Der Seehof

Das Gebäude selbst ist modern und macht einen sehr neuen Eindruck. Es hat zwei Stockwerke, wobei das Hotel auch Souterrain-Zimmer vermietet, auf denen man auf dem Präsentierteller sitzt. Im Ergebnis: ein No-Go, weit ab, keine Infrastruktur und unmögliches Personal.

Mein Zimmer befand sich im Souterrain, auch ein No-Go. Vom Spazierweg um den Rursee konnte man direkt ins Zimmer blicken, ich saß also auf dem Präsentierteller. Der Blick auf den Rursee konnte diese Mängel nicht aufwiegen, zumal dieser Blick nicht besonders schön ist, gerade bei Niedrigwasser in dem Stausee. Das Zimmer selbst war allerdings groß und geräumig in einem Pseudo-Holz-Design. Ein leider schon ungewohnter Pluspunkt war eine gut funktionierende Heizung im Zimmer. Die Fenster ließen sich öffnen. Weitere Minuspunkte waren jedoch fehlende Rolläden und fehlender Teppichboden. Stattdessen gab es Laminat. Es gab keinen Wasserkocher für Tee und Kaffee. Auch war auf dem Zimmer kein Bademantel mit Schlappen. Auch diese erhielt man erst auf extra Nachfrage an der unfreundlichen Rezeption. Das Zimmer ist nicht ganz ruhig, man hört störende Geräusche und Stimmen aus den Nebenzimmern. Das Bad ist von durchschnittlicher Größe gewesen. Nur eine Duschkabine, keine Wanne. Pflegeprodukte vorhanden, aber nur Shampoo, kein Duschgel.

Es gibt im Erdgeschoß zudem einen Restaurant-Betrieb, der jedoch fast immer geschlossen hat und erst abends öffnet, so daß die Gäste schön fett werden. Gerade für dieses Hotel abseits der Zivilisation ist die fehlende Mittagsgastronomie ein No-Go. Es gibt zwar eine Art Kantine, doch das ist für ein 4-Sterne-Haus natürlich unzumutbar. Kein A-la-Carte-Restaurant zu christlichen Zeiten. Das Frühstück im selben Raum war gut.

Im Erdgeschoß ist die Rezeption, die nicht immer besetzt ist und wenn, dann mit sehr unfreundlichem und offensichtlich ungeschultem Personal, das einem bei Beschwerden empfiehlt, das Hotel zu verlassen. Der Check-in war zwar recht unproblematisch, doch war die Person dort unansehnlich und sehr unfreundlich. Ich erhielt keinerlei Einweisung, keinerlei Hinweise, keinerlei WLAN-Code, mußte mir diesen später im Schlafanzug extra an der Rezeption abholen. Es dauerte lange bis der Code funktionierte. Am nächsten Tag funktionierte er, trotz fortdauernder Gültigkeit, überhaupt nicht mehr. Der Service in diesem Hotel war 6-.

Das Hotel liegt jwd weit außerhalb jeglicher Zivilisation am sog. Rursee, einem Stausee in der Eifel, ca. 3 km außerhalb von Heimbach. In Heimbach gibt es eine Bahnstation der sog. Rurtalbahn. Von dort kommt man allerdings nicht weg. Es gibt eine Busverbindung zum Hotel, aber nur während der Sommermonate. Ab 24. Oktober fahren die Busse nicht mehr. Man ist auf Taxis angewiesen, die allerdings sehr schwer zu bekommen sind. Sie laufen daher Gefahr auch länger warten zu müssen um zum oder vom Hotel wegzukommen. Das Hotel liegt auch ganz isoliert am sog. Rursee. Dort kann man am Ufer spazierengehen und im Sommer mit dem Schiff auf dem Stausee umherfahren. Im Winter ist die Schiffahrt allerdings eingestellt und es gibt eigentlich nichts Attraktives in der Nähe des Hotels. Zu Fuß ist man rund 45 Minuten in die Stadt unterwegs. Um das Hotel gibt es auch keinerlei Infrastruktur, keine Geschäfte und auch keine Restaurants.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Im Untergeschoß gibt es einen Spa-Bereich mit Sauna und Dampfbad. Kein Schwimmbad, kein Whirlpool, kein Fitnessraum, man muß draußen um den Rursee joggen, wenn man Sport an diesem Ort betreiben will. Der Sauna-Bereich ist allerdings schön und sauber und macht einen neuen Eindruck. Es gibt allerdings unverständlicherweise getrennte Eingänge für sog. Damen und sog. Herren, sicher nicht zeitgemäß. Auch gibt es nur eine einzige Sauna und ein einziges Dampfbad. Beides ist oft recht stark frequentiert. Man ist nicht für sich.