Essential by Dorint Hotel Köln-Junkersdorf

Das Hotel eignet sich wegen der guten Anbindung ans Rheinenergie-Stadion und die Innenstadt für Kurzaufenthalte in Köln. Vertreten waren bei unserem Aufenthalt Geschäftsreisende und Städtetouristen von jung bis alt. Von "rheinischer Herzlichkeit verbunden mit erstklassiger Gastfreundschaft" war allerdings während unseres Aufenthaltes zumindest beim Personal fast nichts zu spüren. Mehr dazu unter Service. W-Lan ist im Preis inklusive, an der Rezption erhält man die Zugangsdaten. Wer das Frühstück nicht mit mit der Übernachtung bucht, zahlt 17 Euro pro Person extra für das Buffet. Wer nicht auswärts essen will, kann dies auch im hoteleigenen Restaurant. Alle Bereiche waren sehr sauber. Wer mit dem Auto anreist, kann einen Platz in der Tiefgarage des Hotels reservieren, das während unseres Aufenthaltes besetzt war. Also lieber im Voraus reservieren (15 Euro pro Tag). Um das Hotel herum liegt ein Wohngebiet, evtl. lässt sich der Wagen auch dort abstellen.

Die Zimmer sind einfach - "zweckmäßig" heißt es in Katalogen in solchen Fällen. Wir hatten ein Zimmer zur Hauptverkehrsstraße raus, es war jedoch sehr ruhig. Auch aus dem Nebenzimmer haben wir kaum Geräusche wahrgenommen. Das Bett war sehr bequem, die Kissen allerdings recht dünn. Wer etwas höher schlafen will, muss sich ein zweites Kissen geben lassen. Klimaanlage hat einwandfrei funktioniert. Keine Minibar, kein Safe im Zimmer. Schreibtisch am Fenster, ein Stuhl und eine kleine Sitzbank. Kleiner Flat-TV mit vielen deutschen und ein paar internationalen Programmen. Das Bad einfach mit Dusche ausgestattet. Duschgel in Spendern und Fön vorhanden. Statt eines Schranks gibt es ein "Regal" mit Kleiderbügeln. Auch am Tisch und an der Sitzbank lassen sich Sachen verstauen. Alles ist sehr sauber, vom Niveau her vergleichbar mit den ibis-Hotels. W-Lan lief auch im Zimmer durchweg stabil.

Die Bewertung bezieht sich auf das Frühstück - mit einer Mengenmäßg sehr guten und qualitativ guten Auswahl: verschiedener Käse, diverse Wurst, Tomaten, Gurken, Oliven, Rührei, Würstchen, Speck, Müslis, Marmeladen, Nutella, leckere Brötchen, Toast und Croissants, Joghurt und frischem Obstsalat. Käse wurde offensichtlich aus der Großpackung einfach auf das Tablett gelegt - mit dem unerfreulichen Effekt, dass die einzelnen Scheiben aneinanderhafteten und von den Gästen mehr schlecht als recht mit der Gabel auseinandergepflückt werden mussten. Kaffee wird in der Kanne am Tisch serviert, kann man sich aber auch aus einer Maschine holen, verschiedene Tees. Wer es nicht inklusive hat, zahlt für das Frühstück 17 Euro. Das erschien uns für die Qualität der Speisen durchaus noch angemessen. Ansonsten war der vom Design her modernen und schönen Frühstücksbereich, der mit der Bar an die Rezeption grenzt, voll und dadurch leider sehr laut. Die Zweiertische stehen recht dicht beieinander, private Gespräche sind kaum möglich, ohne dass nicht auch die Nachbarn mithören. Einige Gäste mussten gegen kurz nach halb 10 etwas auf einen Platz warten. Die Wartezeit hielt sich unserer Beobachtung nach aber in Grenzen. Mit einem entspannten Start in den Tag hatte das Frühstück während unseres Besuchs ohnehin nichts zu tun. Das Personal - wer lächelt, fällt direkt auf - war hektisch damit beschäftigt, Tische ab- und neu einzudecken, Teller wurden zusammen mit Besteck lautstark auf den Nachbartisch fallen gelassen, zwischendurch wurden Wäschewagen angeliefert - vorbei an Tischen mit Gästen, die doch eigentlich ein Hotelfrühstück bezahlt hatten und kein Sit-in mit Essensbegleitung in einer Ladezone. Gäste wurden über mehrere Tische hinweg zu ihrem freigewordenen Platz gerufen. Kurzum: Satt wird man in jedem Fall, atmosphärisch wohl leider eher so wie das Gleis Neundreiviertel kurz vor Abreise des Hogwarts-Express (vgl. J.K. Rowling "Harry Potter und der Stein der Weisen"). Vielleicht hatten wir während unseres Frühstücks auch einfach nur Pech?

Leider der Tiefpunkt unseres Aufenthaltes. Ein kurzes "Hallo" mit Blick auf den Computer hinter der Rezeption zur Begrüßung. Danach wurde mit Verweis auf die auszufüllenden Felder, aber ohne jede emotionale Regung das Blatt mit den Meldedaten hinterlegt. Die Schlüsselkarten wurden ausgehändigt - fertig. Kein Wort zum Frühstück, das wir inklusive hatten, oder zum W-Lan, das kostenfrei verfügbar ist. Ein freundliches Lächeln hatten wir offensichtlich nicht mitgebucht. Möglicherweise gehört das zu den aufpreispflichtigen Leistungen. Bei etwas späterer Nachfrage zum W-Lan wurden nach einem kurzen "Wie viele Geräte?" zwei Formulare mit den Zugangsdaten ausgehändigt. Gelangweiltes Alltagsgeschäft hinter der Rezeption, hektische Betriebsamkeit am nächsten Morgen beim Frühstück. Immerhin machte hier EINE Person von der Möglichkeit, andere Menschen auch mal anzulächeln Gebrauch. "Rheinische Herzlichkeit" haben wir in diesem Hotel jedenfalls ebenso vergeblich gesucht wie die "erstklassige Gastfreundschaft" - da waren wir wohl eher zahlende Klientel.

Die Straßenbahnhaltestelle Mohnweg - nämlich die der Linie 1 - ist quasi um die Ecke, wenige Meter vom Hotel entfernt. Von hier aus geht es in etwa 20 Minuten in die Innenstadt, 25 Minuten bis zur Messe Deutz. Die Linie verkehrt tagsüber alle 10 Minuten. Rund 15 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt ist eine größere Shopping-Mall, das "Rhein-Center" mit Foodlounge (Asiaten, Currywurst, Döner, Fastfoof) und Einkaufsmöglichkeiten. Auch ein Pennymarkt ist nicht allzuweit vom Hotel entfernt. Wer also nicht direkt in die Sehenswürdigkeiten Kölns fallen muss und etwas Zeit mitbringt, kann von hier aus alles sehr gut erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges