- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Elysium ist ein noch recht junges, eher großes Hotel mit einer bunten Mischung an Gästen - also in punkto Alter, Nationalität, Familie, Freunden oder Paaren. Relativ viele Gäste waren aus Russland angereist, aber es wurden dabei keinerlei Klischees erfüllt. Dem insgesamt hohen Selbstanspruch wird das Hotel aus meiner Sicht nur bei der Küche gerecht - der Rest ist insgesamt eher Mittelmaß, ganz besonders im Service-Bereich. Das Internet in der Lobby ist umsonst. Wer es wirklich nutzen will, sollte aber vor 8 Uhr morgens seine Dinge erledigen, da es danach chronisch überlastet ist. Vodafone bietet guten Empfang. Trinkgelder änderten nichts an der mäßigen Zimmerreinigung, also besser sinnvoller anlegen.
Mein Zimmer war etwas seltsam. Als Doppelzimmer=Einzelzimmer deklariert, hatte es ein Doppelbett und zudem ein weiteres Einzel-Bett. Mit einem größeren Sofa hätte ich mehr anfangen können... Aber gut. Das Zimmer war noch jung und daher recht gut in Schuss, aber ausgesucht farbarm eingerichtet. Absolut alles war beige oder braun. Übrigens trifft das auf das gesamte Hotel zu (inkl. Blumentöpfe, die Pflanzen darin weigern sich leider, beige zu sein!), was in Kombination mit dem sehr schlichten Beton-Stil in manchen Perspektiven schnell Plattenbau-Stimmung weckt. Das Badezimmer: Eher klein und funktional. Von einem Hotel, das sich fünf Sterne gibt, hätte man bei drei Betten evtl. einen Doppelwaschtisch oder eine separate Dusche erwartet. Auch eine zweistellige Zahl von Kleiderbügeln wäre von Vorteil. Größter Schwachpunkt war aber die Zimmerreinigung. Sie kam zu verschiedensten Zeiten bis 17 Uhr und wischte weder den Spiegel noch die Armaturen noch die Klarglas-Wand an der Badewanne. Beim Fußboden hatte ich zumindest meine Zweifel. Immerhin war die Wäsche sauber. Abstrus aber: Beließ man ein gebrauchtes Handtuch an der Stange (=sauber genug), so wurde es gefaltet und zu den sauberen gelegt! So sauber war es dann doch nicht.
Wie in Neubauten üblich, gibt es eine Vielzahl von Restaurants und Bars. Das Hauptrestaurant fand ich erstklassig. Umfassendes Buffet morgens wie abends, auch mit breiter Salat-, Obst-, und Brotauswahl. Griechische Speisen kamen nicht zu kurz. Morgens gab es zudem frische Säfte. Krönung war sicherlich der servierte Hauptgang abends, bei dem man stets drei Gerichte zur Wahl hatte. Dieser war übrigens nur "als Zusatz" zu verstehen. Es gab auch am Buffet warme Speisen, die durchaus einem Hauptgericht zugeordnet werden können. Kleine Schattenseite: Die Sauberkeit der Teller war nur mittelmäßig, und Besteck gab es ausschließlich mit Wasserflecken. Einem guten Kellner sollte so etwas beim Eindecken eigentlich auffallen... Das Mittagsrestaurant "Fresh" (optionales Angebot) verlangt vielleicht etwas überzogene Preise.
Der große Schwachpunkt des Hotels: Service. Bereits beim Checkin wurde ich mittendrin vom Rezeptionisten stehengelassen, bis jemand anderes mich "entdeckte". Das Ganze hat System: Jeder bearbeitet nur einen engen Aufgabenbereich und delegiert gnadenlos alles andere, ob das nun sinnvoll/kundenfreundlich ist oder nicht. Fällt dem Kellner ein Glas herunter, so holt er ein Zimmermädchen (Wartezeit 30 Minuten). Soll ein Koffer in der Kofferraum, macht das der Kofferboy und auf gar keinen Fall der Rezeptionist - nach 40 Minuten. Die Rechnung im Restaurant bringen nur ausgewählte Kellner - nach 20 Minuten. Und so weiter und so fort... Die Zimmerreinigung arbeitete nicht gerade gründlich - später mehr dazu. An der Rezeption stellte ich außerdem mangelnde Sprachkenntnisse (wohlgemerkt in Englisch!) und keinerlei Personengedächtnis fest (es reichte nicht einmal für eine Stunde). Als Alleinreisender ist man hier selten, aber auch diese Gedächtnisbrücke half nicht. Die Kellner im Restaurant erkannten einen dagegen zuverlässig wieder.
Am Ende einer Reihe von "gehobenen" Hotels in Faliraki (teils auch schon Kalithea zugeordnet) gelegen, ist man nicht unbedingt zentral untergebracht. Einkaufsmöglichkeiten bestehen zu Fuß vorrangig im Hotel-eigenen Supermarkt, mit durchaus akzeptablen Preisen (Wasser 1,5l - 1 Euro). Wer gut zu Fuß ist, hat weitere Möglichkeiten in Richtung Faliraki. Vor der Tür befindet sich außerdem eine Bushaltestelle, an der der Bus Rhodos-Faliraki verkehrt. Leider ist er meist überfüllt und fährt "nur" ca. alle 30 Minuten. Schön dagegen: Zwischen Strand und Hotel gibt es keine Straße. Im Gegenzug ist der Strand sehr kieslastig - Badeschuhe sind empfehlenswert. Abends gibt es in der näheren Umgebung außer Hotels nichts.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Auf den Badelustigen wartet eine moderne Pool-Anlage mit Tiefen zwischen 1m und 1.6m - das könnte mehr sein. Am Strand braucht man Badeschuhe, die im Hotelshop zu kaufen sind. Liegen gibt es in ausreichender Zahl, aber besonders bequem fand ich sie nicht. Man muss ohne Polster auskommen, es gibt nur Nackenkissen. Tages-Animation fand allenfalls angenehm dezent statt. Abends holte man sich Profis für die Shows ins Haus. Toll war die Pianistin in der Lobby, die teils auch sang. Vielleicht etwas melancholisch, aber technisch sehr gut! Trotz Vollbelegung gab es an manchen Abenden keine Alternative. Man wechselt sich hier offenbar mit dem Nachbarhotel ab, das seine Lautsprecher in die Richtung des Elysium aufgehängt hat... Die angebotenen Shows waren insgesamt alle recht gut. Beispielsweise gab es Las-Vegas-Tanz-Shows oder Live-Musik an der Beach-Bar.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 11 |