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Stefan (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2008 • 2 Wochen • Strand
Amerikanisches Mittelmaß nach Übernahme
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel an sich, die Anlage, Strand, Gärten etc wurden ausreichend in anderen Bewertungen beschrieben und dem ist nichts hinzuzufügen. "Nett", aber keinesfalls aussergewöhnlich oder umwerfend, karibischer Standard einfach. Nach der Übernahme durch die COUPLES-Gruppe hat sich die Zimmeranzahl mehr als verdoppelt, allerdings sind auch die neueren Gebäude ("Beach Verandah") schon nicht mehr alle in einem Top-Zustand und zeigen deutliche Abwohnungserscheinungen. Auch die sog. "Suiten" sind vergleichsweise überschaubar, ca. 30qm incl. Bad. Der Aufpreis für "Meerblick" lohnt nicht wirklich, da die meisten Zimmer diesen wegen des Palmbestands nicht haben, man "erahnt" das Meer, hören kann man es auch, nur nicht sehen.. Hauptnachteil jedoch, das Haus ist inzwischen eine Hochburg für amerikanische Gäste. War die Gästestruktur früher (dies war unser zweiter Aufenthalt dort) sehr gemischt ist das Hotel seit der Übernahme durch eine amerikanische Kette zu 90% (+x) amerikanisch dominiert, mit all den üblichen Randerscheinungen (siehe unten: Gastronomie, Service, ...). Familienfreundlich ist das Haus zwangsläufig nicht da Mindestalter 18 Jahre. Wer sich erhofft, dadurch ruhigeren Urlaub zu verbringen, der irrt allerdings, der Lärmpegel von 500 Amerikanern entspricht in etwa dem von den 500 Kleinkindern die man ja eigentlich vermeiden wollte... Ach ja, und dann die unvermeidlichen Hochzeiten. Irgendwie muss da jeder heiraten, zum ersten, zweiten oder x-ten Mal. Im Sand, mit einem Friedensrichter oder so, eine wirklich täglich äusserst eingängige Prozedur, die Dame im Kleidchen, der Herr im (geliehenen ? sah immer gleich aus !) Frack, dauert so 10 Minuten, danach ist wieder (relative) Ruhe am Strand und es wird abgebaut. Dafür gibt's dann Beschallung zwischendrin, mal Händel (Geschmack !), mal Bach (gewöhnungsbedürftig) oder mal das übliche (Bob Marley..., nach 14 Tagen will kein Mensch den jemals wieder hören), und der Weg zum Zimmer oder zum Strand ist gesperrt (wegen der Hochzeitsfotos...). Unsäglich schlecht. Kein Vergleich mit DomRep-Hochzeiten, Kuba, Brasilien, ... egal wo / wie, das muss man sich kaum antun. (Und auch nicht den Mitleidenden am Strand). Tipp 1: Hotel lieber nicht buchen Tipp 2: wenn doch, dann TUI oder Th Cook, nicht Meyers Weltreisen, deren "Vor-Ort-Betreuung" blieb uns unbekannt, schlicht, sie hatte keine Zeit ihre Termine im Hotel wahrzunehmen.. Die Dame von TUI hat das dann alles dankenswerterweise geregelt.


Zimmer
  • Eher gut
  • Zimmer in "Beach Verandah" sind ca 30qm, schlicht/funktional, der Balkon/die Terasse ist grosszügig. Klimaanlage funktioniert ausgezeichnet, auch leise. Dazu Ventilator, Safe, komplett und sehr gut ausgestattete Minibar, dazu (siehe oben....), literweise Alkoholika "for free" auf dem Zimmer, Rot- und Weissweine, Gin, Wodka, Whisky, Tequila etc, alles was das all-inclusive-Herz begehrt. Tägliche Wiederaufffüllung.. 45 TV-Kanäle, davon 42 US, 2 jamaikanische, und Deutsche Welle.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Drastisch schlechter als in früheren Jahren. Mehr Restaurants zwar, sogar Disco und Nightclub, aber qualitativ (Ausnahme: Alkoholika ! die sind vom Feinsten) würdelos. "Palms" Hauptrestaurant besticht durch 100% identisches tägliches Frühstück auf amerikanischem Niveau: Muffins, Pfannkuchen, Speck, Würstchen im eigenen Fett, .. und dazu low fat Yoghurt, low fat milk, Diätkekse, Tütenmüsli,... das volle Programm eines US-Mittelklassehotels. Brot ? Käse ? Wurst ? Nahezu Fehlanzeige, nur Toast zum Frühstück, Rührei (kalt meistens), hartgekochte Eier. Das war's mehr oder minder (abgesehen von Omeletts, frisch gemacht natürlich, mit möglichst viel Speiseöl und Käse, fast eine Pizza..). Einzig das frische Obst war "landestypisch". Mittagessen in beiden Restaurants (Palms und Patois) "themengebunden" teilweise, nur ein einheimisches "Thema" gab es leider nicht. Nicht einmal "jamaikanisch", wenn man von dem üblichen Huhn in süsser Sauce absieht. Asiatisch (kalter Fisch auf kalten Nudeln), "International" (alles mögliche, aber eigentlich 80% des Standardessens), nicht überzeugend. Ausnahme: der sog. "mexikanische" Tag, da gab es tatsächlich brauchbare Burritos und Tacos mit ordentlicher Füllung. Ansonsten aber alles unverändert. Lichtblick: Pizza im Patois, die ist wirklich okay, dauert zwar ewig (auch wenn kaum Gäste da sind), aber der einzige Grund überhaupt in dieses Restaurant zu gehen. Das sog Spezialitätenrestaurant "Feathers" ist eher was für hartgesottene Klimaanlagenfreaks, ebenso wie das Casino, die Disco/der Nightclub: bei über 30 Grad Aussentemperatur runtergekühlt auf 15 Grad, voll verglast und daher nicht einmal einsehbar wegen der beschlagenen Scheiben an denen das Kondenswasser in Strömen herunterläuft (und permanent aufgewischt werden muss weil sich Pfützen bilden). Bemerkenswert in vielerlei Hinsicht ist der "Cabana Grill", eine fast rund-um-die-Uhr geöffnete Imbissbude, die die richtig guten hardcore-Sachen produziert, Hamburger, Cheeseburger, Hot Dogs, Pommes in Sauce... und natrülich im self-service-Modus. Man bekommt eine Nummer, irgendwann brüllt der Koch eine Zahl, dann kann man sich mit Mayonnaise-, Senf- und Ketchup-Tütchen sein Essen komplettieren... Schlicht: würdelos. Jeder deutsche McDonalds bietet überragenderen Service. Der Fairness halber muss man sagen, dass die Poolboys am Hauptpool neben dem "Cabana" sehr flink sind, wenn wieder mal ein Hamburger darin schwimmt und aufgesammelt werden muss... was offenbar irgendwie mit den Horden volltätowierter Amerikaner zusammenhängt, die es schaffen, 12 Stunden am Tag ihren Platz an der swim-up-Bar nicht zu verlassen, nur mal eben, wegen dem Hamburger, den dann aber nicht mehr verkraften und ihn einfach schwimmen lassen... genau wie die Teller voll Nachos mit Käsesauce... Jamaikanisch gesprochen, "respect man", für die stoische Freundlichkeit des Personals in Anbetracht ihrer Gäste..


    Service
  • Eher schlecht
  • Nur 3 Sonnen für den Service, weil ein sehr gemischtes Bild. Check-in problemlos und äusserst effizient, auch Nachts um 02. 00 Uhr. Zimmerreinigung verdient bestenfalls ein "okay", wird zwar mit grossem Aufwand betrieben, aber die "Schmutzecken" bleiben schlichtweg schmutzig, auch über 14 Tage hinweg bei verschiedenen Reinigungskräften. Dafür hervorzuheben der täglich mehrfache Handtuchwechsel, Minibar-Auffüllung etc., das klappt sehr gut. Auch die Wäscherei funktioniert, wenn auch etwas langsam. Schlichtweg katastrophal ist allerdings der Umgang mit Beschwerden, Fragen, Wünschen etc. Man mag das der jamaikanischen "soon come"-Mentalität zuschreiben wenn man will, ändert allerdings nichts am Problem. In amerikanischer Logik reiht man sich zB zum Frühstück und Abendessen in eine endlose Schlange ein, und wartet darauf, von einem Kellner zu einem freien Tisch begleitet zu werden. Auch wenn Dutzende Tische permanent frei sind (es gibt