- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel ist ältlich, mit abblätterndem Putz, die Sauberkeit bemüht, aber südländisch. Die Meerblickseite ist absolut zu empfehlen, der Landseite könnten wir nichts abgewinnen. WiFi bekamen wir sofort beim Einchecken: "für 2 Geräte", wie die Dame hinzugefügt hat. Wir hatten dann aber kein Problem, es auf 3 Geräten zu benützen. Zeitweise hat sich das WiFi wieder verabschiedet, aber mit abermaligem Anmelden (kleinen Zettel mit entsprechendem Code gut aufbewahren!) war wieder alles ok. Die Gästestruktur hat uns etwas irritiert: es sind wirklich viele Einheimische in Form von Großfamilien oder (am Wochenende) Dinks im Restaurant (v.a. abends) anzutreffen, was die Urlaubsatmosphäre wegen des Lärmpegels und zeitweiser Überfüllung beeinflusst. In der Nacht von Freitag auf Samstag befanden sich die hier schon öfters zitierten Jugendlichen im Hotel, Dutzende, schön verteilt auf alle Etagen, sodass alle Gäste am nächtlichen Türenschlagen, Gekreische, Gelächter sowie Getrampel durch die Gänge und über die Treppen zwischen den Stockwerken teilhaben konnten. Am nächsten Tag teilte uns die Rezeptionistin auf Anfrage mit, dass immer wieder solche Schülergruppen einchecken (samt Lehrern?), aber wohl nur für 1 Nacht bleiben. Nachtrag: nach ca. 20 Aufenthalten auf den Kanaren, Mallorca und Madeira kann ich zu unserer Entscheidung für einen Erholungsurlaub auf Malta rückblickend sagen: es ist interessant, es mal gesehen zu haben. Ein reiner Städte- und Kultururlaub in Valetta und Umgebung ist für ein paar Tage sicher top, Erholungsurlaub machen wir wieder in Spanien. Selber schuld. Reisewetter Anfang/Mitte Februar: schön, untertags von 16°C bis 26°C (!) alles dabei, mest aber um die 18°C. Fast ständiger Wind, der die gefühlte Temperatur stark herabsetzt.
Unser Zimmerwunsch, per Email deponiert, wurde perfekt erfüllt: 4. Stock, Meerblick (diesen hatten wir allerdings gebucht). Zimmer war renoviert, aber südländisch. Überall geflickt und irgendwie verputzt. Insgeamt aber ok. Und groß. Der Föhn im Bad ist die Schlauchversion, er wird aber so schnell heiß, dass wirklich (wie schon jemand geschrieben hat) ein eigener Föhn mitzubringen wäre. Normalerweise erfüllt der Hotelföhn/schlauch für uns seine Funktion, dieser nicht. Im Bad hatten wir viel Ablagenplatz. Dusche mit Glaswand, die leider nicht ganz dichtet, daher kleine Überschwemmung. Frische Handtücher sind teilweise unappetitlich gelb gefleckt oder sonstwie gefärbt geliefert worden. Schöne Zimmerbeleuchtung samt romantischer indirekter Beleuchtung hinterm Bett, zum Lesen nicht geeignet, Nachttischlämpchen hat stark geflunkert. Fernsehgerät 2 Tage vor Abreise übrigens auch. Haben wir zwar an der Rezeption gemeldet, hat sich aber nichts getan. War in den Nachbarzimmern auch so, wahrscheinlich Antennenproblem. Zimmerreinigung war eher oberflächlich, was wir an tagelang gleichliegenden Staubansammlungen neben dem Bett oder Haaren im Bad feststellen konnten. Super: eine Garderobe! So etwas führen kanarische Hotels grundsätzlich nicht! Wir haben die Garderobe genossen.
