Feriendorf Panorama Village & Camping

Das Hotel befindet sich am Stadtrand von Acireale, rund 30 Autominuten vom Flughafen Catania entfernt. Auf dem Gelände, das oberhalb eines Felsens über dem Meer liegt, stehen verschiedene Unterkünfte bereit - das Villettte (Zimmer in kleinen Häuschen), Bungalows (mit zusätzlicher Küche), Family Cottages (mit Küche und zusätzlichen Betten) sowie Stellplätze für Campingmobile. Die Anlage dürfte schon etwas in die Jahre gekommen sein, ich würde ihr Alter auf 20 Jahre schätzen. Als wir am 15. September in der Anlage ankamen, schien die Hauptsaison vorbei zu sein und die meisten Zimmer standen leer. Gebucht hatten wir fünf Übernachtungen ohne Verpflegungsleistungen für 63, 50 Euro pro Nacht, eine direkte Buchung beim Hotel ist teurer. Untergebracht wurden wir in einem der Villette-Zimmer - keine schöne Wahl, aber dazu später mehr. Das gesamte Hotelgelände macht einen ungepflegten Eindruck. Im Sommer scheinen hier hauptsächlich Familien Urlaub zu machen, jetzt waren vor allem Erwachsene dort, Altersdurchschnitt 30-60 Jahre. Die Nationen Italien, Deutschland und Ungarn waren gut vertreten. Unser erster Besuch in diesem Hotel war gleichzeitig der letzte. Es ist eine Frechheit, hier von einem Vier-Sterne-Haus zu sprechen - selbst ein Stern wäre noch einer zu viel. Auf keinen Fall von den schönen Bildchen auf der Internetseite des Hotels blenden lassen - in der Realität ist davon nicht viel zu entdecken. Die Anlage ist heruntergekommen, die Unterkünfte schmutzig. Ob die Family Cottages möglicherweise in einem besseren Zustand waren, kann ich nicht sagen - wir hatten keine Gelegenheit, eins von innen zu sehen. Wer diese Unterkunft schon gebucht hat - dem raten wir ganz klar, nach Alternativen zu suchen. Oder so anspruchslos zu sein, dass einem ein Hotel wie das Hotel Panorama nichts anhaben kann. Sollten wir einmal wieder nach Sizilien kommen, werden wir uns ein Hotel in Taormina suchen, dort scheint die Qualität besser zu sein. Soll es ein Ort in der Nähe von Catania sein, lieber Acitrezza wählen. Auch dort sieht es schon freundlicher aus als in Acireale. Für Detailfragen zum Hotel stehen wir gerne zur Verfügung.

Die Zimmer des "Villette" befinden sich allesamt in kleinen Häuschen. Von außen machten diese einen alten und schmuddeligen Eindruck, aber so richtig traf uns der Schlag, als wir die Tür öffneten und auf ein Etagenbett blickten. Zum Glück ging links davon noch eine Tür zu einem Schlafzimmer mit normalem Doppelbett ab. In dem Etagenbettzimmer befanden sich noch ein Fernseher, eine Klimaanlage und ein Kühlschrank, im Schlafzimmer ein kleiner Kleiderschrank. Das Badezimmer war so klein, dass man sich kaum darin drehen konnte. In der Tür klaffte ein Loch, offensichtlich hatte hier mal jemand heftig gegen geschlagen. Die Dusche mit verschimmelten Fliesen. Am schlimmsten war allerdings, dass das ganze Häuschen schmutzig war, in den Ecken rollte sich der Dreck und neben dem Schrank erblickten wir ein gekautes Kaugummi. Die Schlafzimmertür war mit Edding verschmiert. Zum Glück entdeckten wir keine Kakerlaken oder sonstiges Getier. Die Zimmer sind nicht nur hellhörig, wenn im Nebenzimmer sich jemand bewegt, bebt noch dazu das ganze Haus. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Türen. Von außen werden die Häuschen nur durch Lamellen-Türen verschlossen, dahinter befindet sich eine Glastür, die man von außen aber nicht zuziehen kann. So hätten Eidechsen und sonstiges Kleingetier ein leichtes Spiel, den Weg nach innen zu suchen. Nachdem wir das Zimmer das erste mal betreten hatten, waren wir so geschockt, dass wir uns an der Rezeption beschwerten. Wir durften noch zwei weitere Zimmer anschauen, allerdings waren die eher schlechter als besser (z. B. mit fehlenden Klobrillen). Da wir eh nur fünf Nächte bleiben wollten und es keine wirklichen Alternativen gab, beschlossen wir, wohl oder übel in dem Hotel zu bleiben. Immerhin das Bett war sauber und bequem. Ansonsten war der Zustand des Zimmers jedoch vollkommen unakzeptabel.

Wie gerne hätte ich mich hier über die Qualität der Pizzeria in der Anlage ausgelassen. Hier kehrten wir am ersten Abend noch ein, um etwas zu trinken - und sahen, dass andere Gäste leckere Pizzen auf dem Tisch hatten. Gerne hätten wir am nächsten Tag auch eine gegessen. Allerdings war die Pizzeria nie mehr geöffnet, so dass wir keine Gelegenheit hatten. Auch ein Frühstück war im Hotel nicht zu bekommen, wir mussten immer an eine benachbarte Tankstelle fahren. Für Reisegruppen wurde abends Buffet angeboten, ob auch Gäste ohne Essensbuchung dies nutzen konnten, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Am Pool befand sich eine Bar, auch die war meistens geschlossen. Obwohl nach einigen Tagen etwas mehr Gäste im Hotel waren, schien man es nicht für nötig zu halten, hier entsprechende Angebote zu machen.

Von Service kann man hier wirklich nicht sprechen. Als wir spätabends am Hotel ankamen, war der junge Hotelmitarbeiter hinter der Rezeption offensichtlich überfordert, unsere Buchung zuzuordnen. Wir mussten ihm selbst in einem Misch aus Englisch und Italienisch noch erklären, was wir gebucht hatten und was es kosten würde. Beim Preis von etwas über 300 Euro für die fünf Nächte behauptete er, dies wäre der Preis pro Person. Zum Glück konnten wir ihn vom Gegenteil überzeugen. Als das Telefon in der Rezeption klingelte, ließ er uns erst einmal stehen und telefonierte ausführlich, anstatt unseren Checkin abzufertigen. Als wir später noch einmal an der Rezeption auftauchten, um uns über die miserable Zimmerqualität zu beschweren und nach Alternativen fragten, behauptete er, kein englisch zu verstehen und nicht zu wissen, was das Wort "dirty" bedeutet. Der Mitarbeiter beim Auschecken war hingegen freundlicher. Ansonsten bekam man so gut wie kein Personal zu Gesicht. Die Zimmer wurden nicht gereinigt, das Zimmermädchen legte lediglich neue Handtücher vor der Tür ab. Service scheint hier generell ein Fremdwort zu sein - und bei Beschwerden ist man überfordert.

Die Lage des Hotels würde ich als schön bezeichnen, allerdings lässt sich die Straße zur Einfahrt nur schwer finden. Ein Navigationssystem im Auto ist sehr hilfreich. Obwohl die Hauptstraße Catania - Messina nicht allzu weit weg ist, hört man keinen Verkehrslärm. Sehr schön ist der Blick von der Pool-Terrasse über das Meer. In der Nähe des Hotels befindet sich ein Fisch-Restaurant, in fünf Autominuten erreicht man ein kleines Einkaufszentrum mit Supermarkt, wo man seinen täglichen Bedarf decken kann. Ansonsten ist die Umgebung eher tot. Wenn man das Zentrum von Acireale erreichen möchte, muss man 5-15 Minuten mit dem Auto fahren, allerdings ist die Innenstadt kein Highlight. Einen Besuch zu Fuß würde ich nicht empfehlen, da sonst die Gefahr besteht, von sizilianischen Autofahrern platt gefahren zu werden. In ca. 30 Fahrminuten hat man den Ätna erreicht. Acireale selbst verfügt über einen Bahnhof, von dort ist man in ca. zehn Minuten mit dem Zug in Catania.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das einzige Highlight des Hotels ist sein Pool. Hier kann man schön liegen und das Meer überblicken, allerdings sind die Liegen dreckig. Von Entspannung konnte hingegen spätestens keine Rede mehr sein, als jeden Morgen gegen 11 Uhr ein DJ seinen Dienst aufnahm und den Pool mit Musik in Disco-Lautstärke beschallte. Hier ein ruhiges Eckchen zu finden war schwierig. Für die Camping-Gäste stehen separate Toiletten und Duschen zur Verfügung. Diese machten einen alten und schmuddeligen Eindruck. Wir waren froh, diese nicht nutzen zu müssen. Unterhaltung gab es ansonsten keine. Zwar verfügt das Hotel über einen Tennisplatz und ein Volleyballnetz, allerdings war alles verwaist. Animation wurde auch keine mehr angeboten.