- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Fanadir ist ein angenehm kleines Hotel und bietet deswegen eine freundliche und familiäre Atmosphäre. Es ist schätzungsweise 5 bis 7 Jahre alt, im orientalischen Stil gestaltet, sowohl die Zimmer als auch die Außenanlagen sind ordentlich und gepflegt. Ausnahmslos alle Hotelgäste, mit denen ich im Gespräch war, hatten Halbpension gebucht, es gab keine Kampftrinker. Die Gäste kamen überwiegend aus dem deutschen Sprachraum, die meisten gehörten zu Reisegruppen, die eine kombinierte Reise mit Nilkreuzfahrt und Badeaufenthalt gebucht hatten. Vereinzelt gab es Gäste aus Skandinavien. Wir - diesmal war ich zusammen mit meiner Mutter unterwegs - hatten eine kombinierte Reise gebucht, und sind mit vielen Eindrücken wieder nach Hause gekommen. Diese Nilkreuzfahrt sollte man unbedingt einmal mitmachen. Wir hatten auch mit der Reiseleitung sehr großes Glück. Allein die Hinterlassenschaften aus der altägyptischen Hochkultur sind diese Reise wert. Ansonsten ist Ägypten ein Land im Umbruch. Die jetzige Regierung, die unserem Eindruck nach nur wenig Akzeptanz in der Bevölkerung hat, müsste viele Probleme lösen. Es gibt große soziale Unterschiede und teilweise bittere Armut, aber auch am Umgang mit der Umwelt müsste sich noch einiges ändern. An den Zufahrtsstraßen nach Luxor türmt sich meterhoch der Müll (made in Europa), die Ausflugsboote sind alt und verlieren teilweise Öl, eine Zuckerfabrik am Nil stößt wahrscheinlich in einer Stunde mehr Rußpartikel aus, als es in Deutschland im Jahr zulässig wäre. Das alles ändert aber nichts daran, dass die alten Tempel, Grabstellen und Bauwerke der Pharaonen oder aus ptolomäischer Zeit unbedingt sehenswert sind. Von den Unruhen in Kairo, die es während unserer Reisezeit gegeben hat, haben wir nur aus den Nachrichten erfahren.
Die Zimmer sind angenehm geräumig, es gibt auch einen Balkon mit Stühlen. Sie verfügen über Klimaanlage und Kühlschrank mit Minibar. Zudem gibt es ein großes Fernsehgerät mit 4 deutschsprachigen Sendern und einen kostenfreien Safe. Die Möbel sind hochwertig, die Betten sehr bequem und die Kleiderschränke ausreichend groß. Das Badezimmer ist geräumig, die Duschkabine dürfte auch für Personen mit XXXL-Größen bequem nutzbar sein. Alles war sauber, ordentlich und gepflegt. Manche Zimmer sind über Rampen auch für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Im Hotel gibt es ein gemütlich eingerichtetes Restaurant, bei schönem Wetter kann man auch gut auf einer Terrasse am Pool essen. Das Essen war schmackhaft und - gemessen an der Größe des Hotels - auch vielseitig. In meinem Fall kommt noch eine Besonderheit hinzu, weil ich an einer Glutenunverträglichkeit leide. Für alle Betroffenen möchte ich hier die Empfehlung abgeben, sich glutenfreies Brot selbst mitzubringen, denn das konnte man dort nicht zur Verfügung stellen. Selbst in einheimischen Supermärkten gab es das nicht im Angebot. Ansonsten hat mich jeden Abend ein Koch am Buffet entlang geführt und mir gezeigt, was ich essen darf und was nicht. Selbst für mich gab es eine ausreichende Vielfalt an Essen. Was die Würze betrifft, habe ich in vorangegangenen Bewertungen auch kritische Anmerkungen gelesen. Die Hotelküchen würzen selbst einheimische Gerichte nicht so stark, weil das nicht immer dem Geschmack der Europäer entspricht. Aber auf dem Buffet stehen dann immer Schälchen mit Gewürzen, mit denen man nach eigenem Geschmack nachwürzen kann. Natürlich gab es kein Schweinefleisch, die Getränke waren für meinen Geschmack etwas zu süß. Auf Sauberkeit wurde aber sehr großen Wert gelegt, Früchte wie Datteln, Erdbeeren und Physalis sind aus hygienischen Gründen blanchiert worden, bevor sie auf dem Büffet gelandet sind. In unserer Reisegruppe gab es nicht einen Fall einer Durchfallerkrankung. Im Hotel wurde sehr guter Wein angeboten, der auch bezahlbar war.
Das Personal ist ausgesprochen freundlich, zumindest an der Rezeption wird auch die deutsche Sprache beherrscht, ansonsten sind Englischkenntnisse - wie übrigens in ganz Ägypten - von Vorteil. Die Zimmer sind immer gründlich gereinigt - manchmal sogar aufgeräumt - worden. Die Reiseleitung vor Ort war immer bemüht und aufmerksam. Nach der Rückkehr von der Kreuzfahrt bekamen wir als Nichtraucher ein Zimmer zugewiesen, in dem vor unserer Ankunft ganz offensichtlich (besser: deutlich riechbar) viel geraucht worden sein muss. Wir haben sofort und ohne Diskussion ein neues und sehr schönes Zimmer bekommen.
Das Hotel liegt etwa 25 km vom Flughafen Hurgada entfernt am Stadtrand von El Gouna direkt an einem kleinen Yachthafen. Die Stadt El Gouna ist mehr oder weniger am Reißbrett für Touristen gestaltet worden, der Name leitet sich von "Lagune" ab, denn es gibt dort zahlreiche, teils künstlich angelegte Lagunen. Die Hotels in El Gouna sind eher klein, man kann dort aber auch Ferienwohnungen (ca 100 $ / Nacht) mieten, deren Terrassen direkt in die Lagune hineinragen. Einen kleinen Nachteil hat El Gouna allerdings doch: Wer gern vor Korallenriffen schnorchelt, der muss entweder Bootsausflüge buchen oder sich mit einem Taxi zu den richtigen Stellen fahren lassen, denn in der Nähe von El Gouna gibt es keine lohnenswerte Unterwasserwelt. Die Strände erreicht man vom Hotel Fanadir aus nach etwa 5 bis 10 Minuten Fußweg. Der Strand in der Nähe der Alten Marina kann von Gästen des Fanadir genutzt werden und ist sehr schön. Man bekommt kostenfrei Liegen nebst Auflagen, hier kann man auch gut schwimmen. In Richtung Stadtrand (Norden) gibt es auch einen Strand, hier ist das Wasser allerdings über weite Strecken hinweg bestenfalls knietief. Nicht weit entfernt gibt es eine Kite-Schule. In der Downtown von El Gouna gibt es einen netten Basar, hier ist die ganze Einkaufsatmosphäre um Größenordnungen angenehmer als im nicht weit entfernten Hurgada. Die Händler sind nicht aufdringlich, man kann sich mit ihnen unterhalten, man wird beraten und freundlich verabschiedet, selbst dann, wenn man nichts gekauft hat. Es gibt hier auch zahlreiche Restaurants, die wir allerdings wegen der guten Versorgung im Hotel nicht besucht haben. Man kann die Downtown gut und preiswert über Shuttlebusse und sogenannte Tuc tucs erreichen. Selbst als Frau kann man noch spät abends allein und gefahrlos durch El Gouna laufen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab einen schönen sauberen Pool, intakte Liegestühle in ausreichender Menge mit Auflagen und Handtüchern. Es gab keine Animation und kein organisiertes Abendprogramm. Das zu werten ist eher Geschmackssache.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Antje |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 21 |