Djerba Castille

Eine Hotelbewertung generiert sich immer aus einer individuellen Betrachtungsweise, aber ich gebe mir Mühe, soweit wie möglich objektiv zu sein. Im Gesamten gesehen ist das Hotel in Ordnung, obgleich missliche Umstände nicht zu übersehen sind; ich weise anschließend darauf hin. Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis ist OK. Alles in Allem war unsere Wahl schon ganz in Ordnung und eine Weiterempfehlung kann durchaus ausgesprochen werden. Das Wetter war zu unserer Reisezeit wunderbar ( September, immer 28 - 35 Grad ).

Der erste Eindruck bei Eintritt in unser Zimmer war sehr verdrießlich. Die Ausstattung des Zimmers entsprach der Ausstattung einer heruntergekommenen Bundeswehrbude. Nun gut, das Hotel ist fast 8 Jahre alt und seitdem wurde sicher nichts mehr in den Zimmern gemacht. Die Sauberkeit war aber immer einwandfrei und Wäschewechsel wurde regelmäßig durchgeführt. Die Klimaanlage funktionierte auch. TV-Sender gibt es für uns Deutsche: ZDF und RTL. Nach zwei Tagen waren wir mit der Situation versöhnt, Hauptsache alles Notwendige da und man ist ja auch nicht zum intensiven Verbleib im Zimmer. Die bauliche Innenausstattung der übrigen Hotelanlage ist von sehr guter Qualität (Böden, Wände, Decken, Beleuchtung etc.).

Das Hauptrestaurant ist wiklich sehr groß, es müssen ja auch zur Hauptsaison 1000 Leute versorgt werden. Es geht natürlich recht lebendig zu, aber das geht nicht zu Lasten des positiven Gesamtein- druckes. Die Sauberkeit ist überall einwandfrei, der Sevice ist fleißig, Qualität und Quantität der Speisen ist ohne Tadel, das Buffet immer einwandfrei, es findet immer auch frische Zubereitung am von mir sogenannten "Action Desk" statt. Es findet wirklich jeder immer etwas was ihm zusagt. Und ganz besonders zu loben ist das Süßspeisenbuffet und die Obsttheke. Selbstverständlich sollte man ein angemessenes Trinkgeld geben. An den Bars gibt es alle gängigen Getränke inclusive und internationalen Schnick Schnack gegen Bezahlung. Wer natürlich diese umtriebige Atmosphäre nicht mag, der muss in den Bayrischen Wald fahren und sich in einer feinen und (oder) biederen Lokalität für entsprechendes Geld entsprechende Nettigkeiten angedeihen lassen.

Dem Service des Hotels gebe ich 4, 5 von sechs möglichen Sonnen. Alle sind wirklich freundlich und hilfsbereit, auch hier mag es Ausnahmen geben, wir haben aber alles gut getroffen. Von der Reception (gute Deutschkenntnisse) bis zu den fleißigen Gärtnern waren alle nett und kompetent. In anderen Bewertungen habe ich von unfreundlichen und unaufmerksamen Kellnern gelesen; das stimmt wirklich nicht. Hallo Leute !!! das sind keine echten Kellner; in diesem "All inclusive" Haus haben die Jungs die Aufgabe die Tische herzurichten und die abgegessenen Gedecke abzuräumen. Wir waren immer freundlich zu ihnen und genau so haben wir es zurückbekommen. Mit der Unterhaltung ist das so eine Sache; Hauptsprache gegenüber uns Touristen ist Französisch, dann Italienisch und etwas Deutsch. Es gibt aber niemals Schwierigkeiten mit der Verständigung, immer wurde alles irgendwie kommuniziert; ich finde das ganz witzig. Es gibt im Hotel zu festen Zeiten Arztsprechzeiten (wir brauchten keinen) und wie wir mitgekriegt haben, eine rührige Kinderbetreuung. Kleinere Mängel an der Zimmerausstattung (gebrochener Föhnschlauch und abgerissene Gardine) habe ich gemeldet und schon nach kürzester Zeit war das erledigt. Als unangenehm fand ich das Fehlen jeglicher deutscher Zeitung, auch anderssprachige gab es nicht, das ist echt hinterm Mond.

Djerba ist eine weit im Süden Tunesiens gelegene Insel mit spärlicher Vegetation. Die Natur ist dürr und leblos. Die Landschaft wirkt zum größten Teil wie eine unaufgeräumte vergammelte Baustelle. Überall an den Straßenrändern liegt etwas unordentlich herum, die Gebäude der ländlichen Bevölkerung sehen mit ihren bröckelnden Fassaden irgendwie halbfertig aus. Genau so muß man sich die landseitige Umgebung der Hotels vorstellen. Gegenüber der meisten Hotels befinden sich sogenannte Supermärkte. Das sind Bruchbuden von erbärmlichem Angesicht und Angebot. Ich glaube aber dass man eigentlich nichts einkaufen muss, man hat ja alles dabei und für das tägliche Essen und Trinken ist im Hotel ohnehin gesorgt. Das Hotel Castille liegt direkt am Strand und nach Midoun (nächste Stadt, 6 km) fährt man mit einem der vor der Tür stehenden Taxen (6 Dinar=3, 4 €). Ein Besuch von Midoun lohnt nicht wirklich. Transfer von und zum Airport dauert, durch das Anfahren vieler anderer Hotels, ca. eine Stunde. Es wird eine halbtägige Inselrundfahrt angeboten (für 1-2-fly Kunden kostenlos) welche sich als Verkaufsfahrt entpuppt. Dabei wird in Midoun auf dem Markt Halt gemacht und man bestaunt bergeweise Zwiebel, Kartoffel Tomaten und nachgemachte Kleidung. Nächster Halt ist an einem Museum mit von Puppen nachgestelltem Inselleben, das war ja ganz in Ordnung. Weiter geht es zu einem "Töpferdorf" mit Namen Guellala. Dort wird für jede Busladung die Herstellung eines Töpferartikels vorgeführt, dann warten die Verkäufer auf fleißigen Einkauf; es werden unzählige Teller, Töpfe Schüsseln und weiterer unnötiger Nippes angeboten. Nun geht es zur Synagoge welche vor Jahren durch ein Gasattentat erschüttert wurde, zack zack rein und raus, denn es geht weiter zu einer "Teppichknüpferei" in der Inselhauptstadt Houmt Souk. Alles Humbug, denn nach dem Passieren von drei Webstühlen mit Knüpferinnen im Erdgeschoß (lassen mitgereiste Frauen zwei bis drei Knoten mitmachen und halten dann fordernd die Hand auf), geht es in das Obergeschoß, wo von zwei Teppichverkäufern unzählige Teppiche ausgebreitet und mit Nachdruck zum Verkauf angeboten werden. Man stiehlt sich noch während der Veanstaltung davon um seine Ruhe zu haben. Nun geht es zum Hotel zurück und man ist wieder in relaxter Umgebung. Im Hotel werden natürlich noch andere Bezahltouren angeboten: Kamelreiten, Pferdereiten, Quadfahrten, Jeepausflüge in die Wüste u. s.w. Ich glaube das ist ganz in Ordnung habe ich gehört.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die zentrale Komponente der gepflegten Außenanlage ist der wirklich riesige und immer sehr gepflegte Pool. Kinderbecken gibt es außerdem. Liegen waren zu unserer Zeit (September) immer ausreichend zur Verfügung. Es war nicht nötig dem deutschen Volkssport (Liegenreservierung um 06: 30) zu frönen. Die Schirme klappte man auf und steckte einen Nagel als Sicherung durch ein Loch im Rohr. Bei vielen Schirmen fehlte ganz einfach dieser Stift und man musste sich einen organisieren und immer bei sich führen, eine sehr ärgerliche Kleinigkeit !!! Die Außenduschen sind von jämmerlicher Qualität und funktionieren oft nicht. Ein besonderes Kapitel ist die tägliche "Animation". Ein umfangreiches Team veranstaltet zu den verschiedensten Zeiten allerlei Aktivitäten. Meistens ist es albernes Gehopse, begleitet von unglaublich lauter und übersteuerter Musik. Am Abend fühlen sich die bubenhaften Animateure dazu verpflichtet, die auf der Terasse sitzenden Gäste ungefragt in Gespräche zu verwickeln und den weiblichen Gästen handgreiflich durch die Frisur zu wuscheln; teilweise sehr peinlich. Am Strand ist nach starkem Wellengang des Meeres, sehr oft viel totes Seegras angelandet. Räumfahrzeuge reinigen immer wenn es nötig ist den Strand und schaffen das Zeug zur Seite. Dann ist es ganz in Ordnung. Beim Hotel nebenan ist der Strand unerklärlicher Weise immer unverschmutzt, wir sind problemlos immer dort zum Schwimmen gegangen. überschwemmt