Creta Star Hotel - Adults only

Das Hotel Creta Star ist ein sehr großes Hotel mit einer schönen mediterranen Gartenanlage. Für diese üppige Vegetation zahlt man natürlich auch einen Preis: überall laute Sprenkleranlagen. Nebenan ist eine kleinere Anlage- das Creta Royal Hotel, das zur gleichen Hotelkette gehört. Von Creta Star Gästen darf diese Anlage allerdings nicht mitbenutzt werden. Das Creta Royal mutet stilvoller und ruhiger an als das Creta Star. Die Animation im Creta Star Hotel ist kindgerecht- und leider nur das. Auf die Interessen von jungen Erwachsenen wird nicht wirklich eingegangen. Das ganze Hotel ist auf all inclusive ausgerichtet und aufgrund der geographischen Lage macht auch nur das wirklich Sinn. Die Gäste sind größtenteils Italiener, einige Österreicher und wenige Deutsche. Die Italiener fühlen sich in diesem Hotel wie zuhause und dementsprechend benahmen sich auch die meisten. Ich bin immer wieder gerne in "Bella Italia" aber auf Kreta möchte ich gerne die griechische Lebensart kennenlernen und keine "Palermo Atmosphäre" genießen. Das Hotel ist am ehesten geeignet für Familien mit (kleineren) Kindern und Rentner, da diese Personengruppen auch am häufigsten vertreten sind. Bloß nicht im vermeintlich günstigeren Festnetz vom Hotel aus telefonieren!!! Dafür werden Raubritterpreise berechnet!! Besser: vom Handy aus telefonieren oder vor Ort eine Telefonkarte für die öffentlichen Telefonzellen kaufen.

Unser Zimmer war ganz geräumig, die Möblierung schlicht aber o.k. Es gab einen Kühlschrank, der aber leer war- also keine Minibar. Das Bad war zweckmäßig eingerichtet. Waschbecken, ein Spiegel, Föhn, Toilette und eine Badewanne. Nervig war der nach hinten abfallende Boden der Wanne. Duschschaum sammelte sich beim Duschen immer im hinteren Eck und floß nur sehr langsam wieder ab. Es war insgesamt recht laut: Klimaanlagen, Lieferwagen, Sprenkleranlagen, die nahe Bundesstraße u.v.m.

Das Essen wurde dreimal täglich in Buffetform aufgebaut. Morgens im Speisesaal mit zwei Terassen, die einen tollen Meerblick ermöglichten. Mittags wurde das Essen im Nebenraum des kleinen Hallenbades (Süßwasserpool) bereitgestellt. Gegessen wurde draußen am Pool, was nicht besonders stilvoll war: Plastikstühle, Hitze und entblößte Brüste von älteren Damen auf Poolliegen direkt neben den Essenstischen... Das Abendessen wurde dann wieder im Speisesaal aufgebaut. Es gab leider nur sehr wenig landestypische Gerichte, überwiegend italienische Speisen und internationale Küche. Die Qualität des Essens war gut; die Getränke wurden alle mit Leitungswasser gestreckt. Nicht gut für empfindliche Mägen, denn das Wasser auf Kreta ist zwar trinkbar aber stark gechlort. Nervtötend war auch die freie Tischwahl. Man musste einen gedeckten freien Tisch erstmal mit einem Getränk o.ä. besetzten. Ansonsten musste man mit beladenen Tellern durch die Menschenmenge irren. Besonders unmöglich war das Personal im Gastronomiebereich: betrat man den Speisesaal, fragte ein Kellner nach der Anzahl der essenden Gäste. "Ah zwei Personen, ja da hinten ist irgendwo noch ein Tisch frei..." Setzte man sich aber an einen schönen freien Tisch konnte es passieren, dass die Aufforderung vom Kellner kam, sich doch an einen anderen Tisch zu setzen. Das Servicepersonal war bis auf zwei (!) Ausnahmen sowieso stets übel gelaunt und unterhielt sich über fünf Tische hinweg auf griechisch- wahrscheinlich wurde über die Gäste gelästert.

Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals sind lobenswert. Die meisten sprechen deutsch, englisch und italienisch. Die Mitarbeiter an der Reception waren i.d.R. freundlich und auskunftsbereit. Allerdings antworten alle Mitarbeiter gerne bevor man die Frage zu Ende gestellt hat. Das führte zwangsläufig zu Missverständnissen und häufigem Nachhaken. Das Anitmationsteam war jung und recht sympathisch- wenn auch ziemlich unprofessionell (und überwiegend nur ausgebildet für die Betreuung von Kindern) Das restliche Personal war unfreundlich, wortkarg und gestresst. Da wir nicht in der Hochsaison dort Urlaub machten, möchten wir gar nicht erst wissen, wie dort die Stimmung im Juli/August wohl sein wird... Die Putzfrauen waren recht nett, sprachen aber leider allesamt keine Fremdsprachen was Anfragen und Bitten natürlich sehr erschwerte. Die Zimmerreinigung war katastrophal unzureichend. Wir saßen mal draußen auf dem Balkon und bekamen einen kleinen Einblick in das Putzverhalten der Raumpflegerinnen. Mit einem eklig dreckigen Wischmob wurde einmal quer durchs Zimmer gefahren, das Bett wurde ruckartig nach vorn gezogen so dass alle Kissen erstmal auf den Boden fiehlen (Mahlzeit!) und mit einem undefinierbaren Spray die Luft verpestet. Von dem Teufelszeug brannten uns die Augen und die Haut noch eine halbe Stunde später. Eine Badehaube gab es ganz am Anfang und 1-2 Fläschen mit Shampoo und Duschgel und eine kleine Seife. Freiwillig nachgefüllt wurde gar nichts mehr. Die Klimaanlage funktionierte nicht wirklich gut- eine individuelle Einstellung wurde dem Gast zwar durch einen Regler vorgegaukelt. Die Steuerung erfolgte in Wirklichkeit aber zentral gesteuert.

Die Hotelanlage liegt in dem kleinen Dorf Scaleta. Besonders liebenswerten Charme verströmt dieses "kleine Kaff" leider nicht: ein paar Touristenläden, kaum besuchte Tavernen und eine Autovermietung. Vorsicht ist auch geboten, wenn man die langgezogenen Straßen parallel zur Bundesstraße entlangschlendern will. Diese Straßen am Hotel vorbei und auf der gegenüberliegenden Seite werden sowohl von Einheimischen als auch Touristen in Leihwagen genutzt und die meisten kommen mit der gleichen Geschwindigkeit wie auf der Bunddesstraße von hinten an. Der Bus in die nächste größere Stadt Rethymnon fährt regelmäßig, nimmt die Gäste aber nur mit, wenn sich diese vorher ein Busticket für 1,40 Euro (einfache Fahrt) im Mini Market im Hotel gekauft haben. Die Fahrt dauert ca. eine halbe-dreiviertel Stunde. Besonders praktisch ist das für unternehmungslustige Gäste sicherlich nicht. Meistens ist man von der Hitze morgens schon so geplättet, dass man sich zweimal überlegt ob man sich die Busfahrt wirklich antun soll. Ein Taxi kostet rund 10 Euro- was natürlich gemessen an deutschen Preisen billig anmutet. Ausflugsmöglichkeiten hat uns die Reiseleitung angeboten- diese waren leider allesamt sehr teuer und die Ausflugsziele ziemlich weit weg.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Angebot ist vielfältig, jedoch schlecht organisiert. Alles ist viel zu weitläufig und völlig unübersichtlich gestaltet. So kam auch wenig Stimmung auf und man näherte sich nicht wirklich an die anderen Gäste an. Die Wasserqualität des Meeres war rein optisch betrachtet sehr gut- man konnte sogar in 1 1/2 Metern Tiefe noch den Boden sehen. Aufpassen muss man allerdings auf Felsen, die plötzlich zwischen dem Sand hervorlugen. Liegen+Sonnenschirme am Strand hätten pro Tag 7 Euro gekostet- eine Frechheit! An anderen Stränden beträgt der Preis vergleichsweise 2-3 Euro. Wobei das Hotel hierfür wohl nichts kann, denn die Strände in Griechenland sind alle öffentlich. Süßwasswerduschen sind vorhanden und funktionieren gut. Der Meerwasserpool war ganz nett angelegt, aber das Salz-Chlorwassergemisch brannte grauenvoll in den Augen. Handtücher gab es für 20 Euro Pfand an einer kleinen Hütte auf der Liegewiese. Offizielle Ausgabe/Rücknahme war zwischen 10 und 12 Uhr. Kurz nach elf keifte uns aber das dafür zuständige "Früchtchen" an, dass der Handtücherservice erst am nächsten Tag wieder stattfindet. Sie hatte weit wichtigeres im Sinn: nämlich die 7 Euro für die Liegen am Strand von den Touris abkassieren.