Wir haben dieses Hotel lange im voraus aufgrund der positiven Bewertungen im Internet gebucht und uns auf einen erholsamen, ruhigen Urlaub gefreut. Der erste Rückschlag war nach Betreten des mit 70 Euro Aufpreis bezahlten "Seaview" Zimmers, mit Blick auf ein Flachdach und einen Satelitenschüsselwald (Zimmer 435!!!). Als wir in der Rezeption einen Zimmerwechsel verlangten, war dem Rezeptionisten sofort klar, welches Zimmer wir hatten (...) Der Zimmerwechsel war dann allerdings erst nach 2 Tagen möglich, immer musste die "unsichtbare Cefin" gefragt werden, und die war immer entweder nicht da oder in Pause oder sonst irgendwo, sodass man immer vertröstet wurde. Hartnäckigkeit musste also an den Tag gelegt werden. Als wir dann ein traumhaftes Meerblickzimmer hatten, schien der Erholung nichts mehr im Wege zu stehen. Das Zimmer war in Ordnung, die Sauberkeit ok, auch wenn nicht täglich der peinliche Sauberkeitsfimmel durchgeführt wurde (Spiegel wurde erst nach einer Woche geputzt...). Über den Kanalgestank im Zimmer und im Haus kann wahrscheinlich keiner der dort arbeitenden was dafür (Niederdruckwetter, schlechte Abwasserleitungen, etc...) aber ein Tipp, wenn´s nach Kloake stinkt: den Gulli im Bad mit einem feuchten Bodentuch abdecken und beim Waschbecken und Badewanne den Verschluß zumachen. Das half! Die nächste herbe Enttäuschung war die Sauberkeit in der Hotelbar. In der fast leeren Bar mit 2 Kellnern, wo man sich die Getränke selber holen mußte, standen/lagen auf den meisten Tischen Gläser, volle Aschenbecher, ausgeschüttete Getränkeflüssigkeiten, etc. herum. Auf die Bitte (2 mal!!) beim Kellner, man möge doch den Tisch säubern, dauerte es eine Ewigkeit, bis dieser daherkam. Wohlgemerkt, es war keinerlei Betrieb in der Bar! (Ich lass´ es mir bei Hochbetrieb schon mal einreden, dass die Burschen dort mit der Arbeit nicht nachkommen.) Die Lage des Hotels - übrigens ein in die Jahre gekommener Kasten, der sicher einmal eine Topadresse war - entschädigt für doch einige Mängel. Das Hotel liegt in einer wunderschönen, ruhigen Bucht, abseits von Party und Ballermannstimmung, also sehr ruhig - für Ruhesuchende wie wir, ideal! Für Partyfreaks ungeeignet, es sei denn, man leistet sich das Taxi in die Stadt (und retour). Der Strand war ein Traum, feiner Sand, flach bis weit hinein ins Wasser, jedoch hohe Wellen, was aber umso lustiger war. Die meiste Zeit war eine warme Strömung und das Meer hatte sicher 26-28 Grad, jedoch können auch kalte Strömungen kommen, dann ist es schon sehr kühl - nur für Hartgesottene also. Wer Trubel und Party und schöne junge Leute am Strand will, braucht nur ein paar hundert Meter weitergehen auf den öffentlichen Strand, dort berappt man aber für eine Liege 4 Euro und auch für einen Schirm 4 Euro.... Der Strand wurde heuer mit der "Blue Flagg" prämiert, was für eine sehr hohe Qualität spricht (Sauberkeit,...) an den Enden der Bucht darf man allerdings nicht zu genau schauen, dort entsorgt man alles (un)mögliche in typischer südländischer Manier. Das Essen (wir hatten all inclusive gebucht - und das ist nur anzuraten, denn mit Halbpension oder nur N/F schlagen sich die Essens-und Getränkepreise im Haus sehr hoch zu Buche!!) war hervorragend, geschmacklich sehr gut und immer in ausreichender Vielfalt und Menge vorhanden. Die Getränke muss man sich von einem SB-Automaten herunterlassen, auch den Wein. Leider kam es bei uns an 3 Tagen hintereinander vor, dass das Sprite keinen Geschmack mehr hatte und man das reine Soda im Glas hatte. Ich habe dann die Kellnerin darauf aufmerksam gemacht, diese leitete es wiederum an den Maitre weiter, worauf dieser die Kellnerin zusammenschimpfte. Als ich mich an den Maitre wandte und ihm das Problem erklärte, drehte er mir das Wort im Mund um, stellte mich hin wie einen Trottel und meinte, es wäre alles voll nachgefüllt. Er ließ mich nicht einmal ausreden und erklären. Der Patriarchismus schlug heftig durch mit diesem älteren Herren! Ab diesem Zeitpunkt war es für mich in diesem "Grand Hotel" gelaufen! Wir hatten fast 1700 Euro pro Person für 2 Wochen All inclusive bezahlt und da wird wohl noch ein Hiweis auf ein geschmacksloses Getänkegerät drinnen sein. Leider war generell im Hause festzustellen, dass die Lehrlinge (Trainee´s) viel freundlicher waren als das ausgelernte, ältere Personal. Der Nachmittagskaffee wurde in Pappbechern angeboten, dazu gab es Palatschinken (Pfannkuchen) und noch ein paar andere meist warme, picksüße, fette "Süßigkeiten". Keine Kekse, Kuchen, Torten oder ähnliches. Zu all den negativen Seiten möchte ich aber trotzdem hinweisen, dass in diesem Hotel auch sehr freundliche Menschen arbeiten und sich wirklich Mühe geben, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, die Gäste zufriedenzustellen. Unser Eindruck war, dass in diesem Haus entweder derart der Rotstift angesetzt wurde - was sich im Service und in der Laune so mancher Mitarbeiter festsetzte, oder der Kahn wird bewußt in den Konkurs geführt um die alte Substanz zu schleifen und eine neue Bettenburg hinzustellen.

Zimmer

Gut