DAS Club Hotel Sunny Beach

Die Lage des Hotelkomplexes ist fast ideal - etwas (200 m) entfernt vom Strand und der recht lebhaften Promenade, im nahen Hinterland. Die im Komplex zusammengefassten 3 Hotels sollen wohl untereinander kooperieren, uns ist aber nur das Zvete bekannt geworden. Das Gelände war durchgehend sauber und ordentlich gepflegt, das Zvete in einem guten baulichen Zustand. 5 Etagen mit funktionierendem, etwas gewöhnungsbedürftigem Lift (Tür schliesst sehr schnell und oftmals nur unter Inkaufnahme blauer Flecken am Schliessen zu hindern ...). Die Zimmer wurden ordentlich gesäubert, die Zimmerfrauen waren wohl so das einzige, was einem freundlich in diesem Hotel entgegenkam. Gästestruktur während unseren Aufenthaltes : ca. 80 % Deutsche - davon 60 % mehr oder weniger flotte Senioren z.T. höchsten Lebensalters. Der Rest Familien mit Klein- und Kleinstkindern. Diese Mischung wurde bedeutend beim Besuch der zentralen Nahrungsversorgungseinrichtung. Oh ja - dieses Hotel ist sehr kinderfreulich. Es war nicht zu überhören... Man sollte aus Erfahrung eigentlich klug werden und auf traditionsreiche Reiseunternehmen zurückgreifen. Geht es dem Esel zu wohl, bucht er eben bei BG-Tours. Und fliegt mit Bulgarian Air.

Wir hatten ein grosses Zimmer mit einem ebenso grossen Balkon. Ordentlich eingerichtet. TV mit 5 oder 6 deutschen Programmen, mietbarem Schranksafe, Telefon, Sessel und grossen Betten. Uns hat es gereicht. Das Zimmermädchen kam täglich und hat uns auch täglich die Handtücher gewechselt. Bettwäsche nur einmal. Das Bad war sehr sauber. Die Wanze, die wir getroffen haben, war nur auf dem Balkon beheimatet. Bis ins Zimmer hat sie es nicht geschafft. Geschafft haben uns allerdings die Mücken. Wie die Heuschrecken. Zwar nicht so gross, aber die Anzahl kam so ungefähr hin.

Grosses Lob der Küche. Am Essen ist nun wirklich nichts auszusetzen gewesen. Abwechslungsreich und von recht ordentlicher Qualität. (da mehr unterschiedliche Tiere unter das Messer kommen können, ist hier auch mehr Abwechslung als in Arabien ...) Noch ein Hinweis : als Langschläfer und erst-in-der-letztenStunde-zum-Essen-Gehende kommt man möglicherweise nicht in den Genuss von besonderen Köstlichkeiten (gegrillte Pute, leckeren gegrillten Fisch, etc.) denn hier gilt, solange der Vorrat reicht. und der ist auf max. eine dreiviertel Stunde begrenzt. Auch hier also, wer zu spät kommt, den bestraft ... Viel zu spät ist mir klar geworden, warum die Masse unserer Senioren, bereits eine halbe Stunde vor Öffnung des Restaurantes, an der Tür schon eine komplexe sozialistische Wartegemeinschaft ungeahnten Ausmasses bildete. Es wird wohl an den Extra-Köstlichkeiten gelegen haben. Oder an alten Erinnerungen ... Mein Trinkgeldbudget habe ich an dem Zimmermädchen verausgabt. Ein bischen auch am Barmann. Beide haben es sich redlich verdient.

Persönlicher Service - hier klammern wir mal (unsere) Zimmerfrau und ein Gros der Reception aus - war nicht der Rede wert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Personal im Speiserestaurant (besser : Speisesaal, wie Wartesaal - den Älteren noch bekannt) hatte offensichtlich lediglich die Aufgabe, den Leuten (nicht Gästen) die benützten Teller, Tassen, Becher, Bestecks vom Tisch zu klauben. Schluss - aus - das war´s. Dass es auf den verlassenen Tischen noch recht möhlig aussah, werden mir alle Diejenigen, die Kinder grossgezogen haben, gerne bestätigen. Bestecke brauchten eh nicht neu aufgelegt zu werden, da man aus freundlichem Service heraus, schon mal Besteck und Papierserviettchen in einem hübschen Körbchen auf Vorrat auf den Tischen platziert hatte. Nach dem Motto, das bischen Eindecken werden die Idioten doch wohl noch selber hinkriegen. Und wenn nicht - können wir ihnen ja noch den Weg zum Besteckschrank zeigen, wenn die Körbchen mal leer sind. Was garnicht so selten vorkam. Ebenso wenig selten blieb auch der Abräumwagen mit dem schmutzigen Geschirr und dem aparten Beutelchen mit stinkendem Essenabfall mitten mang den Tischen stehen. Es war immer wieder aufs Neue widerlich. Vielleicht lag es ja am Regenwetter, vielleicht auch an der Mentalität der Ostvölker - ein freundliches Gesicht, ein Lächeln gar, war hier eher die Ausnahme. Manch Einem mag das ja genügen. Wer aber in der Mehrheit Service erlebt hat, wie er in z.B. Ägypten, Thailand, selbst z.T. in der Türkei praktiziert wird, dem wird das hier gebotene eben nicht befriedigen.

Wie gesagt, die Lage ist recht ideal. Dass z.Zt. 2 - 3 Grossbaustellen im Umfeld am Werkeln sind, bewerten wir mal nicht so hart - dort wird überall herumgehämmert oder gekreissägt. Gott sei Dank arbeiten die Brüder nur sporadisch, somit störte uns die erwähnte Kreissäge nur gelegentlich... Als nächste zu empfehlende Ausflugsmöglichkeit wäre Nessebar, welches sehr günstig mit dem Linienbus (70 Stotinki) oder dem Wassertaxi (10 Leva) zu erreichen ist. Mit ein wenig Phantasie kann man den Charme dieses UNESCO-WeltKulturErbe zwischen den zuhauf etablierten Kitsch - und Tünneff-Buden erahnen. Denen hätte ich längst was gehustet, von wegen UNESCO und so ... Diesen freundlichen Trent kann man übrigens auch auf der Strandpromenade in Sonnenstrand verfolgen. Nix mit Meerblick, dafür aber allemal sehr viel asiatische Schwertkunst erwerbbar. Die Transferzeit vom Flughafen kommt in erster Linie auf das gebuchte Reiseunternehmen an. Wir hatten aus Jux und Dallerei bei BG-Tours gebucht, und da fliegt man eben von Berlin nicht den Flugplatz Bourgas (35 min. Transferzeit), sondern Varna an. Und kommt somit in den Genuss von einer Minimaltransferzeit von 2 Stunden bei gutem Wetter, gutgelauntem Fahrer und freier Strecke. Auf der Hinreise fehlte es uns an allen dreien ... Aber wer denkt, es kann nicht noch schlimmer kommen, der irrt. Für die Rückreise liess uns BG-Tours schon um 00.15 Uhr vom Hotel abholen, da ja die Maschine schliesslich um 06.10 zum Start rollt. 6 Stunden voller Freude und Glücksgefühl. Zur Ehre des Hotels sollte unbedingt Erwähnung finden, dass uns vor der nächtlichen 6-Stunden-Rückfahrts-Tortur, vom Hotel ein 1A Frühstück bereitgestellt wurde...

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No Sports. Hier halte ich mich an dem alten Dicken Mann mit der Zigarre.