Fergus Cactus Garden

Das Cactus Garden Hotel wurde ab 2005 von der Dunas Hotelgruppe bewirtschaftet. Nach Schließung der Unterkunft stand der Komplex viele Jahre leer, bevor das Hotel 2016 vom Reiseanbieter FTI aufgekauft, komplett saniert und mit der Hotelgruppe Labranda an Touristen vermarktet wurde. Aktuell firmiert das Hotel unter der Marke Lemon & Soul, die ebenfalls zu FTI gehört, und soll laut deren Homepage  "Strandferien für kleines Budget"  bieten. Die Aussage in Anführungsstrichen trifft die Hotelbeschreibung auch am besten! Es hat bis zu 150 Zimmer in unterschiedlichen Kategorien. Darüber hinaus gibt es sowohl einfachste Zimmer im Innenhof ohne Terrasse und ohne Fenster, als auch Zimmer (Suiten) mit tollem Blick auf den Leuchtturm und den Strand von Jandia. Ich habe aber selten ein Hotel erlebt, welches architektonisch derart verbaut gewesen ist. FTI hat das Bestmögliche aus einem Gebäude gemacht, dessen Bauweise aber eher an ein Gefängnis, als an ein Touristenhotel erinnert. Und wo tolle Eindrücke mit schwachen Elementen in Konkurrenz stehen. Nichtsdestotrotz würde ich das Hotel bei einem guten/günstigen Angebot weiterempfehlen! Es bietet Halbpension, All Inclusive, als auch ein so genanntes All inclusive plus oder AI select.. Es gibt einen Kinderclub, einen Spa (gegen Gebühr) und einen verhältnismäßig kleinen, aber beheizbaren Pool. Am Pool gibt es eine größere Anzahl Liegen, die am Nachmittag im Schatten stehen. Im Hotelgebäude, und das ist ein großer Negativpunkt, gibt es keine Sitzmöglichkeiten außerhalb der Lobby, die z.B. bei Regen einen gemütlichen Abend erlauben würden. Man kann zwar die tolle Rooftop/Dachbar als Sitzfläche nutzen, dort kann man aber als "normaler" AI oder HP Gast kein Getränk kostenlos konsumieren. Darüber hinaus öffnet die Bar regelmäßig erst um 19:00 Uhr und zum anderen muss man dann erst von der Poolbar im Erdgeschoss seine Getränke in den 9. Stock transportieren. Das war mitunter sogar problematisch, da ein Aufzug an mehreren Tagen während unseres Aufenthalts defekt und der zweite damit völlig überlastet war. Die Gästestruktur war unterschiedlich. Viele Pensionäre, die offenbar schon häufiger ihren Urlaub dort verbrachten, spanische Urlauber vom Festland und osteuropäische Urlauber. Und nur sehr wenige Familien mit kleinen Kindern.

Wir hatten ein Deluxe Zimmer gebucht, wurden aber in einer qualitativ besseren Suite im 4. Stock untergebracht! Der Blick auf den Leuchtturm und den Strand ist schlicht toll! Unser Zimmer hatte eine Wohnabteilung am Eingang mit einer Sitzgruppe (Couch), einem Couchtisch, einem modernisierten Bad und einem Schlafbereich. Unser Schlafbereich hatte zwei sehr bequeme Betten, einen großen LCD TV von LG und einen Zugang zum Balkon mit tollem Ausblick. Das Bad war modern, das Waschbecken etwas zu hoch und der Nassbereich war mit einer Regendusche versehen. Ein kleiner Kühlschrank und ein Kaffee-/Teebereiter sowie ein kostenloser Safe rundeten das Angebot ab. Das Internet ist zwar kostenfrei, aber nur sporadisch im gesamten Hotel in guter Qualität verfügbar. Das ist in heutiger Zeit ein echter Negativpunkt. Das Zimmer wurde augenscheinlich vor nicht allzu langer Zeit renoviert. Umso erstaunlicher ist es, dass es in vielen Bereichen bereits deutliche Abnutzungsspuren gibt. Diese sind aktuell noch erträglich, dürften aber alsbald zu Kritik Anlass geben. Wer ein Sparzimmer oder ein einfaches Doppelzimmer bucht, muss sich bewusst sein, dass dieses ohne Balkon/Terrasse oder gar auch ohne Fenster mit Ausblick sein kann! Auch bei Deluxe Zimmern darf man keinen "Deluxe" Ausblick erwarten. Der Blick kann auch mal bei einer Mülltonne enden. Vor der Buchung muss man also genau auf die Zimmerbeschreibung achten.

