Um eine einigermaßen sachliche und objektive Bewertung schreiben zu können, habe ich bewusst einige Zeit abgewartet – bis sich die Euphorie und Begeisterung über einen wunderschönen Urlaub etwas gelegt hat. Die Insel ist in der Tat sehr einfach und spartanisch gehalten. Anfangs, wir hatten noch den Stress der Anreise in den Knochen, hatten wir den Eindruck, wir wären in einem besseren Tauchercamp gelandet. Schnell konnte uns Embudu aber gerade mit dem Charme, welcher in der Einfachheit liegt, überzeugen. Sicherlich sind einige Armaturen, Möbel... schon etwas verschlissen, dennoch, man hat alles was man braucht und es ist weder schmuddelig noch unhygienisch. Wer Luxus sucht, der ist hier definitiv falsch. Wer dagegen eine mehr als phantastische Unterwasserwelt, Ruhe, Erholung und nicht zu beschreibendes familiäres Flair sucht, der ist hier genau richtig. Embudu ist eine Barfußinsel und wir haben mit dem Betreten die Schuhe abgelegt und erst am Flughafen in Hulule wieder angezogen. Nur das Restaurant ist gefliest, dennoch kann man auch dieses ohne Schuhe betreten. Die Insel hat eine sehr üppige Vegetation, hauptsächlich Kokospalmen. Überall laden Schaukeln und Hängmatten ein, zwischen Palmen zu verweilen. Ich selbst bin eigentlich ein sehr rastloser, ständig aktiver Mensch, Embudu hat es jedoch geschafft, dass ich völlig relaxt den Tag und was da so kommen mag, genießen konnte. Dies hatte zur Folge, dass der Erholungswert dieses Mal besonders groß war. Wir haben einen Ausflug nach Male gemacht. Es ist zwar nicht so das Highlight, aber wir denken dennoch, man sollte es gesehen haben. US Dollar werden überall akzeptiert. Für das Trinkgeld sollte man einige kleine Dollar-Scheine bereit haben. Man kann größere Scheine aber auch an der Rezeption wechseln. Nun noch ein kleines Resümee und einen Epilog in eigener Sache. Embudu ist eine einfache Insel und genau darin liegt ihr Reiz. Hier ist kein Platz für Schicki-Micki-Typen und die will man, so glauben wir auf jeden Fall, hier auch gar nicht haben! Auf Embudu braucht man keine Abendgarderobe und kein aufgestyltes Auftreten – es würde auch gar nicht passen. Aber Embudu hat Stil – man geht z. B. nicht in Badehose essen, Embudu hat Flair – und der gefällt oder gefällt nicht, Embudu hat nichts zu verstecken – so sind alle Bereiche, auch die Wohnbereiche der Angestellten und die Servicebereiche, wie Werkstätten, wie Schreinerei oder Generatoranlage, den Gästen zugänglich und nicht wie auf anderen Ressorts in den Bereichen, die für Touristen nicht zugänglich sind. Schon während unserer Zeit wurde begonnen, die Rezeption zu erneuern, leer stehende Bungalows wurden nach und nach saniert. Dies wurde so unauffällig wie möglich – jedoch nicht im Verborgenen gemacht und es war auch nicht wirklich störend. Wenn jemand in diesem Paradies nichts anderes zu tun hat, als über die Insel zu laufen und irgend welche notwendigen Reparaturarbeiten bzw. Werkstätten abzulichten um dies dann empört ins Internet zu stellen, dem ist nicht zu helfen. Diese verschwendeten Pixel hätten unter Wasser, z. B. im Korallengarten, weit aus bessere Motive verdient. Embudu ist eine 3-Sterne Insel und soll es auch bleiben!
Wir hatten einen Superior-Bungalow mit Klimaanlage, Deckenventilator und warmen Wasser. Die Bungalows sind großzügig, aber sehr einfach eingerichtet. Keinen Fernseher, keinen Wasserkocher – dennoch hat man wirklich alles was man braucht, einen Kühlschrank, einen Föhn, ein großes gemütliches Bett, einen kleinen Sekretär, eine kleine Kommode mit Spiegel und Stuhl, ein Nachttischchen, einen Kleiderschrank und eine Ablage für die Koffer. Vor den Bungalows hat man einen kleinen Tisch und zwei Stühle aus Kunststoff, eine Ablage für Flossen u. ä., ein Wasseranschluss mit Süßwasser um ABC-Ausrüstung, Füße...abzuspülen. Zudem sind überall Leinen gespannt, an die man Handtücher, Badekleidung, etc zum Trocknen aufhängen kann. Die Zimmer werden täglich gründlich gesäubert, die Handtücher täglich gewechselt. Wie schon öfters mal erwähnt wurde, sind die Bungalows etwas hellhörig. Zumindest war aber unserer nicht so katastrophal wie es oftmals beschrieben wurde, oder wir hatten einfach die besseren Nachbarn. Die Wasserbungalows sind um einiges komfortabler und noch geräumiger. Sie verfügen zudem über Fernseher und Wasserkocher. Der Glasbodeneinsatz hat seinen besonderen Reiz und die schöne Terrasse zum Meer hin, mit Holzliegen ist sehr einladend. Aufgrund der Tatsache, dass man sich jedoch kaum im Bungalow aufhält, außer zum Schlafen, und dass die Wasserbungis auf der unattraktiveren Nordseite mit wenig Strandzugang liegen, wo es zudem auch sehr windig ist, würden wir zu einem Superior-Bungalow raten.
Es gibt ein Restaurant, eine Bar und einen Coffee-Shop. Soweit wir Einblick hatten, entsprach die Hygiene allen Standards. Ob zum Frühstück, Mittagessen oder Abendessen, wir fanden immer etwas Leckeres. Sicherlich hat das Buffet nicht das Niveau eines 5 Sterne-Hotels, aber weitaus mehr, als man es von einer 3 Sterne-Anlage erwarten darf. Abends gab es immer Themenabende: Chinese, Asian, Western, Eastern/Western, BBQ, Italian und Mongolian. Manches etwas scharf, aber sehr lecker und bekömmlich. Diesbezüglich empfindliche Personen sollten jedoch erst mal kleinere Geschmacksproben nehmen. Das Nachtischbuffet ist sehr vielfältig und sehr lecker, allerdings ist die Auswahl an frischem Obst nur minimal.
Das gesamte Personal begegnete uns gegenüber immer sehr aufmerksam, hilfsbereit und freundlich. Unser Kellner war stets sofort da und stellte uns nach kurzer Zeit schon die Getränke hin, wenn wir nur das Restaurant betraten. Auch unseren Kaffee nach dem Essen konnten wir gar nicht mehr bestellen, denn er war immer einen Tick schneller. Auch das Servicepersonal in der Bar war schnell, überaus aufmerksam, freundlich und kompetent. Unser Check-In verlief reibungslos und schnell. Wir hatten vorab per Mail angefragt, ob wir einen Bungalow im Bereich der 30er, bzw. der 79er Nummern bekommen könnten. Rasheed, reservierte für uns nicht nur den Bungi Nr. 79, sondern wir durften, da dieser erst am nächsten Tag frei wurde, den ersten Tag im Wasserbungalow übernachten. An unserem Hochzeitstag wurden wir mit einem schön geschmückten Tisch zum Abendessen erwartet und mit einer Torte zum Nachtisch und einem Obstkorb auf dem Zimmer überrascht. Ein dickes Lob an dieser Stelle auch an Dina, unserer Reiseleiterin von Jahn-Reisen. Sie war stets präsent und ständig erreichbar. Auf der Insel selbst gibt es keinen Arzt. Bei kleineren Dingen kann die Tauchbasis helfen, ansonsten muss man nach Male fahren.
Durch die Nähe zu Male dauert der Transfer nur 45 Minuten. Alle Bungalows sind in unmittelbarer Nähe zu einem Strandabschnitt. Die Bungalows 77 – 80 liegen an der Ostseite direkt vor einer Einstiegsstelle zum Außenriff. Zu unserer Zeit war es auf dieser Seite windstiller als auf der westlichen Seite. Allerdings hat man nur bis zum Mittag Sonne, was aber auch ganz angenehm sein kann. Die Bungalows um die Nr. 30 – 32 an der Westseite liegen direkt vor einer großen Landzunge und haben somit den meisten Strand (im Moment, denn der wird ständig irgendwo abgetragen und lagert sich an anderen Stellen wieder ab). Die Einstiegsstelle zum Außenriff ist auf dieser Seite jedoch am weitesten vom Strand entfernt. Hier scheint den ganzen Tag die Sonne, allerdings war es hier auch während unserer Zeit am windigsten. So stand auch hier das Meerwasser schnell vor den Bungalows, als wir einmal einen heftigeren Sturm hatten. Die Bungalows an der Südseite haben immer wieder kleinere Strandzugänge, während die an der Nordseite, bis hin zum Bungalow um Nr. 75 die unattraktivsten sind und keinen direkten Strandzugang haben (Befestigungsmauer).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Tauchbasis war die einzige Sporteinrichtung, die wir genutzt haben. Diese ist sehr gut und sehr kompetent geführt. Alle Mitarbeiter, vom stellvertretenden Basisleiter, über die Tauchlehrer, bis hin zur Bootscrew waren sehr freundlich und mehr als nur hilfsbereit. Die Mannschaft nahm einem fast alles ab, ob Montage des Tauchgeräts, Packen fürs Boot, selbst den Check, ob alles dabei ist, wurde durchgeführt. Eigentlich musste man nur noch sein Zubehör und Gerät nach dem Tauchgang selbst auswaschen und spülen. Es gibt noch ein Wassersportcenter, dort kann man Surfen und Katamaran fahren, sowie Schnorchelausrüstung ausleihen. Weiter gibt es ein kleines Spa mit zivilen Preisen, das nach Aussage anderer Urlaub sehr zu empfehlen ist. Auf einem Volleyballfeld kann man Abends mir den Angestellten spielen – aber Vorsicht, die spielen ziemlich gut. Außerdem gibt es noch ein Badmintonfeld. Der Strand ist durch Buschwerk immer wieder unterbrochen, der Sand aber von feinster Qualität. Überall findet man ruhige einsame Plätzchen. Leider musste an manchen Stellen niedrige Mauern (vorwiegend an der Nordseite, teilweise auch an der Südseite) angebracht werden und somit ist an diesen Stellen kein direkter Strandzugang möglich. Das Meer scheint sich immer mehr Land zurück zu holen, so dass der Strand leider immer mehr schwindet. Das Außenriff liegt zwischen 10 u 20 m vom Strand entfernt und ist durch 5 Schneißen gut erreichbar. Das Riff zu beschreiben – geht fast nicht – nur eines PHÄNOMENAL ! Empfehlenswert auch für Schnorchler ist der Besuch der Informationsveranstaltung der Tauchschule. Hier bekommt man nützliche Tipps bezüglich der Strömung und der Unterwasserwelt, die einen erwartet. Die Liegeschalen fanden wir nun nicht so unbequem, allerdings empfiehlt sich die Mitnahme einer Luftmatratze grundsätzlich, schon allein um darauf im superwarmen Indik zu dümpeln. An abendlicher Unterhaltung ist nur die Präsentation der Tauchschule zu empfehlen – wirklich sehenswert. Der Disco-Abend – ziemlich laut und nicht unser Geschmack und die anderen Kleinkunstaufführungen – na ja. Hier gibt es 6 Sonnen für die Tauchbasis, 6 Sonnen dafür, dass man uns vor quälender Animation verschonte und 3 Sonnen für die gelegentliche abendliche Unterhaltung.
- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dietmar Und Anita |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 11 |