Crystal Family

Die Hotelanlage an sich ist schön. Allerdings herrscht dort prinzipiell Platzmangel, sei es im Speisesaal, abends an der Bar oder vor allem am Strand. Dort waren stets zu wenig Liegen vorhanden und diese waren so eng aneinandergereiht, dass man zwischen ihnen nicht hindurchgehen konnte. Auch auf der Liegewiese hätte man vermutlich nur noch einen Platz bekommen, wenn man morgens um sieben Uhr reserviert. Am Pool konnte man dagegen immer freie Liegen finden, geschweige denn man ist gegen laute Beschallung immun. Allgemein war die Lautstärke im Hotel teilweise nicht zu ertragen. Abends hatte man zudem auch noch die doppelte Beschallung von Poolbar und Animation. Im Zimmer musste man ebenfalls die Balkontür schließen, um überhaupt den Fernseher noch zu verstehen. Die Katalogbeschreibung, die „erholsame Urlaubstage für aktive und ruhesuchende Gäste“ versprach, traf in unserem Fall nicht zu. Wer tagsüber am Strand seine Ruhe haben möchte, sollte nicht in dieses Hotel fahren. Dort wird man von Animateuren und Hotelfotograf lautstark aufgeweckt oder angerempelt. Und wer abends etwas geboten haben möchte, ist hier auch falsch. Wer tatsächlich in dieses Hotel fahren möchte, sollte Badeschuhe und eine Packung Ohropax mitnehmen und wirklich nicht große Erwartungen haben. Uns jedenfalls sieht das Hotel nie wieder!

Wir hatten ein großzügiges Familienzimmer, das sehr schön eingerichtet war. Die Möbel machten einen unversehrten Eindruck und das Badezimmer war auch in Ordnung. Jedoch haperte es an der Sauberkeit. Während unseres Aufenthaltes wurde beispielsweise kein einziges Mal über die Waschbeckenablage gewischt. Auch die Spiegel, der schon bei unserer Ankunft verschmierte Fernseher oder der Balkon wurden nicht gesäubert.

Das Essen im Hotel war sehr eintönig und vieles war schon kalt, als man es sich am Buffet geholt hat. Auch die Qualität der Speisen war schlechter als in anderen Hotels, das Fleisch war teilweise so durchgegart und trocken, dass man es nur mit einem Schluck Wasser runterbrachte. Das Ambiente des Speisesaals erinnerte eher an eine Kantine als an das Restaurant eines 5-Sterne-Hotels. Es herrschte dort eine Lautstärke und eine Hektik, wie wir sie bisher noch in keinem Hotel erlebt hatten. Für die Anzahl der Gäste waren viel zu wenig Plätze vorhanden, so konnte es einem auch schon mal passieren, dass nachdem man vom Buffet zurückkam, der eigene Tisch besetzt war, obwohl zuvor noch volle Getränke auf dem Tisch standen. Es empfiehlt sich daher, dass man sich – wenn man nur zu zweit ist – mit Essen und Nachschlag holen abwechselt. Aufgrund der teilweise langen Schlangen am Buffet macht dies gemeinsames Essen so gut wie unmöglich. Wesentlich besser bezüglich Qualität der Speisen und Ambiente sind die A-la-carte Restaurants. Es ist dort wesentlich ruhiger, das Essen wird heiß serviert und man muss sich keine Sorgen wegen Platzmangel machen. Allerdings kann man dort nur einmal pro Aufenthalt speisen.

Sehr enttäuschend war der Service im Hotel. Mittags im Speisesaal wurde erst nach Getränken gefragt, als alle Teller schon geleert waren. Auch als wir dann auf eigene Faust an den Ausschank gingen, war dort niemand zu finden. Die Kellner liefen allesamt an dreckigem Geschirr vorbei, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, etwas davon wegzuräumen. Man sah des Öfteren Urlauber, die ihren Tisch selber abwischen mussten, da das Personal einfach nicht fähig dazu war. Besser empfiehlt es sich dann gleich mittags an die Snackbar zu gehen, bei der man sich zwar selbst bedienen muss, aber zumindest eine Bar vorhanden ist, an der man etwas zu trinken bekommt ohne bis nach dem Essen darauf warten zu müssen. Im Speisesaal galt lediglich der Service beim Abendbuffet als Ausnahme, bei dem das Personal sehr aufmerksam und freundlich war. Dem Gipfel der Unfreundlichkeit begegnete man an der hoteleigenen Poolbar. Anfangs war das Personal dort noch zuvorkommend, wenn auch aufdringlich. Allerdings wurde man an den Tischen nur teilweise bedient, und auch nur wenn man - im Voraus - Trinkgeld gegeben hatte. Dies hielt dann aber auch nur zwei Abende an, so dass man den Eindruck bekam, dass man nur mit Bezahlung bedient wurde. Als meine Enkelin dann das Angebot mit einem der Barkeeper auszugehen ablehnte, wurde sie an der Bar entweder gar nicht bedient oder in ihre Cola wurde Alkohol untergemischt (andere weibliche Hotelgäste erzählten ebenfalls, dass es ihnen so erging, nachdem sie ein Angebot abgelehnt hatten). Auch ich wurde anschließend des Öfteren an der Bar ignoriert, so dass andere Urlauber für uns mitbestellen mussten. Verglichen mit zuvor besuchten Hotels (teilweise mit weniger Sternen!) war der Service am Strand auch eine Enttäuschung. Wenn die Liegen am Strand wie immer schon früh am Vormittag fast durchgehend mit einem hastig übergeworfenen Handtuch reserviert waren, musste man selbst dafür sorgen vereinzelt freistehende Liegen zu finden und diese dann hin- und herzutragen, um nebeneinander liegen zu können. Das Strandpersonal schaute einem dabei nur gelangweilt zu. Fraglich bleibt auch die Aufgabe des vermutlich selbsternannten „Lifeguard“, der selten einen Blick auf das Meer riskierte.

Im Liegebereich ist der Strand sandig, zum Meer hin läuft man allerdings nur noch auf grobem Kies. Einige Urlauber gingen deshalb nur mit Badeschuhen ins Wasser. Gegen Ende des Urlaubs hat man dann jedoch Hornhaut an den Füßen, so dass der Gang zum Meer nicht mehr allzu weh tut. Das Meer an sich war schön klar, aber man konnte schon nach 5 Metern nicht mehr im Wasser stehen und so versammelte sich die Masse der Menschen im Uferbereich. Es lohnt sich nicht außerhalb des Hotels spazieren zu gehen. Die Straßen sind mit Schlaglöchern und aus dem Boden ragenden Kanaldeckeln versehen, die man vor allem nachts bei der schlechten Beleuchtung leicht übersehen kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand