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Martina (31-35)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • Oktober 2013 • 1 Woche • Strand
Umsonst gefreut - Bauchschmerzen und Durchfall
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Der riesige Hotelkomplex selbst ist nicht gerade der schönste in Mahdia. Man bemüht sich an vielen Stellen immer wieder zu renovieren, jedoch ist es trotzdem ein altes Hotel. Da ich aber realistisch bin und weiß, was ich für den gezahlten Preis erwarten kann, fand ich das nicht weiter schlimm. Wirklich schlimm sind die Hygiene im Bad/WC und dass man sich so leicht Durchfall einfängt. Mehr dazu am Ende des Berichts. Das Hotel ist rundum komplett abgeriegelt, sogar zum Strand hin ist eine Mauer, durch die ein Tor führt, das nur tagsüber geöffnet ist. Vor dem Hoteleingang sitzt den ganzen Tag ein Portier, der die Schranken für die zufahrenden Busse öffnet. Am Strand sitzen auch den ganzen Tag Securities. Einerseits fühlt man sich schon gut beschützt durch diese Tatsachen, andererseits wird einem bewusst dass man sich in einem Land befindet, wo nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Wir haben einen Taxifahrer gefragt ob man sich in der Dunkelheit außerhalb der Anlage sicher fühlen kann. Darauf meinte er nur dass um 19:00 Uhr abends in der Stadt fast alles bereits geschlossen hat. Sehr verwundert hat uns dass geschätzte 80 % der Gäste aus Ostdeutschland kamen. Es befanden sich fast ausschließlich Familien mit Kindern aller Alterskategorien im Hotel. Die Italiener und der gesamte Veraclub waren 2 Tage nach unserer Ankunft verschwunden, Veraclub wurde wohl mit Sonntag 20.10.2013 (für diese Saison?) geschlossen. Das war wahrscheinlich auch der Grund warum wir ein Zimmer im Gebäude, welches normalerweise hauptsächlich für den Veraclub reserviert ist, bekommen haben. Außer manchen Auseinandersetzungen zwischen Italienern und Barpersonal sind uns die Italiener nicht negativ aufgefallen. Bei uns wars auch so dass die Erwachsenen gelbe Bändchen und die Kinder blaue Bändchen erhalten haben (in den anderen Bewertungen habe ich gelesen dass die Italiener die blauen Bändchen erhalten haben). Kostenloses W-Lan in der Hotellobby ist leider sehr langsam aber trotzdem toll um kurz ins Internet zu schauen. Eines Nachts bin ich aufgewacht durch starken Geruch nach verbranntem Kunststoff. Nachdem wir uns vergewissert haben dass in unserem Zimmer nichts brennt, bin ich auf den Balkon, wo ich nicht glauben konnte dass man wohl tatsächlich in der Nähe des Hotels Plastik verbrennt, was durch einen ungünstigen Wind direkt in die Hotelanlage gezogen ist. Der Geruch war so penetrant dass man ihn trotz danach geschlossener Balkontür noch lange gerochen hat. Dasselbe wiederholte sich ein paar Nächte später wieder, aber nicht mehr so intensiv. Vom Wetter hatten wir Ende Oktober viel Glück, in einer Woche kein einziges Mal Regen, nur ein Tag etwas bewölkt, tagsüber 25-30 °C, nachts 20-25 °C, Wassertemperatur im Meer ca. 25 °C. Recht verwunderlich ist es bei dieser Hygiene auch nicht dass uns nach 3 Tagen der berühmt berüchtigte tunesische Durchfall erwischt hat, was den Rest unseres Urlaubs komplett zunichte gemacht hat. Wir hatten sooo aufgepasst, nur durchgekochte Speisen, keine Rohkost, Leitungswasser nicht mal zum Zähne putzen, hat alles nichts gebracht. Ich vermute dass die Getränke nicht immer in Ordnung sind. Am Tag unserer Ankunft hat der Wein aus einer Flasche geschmeckt, als hätte man einen Becher aus dem Pool geschöpft (also Chlorgeschmack), daher kommt meine Vermutung dass bei den Getränken nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Ansonsten wäre das auch zu schön um wahr zu sein mit den vielen Longdrinks und Cocktails, die man „inklusive“ hat und das für einen wirklich attraktiven Preis. Ausflüge und dergleichen konnten wir dann vergessen. Zuerst hat man uns in der Apotheke Tiorfan (Wirkstoff: Racecadotril) und Smecta (Wirkstoff: Diosmectite) verschrieben. Da 3 Tage später noch keine Besserung eintrat haben wir Ercefuryl (Wirkstoff: Nifuroxazide) und Smecta verschrieben bekommen, was innerhalb weniger Stunden half. Das Rumoren und Zwicken im Bauch war aber auch noch zu spüren, als wir wieder zu Hause waren. Unser Tipp um zumindest ein bisschen was vom Urlaub zu haben wenn es Sie auch erwischen sollte: Wir haben festgestellt dass man im Fall der Erkrankung keinerlei feste Nahrung verträgt, egal ob Soletti und trockene Brötchen oder normales Essen. Daher haben wir dann tagsüber keinen Bissen gegessen, nur unsere Medikamente genommen und Cola (gekauft, aus einer Original-Flasche!!!) getrunken. Dann konnten wir zumindest an den Strand gehen. Erst abends haben wir dann was gegessen und dann die Nacht mit Schmerzen, Krämpfen und WC Sitzungen auf dem Zimmer verbracht. Bei unserem 2. Apothekenbesuch haben wir beschlossen uns auch die Stadt Mahdia etwas anzuschauen, damit wir wenigstens ein bisschen was von Tunesien sehen außer dem Hotel. Ein gut Deutsch sprechender Taxifahrer hat uns vor dem Hotel aufgegabelt und die Chance genützt uns etwas herumzufahren, uns die sehenswertesten Stellen von Mahdia zu zeigen und uns natürlich zu seiner Schwester und seinem Bruder in deren Shops zu schleifen ;-). Ich hatte dann schon ein bisschen Angst was er für diesen einstündigen Kurzausflug verlangen wird, wir konnten dann zumindest von 35 TDN auf 20 TDN herunterhandeln. Eine Anmerkung noch zu Souvenirläden: Bitte sehen Sie sich zuerst in Geschäften mit Festpreisen (z.B. im Hotelshop) um, damit Sie eine Ahnung über die Preise haben. Ich war nämlich ziemlich enttäuscht, als ich später sah, dass ich die komplett gleichen Gewürzpackungen trotz Handeln in der Stadt teurer gekauft habe als im Hotelshop und im Flughafenshop. Als ich sah wie billig man die Gewürze bekommen kann, war mir auch klar, wie minderwertig die Ware sein muss. Unser Fazit: Einmal Tunesien und nie wieder. Wenn schon Badeurlaub dann lieber in ein Urlaubsland, wo man getrost Eis schlemmen und Cocktails mit Eiswürfeln schlürfen kann, ohne Angst haben zu müssen den halben Urlaub mit Bauchschmerzen flach zu liegen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Unser großes Zimmer 755 im 3. Stock mit großem Balkon und mit wundervollem Ausblick hat einen renovierten Eindruck gemacht, lediglich Bad und WC waren die Katastrophe. In den vielen Bewertungen, die ich vor unserem Urlaub gelesen habe, hoffte ich, dass es sich um besonders pingelige Menschen handelt, wenn über die Sauberkeit geschimpft wurde. Ich wusste schon dass Tunesien nicht den gleichen Hygienestandard hat wie Mitteleuropa, aber das hat mich schon schockiert. Man putzt das WC zwar täglich aber die Fliesen an der Wand werden komplett ignoriert, bei unserer Ankunft waren richtig ekelhafte Rückstände darauf. Ich habe versucht mit ein bisschen Desinfektionsmittel zumindest ein paar Keimen an den Kragen zu gehen, dabei hat sich auch viel Schmutz von Waschbecken und Badewanne gelöst. Kurz habe ich überlegt die Putzfrau zu holen, weil sie meiner Meinung nach vergessen haben muss das Bad zu putzen. Auch tägliches Trinkgeld und die Bitte an die Putzfrau Bad und WC ordentlich zu putzen halfen die ganze Woche nicht. Wie schon in anderen Bewertungen erwähnt wurde, sind die Handtücher manchmal sehr muffig. Wenn man sich vor fremden Haaren ekelt, sollte man dieses Hotel wohl komplett meiden. Bei unserer Ankunft im Zimmer haben wir sehr viele Haare entdeckt, sowohl am Fußboden bleiben beim Wischen viele Haare zurück und auch auf den frisch bezogenen Betten waren Haare zu finden. Zu Hause muss ich vor dem Wischen auch die langen Haare wegsaugen da man sie beim Wischen nur von einer Stelle zur nächsten wischt, habe aber im ganzen Hotel nie jemanden saugen gesehen. Und in frisch gewaschenen Handtüchern und Bettwäsche versteckt sich auch zu Hause manchmal ein langes Haar, was ich nicht sooo schlimm finde wie andere Menschen. Ansonsten war auch unser Kühlschrank bei der Ankunft sehr schmutzig. Im Bett war eine große Matratze statt 2 kleinen, wodurch man bei jeder nächtlichen Bewegung des Partners aufwacht. Ebenso hat man zum Zudecken nur ein großes Leintuch (was im Süden aber fast immer so ist). Safe war in den Zimmern in diesem Gebäude ohne Kaution (kein Schlüssel sondern Code). Fernbedienung für den Fernseher haben wir nicht geholt, geht auch über die Tasten am TV Gerät.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Leider konnten wir nur die ersten 3 Tage das leckere Essen genießen (siehe unsere Durchfall-Story ganz am Ende des Berichts). Beim Essen selbst bemüht man sich sehr in diesem Hotel. Die Auswahl beim Frühstück und Abendessen ist groß und die Qualität unserer Meinung nach sehr gut. Das Personal ist sehr bestrebt ständig frisches Geschirr zu bringen und das Buffet nachzufüllen. Beim Frühstück gibt es eine Station wo Crepes und Waffeln frisch gemacht werden und eine andere Station wo Eierspeisen zubereitet werden (Spiegeleier, Omeletts etc.). Es ist zwar oft lange zum Anstellen aber das zahlt sich aus. Der Kaffee im Restaurant ist zwar nicht der Hit, aber nach dem Frühstück kann man sich einen Cappuccino an der Bar holen und auf der Terrasse (mit den immer verschmierten Tischen) genießen. Wir haben sowieso nicht verstanden, warum man nicht im Freien auf der Terrasse frühstücken konnte bzw. warum im The Blue kein Frühstück angeboten wurde. Frühstück mit Meerblick ist doch das schönste was man sich vorstellen kann. Das Spätaufsteherfrühstück im The Blue ist ein Witz, ein bisschen mehr Auswahl wäre schon toll. Dasselbe kann ich vom Night Express berichten, wir haben es uns 2 x angesehen und fanden es als schlechten Scherz. In manchen Bewertungen habe ich von Pizza und Pasta im Night Express gelesen, davon haben wir nichts gesehen. Mittagessen im The Blue ist traumhaft, große Auswahl, immer wird etwas frisch gegrillt. Lecker fanden wir auch den Nachmittagssnack im The Blue (frisch gemachte Crepes oder getoastete Taschen mit Füllung nach Wunsch). Die Themenabende sind richtig aufwendig gestaltet mit Dekoration und spezieller Kleidung des Servicepersonals. Der Großteil der Speisen hat auch richtig gut geschmeckt. Durch die Themenabende hat man auch genug Abwechslung. Die tägliche Pasta- und Pizzastation ist eine tolle Ergänzung. Schade fanden wir dass man nicht jeden Abend im The Blue am Pool mit Meerblick Abendessen konnte. Erst am letzten Abend haben wir durch Zufall erfahren dass man für dieses Restaurant reservieren hätte müssen. (Eine Gruppe hatte sich nämlich an der Rezeption beschwert warum The Blue geschlossen ist obwohl sie einen Tisch reserviert hatten; da meinte der Rezeptionist dass zu wenige Anmeldungen gewesen waren und es deshalb nicht geöffnet hat). Das Hauptrestaurant ist so gegen 7/halb 8 am Abend extrem voll, höllisch laut und eine richtig unangenehme Atmosphäre (und das Ende Oktober), deshalb verstehe ich nicht, warum The Blue nicht einfach jeden Abend geöffnet wird bzw. warum man nicht eine Liste aufhängt, wo man sich für den Abend anmelden kann, bin überzeugt dass das viele Gäste nutzen würden. Das gleiche mit dem A-la-Carte Restaurant Habibis Ipanema, es gab nirgends einen Aushang an welchem Abend es geöffnet hat oder was es zu essen gibt. In der Woche, wo wir im Hotel waren, haben wir das Habibis nur einmal geöffnet gesehen. Und wo sind eigentlich die anderen beiden A-la-Carte Restaurants, von denen in den Bewertungen immer geschrieben wird? Im The Blue gibt es Buffet so wie auch im Hauptrestaurant, also das kann nicht zu den 3 A-la-Carte Restaurants zählen. Es ist schon sehr mühsam sich alle Hotelinformationen zu erfragen und das obwohl ich im Vorfeld so viele Informationen durch die ganzen Bewertungen und Internetbeschreibungen gelesen habe.