Frühstücks- und Abendbuffet grundsätzlich ok. Zum Frühstück gab es nur dreimal während unserer Urlaubswoche wunderbare frische Waffeln, an den restlichen Tagen wurden sie ersatzlos gestrichen. Speck wie schon öfters erwähnt alle 2 Tage. Der Kaffee schmeckt bei jedem Apparat anders, durchprobieren lohnt sich. Das maltesische Brot ist wirklich sehr gut! Abends: die Suppen waren sehr lecker, auch beim Hauptgang haben wir immer etwas gefunden. Das Bier war gut, der Wein hat mir nicht geschmeckt, ist mir eigentlich noch nie passiert. Was mir auch noch nie passiert ist: beim Abräumen hat mir eine Servierkraft den schmutzigen Teller meiner jugendlichen Tochter mit Buffet-Essensresten direkt vor die Nase in meinen eigenen Teller gesetzt (!) und dann beide aufeinandergestapelt weggetragen. Der Maltesische Abend war als solcher nicht wirklich erkennbar, auch, weil es eigentlich jeden Abend u.a. maltesische Gerichte gibt. Für uns befremdend: die zwei "maltesischen" Musiker (in Tracht) im Restaurant haben nicht etwa maltesische Weisen zum Besten gegeben, sondern ein kunterbuntes globalisiertes Allerlei, der Pfadfindersong "Von den blauen Bergen kommen wir" wurde z.B. sogar zweimal während unseres Essens präsentiert. Das kennen wir von "Kanarischen Abenden" anders. Es gibt pro forma 2 Essenszeiten, es hält sich aber kein Mensch daran. Ein großes Lob: am Abreisemorgen, 6 Uhr, konnte man schon den Großteil des Frühstücksbuffets nutzen und gut gestärkt den Heimflug antreten! Super!
Den Service haben wir als nicht wirklich zuvorkommend erlebt. Das Einchecken hat keine 3 Minuten in Anspruch genommen, kühl, effizient, aber nicht sehr informativ. Zimmermädchen und weitere Angestellte, die man auf dem Gang getroffen hat, haben nur sehr selten (zurück-)gegrüßt - das kennen wir anders! Die Dame am Eingang zum Restaurant hat fast immer telefoniert und "nebenher" die Zimmernummern der eintretenden Gäste erfragt, nicht sehr höflich. Auch beim Verlassen des Restaurants wurde man von der entsprechenden Dame selten verabschiedet. Auch ein einmaliges Erlebnis: während einer Nacht ging um 3 Uhr 30 der Feueralarm los. Minutenlang die Sirene, hörbar aus mehreren Trakten, sämtliche Feuerschutztüren bei uns im 4. Stock schlossen sich automatisch, natürlich auch die Schutztür zum Treppenhaus. Es war mulmig. Nach Minuten war der Alarm aus, die Türen immer noch zu, kein Mensch (von Seiten des Hotels) erschien, um vielleicht Bescheid zu geben. Unser Anruf bei der Rezeption: "Es war Fehlalarm, tut uns leid." Ok. Wir hätten uns zumindest am folgenden Tag eine offizielle Klarstellung/Entschuldigung für die doch Angst einflößende Störung der Nachtruhe/Erklärung von der Hotelleitung - wie auch immer, auch nur als Aushang im Fahrstuhl, erhofft: nichts! Und: wir wollten am Abreisetag um 5.15 Uhr geweckt werden, haben dies am Vorabend an der Rezeption mitgeteilt. Das Telefon (automatischer Weckdienst, Computerstimme) hat dann leider schon um 4.15 Uhr geläutet. De facto hatten wir eine Stunde weniger Schlaf.
Die Lage wurde bereits ausführlich beschrieben. Man ist wirklich sofort auf der Promenade, die rechts Richtung Aquarium gepflegter ist als nach links ins Zentrum. Grundsätzlich verläuft sie aber direkt an der Straße und ist somit nicht mit den Promenaden auf den Kanaren oder an der Playa de Palma zu vergleichen. Der Busbahnhof liegt auch nebenan, zu unserer Reisezeit war aber kein gültiger Übersichtsfahrplan auffindbar. Der Mann im Kiosk verkauft nur Fahrkarten, der auf das Kiosk als Wandplakat gemalte Inselplan ist längst nicht mehr gültig. Ein kleiner Werbefolder von der Reiseleitung hat uns den einzigen Dienst erwiesen, war aber stark vereinfacht und reduziert. Die Busse waren eigentlich immer überfüllt und brauchen auch bei schneller Fahrweise seeeehr lange, da die Straßen nicht auf Überlandverkehr ausgelegt sind. Bei offenen Fensterchen und dröhnender Klimaanlage (bei Außentemperaturen von 16 - 18°C) ist Busfahren für empfindliche Menschen kein wirkliches Vergnügen. Zur Umgebung allgemein: der Ort Bugibba setzt sich neben mehr oder weniger schönen Hotels vor allem aus rudimentärer Bau-/Wohnsubstanz mit abblätterndem Putz und offenliegenden Strom- und anderen Leitungen zusammen. Nicht zu vergleichen mit Urlaubsparadiesen wie den spanischen urbanizaciones, die allerdings Retortenorte sind.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Barbara |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 8 |