- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ellaidhoo war nach Paradise Island, Villivaru und Kuredu unsere 4. Malediven- insel, die wir für einen kombinierten Bade-/Tauchurlaub gebucht hatten. Wie schon früher hatten wir den Transfer mit dem Wasserflugzeug gebucht, was auf alle Fälle zu empfehlen ist, da während unseres Aufenthaltes teilweise starker Wellengang war und ein Transfer mit dem Schnellboot, der dann statt 1,5 Stunden 3 Stunden dauert sicher nicht ein guter Urlaubsstart ist. Während unseres Aufenthaltes waren Deutsche eher in der Minderheit, es waren über- wiegend Engländer, Russen, Schweizer, Italiener und Franzosen da. Auf der Insel gibt es Beach Bungalows, welche direkt am Strand liegen, Standard- bungalows in der 2. Reihe (man hat keinen Blick zum Meer, sondern Sicht auf die Hauswand der Beach Bungalows) sowie Superior-Zimmer in ein- stöckigen Gebäuden mit 4 Wohneinheiten. Wer ein schönes Tauchgebiet und ein schönes Hausriff sucht, dabei allerdings nicht so großen Wert auf Komfort bei den Zimmern und beim Essen legt, der ist auf Ellaidhoo gut aufgehoben. Allerdings raten wir von der Reisezeit September dringend ab. Obwohl wir schon einmal während der Regenzeit auf den Malediven waren und keinerlei Probleme hatten, haben wir diesmal das Gegenteil erfahren: von 14 Tagen waren 10 Tage verregnet.
Wir hatten einen Beach Bungalow. Das Badezimmer ist wohl vor noch nicht so langer Zeit (Außenbad) erneuert worden und war soweit, bis auf den mangelnden Abfluss im Waschbecken, in Ordnung. Das Zimmer selbst war von der Größe her ausreichend, allerdings ist das Mobiliar schon sehr in die Jahre gekommen und bedürfte mal dringend einer Erneuerung. Vor allem das Bett, das unter der Matratze lediglich aus ein paar Holzlatten und mehreren darüber gelegten dünnen Brettern besteht. Aufgrund dieser veralteten Möbel und wohl auch der Klimaanlage, die sicherlich nie gewartet wird, hat man einen etwas muffigen Geruch im Zimmer. Dies hatte zur Folge, dass wir viele Sachen im Koffer gelassen haben, da wir vermeiden wollten, dass alles diesen Geruch annimmt. Unsere Tochter hatte ein Superior-Zimmer in einem Haus mit vier Wohneinheiten. Diese sind nicht nur viel größer scheinen wohl neueren Datums zu sein, wie man an der Ausstattung sehen konnte. Der niedrigere Preis ist wohl lediglich durch die Tatsache bedingt, dass man in einer Vierer- einheit wohnt, was, wenn man auf den Malediven Urlaub macht, nicht jeder- manns Sache ist und auch nicht ganz unproblematisch, wenn man - wie bei uns geschehen - laute Nachbarn hat, die sich spät nachts in der Außendusche über zwei Etagen hinweg unterhalten.
Es gibt auf der Insel zwei Restaurants, eines für die Gäste in den Beach Bungalows und den Superiorzimmern und ein zweites am Pool, das den Gästen der Wasserbungalows vorbehalten ist. Nach Vorbestellung könnten auch die anderen Gäste dort essen. Allerdings haben wir festgestellt, dass das Ambiente und die Auswahl an Essen dort mit dem anderen Restaurant ("Madi") nicht mithalten können. Von daher haben wir das Restaurant am Pool nie genutzt und waren froh, dass wir im Madi essen konnten. Zunächst erscheint die Auswahl sehr groß, doch nach spätestens einer Woche stellt man fest, dass sich alles wiederholt und man allmählich Probleme hat, was man essen soll. Vor allem beim Frühstück gibt es nur Eier und abwechselnd Pfannkuchen oder Waffeln und das immer und immer wieder. Natürlich gibt es auch Curries, gebackene Bohnen, gegrillte Würstchen etc., wer es halt zum Frühstück schon mag... Mittags und abends gab es vom Büffet her immer so ziemlich die gleiche Auswahl: frisch gebratenes Fleisch, allerdings immer und immer wieder auch Huhn, das leider meistens viel zu verbraten und trocken war, Fisch (leider 14 Tage lang nur Thunfisch), als Beilagen Reis, Kartoffeln, Gemüse und natürlich vielerlei Curries (aber Vorsicht, teilweise so scharf, dass es für uns fast ungenießbar war). Es gibt des weiteren eine Nudelstation, an welcher immer frische Pasta mit zweierlei Sossen zubereitet werden, aber auch hier gilt es aufzupassen, denn einmal war die Tomaten- sosse ganz normal, beim nächsten Mal so scharf, dass einem nach zwei Bissen jegliche Geschmacksnerven fehlten. Also man