- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Top Lage an einem der schönsten Strände Mallorcas, aber in die Jahre gekommenes, lautes Riesenhotel mit 1-2 Sternen zu viel. Für den Reisegrund gerade ausreichend, allerdings mit großen Abstrichen beim Essen. Sehr gemischte Gästestruktur (Radfahrer, Singles, Familien, junge und ältere Paare), die zu 95% aus dem deutschsprachigen Raum kommen.
Die Zimmer sind sauber, die Betten ok, das Reinigungspersonal super freundlich. Die Größe der Zimmer, insbesondere der Suiten, ist recht klein, die Ausstattung minimal und es gibt viel zu wenig Platz in den Schränken. Ein Aufenthalt in den Zimmern ist allerdings bei einem Strandurlaub auch nicht oberste Priorität. Es gibt einen Tresor mit Schlüssel, für den € 15,00 pro Woche verlangt wird. Miete, kein Depot! Antiquiert! Die Fernseher haben die Größe eines Labtop-Bildschirms. Die WC's in den Bädern sind für kleine Kinder von der Höhe her optimal, nicht aber für Erwachsene. Man sitzt quasi auf dem Boden! Eine vernünftige Lüftung im Bad ist nicht vorhanden, lediglich eine kleine Öffnung ohne Abzug. Daher sollte man auch nicht zu genau in die Ritzen und auf die Fugen im Bad achten. Im vierten Stock standen einige Zimmer nach Regen unter Wasser, da etliche Undichtigkeiten vorhanden waren. Aufgrund der aufgequollenen Möbel scheint es ein bekanntes Problem zu sein.
Größter Kritikpunkt in einem sog. Vier-Sterne-Hotel! Zunächst einmal ist es ein sehr großes Hotel, entsprechend ist die Küche auf Masse ausgerichtet! Die Atmosphäre des Speisesaals war unangenehm, da extrem laut, eng und voll. Man muss direkt um 7.30 Uhr oder erst um 10.00 Uhr frühstücken gehen, direkt um 18.00 Uhr oder 21.00 Uhr zum Abendessen! Alleine das "Weg- und Heranschieben" der klobigen Stühle ohne Filz unter den Beinen verursachte einen ständigen Geräuschpegel von mind. 20 Dezibel. In der zweiten Woche wurden dann Kunststoff-Pfropfen darauf gestülpt, was ein "Weg- und Heranschieben" verhinderte. Aber es war ruhiger :-). Es gibt im ganzen Raum keine sog. "Schallschlucker" und bei nahezu 500 Gästen ist das dann schon extrem nervig. Die Sauberkeit war ebenfalls etwas fragwürdig, schaute man doch beim Frühstück auf die Pommes am Boden vom vorabendlichen Essen. Die Anordnung des Buffets ist nicht durchdacht. Die Gäste laufen sich ständig über den Haufen und die Wege für den vollen Teller sind lang. In dieses Chaos reihen sich dann die Servicekräfte ein, die mit ihren Rollwagen für Nachschub bei den Kaffeekännchen oder Tassen/Tellern sorgen. Der Stau an den Kaffee-Automaten ist normal wie auf der A1. Das Frühstücksangebot war umfangreich, aber komisch und es gab jeden Tag das gleiche. Erstaunlicherweise haben wir in 14 Tagen nicht ein einziges Mal einen Serrano-Schinken gefunden! Dafür 4-5 Sorten Eis! Zum Frühstück...... Das Abendessen war größtenteils eine einzige Katastrophe. Auch hier wenig Abwechslung (wie beim Frühstück), jeden zweiten Abend eine Paella (die den Namen nicht verdient) in Abwechslung mit einer Reis-Pfanne, Pizza, Rösti, Pommes, Nudeln usw.. Die Köche schafften es, die gute Qualität des Fleisches oder Fisches bis auf wenige Ausnahmen zu vernichten, da fast alles zäh, durchgebraten und trocken war. Eine Info, um welchen Fisch es sich z.B. handelt, fehlt gänzlich, da an allen Stationen, wo es Fisch gab, ein Schild mit "Fisch" zu finden war. Dorade? Seezunge? Keine Ahnung! Fazit: der Küche würde es gut stehen, mal Abwechslung in das Speisenangebot zu bringen und die Garstufen zu beachten. Masse ist nicht gleich Klasse. Insbesondere hier merkt man die nicht vorhandene Anwesenheit des Führungspersonals in diesem Hotel!
In Anbetracht der Tatsache, und nur deshalb, dass das Saisonende naht und die Mitarbeiter nach ca. 7 Monaten Dauerstress mit ihren Kräften am Ende sind, ist der Service nicht zu beanstanden. Das Hotel war, zumindest in der ersten Woche, ausgebucht, und es fehlte aus diversen bekannten Gründen Personal. Das Vorhandene machte das Beste daraus und war stets bemüht und meist freundlich. Die Rezeption beantwortete alle Fragen zufriedenstellend und Mängel wurden umgehend beseitigt (kaputter Kühlschrank, nicht funktionierende Klima-Anlage). Der Gelassenheit von Mario und Co. an der riesigen Bar mit Außenbereich, stand die krasse Hektik im Restaurant entgegen. Die Mitarbeiter dort waren vorrangig mit dem Abräumen der Tische beschäftigt (quasi letzter Bissen, Teller weg) und man merkte ihnen den Stress dort an. Getränkebestellungen musste man deutlich anzeigen und bei der Bezahlung haben etliche Gäste die Kellner-Bereiche direkt aufgesucht, da man ansonsten lange warten musste. Riesige Freude bereitete jeden Tag das Herz des Hotels: Antonia und ihr Team vom UEP, wo das Essen deutlich besser war als im Restaurant. Einen Direktor oder Verantwortlichen hat man in der ganzen Zeit nicht gesehen, worüber das Personal nicht unglücklich gewesen zu sein scheint.
Die Lage ist top, auch wenn man ein paar Meter zum wunderschönen Strand gehen muss. Die Umgebung ist eher dürftig, da das Hotel am Ortseingang (von Alcudia aus) bzw. am Ortsende (von Arta aus) am ersten bzw. letzten Kreisel liegt. In die Stadt muss man dann schon etwas länger laufen, dafür hat man tolle Strandbars/Restaurants um die Ecke. Ein Besuch bei Opa & Oma lohnt allemal, alleine, um dem abendlichen Massen-Fressen zu entgehen. Die Fahrt zum Hotel vom Flughafen dauert, je nach Route, zwischen 35 und 50 Minuten mit dem Taxi. Ausflugsziele sind genügend vorhanden und gut mit Bus, Fahrrad oder Auto zu erreichen. Ein Trip in die Altstadt von Alcudia, Porto Pollenca oder Arta lohnt sich immer, Can Picafort hat wenig bis nichts zu bieten außer dem tollen Strand.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt auf Papier ein ausreichendes Freizeitangebot, was aber - auch aufgrund der wechselnden Wetterlage mit einigen Regentagen - nicht groß genutzt wurde, da die Gäste eher dem Fahrrad oder dem Strand/Pool zugeneigt waren. Entsprechend wurden Aqua-Gymnastik, Stretching, Darts oder Tischtennis so gut wie nicht besucht. Der bulgarische Animateur gab sich redlich Mühe, bekam allerdings wenig Resonanz trotz viel Werbung und Bingo- sowie Quiz-Abenden. Es gibt einen kleinen Spa-Bereich mit einem ebenso kleinen Pool, der nur für Erwachsene zugänglich ist. Ein sog. Kinderpool (Indoor) befindet sich hinter der Bar mit einem Durchgang vor der Tischtennis-Platte und hatte ca. 3 x 6 Meter. Er sah schon nicht einladend aus, daher geht man lieber in den groß angelegten und schönen Außenpool oder halt an den Strand. Die Mini-Show für Kids, geleitet von einer tschechischen Animateurin, die kein Wort Deutsch sprach (bei 95% deutschsprachigen Gästen!) wurde seit 20 Jahren wohl nicht verändert - wie in anderen Hotels übrigens auch. Allabendlich klangen die bekannten Töne von "Head, Shoulders, Knee and Tow", "Si, si, si, essa si si si" etc. laut dröhnend durch die Bar-Anlage, dazu der stets laut eingestellte Fernseher, der die abendlichen Fußballspiele zeigte sowie wenig beachtete, aber gut gemeinte Shows für die Erwachsenen (Sänger, Magier, Musiker und eine exotische Tiershow - die noch die größte Aufmerksamkeit erhielt). Dies führte, wie im Speisesaal, neben den rege genutzten Billard-Tischen zu einer extremen Geräuschkulisse, die einen gemütlichen Tagesausklang verhindert. Auch, und gerade am Saisonende und entsprechendem Publikum, ist weniger manchmal mehr.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2022 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Micha |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |