- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Pelican Hotel ist Bestandteil der Magic Life Kette, die eine sehr weitläufige Anlage gebaut hat, die im wesentlichen aus drei Hotelskomplexen besteht. Das Pelican ist der älteste Baukörper, Baujahr ca. 1980 und wohl um 2000 herum modernisiert. Der Baustil gleicht einer Klosteranlage, mit Fluren, die wie Kreuzgänge angelegt und mit romanischen Bögen als Fenstern ausgestattet sind. Die Anlage ist stets sauber, dafür sorgen zahlreiche Hilfskräfte. Die Gäste kommen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Großbritannien, Benelux, Österreich und der Schweiz. Alles ist All-Inclusive, auch der Zimmersafe, die Liegen und die Handtücher. Aus der Internationalität erwachsen jedoch kaum Beeinträchtigungen; es bilden sich keine nationalen Lager, und auch der oft übliche Nationenwettkampf im Belegen der Liegen war kaum zu beobachten. In der Ferienzeit waren natürlich überwiegend Familien vor Ort, aber auch junge Paare und vereinzelt jugendliche Gruppen. Die Atmosphäre im Pelican ist eher ruhig, im Gegensatz zum immer lärmenden Marina Royal Palace. Bei Regen sollte man im Pelican sehr vorsichtig laufen. Teilweise wurden sehr, sehr rutschige Fliesen verwendet. Vorsicht vor anderen Anlagen in Bulgarien! Die Magic Life Anlage bietet, zumindest im Pelican, ein ruhiges Ambiente in einem guten Hotel und einer landschaftlich schönen Anlage. Wer Touristenrummel mag, kann sehr gut Ausflüge nach Sozopol und Primorsko unternehmen. Die Bootsfahrt auf dem Ropotamo-Fluss ist wenig attraktiv. Unbedingt sollte man den tiefen Süden des Schwarzmeerküste mit dem Auto erkunden. Wer ausnahmsweise nicht im Hotel essen kann, findet außerhalb in touristisch erschlossenen Orten sehr gutes und unglaublich preiswertes Essen. Tauschen Sie Geld lieber in der Bank (nicht am Flughafen, nicht im Hotel, dort sind die Umrechnungskurse ausgesprochen schlecht). Immer wieder wird man gewarnt, die "freien" Wechselstuben oder gar bei fliegenden Schwarzhändlern auf der Straße Geld zu tauschen. Wer ein Auto mietet, sollte beim Fahren nicht zimperlich sein. Ohne einen kundigen Beifahrer, der eine Karte in kyrillischer Schrift mit den Schildern vergleichen kann, verliert man leicht die Orientierung.
Die Zimmer sind ausreichend groß, wenn man mit 2 oder 3 Gästen darin wohnt. Für eine fünfköpfige Familie, die ebenfalls dort untergebracht wurde, ist der Platz aber definitiv zu klein. Die Betten sind gut, die Klimaanlage arbeitet ruhig und störungsfrei. Der Safe (kostenlos) ist schwach gesichert und sehr klein. Das Badezimmer ist ansprechend, mit WC, Badewanne mit Duschvorhang und Waschbecken. Der Fernseher bietet internationales, überwiegend deutsches Programm. Die Zimmer sind leider ziemlich hellhörig. Wer die Wahl hat, sollte ein Zimmer zur Meerseite und in den oberen Stockwerken wählen, denn aufgrund der schönen Gartenbepflanzung hat man nur von dort aus auch Meerblick.
Jedes Hotel verfügt über ein Restaurant, bei dem man sich am reichhaltigen und guten Buffet bedienen kann. Darüber hinaus gibt es ein bulgarisches Restaurant, bei dem man bei rechtzeitiger Anmeldung (und ein wenig Glück, einen Platz zu bekommen) sehr gut bedient und noch besser beköstigt wird. Darüber hinaus nach dem gleichen Muster zwei italienische und ein Fischrestaurant. Die Verpflegung am Buffet lässt kaum Wünsche offen. Im Pelican sollte man darauf achten, einen Tisch im Freien zu ergattern, weil im Speiseraum eine manchmal kaum erträgliche Luft herrscht. Jedoch vorsicht: Niemals die Teller allein am Tisch zurücklassen, sonst sitzen bei der Rückkehr vom Buffet fünf der allzeit wachsamen Spatzen auf Ihrer Mahlzeit! Auch sollte man die Region um den Platz meiden, an dem ein Koch im Freien den Holzkohlengrill bedient. Hier qualmt es ständig in kaum zumutbarer Intensität, und man wundert sich, warum man hier nicht eine Kaminhaube installiert, die den Qualm ableitet. Dennoch: kein Grund zur Klage, allerdings noch Raum für Verbesserungen.