    Service
  • Eher gut
  • Beim Personal haben wir ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht: An der Rezeption hat man von Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft noch nicht recht viel gehört. Sowohl beim Check in wie auch beim Check out haben wir uns richtig unerwünscht gefühlt. Am Tag der Abreise haben wir freundlich gefragt ob wir das Zimmer statt bis 12:00 bis 13:00 Uhr haben können. Ohne ein Wort hat der Rezeptionist auf das Schild gedeutet „Check out 12:00 Uhr“, dabei war das Hotel keinesfalls ausgebucht. Schließlich hat er eingewilligt dass wir das Zimmer bis 12:30 Uhr haben können. Als wir dann zum Check out kamen hat er sich 2 x demonstrativ umgedreht um auf die Uhr zu schauen. Unseren Zimmerwunsch, den wir vorab per Mail bekannt gegeben haben, hat man auch nicht berücksichtigt (das Zimmer, das wir bekommen haben, hatte aber eh einen der besten Ausblicke aufs Meer und die Anlage). Putzpersonal war sehr freundlich, hat hauptsächlich Französisch verstanden. Das Bett wurde täglich nett hergerichtet (Schwäne, Naturblüten etc.), jedoch muss ich ganz ehrlich gestehen hätte ich gerne darauf verzichtet und dafür ein sauberes Bad/WC gehabt. Im Restaurant haben alle immer freundlich gegrüßt und waren immer für ein Späßchen aufgelegt. Am sympathischsten fanden wir den Koch bei den Croissants am Morgen. Man versteht erstaunlicherweise fast überall Deutsch, wenn nicht dann Französisch, mit Englisch hingegen kommt man höchstens am Flughafen weiter.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die Lage direkt am schönen Sandstrand ist schon toll. Sofern das Wasser nicht vom Wind aufgepeitscht war, war es auch glasklar. Beim Transfer vom Flughafen zum Hotel hat der Busfahrer die Autobahn genommen, weshalb wir nach ca. 1,5 h im Hotel waren. Bei der Rückfahrt hat der Busfahrer die Küstenstraße genommen, was für uns traumhaft war. Wir waren dadurch zwar über 2,5 h unterwegs, war aber gegen die Autobahn wirklich sehenswert (es ging auch direkt durch Monastir usw.). Um eine Kleinigkeit einzukaufen empfiehlt sich der Hotelshop auf jeden Fall. Zwei etwas größere Shops sind die Straße entlang wenn man aus dem Hotel in Richtung Norden geht. Hier gibt es auch viel schönere Ansichtskarten als im Hotelshop. Abends in der wunderschön angelegten großen Gartenanlage muss man leider mit Gelsen rechnen, die beim Stechen juckende Dübel verursachen und die auch mehrere Tage sichtbar bleiben.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt mehrere (etwas kühle) Pools, welche wir jedoch bei dem tollen Meer nicht genützt haben. Indoor-Pool und Wellness-Bereich sind wirklich katastrophal. Alt, abgenutzt, muffig, in absolut keinem Verhältnis zu einem 4 Sterne Hotel in Mitteleuropa. Nicht einmal wenn man mir hier eine Massage oder einen Saunagang geschenkt hätte, hätte ich dies gerne angenommen. Fitnessraum hat recht vernünftig und relativ neu ausgeschaut, ich kann mich nicht mehr genau an den Preis erinnern, aber jedenfalls teuer. Die Animation im Hotel war ok, aber sicher nicht aufdringlich. Man muss sich darauf einstellen dass den Großteil des Tages Musik gespielt wird, was mir persönlich gefiel. Sollte man aus dem ein oder anderen Grund darauf angewiesen sein, tagsüber Zeit auf dem Zimmer zu verbringen, ist es empfehlenswert ein Zimmer weiter entfernt vom Pool zu nehmen, ansonsten ist es schon sehr laut (einerseits durch die Animationsmusik, andererseits durch die unzähligen Familien, die sich ab dem frühen Vormittag am Pool tummeln bzw. abends bis ca. 22:30 Uhr durch die Nähe zur Animations-Bühne). Da war unser Zimmer im Veraclub-Gebäude schon richtig angenehm. Die Verkäufer im Hotel, die einem Ausflüge andrehen wollen, sind schon ziemlich lästig. Aber wenn man dann einmal bestimmt nein sagt, lassen sie einen auch in Ruhe.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Oktober 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Martina
    Alter:31-35
    Bewertungen:36