An unserem ersten Tag wurden wir am Tisch beim Frühstück von einer Kakerlake begrüßt. Das mag ortsüblich sein, hat aber unseren Appetit nicht zwingend gesteigert. Insgesamt ist die Gastronomie trotz Schwächen beim AI-Programm eine Stärke des Hotels. Beim Frühstück gibt es eine gute Auswahl an Eierspeisen. So kann man sich ein Omelette direkt vom Koch zubereiten lassen. Leider waren die angebotenen Spiegeleier oft kalt, da diese nach dem Braten nicht warm gehalten werden. Das Rührei ist geschmacklich wohl Convenience-Ware. Dafür gab es eine gute Auswahl an Brötchen, Brot, Säften, Sekt, Salat (!) und anderen Beilagen. Das Mittagsbuffet war qualitativ und quantitativ in Ordnung. Die am Mittag frisch gebratenen Fleischwaren waren teilweise grenzwertig und für mich mitunter sogar ungenießbar. So gab es mehrere Tage hintereinander irgendwelche gebratene Knochen mit  ganz, ganz wenig Fleischanteil, die man quasi leider nur als Reste bezeichnen kann. Dafür gab es immer Kartoffeln mit sehr leckerer und selbstgemachter Mojo Soße! Abends war die Auswahl variantenreicher und die Fleischspeisen deutlich leckerer. Positiv war auch das Angebot an Salatdressings. So gab es z.B. auch eine Joghurt-Dill Sauce am Salatbuffet, die sehr lecker war.  Softgetränke und Bier sowie Wein konnten sowohl am Buffet, als auch an der Poolbar bei AI selbst gezapft werden. Das Bier war lecker, der Wein in Ordnung. Was nicht in Ordnung war und dringend überdacht werden muss, ist das AI oder AI Plus Angebot. Bei AI können die Gäste lediglich beim Essen oder an der Poolbar Getränke konsumieren. Dabei handelt es sich bei den Alkoholika um lokale Getränke, was nicht zu beanstanden ist. Es sind aber gar keine Cocktails beinhaltet! Auch nicht bei AI Plus (5€ Aufpreis täglich). Bei AI Plus ist eine Auswahl internationaler, alkoholischer Getränke (Johnnie Walker Red Label, Ballantines, J&B Whiskey usw.)  im Angebot integriert und man darf auf dem Dach die Zeus-Bar mitbenutzen. Dort gibt es aber z.B. auch für AI Plus Gäste kein Baileys und auch kein lokales Alternativprodukt. Dies muss man sich dann im Erdgeschoss  besorgen, damit man das im 9. Stock konsumieren kann. Das Konzept ist also mehr als fragwürdig und wurde offenbar nie aus Gästesicht betrachtet. 

Das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend. Dies gilt auch daran, obwohl die Reinigungsqualität eher als schlecht zu bewerten ist. Wenn ein jüngst renoviertes Zimmer nicht ordentlich gesäubert wird, verkommt alles in kürzester Zeit (siehe Fotos).

In 2.Reihe in Strandnähe in Morro Jable im Süden von Fuerteventura. Es gibt viele Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Strand und Busstation sind in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Der Transfer dauerte im Sammelbus etwa 2 Stunden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gibt einen recht ordentlich ausgestatteten Fitnessraum oder Gym, einen Spa, eine Tischtennisplatte usw. Die Kinderbetreuung ist kein Highlight, obwohl es einen Kinderclub gibt, der während unseres Aufenthalts offenbar ohne Personal war. Die Animation ist eine One-Man Show, der sich Kräften bemüht, aber (zumindest bei uns) keine echte Begeisterung erzeugen konnte.