konnte schon immer was finden am Büffet, allerdings wird es spätestens nach einer Woche schon sehr eintönig. Die Nachspeisen waren immer sehr bunt und süss, manche Cremes sehr gut, wie z.B. Schokomousse, aber manchesmal erinnerte es auch an BASF.... Und da viele Engländer da waren, gab es fast täglich einen Pudding, was aber in Wirklichkeit eine Art von Kuchen war, wie z.B. Brownies und dazu gab es 14 Tage lang Vanillesoße! Gleich neben dem Madi Restaurant ist die Bar, in der man abends drinnen oder auch draussen auf einer schönen Holzterrasse zum Meer hin sitzen kann. Die Ober dort sind alle sehr sehr nett und bemüht, dass man alles bekommt, was man möchte. In dieser Bar sowie im Restaurant am Pool gibt es morgens von 10-11 Uhr und nachmittags von 16-17 Uhr den Snack, der in der Regel aus Gebäck und Sandwiches besteht. Allerdings wird in der Bar neben dem Madi Restaurant nachmittags immer was frisch gebacken, z.B. Crepes oder Apfelküchlein. Sehr lecker. Die Cocktails sind Geschmacksache, unserer Meinung nach viel zu süß und künstlich und mit minderwertigem Alkohol. Wir hatten übrigens AI gebucht und würden es jederzeit wieder tun, denn die Nebenkosten sind relativ hoch und bei AI muss man nicht ständig überlegen und rechnen, ob man nun noch einen Drink mehr oder weniger nimmt. Aller- dings ist die Minibar im Zimmer nicht inbegriffen, was wir als absolut lächerlich empfinden, denn ob ich mir nun ein Wasser aus dem Kühlschrank nehme oder es mir an der Bar hole... wo ist da der Sinn und Zweck?!
Der Zimmerboy war recht freundlich, allerdings ließ die Zimmerreinigung schon etwas zu wünschen übrig, besser man hat nicht in die Ecken oder unter den Tisch geschaut. Die Beanstandung, dass das Wasser im Waschbecken nicht abläuft, wurde mehr oder weniger behoben. Als dann aber nach wenigen Tagen das Wasser so gut wie garnicht mehr ablief und wir dies erneut beanstandeten, hat sich niemand mehr darum gekümmert. Im Restaurant hat man - sofern man Glück hat - einen festen Tisch und somit für den ganzen Urlaub die gleiche Bedienung. Wir wurden, wie andere Gäste auch, nach ein paar Tagen aus uns völlig unerfindlichen Gründen an einen anderen Tisch gesetzt. Jedenfalls war unser Ober im Restaurant nicht besonders freundlich und vor allem erweckte er den Eindruck, dass er über- haupt keine Lust zum Arbeiten hatte. Statt die Tische abzuräumen, standen die Ober oft zusammen und haben sich unterhalten oder mit ihren Handys herumgespielt. Besonders unfreundlich war er am Tag unserer Abreise, da wir schon um 7.15 Uhr frühstücken mussten und er nur wegen uns früher da sein musste. Was die Fremdsprachenkenntnisse anbelangt, so kommt man mit Deutsch kein Stück weiter, Englisch muss man auf dieser Insel unbedingt können.
Rund um die Insel befinden sich in ca. 200 m Entfernung vom Strand Mauern, die als Wellenbrecher dienen und wohl verhindern sollen, dass die Insel weg- gespült wird. Auch am Strand selbst gibt es fast rundherum eine kleine Mauer, die den gleichen Zweck hat. Lediglich bei den Bungalows mit den Nummern 301- 311 befindet sich keine Mauer und es gibt dort einen schönen flachen Sandstrand, wie man ihn normalerweise auf einer Malediveninsel erwartet. Allerdings sin diese Bungalows sehr weit nach hinten versetzt und davor ist eine sehr üppige Vegetation, so dass die Bungalows den ganzen Tag im Schatten liegen und es innen ziemlich dunkel ist. Vor allen anderen Bungalows hat man diese Mauer und es gibt alle paar Meter eine Treppe, über die man ins Wasser gelangt. Uns hat die Mauer vom Baden her nicht gestört, allerdings ist es optisch nicht besonders schön. Wenn man auf die Malediven fliegt, dann erwartet man wohl eher einen schönen flachen Sandstrand mit Palmen etc.