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Werner (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2017 • 2 Wochen • Strand
La – Ga – Zi: Garanten für Wohlgefühl
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Aus verschiedenen Gründen buchten wir, zugegeben etwas skeptisch, erstmals für einen Badeurlaub ein Hotel in Bulgarien, einem für uns bis dato völlig unbekannten Reiseziel. Dementsprechend gespannt kamen wir nach etwa 30 Minuten Transfer gegen 10:00 Uhr im Hotel an und konnten flott einchecken. Da wir die jungen Damen an der Rezeption nicht erweichen konnten, das Zimmer vor der international üblichen Check – in – Zeit übernehmen zu dürfen, mussten wir uns bis 14:00 Uhr auf der unmittelbar angrenzenden Promenade herumdrücken, erhielten dadurch aber gleichzeitig die Möglichkeit, den breiten, feinsandigen Strand in Augenschein nehmen zu können. Andererseits konnten wir am Abreisetag bis 18:00 Uhr verlängern und durften für 80 Leva Mittag- und Abendessen sowie alle Getränke genießen. Auch die täglichen 28 Leva für zwei Liegen und einen Sonnenschirm wurden noch einmal erstattet. Recht schnell hatten wir uns daran gewöhnt, dass diese zunächst bezahlt werden müssen, der Betrag jedoch gegen Vorlage der Quittung zwischen 14:00 und 18:00 Uhr an der Rezeption erstattet wurde. WLAN kann man stunden- oder tageweise zubuchen, eine der Damen am Empfang verriet uns jedoch, dass man es im Restaurant Kristal und im Bereich der Maraia Beach Bar kostenlos nutzen kann. Nach kurzer Eingewöhnungsphase hatten wir auch gerafft, dass wir zu unserem Zimmer im fünften Stock in einem der drei gläsernen Außenaufzüge nur nach Einstecken der Zimmerkarte transportiert wurden. Wenn die Verantwortlichen die kritisierten Schwachpunkte (Bedienstete an den Außenbars, Kaffeemaschinen) abstellen, steigt die Weiterempfehlung sicher noch weiter an. Dadurch würden sich in unseren Augen die Garanten für Wohlgefühl, Lage, Gastronomie und Zimmer weiter erweitern und unter Umständen zu sechs Sonnen führen. Trotz anfänglicher Skepsis genossen wir diesen Aufenthalt ohne Wenn und Aber in vollen Zügen. Begünstigt wurde dies sicher auch durch den strahlend blauen, wolkenlosem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen während der ersten zehn Tage, der grenzenloses Strandvergnügen ermöglichte. Insgesamt entpuppte sich für uns diese Anlage ebenso als Volltreffer wie das Land als Urlaubsziel, sodass wir uns durchaus vorstellen können, noch einmal dort zu urlauben.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Einen weiteren Grund für die momentan hohe Weiterempfehlung sehen wir in der Zimmerausstattung. Natürlich entsprach die Möblierung unserer relativ großzügigen Wohneinheit nicht wirklich neuestem Trend, doch glich das Gesamtkonzept dieses Manko bei Weitem aus. Da die Bügel im großen Kleiderschrank nicht ausreichten, um unsere Hemden und Blusen knitterfrei aufhängen zu können, legten wir die restlichen Klamotten in einem der vier großzügig geschnittenen Fächer ab. Im kleinen eingebauten Mietsafe konnten wir unsere wichtigsten Wertsachen für umgerechnet 2 € pro Tag vor Diebstahl schützen. In den Oberschränken unserer ca. 2 m langen, eingebauten Küchenzeile lockten bereit gestellte Gläser zu einem abendlichen Gutenachtdrink auf dem kleinen Balkon, in den Unterschränken verleitete ein Wasserkocher sicher manchen Touristen zur Zubereitung eines eigenen Kaffee. Gerne kühlten wir bei doch recht hohen Temperaturen unsere gekauften Getränke im kostenlosen Kühlschrank, verzichteten aber auf die dort angebotenen kostenpflichtigen. Nach eineinhalb Wochen wurde auf dem kleinen Flachbildfernseher ARD auf dem gleichen Programmplatz von VOX „verdrängt“, sodass derjenige, der auch während des Urlaubs nicht auf seine Glotze verzichten kann, neben SAT und RTL die aktuellen News auch weiterhin auf drei Sendern verfolgen konnte. In den beiden Einzelbetten konnten wir recht gut schlafen, wenngleich die Matratzen im Laufe der Zeit für leichte Rückenbeschwerden sorgten. Das zusätzliche Sofa nutzten wir zur Ablage einzelner Kleidungsstücke, die nicht permanent verstaut werden mussten. Zwar konnten wir uns nicht in einer ebenerdigen Dusche abbrausen, sondern mussten unsere Füße leicht anheben, doch gefiel uns die zweckmäßige Einrichtung des räumlich begrenzten Badezimmers, in dem der fest montierte Föhn tadellos funktionierte. Obwohl wir unsere Hand- und Badetücher nicht auf den Boden legten, wurden diese täglich gewechselt. Auch die Bettwäsche wurde zweimal wöchentlich erneuert. Dass wir die Arbeit des zuverlässig und sauber putzenden Zimmermädchens mit einem angemessenen Trinkgeld honorierten, versteht sich von selbst. Regelmäßig beobachteten wir am Abend von unserem kleinen, gemütlichen Balkon mit seitlichem Meerblick das rege Treiben auf der Promenade, ließen uns vom Sound der Lieder aus der Partyhütte elektrisieren oder genossen einfach das im Mondlicht glitzernde Meer. Ein Fliegengitter verhinderte bei geöffneter Balkontür das Eindringen irgendwelcher Flattertiere, zwei Rattanstühle an einem runden Glastisch boten ausreichend Sitzgelegenheit.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Definitiv der dritte große Pluspunkt dieser Anlage. Im Hauptrestaurant Victoria Hall konnten die Gäste auf drei Ebenen von 07:30 Uhr – 10:30 Uhr frühstücken, von 12:30 – 14:00 Uhr bzw. von 14:00 Uhr – 15:00 Uhr zu Mittag und von 18:00 Uhr – 19:30 Uhr, teilweise auch von 19:00 Uhr – 21:00 Uhr zu Abend essen. Bei den beiden letztgenannten Essensgängen regelte ein Eintrag im Zimmerpass den persönlichen Zeitraum. Zu allen Mahlzeiten bediente man sich an einem recht großzügigen, attraktiv präsentierten Angebot aus warmen und kalten Speisen. Beim Mittag- und Abendessen fing dies mit jeweils zwei delikaten Suppen an und führte über umfangreiche Hauptgerichte hin zu Desserts in Form von Obst, unterschiedlichen Kuchen und Gebäckstücken und täglich sechs Eissorten. Auch wir stellten wiederholt fest, dass diese nicht immer so gefroren waren wie erwartet, doch kann man dieses Manko dem Hotelier nicht anlasten, vielmehr „vergaßen“ sehr viele Konsumenten, die Truhe nach der Entnahme ordnungsgemäß zu schließen. Insofern finden wir das Hochladen entsprechender Fotos mit negativem Kommentar als nicht ganz fair. Insgesamt verwunderte es uns, wie die Verantwortlichen bei allen Essensgängen auf relativ kleiner Fläche ein dermaßen vielfältiges, schmackhaftes Angebot präsentieren können. Die wöchentlichen Themenabende (Mexikanisch, Bulgarisch, Mediterran) sorgten zusätzlich für weitere Abwechslung im ohnehin breiten Speiseangebot. Da uns die oben erläuterten Gerichte absolut überzeugten, reservierten wir weder im À-la-carte-Restaurant Kristal noch probierten wir Sushi in der Maraia Beach Bar. Während der ersten Tage testeten wir mittags die Snacks an der Poolbar, später nahmen wir von dort auf dem Weg zum Strand nur ein Getränk mit oder ließen den Strandtag hier bei einem kühlen Drink ausklingen. Nach unserem allabendlichen Bummel genossen wir im Vienna Café unseren Schlummerdrink, verzichteten aber während des gesamten Aufenthalts auf den Genuss der verlockend präsentierten Torten aus der Kühltheke.


    Service
  • Schlecht
  • Schade, schade, ohne Rosi und Victoria nur ein Stern. Das Personal im Speisesaal räumte zügig und unauffällig das benutzte Geschirr ab. Leider konnten sich nur wenige der recht jungen (und unerfahrenen??) Damen und Herren zu einem Lächeln aufraffen, von einem kurzen Gespräch ganz zu schweigen. Lediglich Victoria bezauberte durch ihr offenes, ehrliches Strahlen und ihre Aufgeschlossenheit. Möglicherweise ist dies auch auf deren sprachliche Defizite zurückzuführen, da wir die Landessprache nicht beherrschten, eine Unterhaltung aber auch auf Englisch oder Französisch nicht möglich war. Während diese jedoch noch zugänglich wirkten, agierten die Angestellten an der Poolbar und auch an der Bar des Vienna Café, wie mehrfach in den Beurteilungen bemängelt, ignorant, arrogant und „trinkgeldgeil“. Offensichtlich funktioniert der Service nur, wenn täglich reichlich viel Trinkgeld über die Theke wandert und dies regelmäßig. Noch bei keinem bisherigen Hotelaufenthalt mussten wir diesen Missstand so eklatant beobachten und die Konsequenzen erfahren. Natürlich würdigen auch wir Leistung mit einem angemessenen Obolus, doch sahen wir diesen noch nie als Bitte um eine Leistung, sondern als Anerkennung für eine solche. Möglicherweise denken wir hier aber auch falsch?? Einzig Rosi (2.Stern), eine nicht mehr ganz junge Dame hinter der Theke des Vienna, servierte unser Lieblingsgetränk wie wir es gewohnt sind, während andere dieses lustlos vor die Nase knallten. Einen weiteren Schwachpunkt bei diesem Komplex sehen wir in den zwei wiederholt kritisierten Kaffeemaschinen. Die „braune Flüssigkeit“, die vorgebrüht in einer Kanne bereitstand, konnte ein regelmäßiger Kaffeetrinker unmöglich schlucken. Also stellte er sich an einer der beiden Kaffeemaschinen, die das angeforderte Getränk sehr bedächtig produzierten, an. Allerdings nur wenn man dieses morgens frühzeitig, also kurz nach Öffnung des Restaurants, orderte, konnte man den Automaten für eine volle Tasse dreimal aktivieren und blieb von ungeduldigen Blicken der Wartenden im Rücken verschont. Später jonglierte mancher seine zwei Tassen schon recht unsicher und verlegen zu seinem Platz. Daran, dass man sich sein Besteck selbst organisiert und seinen Platz eindeckt gewöhnten wir uns ebenso schnell wie an die Tatsache, sein Lieblingsgetränk selbst zu zapfen. Lediglich Biertrinkern wurde der Tropfen auf Bestellung von einem Kellner serviert.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Als erster Garant für einen erholsamen Urlaub erwies sich für uns die Lage. Man überquert nur die direkt angrenzende Promenade, durchpflügt den feinen, weichen Sand des breiten Strands und sucht seinen Liegeplatz aus. Während die recht eng gestellten Liegen rund um den Pool von zahlreichen Urlaubern teilweise recht früh reserviert wurden, konnten wir diese Unsitte im Strandbereich nicht beobachten und fanden immer ein passendes Plätzchen zum Relaxen. Nur wenn sich ganz rücksichtslose Touristen vereinzelt egoistisch ausbreiteten, fühlten wir uns eingeengt, ansonsten aber konnten wir unsere Liegebetten frei und je nach Vorliebe drehen. Nun konnten wir ganz flott von der nur wenige Schritte entfernten Poolbar oder der Bar am Vienna Café einen Erfrischungsdrink holen oder die dortige Toilette, deren Zutritt übrigens nur die Zimmerkarte ermöglichte, nutzen. Entlang der angesprochenen Flaniermeile lockten beidseitig jede Menge kleine Kleidergeschäfte, Supermärkte und massenweise Restaurants zum Betrachten, Vergleichen und Kauf. Ganz Mutige ließen sich für 25 Leva in der Bungee Kugel nach oben katapultieren oder erhöhten ihren Adrenalinspiegel beim Bungee – Jumping. Eltern mit Kleinkindern sollten vor diesen abendlichen Spaziergängen ihr Nervenkostüm stabilisieren, die Frustrationstoleranz erhöhen oder genügend Geld einstecken, je nachdem ob ihre Kinder gewohnt sind den zahlreichen Verlockungen zu widerstehen oder so lange quengeln, bis ihnen jeder Wunsch erfüllt wird. Allabendlich konnten wir uns davon überzeugen, dass in der direkt gegenüberliegenden Partyhütte bis Mitternacht „der Bär rockte“. Geschäftstüchtig animierten die Betreiber dieses „Gute – Laune – Clubs“ jeden Donnerstagnachmittag ab 16:00 Uhr bei der „RTL II Beachparty“ vor allem Jugendliche zum Alkoholkonsum, um ihren Umsatz zu maximieren.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
    Mehr Bilder(8)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im August 2017
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Werner
    Alter:61-65
    Bewertungen:92