Crystal Aura

Beim Lesen der Bewertungen fällt auf, das dieses Hotel sowohl sehr positive als auch sehr negative Kritiken erhalten hat. Beides hat seine Berechtigung. Viele negative Seiten des Hotels könnte man mit ein wenig gesunden Menschenverstand und geringen Kosten umgehend beseitigen. Das Hotel liegt ca. 1,5 km vom Zentrum entfernt direkt an der Hauptstrasse. Die Strasse ist vierspurig und stark befahren. Also bitte bereits bei der Buchung darauf achten, dass man kein Zimmer zur Strassenseite erhält, sonst ist Schlafmangel vorprogrammiert. Ein Mitreisender war von Beruf Betriebsleiter in einem mittelgrossen deutschen Unternehmen. Er hat zum Spass mal analysiert wie man das Hotel effizienter gestaltet und auf Vordermann bringt. Ergebnis: Es wäre ein besseres Essen und bessere Auslastung bei Kosteneinsparungen von 10.000 Euro monatlich möglich (so zumindest seine theoretische Berechnung). Nun ja in der Türkei ist halt noch der touristische Aufbau im Gange. Lean-Management und Cost-Shoring sind dort noch Fremdworte und werden wohl erst in 10 Jahren allgegenwärtig werden.

Die Zimmer sind zweckmässig und mit Klimaanlage ausgestattet. Sie entsprechen der Prospektbeschreibung sind jedoch schon etwas muffig obwohl die Anlage erst vor 2 Jahren errichtet wurde.

Das Restaurant ist eine Sache für sich. In der Hauptsaison ist es viel zu klein. Besser ausgedrückt es gibt mehr Gäste als Plätze. Die Hotelleitung versuchte die Situation zu entschärfen indem die Öffnungszeiten abends um eine Stunde verlängert wurden. Geholfen hat es leider nicht. Langes Anstehen zum Abendessen war die Regel. Morgens und Mittags war der Betrieb jedoch erträglich. Ein absolutes Unding ist, dass Tassen Teller oder Gläser zeitweise nicht zur Verfügung standen. An fünf Morgenden hintereinander fand man keine Tasse für Kaffee oder Milch. Einfach noch 500 Teller und Tassen mehr kaufen (das kostet ja nun wirklich nicht die Welt) stünde der Hotelleitung gut zu Gesicht. Das Essen selbst ist leidlich. Wer Geflügel und Leber mag, kommt voll auf seine Kosten. Positiv ist die Poolbar mit Fritten Hamburgern und Hot-Dogs für die Kinder. Von 14 Uhr bis 16 Uhr gibt es Eis. Dafür muss man wie üblich lange anstehen. Neben dem Hauptrestaurant gibt es auch italienisches Restaurant, das man aber morgens für den gleichen Abend vorbestellen muss. Die Reservierung ist zwingend um 7 Uhr früh vorzunehmen, denn eine halbe Stunde später ist es für den Abend schon ausgebucht. Unter uns: Wer es nicht bucht, verpasst auch nichts, denn es gibt ein festes Menue, dessen Schmackhaftigkeit zumindest fragwürdig ist. Ach so im italienischen Restaurant muss man die alkoholischen Getränke selbst bezahlen. Flasche Wein ab 10 Euro bis 50 Euro. Wir hatten eines Abends eine Flasche Sekt der Marke Pirlanta gewonnen, der so miserabel schmeckte, dass wir ihn noch nicht mal unserem ärgsten Feind als Geschenk überreicht hätten. Im italienischen Restaurant steht dieser Sekt mit 30 Euro auf der Karte. Selbst Aldi oder Lidl würden den sofort aus dem Sortiment werfen.

Die Angestellten sind freundlich und gegen ein kleines Trinkgeld sehr bemüht zu helfen wo sie können. Die Zimmermädchen sind sauber und ordentlich so dass auch hier ein grosses Lob fällig ist. Das Animationsteam gibt sich Mühe ist jedoch nicht professionell. Gerade diese Laienhaftigkeit hat uns oft vor Lachen zusammenbrechen lassen und somit sorgen die Animateure unfreiwillig für eine Menge Spass. Zum Beispiel wurde in einer Quiz-Show nach dem schiefen Turm von Pizza gefragt. Die Diskothek ist jedoch der Brüller schlechthin. Da die Getränke dort Geld kosten, ist sie trotz der vielen Jugendlichen leer wie ein Freibad bei Regen. Das ist auch gut so, denn die Lautstärke wird wohl nur noch von einem Motorhead-Konzert übertroffen. Die Musik ist analog zur Pool-Beschallung. Von besonderer Qualität ist die Reiseleiterin. Während ihrer Sprechstunden verkauft sie mit Vorliebe Ausflüge. Bei diesen Verkäufen telefoniert sie gerne mit ihrem Freund und beratschlagt intensiv, was sie denn heute abend mit ihm unternehmen möchte. Wenn ein Problem auftaucht hat sie ein Standardrezept: Sie schickt den Gast zur Rezeption. Die Rezeption schickt einen dann wieder zur Reiseleitung und so kommt beim Gast echtes Tischtennisballgefühl auf. Unbedingt jede Gelegenheit nutzen wenn sie die Reiseleiterin sprechen möchte. Es kam mehr als ein einmal vor, dass die Sprechstunden aus „betrieblichen“ Gründen ausfiel. Natürlich wurde der betriebliche Grund nicht angegeben, soll halt jeder die Sache so auslegen wie er möchte.

In der Hauptsaison herrscht ständiger Mangel an Liegen (wer erst nach 8 Uhr zwei Liegen reservieren will bekommt keine) und an Ruhe. Von 10 Uhr bis 12:30 und von 14:00 bis 16:00 Uhr wird der Pool von Musik beschallt, bei deren Auswahl dem DJ die Lustlosigkeit anzumerken ist. Die Lautstärke variiert hier von leise bis Heavy-Metall Niveau und man hört entweder 1,5 Stunden türkisches Gedudel, 2 Stunden Sade oder 50iger Jahre Rock´n Roll. Wenn das alles schön gemischt würde, gäbe es ja kein Problem aber das würde ja Arbeit für den DJ bedeuten und davor scheut er sich. So haut er einfach eine CD in den Player und die läuft dann bis zu Ende durch. Glücklicherweise gibt es noch einen zweiten Pool ohne Musik wo man etwas vom Trubel verschont wird.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sehr schön ist die Pool-Landschaft der Beauty- und Wellness-Bereich mit Sauna und Hammam. Hier sind fünf Sterne wirklich ohne Abstriche zu vergeben. Die Angestellten sind freundlich und gegen ein kleines Trinkgeld sehr bemüht zu helfen wo sie können. Die Zimmermädchen sind sauber und ordentlich so dass auch hier ein grosses Lob fällig ist.