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier möchte ich nur Stellung zur 'Tauchschule nehmen. Die positiven Berichte, die wir in den verschiedenen Foren gelesen haben und das Tauchgebiet als solches haben uns bewogen, uns für Ellaidhoo zu entscheiden. Die Tauch- gebiete sind wirklich sehr schön und auch das Hausriff ist wunderschön und man kann viele schöne Korallen und Fische sehen. Allerdings waren wir von der Tauchschule mehr als enttäuscht. Die Basis selbst ist sauber, ordentlich und gut organisiert, auch beim Equipment gibt es nichts zu beanstanden. Bei den Ausfahrten mit dem Boot wird einem alles zum Boot gebracht und auch wieder zurück, auch die Jungs auf dem Boot sind sehr hilfsbereit, sie greifen überall zu. Was uns aber entsetzt hat, das waren die Guides, die mit uns getaucht haben. Das Briefing vor dem Tauchen auf dem Boot war meistens kaum zu verstehen, weil die Sprachkenntnisse der Guides und somit die Aussprache mangelhaft waren und auch der Ort für das Briefing oft so gewählt war, dass man aufgrund des Bootslärms kaum was verstanden hat. Außerdem wurde vorher nie genau abgesprochen, wer mit welchem Guide unter Wasser unterwegs ist. Da wir eher Gelegenheitstaucher sind und noch nicht so viele Tauchgänge auf dem Buckel haben, waren wir es gewohnt, dass auf dem Boot je nach Anzahl an Guides in Gruppen von 4-8 Personen eingeteilt wird, die dann mit dem jeweiligen Guide ins Wasser springen und ihren Tauchgang von Anfang bis Ende zusammen machen. Dies ist auch schon daher von Vorteil, dass die Guides meistens genau wissen, wo es was zu sehen gibt und einem unter Wasser darauf hinweisen, oftmals auch auf mancherlei Kleingetier, das man selbst übersehen würde. Als Taucher "just for fun" fühlten wir uns jedenfalls unter diesen Bedingungen nicht besonders gut betreut und sicher. Zumal noch hinzukommt, dass es bei den dortigen Tauchgebieten oft sehr starke Strömungen gibt. Was nützt mir da ein Guide, der gegen eine heftige Strömung taucht und um die Ecke eines Riffs verschwindet, ohne sich darum zu kümmern, ob die anderen auch nachkommen. Bei jedem Tauchgang springen 8 - 16 Personen auf einmal ins Wasser, tauchen rasend schnell auf 20 m ab (wegen der Strömung) und das war es dann auch. Unter Wasser konnte man sich dann aussuchen, ob man einem Guide nachschwimmt (nur welchem?) oder der Masse nach- schwimmt oder einer ganz anderen Gruppe?! Die Guides machten auch bei allen Gelegenheiten einen sehr unmotivierten Eindruck. Wir kennen es auch so, dass man vor oder nach einem Tauchgang auf dem Boot zusammensitzt, miteinander redet, Spaß hat etc. Fehlanzeige! Manche Tauchgänge wurden unserer Meinung nach bewußt gegen die starke Strömung gemacht, obwohl es auch anders gegangen wäre, denn dann ist die Luft bei allen nach einer halben Stunde verbraucht und so kann man bei der morgendlichen Ausfahrt mit zwei Tauchgängen wieder früher nach Hause fahren. Jetzt im Nachhinein ist mir beim Durchlesen der verschiedenen Berichte auch aufgefallen, dass ständig andere Namen bei den Guides auftauchen. Auch Nicole, die zu unserer Zeit noch garnicht lange da war, verabschiedet sich zum November wieder von dieser Basis. Das gibt einem doch auch zu denken, wenn die Guides immer nur kurze Zeit an dieser Basis bleiben. Wir dachten im Vorfeld, deutsche Basis, Alfons S., das ist doch ein Name.... aber weit gefehlt. Vielleicht sollte sich Herr S. öfters mal auf Ellaidhoo sehen lassen und beobachten, was dort so abgeht. Wir können Ellaidhoo für Taucher, die noch nicht so viel Erfahrung haben, jedenfalls nicht empfehlen. Und ein letztes Wort noch an die vielen Unterwasserfilmer und -photographen: es wäre schön, wenn ihr euch manchmal etwas zurücknehmen könntet. Das Gedränge unter Wasser wegen der besten Photos, das Berühren bzw. viel zu nahe Herangehen an Tiere, die dann erschrocken wegschwimmen, so dass andere sie garnicht mehr sehen, ist eine Unsitte sondersgleichen. Und zum Schluß noch eine Bemerkung zur abendlichen Rochenfütterung, die von der Tauchschule gemacht wird: sicher ganz schön, wenn auch Nichttaucher mal große Rochen und Thunfische zu sehen bekommen. Aber einerseits wird uns gepredigt, dass wir die Unterwasserwelt schützen sollen, Tiere nicht berühren sollen etc., auf der anderen Seite wird hier so etwas "widernatürliches" gemacht, wie Rochen anzufüttern. Wir haben uns dieses Schauspiel nur einmal widerwillig angesehen, dann nie wieder, weil wir so etwas einfach nicht befürworten können. Zumal noch hinzukommt, dass die Rochen bei dieser Sache sowieso nichts abbekommen, weil die großen Thunfische wesentlich schneller unterwegs sind.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kordula |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 111 |