch recht ordentlich aus. Wie gesagt, die Einrichtung ist modern-asiatisch (wobei westlich-modern überwiegt und mit einigen asiatischen Tupfern dekoriert wurde). Große Sitzgarnitur, runder Esstisch für 8 Personen, eine Küche, die einem Einfamilienhaus zur Ehre gereichen würde, Monsterkühlschrank, Gäste-WC mit Dusche und, und... Aber der Teufel liegt, wie so oft, im Detail. Bei genauerer Betrachtung merkt man, dass das Schlafzimmer unproportional klein zur Größe der Gesamtsuite von 150 m² ist. Hier war der Architekt zu nachlässig oder zu faul, sich eine eigene Lösung einfallen zu lassen. Und so ist das Schlafzimmer lediglich ein Standard bedroom, an den der Wohnbereich einer Suite angefügt wurde. Dementsprechend enttäuschend fällt auch das Bad aus: Viel zu klein für eine Suite, nur 1 Waschbecken, keine Aufhängemöglichkeit für die Handtücher, dafür sind die Bademäntel so platziert, dass man sie wahlweise in der WC- oder Duschtüre einklemmt. Die Beleuchtung beim Spiegel ist so angebracht, dass man notgedrungen, wenn man als 2. Person im Bad und nicht direkt vor dem Waschbecken steht, immer voll in die Lampe schauen muss. Noch schlimmer ist die Garderobe: Kein extra Platz für die Suite, einfach eine Minigarderobe eines Standardzimmers mit kaum Ablageflächen. Für ein Wochenende mit Badehose und T-Shirt aus dem Flugzeugtrolley praktikabel, aber europäische Reisende, die 1 Woche plus bleiben, gänzlich ungeeignet. Was hat man sich da wohl gedacht? Warum will jemand in einer Suite wohnen? Vielleicht, weil er gerne über Platz verfügt, der ja auch vorhanden ist. Aber leider so, dass man ihn nicht nützen kann. Ein weiteres Detail der architektonischen Unzulänglichkeit: Im Gästebad gibt es schlicht und einfach keinen Spiegel. Im Wohnzimmer hängt ein großer Pioneer Flachbildschirm an der Wand, ein Pluspunkt zweifellos. Aber auch so angebracht, dass man nicht wirklich bequem von der Sitzgarnitur aus fernsehen kann. Da wurde bei der Platzierung lediglich an die Optik, nicht aber an die Funktionalität gedacht. Eine Bose-Anlage mit DVD- und CD-Player ergänzt das audio-visuelle Angebot. Was schließt man aus dem Vorhandensein eines DVD-Players? Richtig: Dass es eine CD-Library gibt, aus der man Filme ausborgen kann. Weit gefehlt: Player vorhanden, Filme nicht. Kommentar der Hotelleitung: Die müsse man außerhalb kaufen... Das fördert zwar den Umsatz von Raubkopien auf der Insel, nicht aber das Wohlbehagen des Gastes. Apropos Hotelleitung: Alle von uns festgestellten kleinen Mängel haben wir dem Hoteldirektor persönlich vorgetragen. Einige Fehlerquellen schien er zu kennen, andere (wie den fehlenden Spiegel) führten zu seinem bassen Erstaunen. Der Room Division Manager, den er uns dann am nächsten Tag schickte, meinte sinngemäß, man hätte das ohnehin auch schon von anderen Gästen gehört, sei aber noch nicht dazugekommen, etwas dagegen zu unternehmen bzw. umzubauen, weil die Suiten so oft ausgebucht sind. Man werde aber unsere Kommentare zum Anlass nehmen, mit den Interior Designern zu sprechen. Schön für zukünftige Gäste, half uns aber recht wenig. Ein weiteres Detail in der Suite: Die Sessel am Esstisch sind viel zu nieder bzw. die Tischplatte zu hoch. Noch dazu für durchschnittlich gewachsene Asiaten. Ein Detail, das wieder zeigt, dass die Innenarchitekten zwar auf Optik, nicht aber auf Funktionalität Rücksicht genommen haben.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Im Suitenpreis inkludiert war der Zutritt zum Club des Hotels, dem üblichen "Hotel im Hotel"-Prinzip. Dass dieser nicht von Anfang an geplant war, wurde relativ rasch offensichtlich. Der Zugang im Erdgeschoß sieht nämlich eher nach dem Lieferanteneingang oder Kellerverlies aus, sicher aber nicht nach einem Clubentree. Der Club selbst ist nicht einmal so schlecht und verfügt auch über einen Außenteil. Wie man uns erzählte, hätte das die 3. Etage des (auf 2 Etagen darüber befindlichen) Spa's werden sollen, aber aus irgendeinem Grund kam es dann anders. Bedienung freundlich, Einrichtung so lala, Auswahl der Getränke in Ordnung, Auswahl der Speisen, sprich kleine Happen am Nachmittag, auch ok, Frühstück aber dürftig. Da ist die Auswahl schon relativ klein und beschränkt. Alles in allem also Durchschnitt.


    Service
  • Eher gut
  • Das Hotel mag zwar ordentlich geführt sein, davon zeugen die gepflegte Gartenanlage und die grundsätzliche Freundlichkeit der Mitarbeiter (die aber eh landestypisch ist), es fehlt aber eindeutig an Liebe zum Detail. Beispiel: Auf dem riesigen Esstisch für 8 Personen in unserer Suite stand zur Begrüßung ein winziges Tellerchen mit 3 Äpfeln und einer Begrüßungskarte des Direktors. Angesichts der Preise für Obst und Blumen auf der Insel völlig unverständlich und kein Zeichen für Charme. Und auch beim nightly turn-down gäbe es verschiedene Möglichkeiten, so etwas wie Atmosphäre zu zaubern: kleine Schokolade am Nachttisch, eingeschaltete CD mit Klingklongklängen, Räucherstäbchen, etc. (© großteils bei der Banyan Tree Hotelkette). Das Obst wurde in der Folge dann auch nicht wirklich erneuert.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Am Sandstarnd von Nusa Dua, im Süden der Insel.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Die Pollanlage ist groß, keine Gefahr von "Sardinen"-Feeling. Schöner Sandtsrand direkt vor dem Hotel. Das Fitnesscenter ist gleich angrenzend an Club. Kein Hammer, aber ausreichend, zumindest 2 Stepper sind vorhanden. Nett sind die Bales, also kleinen Hüttchen in der Gartenanlage am Strand, wo man die Seele baumeln lassen kann. Und sehr schön ist schließlich das Spa, ein echter Pluspunkt, eigener Pool für Spa Gätse, tolle Behandlungsvillen!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im März 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Alexander
    Alter:41-45
    Bewertungen:42