Schon beim Eintreffen bemerkt man das Besondere. Freundliche Herren mittleren Alters versuchen einem den Koffer abzunehmen, und das sind keine Gangster, sondern Hotelpagen. Ansonsten bemerkt man gleich, das irgendetwas anders ist. Die Geschichte des Hauses lehrt einem schnell, dass dieses anlässlich des Orient Express in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut wurde. Jedes Detail versetzt einen in diese Zeit. Luxus und Stil stimmen hier überein. Es wird zu keinem Zeitpunkt der Eindruck von Kitsch oder Nippes vermittelt. Trotz der vielen Details wirkt es nicht überladen. Der Service ist zurückhaltend und erstklassig, nicht aufdringlich und bemüht jeden Wunsch zu erfüllen. Das Zimmer war großzügig geschnitten und stilvoll eingerichtet. Das Bad ließ an Komfort nichts vermissen. Badewanne und Dusche, wobei der große Duschkopf das Gefühl des Duschens unter einem tropischen Regenfall, schnell die Gedanken an die große Badewanne zerstreute. Fußbodenheizung im Bad, Telefon am stillen Örtchen und Bademäntel wurden da schnell als selbstverständlich empfunden. Wie allerdings am zweiten Tag lange schwarze Haare in Duschbereich und Waschbecken kamen waren mir als angegrauter Kurzhaarträger unerklärlich, ebenso Fragte ich mich wie große Wasserflecken im dritten Stock auf einen Lampenschirm kommen konnten. Sehr international gibt sich das Haus auch in Sachen Unterhaltung via TV, denn neben den beiden großen deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern kamen auch die deutschen privaten nicht zu kurz. Das Frühstück ist reichhaltig, wobei es schon schwer ist die zusätzlichen 24€ für Frühstück abzuspeisen. Man zahlt halt für Luxus gern ein klein wenig mehr. Rund um das Hotel gelegen erreicht man Shopping und Sightseeing und natürlich liegt der Hauptbahnhof von Zagreb hinter dem Hotel. Wie sonst wohl kamen die Gäste des Orient Express ins Hotel? Zagreb ist in einem wunderbaren Zustand. Sicherlich gibt es hier und da noch Instandhaltungsrückstand, aber dennoch große Hochachtung vor dem was erreicht wurde. Man hat das Gefühl, man währe in einer Mischung von Österreich, Schweiz und Italien angekommen. Für den Beitritt zur EU sollten alle landessprachlichen Erläuterungen in Gänze auch in Englisch verfügbar sein, dann steht der baldigen Vollmitgliedschaft aus meiner Sicht nichts im Wege und andere Mitgliedsstaaten könnten sich ein Beispiel an Zagreb nehmen.

Zimmer