Das Pelican-Hotel lässt keine vernünftigen Wünsche offen. Die Bausubstanz wird hinreichend gut gepflegt. Die Zimmer werden jeden Tag sehr gründlich gereinigt. Sie sind klimatisiert und für 2-3 Personen ausreichend groß. Die Anlage wird mit sehr großem Personaleinsatz gereinigt, gärtnerisch gepflegt und gut bewirtschaftet. Das Personal ist unaufdringlich, aber entsprechend der landestypischen Mentalität ist ein Lächeln eher selten. Man hat die Möglichkeit, nach Belieben neue Badehandtücher einzutauschen. Alle Wünsche werden erfüllt, der Service in den Restaurants ist gut. Die Betten sind brauchbar.
Die Hotelanlage ist in ein Landschaftsschutzgebiet eingebettet und wird von der Küstenstraße, die nicht unerheblichen Verkehrslärm verursacht, durchschnitten. Nutzer der beiden nördlichen Hotelkomplexe müssen daher die Unterführung benutzen. Die Wege zwischen den einzelnen Hotelkomplexen sind teilweise recht lang, mitunter 10 - 15 Gehminuten. Vom Pelican zum Strand sind es etwa 10 Minuten unter Benutzung einer der beiden Straßenunterführungen. Im Pelican selbst ist - außer gutem Essen und einem ruhigen Pool - kaum etwas los. Wenn man nicht zu den Kindern unter 12 Jahren gehört (für diese Altersgruppe gibt es dort eine Mini-Animation), muss man zum Marina Palace herunter- oder zum BelleVille herübergehen. Die nächste, gut mit einem Taxi erreichbare Ortschaft ist Sozopol. Die Fahrt mit dem Taxi kostet etwa 10 BGL = EUR 4,10. Dort findet man erheblichen Touristentrouble mit zahlreichen Geschäften für Andenken, Textilien (Raubkopien) und Lederartikeln. Das ganze, in vierfacher Menge, kann man auch in 30 Minuten (Fahrpreis 40 BGL) in Primorsko vorfinden. Standort für den Flughafen und bestmögliche Einkaufsmöglichkeit (auch für "normale", aber sehr billige Güter) ist Burgas. Der Bus- und Taxitransfer dauert hierin etwa 35-55 Minuten. Liegen, Sonnenschirme und Badetücher gibt es an Pool uns Strand in ausreichender Menge und Kostenlos. Die Reiseleitungen bemühen sich, attraktive Ausflugsfahrten zu organisieren: Bootsfahrt auf einem Fluss, Shopping in Burgas, 2-Tagestour nach Istanbul u.s.w. Es lohnt sich jedoch, einen Mietwagen zu nehmen und sowohl den furchtbaren Ort Sonnenstrand sowie die sehr ärmlichen Dörfer im Hinterland zu sehen. Erlebenswert auch der südliche Küstenabschnitt kurz vor der türkischen Grenze.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Sportmöglichkeiten lesen sich besser, als sie in Wirklichkeit sind. Teilweise sind lange Wartezeiten zu absolvieren, und beim Mountainbiking sogar ärgerliche Formalitäten einzuhalten. Zur Information über die Routen muss man 15 Minuten zum dortigen Häuschen hinlaufen. Danach, bitte genau um 14.00 Uhr, kann man sich für den nächsten Tag als Teilnehmer eintragen. Für den übernächsten Tag, so die etwas muffelige Auskunft des Animateurs, kann man sich nicht vormerken lassen. Also, gegebenenfalls wieder 15 Minuten hin- und wieder zurücklaufen. Die weiten Wege und die umständlichen Buchungen beeinträchtigen die Nutzungsmöglichkeiten für Pelican-Bewohner deutlich. Auch müssen Kinder, die älter als 11 Jahre sind, aus der elterlichen Obhut entlassen und ins 10 Minuten entfernte, etwas überlaufene Marina Palace geschickt werden, um dort Animation zu genießen. Die abendlichen Vorstellungen im benachbarten BelleVille (15 Gehminuten) fanden im nicht überdachten Amphitheater statt, wobei man hier der Vielsprachigkeit Tribut zollt und eher wortarme Veranstaltungen bevorzugt (pantomimische Sketche, bulgarische Tänze). Ansonsten überzeugt die sehr ansprechende gärtnerische Gestaltung der weitläufigen Anlage. Auch verfügt das Hotel über eine sehr engagierten Arzt, über einen Friseur, ein Tatoo-Studio, einen Portraitmaler, über ein Fotogeschäft und über einige kleine Shops. Im Pelican hält sich der Straßenlärm sehr in Grenzen. Der Pool im Pelican ist sehr gut. Das Wasser ist warm, die Wasserfläche ist hinreichend groß und die Landschaft ist für Kinder ansprechend gestaltet. Liegen gibt es ausreichend, und auch um 11.00 Uhr sind noch welche ohne morgentliches Handtuchverteilen frei. Die Poolbar bietet eine ausreichend breite Palette von Getränken und genügend Sitzplätze.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |