- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist bzgl. seiner Anlage sehr schön gestaltet. Schon bei der Anreise beeindruckt das Haus mit seiner langen Auffahrt zum sehr schön gestalteten Eingangsbereich. Leider war die vor dem Eingangsbereich gelegene Fontainenanlage während unseres Aufenthaltes nicht in Betrieb. Die Lobby ist riesig und luxuriös gestaltet. Der sehr gute erste Eindruck wurde leider durch die recht barsche Art des Rezeptionspersonals beim Check-In gedämpft. Das Personal dort antwortet recht einsilbig und ungeduldig (ja, man könnte auch sagen "genervt") auf Nachfragen. Der allgemeine Zusand des Hotels ist gut, sauber und hell. Selbstverständlich darf man keine deutschen Sauberkeitsmaßstäbe ansetzen, denn bei genauerem Hinschauen findet man z. B. schmieriege Glastische und Dreckecken (wo der Feudel nicht hinkommt und man mit der Hand arbeiten müsste). Der Außenbereich ist wirklich super schön gemacht! Ein Highlite des Hotels! Der Weg zum sehr schönen feinsandigen Strand führt über einen gepflasterten Weg durch die tunesische Natur (keine Straßenüberquerung!), ist sehr schön angelegt und etwa 200m lang. Zu unserem Reisezeitpunkt (dt. Herbstferien) waren sehr wenig schulpflichtige deutsche Kinder dort. Überhaupt gab es wesentlich mehr Gäste im deutlichen Rentenalter als junge Familien, die aber bereits die zweithäufigste Gästekategorie darstellten. Es gab einige Deutsche, viele Schweizer und sehr sehr viele Franzosen. Hotelsprache ist eindeutig französisch, deutsch wird aber überall verstanden. Ein gutes Trinkgeld bewirkt in punkto Fremdsprachenkenntnisse und Hörfähigkeit bei manchen Angestellten wahre Wunder! Versuchen Sie ein Zimmer in den oberen Etagen zu bekommen. Wenn Sie freundlich und zuvorkommend behandelt werden wollen, rechnen Sie großzügig Trinkgeld in Ihre Urlaubskasse ein. Man kommt zweifelsohne auch ohne Trinkgelder durch den Urlaub, aber die Trinkgelder vereinfachen alles. Besonders wenn man im Restaurant abends einen schönen Tisch haben möchte. Reisen Sie zu zweit, bekommen Sie nur einen 2er Tisch im Zentrum des "Speisesaals" mit viel Verkehr um einen herum. Ab 3 Personen bekommt man auch einen ruhigeren Tisch am Fenster bzw. Randbereich. Möchten Sie den Tisch für Ihre Urlaubszeit behalten, geben Sie dem Kellner ein gutes Trinkgeld. Er hält den Tisch für Sie frei.
Das Zimmer ist zweckmäßig und nichts besonderes. Klima funktioniert gut. Kleiner Fernseher mit deutschen Programmen ist vorhanden. Mit Zustellbett ist es recht eng. Matratzen werden im Hotelprospekt als orthopädisch angepriesen - naja der ein oder andere Orthopäde schläft mit Sicherheit gern bretthart. Für mich eindeutig zu hart. Dusche und Toilette mit schlechter Spülung getrennt. Insgesamt nicht laut aber wenn es Geräusche gibt dann hört man sie sehr genau. Stöckelschuhe, Kofferwagen, Toilettenspülung und Gespräche erreichen fast ungehindert das Ohr des Schlafenden. Zimmer im Erdgeschoss der Poolseite können von außen leicht eingesehen werden, auf der Terrasse ist man weithin sichtbar. Obere Geschosse auf der Poolseite haben schon Meerblick.
Eins vorweg: Wir haben bereits diverse Hotels verschiedener Kategorien in allen möglichen Ländern kennengelernt und sind keineswegs fremden Speisen und Zubereitungsmethoden abgeneigt. Neues auszuprobieren gehört für uns dazu. Im Foldenden geht es auch nicht um den Geschmack, der ist subjektiv, es geht um die Vielfalt, Qualität und die Präsentation. Und das lässt eindeutig für ein 4-Sterne Hotel (bei TUI sogar 4 1/2 Sterne!) zu wünschen übrig! Es ist mir absolut unverständlich, wie man das Angebot dieses Hotels als "ausgezeichnet" bezeichnen kann. Die Auswahl der Speisen ist mehr als dürftig: Das Salatbuffet ist auf den ersten Blick riesengroß, bei näherem Hinsehen zeigt sich aber, das einfach mal 5 Schalen mit gleichem Salat hingestellt werden um den vorhandenen Platz auszufüllen. Nachspeisen gibt es in optisch reichhaltiger Auswahl, geschmacklich sind sie jedoch nahezu identisch - nämlich extrem süß! Hauptgerichte von Tag zu Tag sehr ähnlich bzw. gleich und für 4 Sterne eindeutig zu wenig Alternativen. Dazu wird hier salzfrei gekocht, was besonders bei Reis und Pasta eine neue kulinarische Erfahrung darstellt. Um Verbrühungen im Oralbereich zu vermeiden werden die Speisen lauwarm angeboten. Besonders problematisch ist das Frühstück wenn man kein Brite ist. Selbst der Bacon stellt aufgrund seiner Optik und Konsistenz eine Herausforderung dar - Was das wohl mal war als es noch lebte... Schwein wohl eher nicht! (Gibt es eigentlich Kamelschinken?) Es gibt sehr wenig Auswahl, so dass bereits nach einer Woche das Frühstück recht eintönig wurde. Ein Highlite des Frühstücks ist eindeutig der Kaffee - sehr sehr lecker am Tisch mit heißer Milch gemischt! Allerdings kann die Getränkelieferung zu allen Mahlzeiten ohne Trinkgeld dauern... Also schrauben Sie Ihre kulinarischen Ansprüche auf ein Minimum, dann können Sie das absolut einmalig gelegene Standrestaurant beim Mittagessen genießen. Es liegt direkt am Strand 30m vom Wasser mit traumhaftem Blick auf das schöne grün/blaue Meer. Allein das reicht für die 3 gegebenen Sonnen. Besonders bei den einheimischen Hackfleischzubereitungen war ich mir nicht sicher, welche Tiere verarbeitet worden sind - aber geschmacklich waren diese Speisen für mich das Beste. Absolut nervig ist, dass jedes genommene Getränk mit einem Bon quittiert werden muss. Man muss also jedes Mal Zimmernummer eintragen und unterschreiben. Kinder dürfen nicht unterschreiben, so dass man immer mitgehen musste. Bei HP werden die Bons dann beim Check-Out berechnet bei AI eben nicht. Naja, dafür ist eben kein Plasikarmband erforderlich. Bei HP sollte man die Bons gut kontrollieren, es finden sich schon mal Getränke darauf, die versehentlich gebongt worden sind aber nicht bestellt waren... Die Getränkepreise sind übrigens recht hoch, so dass man über AI ernsthaft nachdenken sollte.
Der Service des Hotels ist leider ohne Trinkgeld alles andere als gut. Wenn man überhaupt beachtet wird, hat man ohne Trinkgeld gegeben zu haben, immer das Gefühl zu stören. Ich selbst habe mitbekommen, wie sich die Angestellten an der Poolbar über eine nicht französisch sprechende Deutsche Rentnerin lustig gemacht haben. Unglaublich! Oft war zu beobachten, dass das Personal auf der Poolterrasse saß und praktisch die Gästerolle übernahm (sitzen, gucken, trinken, unterhalten, Frauen anbaggern). Thema Frauen: Es werden ganz eindeutig Frauen als nicht gleichwertig angesehen. Es sei denn sie sind ohne männliche Begleitung dort und bestenfalls noch blond. Dann sind sie Freiwild! Insgesamt gilt für das gesamte Personal: Sie müssen sich die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des Personals mit Trinkgeldern erkaufen! Dann sind die Angestellten allerdings so aufdringlich und übertrieben freundlich, dass man sich fast veralbert vorkommt. Allgemein herrscht durch das muffelige und offensichtlich lustlose Verhalten der Angestellten, besonders an der Poolbar, eine schlechte Grundstimmung. Das haben wir nach mitunter fast 25 Jahren Hotelerfahrung noch nirgendwo erlebt.
Für uns war die etwas abseits gelegene Anlage genau richtig. Obwohl man am Strand von der Randlage nichts gemerkt hat. Es gab ein wirklich extremes Aufkommen von fliegenden Händlern und Anbietern von Ausflügen sowie Reitmöglichkeiten auf Pferd und Kamel. Letztere brachten die Anbieter gleich mit an den Strand, so dass man teilweise aufpassen musste, nicht barfuß die Konsistenz derer Exkremente zu prüfen. Ein am Strand "gebuchter" Ritt beschränkte sich beobachtungsgemäß auf einmal hin und her. Mit dem Pferd frei und mit dem Kamel langsam geführt. Die Transferzeit ist mit ca. 25min angenehm kurz. Ausflusmöglichkeiten können in wie immer reichhaltiger Anzahl über die Reiseveranstalter im Hotel gebucht werden. Unterhaltung gibt es neben den semiprofessionellen Darbietungen der Animation im Hotel keine, außerhalb haben wir nicht danach gesucht. Zum Entspannen also ideal. Die Animation (Sport + Spiel) selbst ist unaufdringlich und absolut freiwillig - es wird keiner von der Liege gezogen. Taxis haben wir nicht benutzt, es stehen aber welche vor dem Hotel. Sie sollen auf der Insel recht preiswert sein.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Sportangebot und Wellnessbereich kann keine Aussage gemacht werden, da wir dieses nicht genutzt haben. Direkt neben dem Hotel ist jedoch ein schöner Golfplatz und man wird über die gerade beginnenden sportlichen Betätigungen informiert. Es gibt einen Spielhallenbereich mit Billard und Tischtennis, ist aber eher klein. Den Kinderspielplatz im Außenbereich kann man vergessen. Show ist typisch für Pauschalhotels. Es gibt zwei PC mit Internetzugang. Der einzige Laden im Hotel ist mit sehr aufdringlichen Verkäufern besetzt, die einen schon mit nervigem Gelaber abfangen, wenn man nur in Richtung des Ladens kommt. Es ist die gleiche Aufdringlichkeit wie die der fliegenden Händler an Strand. Angeboten werden tunesiche Souvenirs. Aber: Allein wegen der traumhaften Gartenanlage mit dem wirklich riesigen und mit vielen Windungen und Inseln angelegten Pool sollte man dieses Hotel besuchen. Für Kinder ein Paradies! Wassertiefe von Knöcheltief bis 2, 2m. Der Schwimmbereich ist ausreiched groß um seine Bahnen ziehen zu können. Im Oktober gab es immer ausreichend Liegen, auch nachdem die "Frühaufsteher" ab 6 Uhr mit Ihren Handtüchern auf Reservierungstour waren (nein, nein nicht nur Deutsche!!! Hier waren alle Nationen gleichauf). Die Flächen sind schön aufgelockert, dass man immer einen Platz bekam ohne mit dem Fremden neben sich Körperkontakt zu haben. Es gab Schatten- und Sonnenplätze mit ausreichend Schirmen. Also Poolbereich perfekt - 6 Sonnen. Auch der Strand ist sehr sauber, feinsandig mit vielen Schirmen bestückt. Liegen gab es in ausreichender Zahl. Mit einem Trinkgeld an den Liegenmann konnte man sich "seinen" Platz "reservieren". Das Wasser war klar und noch im Oktober schön warm. Es gab praktisch keine Algen oder Seegras. Der Strand fällt sehr flach ab - ideal für Kinder, als Schwimmer muss man etwas durchs Wasser waten, bis man nicht mehr stehen kann. Der vordere Bereich ist unter Wasser mit Felsen uns Steinen durchsetzt. Die sind teilweise recht scharfkantig und spitz. Wenn man die überwunden hat, steht man auf schönem Sanduntergrund. Die Entspannung und Ruhe stellt sich am Strand leider nicht ein, da man besonders in den ersten Reihen ständig von fliegenden Händlern belästigt wird, die einem irgendetwas andrehen wollen. Und die kommen immer wieder - auch wenn man zum wiederholten Mal abgelehnt hat. Noch etwas zum Strand: Sind Sie weiblich und blond? Dann schlendern Sie nicht ohne männliche Begleitung am Strand entlang, es sei denn sie wünschen einheimische Begleitung, die nur sehr schwer wieder abzuwimmeln ist. Wir haben beobachtet, dass auch versucht wird, Körperkontakt aufzunehmen. Zur "Flucht" bleibt da nur das Meer.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |