- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel erinnert an einen Plattenbau. Der Anblick von außen fährt die Erwartungshaltung automatisch etwas herunter. Wer sich eine aufrecht gestellte Zigarrenkiste vorstellen kann, in die in einem festen Muster Fenster hineingeschnitten wurden, hat eine gute Vorstellung von der funktonalen Architektur. Die Zimmer verteilen sich auf etwa 5 Stockwerke. Balkone sind nicht vorhanden. Im Biergarten befindet sich ein Teich. Die Gäste waren überwiegend über 60 Jahre. Am Samstagabend gab es einen Musik- und Tanzabend, zu etwa gleichen Teilen. Der Diskjockey spielte auf Wunsch der Gäste von Hans Albers bis Costa Cordalis alles, was das Herz bzw. der Gast begehrt. Das war der erste Tanzabend, bei dem man sich wenigstens noch bei der Musik problemlos unterhalten konnte. In 20 Minuten ist mit der S-Bahn Warnemünde zu erreichen, in der anderen Richtung der Hauptbahnhof. Das ist noch das Beste. Das Preis/Leistungsverhältnis ist insgesamt im Rahmen. Vielleicht ist es auch ein Vorurteil, aber ich hatte das Gefühl, dass das Hotel eine ordentliche Portion Ostalgie vermittelt.
Das Zimmer war groß, sauber und modern möbliert. Ein Flachbildschirm bringt 20 Fernsehprogramme vors Bett. Trotz der Lage in Nähe der Bahnlinie und der Hauptstraße haben wir keinen Lärm von außen gehört. Wir schlafen allerdings auch nicht bei offenem Fenster.
Es gibt ein Restaurant, in dem sich auch die Bar befindet. Die Portionen sind sehr knapp bemessen. Wir hatten Halbpension und bekamen ein dreigängiges Menue, wobei beim Hauptgang zwischen zwei Alternativen ausgewählt werden konnte. Eine davon war immer ein Fischgericht. Geschmacklich war das Essen etwa auf Kantinenniveau, fettreich, dafür neutral gewürzt. Als Gewürz dient vornehmlich Salz. Interessanterweise steht Tabasco zum Nachwürzen direkt bereit. Die Getränke liegen preislich etwas über dem Landesdurchschnitt (0, 3 l Schwarzbier 2, 90 Euro). Hinsichtlich der Sauberkeit habe ich mich gezwungen, nicht weiter drüber nachzudenken. So ist dem Personal schon mal Besteck auf den Boden gefallen. Davon wird das Besteck ja nicht schmutzig, es wird jedenfalls bedenkenlos wieder auf den Tisch gelegt.
Das Personal ist freundlich, allerdings manchmal etwas eigenartig. Die cleversten und hilfsbereitesten Personen sind an der Rezeption zu finden. Im Speiseraum erlebt man doch eine interessante Spezies von Hotelpersonal. Alle sind höflich und nett, aber haben wohl feste Zuständigkeiten. Wer für Getränke zuständig ist, kümmert sich ausschließlich darum, auch wenn das Geschirr sich auf dem Tisch bereits türmt. Einmal fragte ich fehlendes Vorlagenbesteck nach, worauf man mich zu Buffet begleitete, sich von der Erforderlichkeit meines Ansinnen überzeugte, um dann in einem zweiten Gang der Bitte nachzukommen. Während der Frühstückszeit, als etwa 70 Gäste im Restaturant anwesend waren, kamen die Serviererinnen nicht mit dem Abräumen des Geschirrs und dem Nachlegen des Essens nach, während gleichzeitig andere Kräfte, die gerade nichts zu tun hatten, sich selbst etwas vom Buffet nahmen, um zu frühstücken, statt eine halbe Stunde mit anzupacken. Für mich hatte das etwas von Realsatire.
Das Hotel liegt in einem Gewerbegebiet. Andere Gastronomie, Einkaufsgelegenheiten oder Freizeitgestaltungsmöglichkeiten sind in einem fußläufigen Umkreis nicht zu finden. Parkmöglichkeiten bestehen am Hotel. Zwei Straßenbahnlinien fahren aus dem Zentrum zum Hotel (Haltestelle Kunsthalle), dann ausgeschilderter Fußweg von knapp 10 Minuten zum Hotel. Die S-Bahnhaltestelle Bramow ist in etwa 5 Minuten vom Hotel zu Fuß zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
In diesem Bereich habe ich kein Angebot festgestellt, aber auch keines gesucht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 71 |