Drei Türme

Im Januar 2009 ist der Sport-LK unseres Gymnasiums auf Exkursion nach Tschagguns gefahren zum Skifahren. Die Vorfreude war groß...doch die Enttäuschung später umso größer! ALLGEMEINER HOTELBEREICH: Der Gasthof ,,Drei Türme" an sich macht eigentlich einen guten Eindruck. Alles sieht sehr sauber und gepflegt aus und der Eingangsbereich sowie der Essensraum und die Zimmer wirken freundlich und hell. LAGE UND UMGEBUNG: Die Lage ist von daher relativ gut, dass der Bus, der zum Lift fährt, fast direkt vor der Tür hält. Zu Fuß wäre der Weg allerdings sehr weit (ca. 30 min.). 5-10 Minuten vom Hotel entfernt befindet sich ein Spar - der einzige Supermarkt in der Umgebung des Gasthofes. Ansonsten findet man noch nicht mal eine Bäckerei in der Nähe. SERVICE: Das Wort Service scheint der Gasthof gar nicht zu kennen. Zunächst einmal hatte jeder in unserer Reisegruppe vor Antritt der Reise 10 € pro Person gezahlt, um jeden Abend soviel Skiwasser zum Essen trinken zu können, wie man wollte. Schon am ersten Abend hieß es dann: Skiwasser gibt's nicht - es gibt nur Wasser. Für das Wasser musste dann auch jeder ,,nur" 5 Euro hinblättern. Doch schon beim ersten Schluck mussten wir feststellen, dass das Wasser, für das wir 5 euro bezahlen sollten, nichts anderes als lauwarmes Leitungswasser war (was die Leitung hinterher sogar unseren Lehrern gegenüber bestätigt hat). Als unsere Gruppe sich beschwerte und auf das Wasser zum Essen ganz verzichten wollte, weil wir es nicht einsahen jeder 5 euro zu bezahlen für Leitungswasser, sagte man uns, dass jeder von uns 4 Euro zurückbekommen würde. Einen Euro pro Person würde der Gasthof für das Glas Leitungswasser behalten, das jeder von uns am ersten Tag probiert hat (dieser Euro ist laut der Hotelführung gerechtfertigt, da ja auch noch die Gläser gespült werden müssen). Insgesamt haben wir also 25 Euro bezahlt, um am ersten Abend ein Glas Leitungswasser zu trinken (anstatt das versprochene Skiwasser). So ging es los! Ansonsten war diese Exkursion für alle Beteiligten purer Nervenkrieg, da der Hotelführer, ständig mit uns oder unseren Lehrern meckerte, da wir angeblich lauter Sachen zerstören würden und kaputt gemacht hätten. So verschwand zum Beispiel am zweiten Tag unseres Aufenthaltes plötzlich die komplette Tischdekoration (Teelichter und Blumen). Der Besitzer ließ vernehmen, dass auf jedem Tisch (8-10) die Schüler seine Dekoration zerstört hätten. Sich an die Wand zu lehnen war strengstens verboten. Am dritten Tag wurde unseren Lehrern ein brauner Streifen an einer Wand gezeigt (ein Zimmer, in dem wir uns nur ein einziges Mal aufgehalten haben) und verlangt, dass wir für das Streichen der Wand aufkommen, da der Streifen verursacht wurde, als sich einer von uns gegen die Wand lehnte. Am letzten Tag knallte Harry schließlich unseren Lehrern einen Kostenvoranschlag von ca. 5000 Euro auf den Tisch. Er müsse wegen unserer Schüler 11 Zimmer und seine Lounge komplett renovieren lassen, weil wir alles zerstört hätten. Es war geradezu lächerlich. Es kam zu großen Streitigkeiten zwischen der Hotelleitung und unseren Lehrern. Man drohte damit die Polizei zu holen. Er wolle sein Geld haben, er müsse alles renovieren! Letztendlich, nach langem zähen Diskutieren, muss unsere Schule nur für eine kaputte Lampe aufkommen, die ungefähr 35 Euro kostet. Aber es war Nervenkrieg pur für unsere ganze Gruppe, die sich im übrigen wirklich gesittet verhalten hat und auf keinen Fall einen Schaden in Höhe von 5000 Euro verursacht hat. Am Ende wurde sogar spekuliert, ob der nette Vermieter nicht von Anfang an geplant hat, sein Gasthof von Grund auf zu sanieren und nur auf ein paar Deppen gewartet hat, die ihren finanziellen Teil dazu beitragen. Aber wie gesagt, dass ist nur eine Spekulation, die im Nachhinein die Runde machte. Aber, wo bitte ist da der Service?! GASTRONOMIE: Das Essen war die Katastrophe. Die Küchenhilfen trugen weder ein Haarnetz noch einen Kittel oder Handschuhe. Es gab null Hygiene. Zum Teil wurde Essen sogar mit der Hand aus der Schale genommen und auf den Teller geklatscht. Aus der Suppe wurde jeden Abend mit einem Sieb (vor den Augen der Gäste!) die festen Bestandteile herausgefischt, ehe man sie zu essen bekam. Möglicherweise zur Wiederverwendung, da das Essen nicht immer nur sehr ähnlich aussah, sondern auch ähnlich schmeckte. Das Einzige, was einigermaßen erträglich war, war der Nachtisch, der oft aus Eis am Stiel oder Joghurtcreme bestand. Aber ganz ehrlich, wenn die Küche noch nicht mal Reis kochen kann (der Reis hatte außen die Konsistenz von Kartoffelbrei und war innen noch hart und körnig) dann läuft irgendwas ganz entschieden falsch. Wir waren froh, dass wir einen Wasserkocher und Tütensuppen dabei hatten. ZIMMER Die meisten Zimmer sahen wirklich gut aus. Luxuriös ausgestattet mit Flachbildfernseher und DVD-Player lässt es sich gut aushalten. Auch Dusche, WC und Waschbecken waren vorhanden und auch ziemlich sauber. Ausnahmen gab es allerdings auch wieder, so dass beispielsweise ein Zweierzimmer umgestaltet wurde zu einem Dreierzimmer, indem eine Matratze auf den Boden gelegt wurde. Der Arme, der darauf schlafen musste, hing mit dem Kopf unter der Heizung. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, zu Beginn der Reise gründlichst die Inventarliste abzugleichen und bei einem noch so kleinen nicht auf der Liste verzeichneten Schaden sofort an der Rezeption Bescheid zu sagen, da es sonst sehr gut vorkommen kann, dass man für einen Sprung in der Lampe, eine Macke in der Wand oder eine kaputte Glühbirne zur Kasse gebeten wird. Alles in allem ist der Gasthof ,,Drei Türme" absolut nicht empfehlenswert. Wir waren alle froh, als wir wieder zu Hause angekommen waren ohne sehr große finanzielle Abstriche gemacht zu haben. Es war auf jeden Fall sehr stressig und auf keinen Fall erholenswert. Meiner Meinung nach solltet ihr euch lieber ein anderes Hotel suchen, wenn ihr euren Urlaub genießen wollt.

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