Das Hotel Vespera in Mali Losinj war ein absoluter Reinfall. Die Ausstattung der Zimmer ist auf einem Stand, der ca. 10 Jahre zurückliegt. Im Badezimmer ist man gut bedient, wenn man sich einige Sachen nicht zu genau ansieht. Die Handtücher wurden jeden Tag gewechselt. Dabei bekam ich mehrmals ein frisch gewaschenes Handtuch, bei dem es mir nicht möglich war, es zu benutzen, weil entweder noch die Haare vom vorherigen Benutzer daran hingen oder undefinierbare Flecken darauf waren. Der gebuchte und bezahlte Meerblick wäre vielleicht möglich gewesen, wenn ich in einem Zimmer ab dem vierten Stock untergebracht gewesen wäre. Ansonsten stimmte die Beschreibung, dass sich das Hotel in einem Kiefernwald befindet. Was mich und meine Begleitung etwas beunruhigte, war die Tatsache, dass die Notausgänge, unter denen auch der, der unserem Zimmer am nächsten lag, zu jeder Tages- und Nachtzeit verschlossen war. Unser Zimmer lag am Ende eines ca. 40 Meter langen Ganges. Ich bin mir sicher, dass diese Strecke im Falle eines Brandes zu einem Nadelöhr wird, bei dem es kein Durchkommen gibt. Als ich am zweiten und am dritten Tag jeweils bei unterschiedlichem Personal an der Rezeption darauf hinwies, sagte man, dass die Sicherheit des Hotels in Bezug auf Diebe vorrangig sei. Bei einem Notfall würden die Türen dann umgehend aufgeschlossen werden. Der Höhepunkt war dann allerdings das Essen. Es gab an allen sieben Tagen dieselbe Auswahl. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass man sich in der Hotelküche nicht einmal die Mühe machte, verschiedene Speisen neu zuzubereiten, sondern diese einfach in einem Topf zusammenkippte, nochmals aufwärmte und dann wieder ans Buffet zu stellte. Zum Frühstück gab es mehrmals den Fischsalat, der am Abend zuvor nicht aufgegessen wurde. Die Art und Weise, wie man sich am Abend anstellen musste und das warme Essen auf den Teller geklatscht bekam, erinnert mich eher an das Essenfassen in einer Jugendherberge oder in einem Zeltlager. Während des Essens gingen dann aufmerksame Hotelangestellte mit großen Servierwägen durch die Tischreihen und trugen das Essen ab. Dabei hatten sie einen großen Topf, in den die Essensreste hineinkamen. Nachdem das Essen geschmacklich absolut nichts Besonderes war, konnte einem dabei der Appetit kaum noch vergehen. Beim Reinigen der Tische gab sich das Personal dann die größte Mühe und wedelte mit einer Serviette alle Reste vom Tisch auf den Boden oder die umliegenden Stühle. An einem Tag lag beim Frühstücken auf dem Tisch, an dem wir am Abend zuvor gesessen hatten noch der von mir benutzte Zahnstocher. An einem anderen Morgen lag auf meinem Stuhl eine vertrocknete Flosse vom Fisch, den es am Abend zuvor gegeben hatte. Ich denke, dass es eine Frage der Organisation ist, ein so großes Hotel so zu managen, dass sowohl der Stil als auch die hygienischen Bedingungen nicht auf der Strecke bleiben. Scheinbar gibt es Reiseanbieter, die das Hotel Vespera noch günstiger anbieten. Es gab z.B. Hotelgäste, von denen man den Eindruck hatte, dass sie entweder nichts anderes zum Anziehen haben, als immer nur eine Garnitur sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen oder dass diese auf ihr Auftreten keinerlei Wert legen. Einige von Ihnen waren mit Badekleidung extrem anstößig bekleidet. Am Abend ist das in einem Hotelrestaurant nicht angebracht. Am Strand, der dem Hotel am nächsten liegt, war ich mit meiner Begleitung zweimal. Der Lärm und die Hektik, die uns dort umgaben, hat mit Urlaub und Erholung nur wenig gemeinsam. Für Urlauber, die wenig Ansprüche an ihr Hotel stellen, mag das Hotel Vespera gut geeignet sein. Meinem Niveau entspricht es nicht. Ich werde bestimmt wieder nach Kroatien fahren, weil es landschaftlich gesehen, vom Meer und von der typisch kroatischen Küche her einfach wunderschön ist. Bei der Auswahl des Hotels werde ich allerdings etwas kritischer sein.

Zimmer

Eher schlecht