keine "Vorreservierungen" in den Hauptrestaurants), passiert schlichtweg: NICHTS. Man wartet halt, bis sich jemand bequemt einem einen Tisch "zuzuweisen". Und das kann auch schon mal 20-30 Minuten dauern wenn man Pech hat. Also steht man in der Schlange (draussen...), entweder bei 35 Grad im Schatten oder auch im strömenden Regen, das ändert gar nichts, "please wait to be seated". Nachdem mir das beim 2. Mal zu dumm wurde und ich eine äusserst deutliche Beschwerde vorgetragen habe, erhielt ich die unmissverständliche Antwort "Sie können sich jetzt entweder beschweren, oder auf Ihren Tisch warten. Beides zusammen geht nicht". Diese doch sehr präzise Formulierung wurde bis zum General Manager des Hauses eskaliert, über 4 Zwischenstufen in der Hierarchie, mit dem Ergebnis ... nichts ist passiert. 5 US-Dollar Trinkgeld für einen uns bekannten Kellner haben das Problem innerhalb von Sekunden gelöst und wir wurden aus der Warteschlange "umgeleitet". Danach ging das jeden Abend so... Das Haus verfolgt eine strikt amerikanische Gastronomielogik, sobald man es begriffen hat, kein Problem. Wer es nicht begreift, steht halt an oder wartet. Ganz einfach. Ohne Schmiergeld dauert alles endlos, geht gar nicht, kommt vielleicht irgendwann. (Und das bei einem strikten Trinkgeldverbot im Hotel). Das gilt für alle Restaurants und Strandbars, erst mit ausreichend Tip kommt Bewegung in die Sache. Grundsätzlich aber gilt, Beschweren ist sinnlos, man wird freundlich angehört und ansonsten ignoriert. (Das ist keine Kritik an einzelnen, stellenweise herausragenden Servicekräften, die sich tatsächlich bemüht haben auch ohne Kleingeld zu funktionieren, im Grossen und Ganzen allerdings hat der Service drastisch nachgelassen, was, wenn man das Durchschnittspublikum im CSA betrachtet, auch nachvollziehbar ist. Das Ganze ist auf ein Niveau des deutschen Ballermanns gesunken, dass es schon erschreckend wird. Die Mehrheit der amerikanischen Mit-Gäste hatte keinerlei Serviceanspruch, vielmehr ein Problem, wenn zum Frühstück um 07. 30 nicht ausreichend Wodka oder Sekt vorhanden ist. Ich habe schon so manche Urlaubsreise hinter mich gebracht, aber der Alkoholkonsum zum Frühstück im CSA war wirklich einzigartig... entsprechend hat sich das dann tagsüber natürlich fortgesetzt. Und das waren keine "spring-breaker", im Gegenteil, eher seriöse amerikanische Unter- bis Mittelschicht, aber man muss offenbar mit-nehmen was man bekommen kann..)


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Der Strand ist ausreichend beschrieben, erstklassig, täglich gesäubert, herrlicher Sand, flacher Wassereinstieg. Allerdings Sandflöhe in rauhen Mengen die ab dem späteren Nachmittag (1600 Uhr) höchst aktiv werden. (Autan o.ä. hilft hier gar nicht, angeblich aber 70%iger Rum auf den Waden angebracht, aber wer weiss...) In der direkten Umgebung nur Nachbarhotels und diverse Strandhändler, Negril selber kann man vergessen, Ausflüge sind prima (Dunn's River Falls, River Bamboo Rafting etc.). Allerdings bedeutet jeder Ausflug dank der Lage immer 6-8 Stunden Busfahrt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sportangebote unverändert gut, umfangreich, und relativ einfach erhältlich. Fast alles inklusiv. Der Nutzungsgrad allerdings ist gering, aus gegebenem Anlass, nur eine Minderheit der Gäste ist im Stande (aufgrund körperlicher oder alkoholbedingter Verfassung) die Angebote in Anspruch zu nehmen. Die Unterstützung des Sportteams, insbesondere für Anfänger: minimal. Das gilt für die "Tauchschule", das Windsurfen, Segeln. 10 Minuten Einweisung, dann geht's los. Alleine. Der "Trainer" macht dann ein Nickerchen. Pools sind mit Abstand zu klein (und einer immer verdreckt, siehe oben, schwimmende Nachos in Käsesauce), aber eigentlich kann man ohnehin gut darauf verzichten. Liegen gibt es immer absolut ausreichend, nur Schatten ist ein wenig problematisch, da fast nur durch die Palmen gewährleistet, Sonnenschirme im herkömmlichen Sinne gibt es viel zu wenige. Shows und Abendveranstaltungen: schlichtweg vergessen. Witzlos. Duschen am Strand zu wenig (3), Toiletten (1, meist ohne Toilettenpapier). Einzig die Strandbars und der Service am Strand verdienen positive Bewertung, die machen einen Klasse-Job und sind gut drauf (nach entsprechendem Tip), und sie machen exzellente Cocktails.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juli 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:41-45
    Bewertungen:16