Flipflop Cala Romantica

Das Romantica ist ein all-inclusive Riu Club-Hotel mit lt. Prospekt 256 Zimmern. Diese sind in meist ein- und wenigen zweistöckigen, kleineren Einheiten auf einem sehr „weitläufigen“ (Prospekt) Gelände verteilt. Alter Baumbestand und gepflegte Vegetation. Poolanlage gerade renoviert: Zwei grosse Becken, ein kleineres Kinderbecken, und ein sehr kleines Baby-Becken, das besser beschattet sein könnte. Publikum zu 99% deutschsprachig, meist Familien. mit starker, wie immer sympathischer eidgenössischer Minderheit (auch unter den Animateuren) – neben dem obligaten „Gracias“ das einzig internationale Element der Reise. Wer gegen Kinderlärm oder Bildzeitung allergisch ist, sollte hier nicht logieren. Tipps: Ausreichend Handtücher für Strand und Pool mitnehmen. Billigen Schirm für den Strand vor Ort im Supermarkt kaufen. Bei Budget: Privattransfer vom Flughafen ins Auge fassen. Mietwagen praktisch. Tui-Ausflüge mit Bus gut überlegen: Auch da sammelt man eine Menge Leute von anderen Hotels ein.

Wir hatten ein Familien-Doppelzimmer mit Durchgangstür – damit zwei Bäder. Die Zimmer sind zweckmäßig, es gibt TV, Telefon und eine Terasse, es fehlen nur ein paar größere Fächer in den Schränken.. Safe gegen Kaution von 10 Euro – leider mit unpraktischem Schlüssel. Säuberung täglich war einwandfrei. Babybett kostenlos. Kein Föhn. Zimmer sind ziemlich hellhörig.

Das war unsere erste „all-inclusive“-Reise. Die negativen Erwartungen bezüglich des Essens wurden positiv enttäuscht: Das Essen war wirklich gut. Man konnte sich durchaus zwei Wochen frisch und lecker ernähren. So gibt es täglich Fisch, anständige Auswahl an Salaten, andere Hauptspeisen, Obst, leckere Desserts, extra Kinder-Buffet (eigentlich überflüssig), und das alles praktisch von 8. 30 bis zum Abendessen. Getränke Konzept-geschuldet natürlich nicht so toll. Es gibt eben nicht frisch gepressten Orangen-Saft, sondern nur eine klebrige, gelbe Flüssigkeit, die irgendwie entfernt an Orangen erinnert. Auch der Wein dürfte bei Parker wohl nicht mit 90 Punkten rechnen. Das Bier kommt aus Mallorca – für den echten deutschen Biertrinker natürlich eine Katastrophe, für uns kein Problem. Wir waren überrascht, dass es auch ein paar Cocktails und Spirituosen all-inclusive gab– deren Qualität allerdings basiert nun mal auf den billigen Zutaten, siehe oben. Nach ein paar Tagen gewöhnt man sich dran. Ist schließlich Urlaub. Also: Essen ziemlich lecker, Getränke (Säfte und Alkohol) eher bescheiden. Kaffee war dagegen sehr gut.

Alle Hotel-Angestellten waren sehr freundlich und hilfsbereit, und das trotz auf Höchstdrehzahl laufendem Betrieb. Deutsch natürlich kein Problem. Wir hatten den Eindruck, dass dem vollen Hotel ein paar Service-Kräfte mehr nicht schaden könnten, so wurde z. B. der Pool und der Bereich drum herum (WCs) tagsüber vielleicht ein bisschen wenig gepflegt. Allerdings war dort auch ziemlich viel los (siehe Meeresverschmutzung..) Arzt kommt bei Bedarf täglich, das Hotel regelt Bestellung und Transfer von Medikamenten – toller Service (Apotheke zu Fuß: ca. 20 Minuten den Berg hoch) Waschmaschine und Trockner vorhanden (3 Euro jeweils). Keine Handtuch-Service für Pool – also selber mitbringen. Am Pool zu wenige Schirme (soll sich ändern). Daher perfider Schirmklau in Abwesenheit, neben der (offiziell untersagten) Reservierung von Liegen Hauptspass im Bereich „Urlaub ist Krieg mit anderen Mitteln“.

Das Haupthaus liegt direkt am Sandstrand der vorgelagerten, etwa 100 Meter breiten Bucht. Keine Strasse stört also den Zugang zum Meer. Die Weitläufigkeit der Anlage vermeidet einerseits den auch auf Mallorca verbreiteten Plattenbau-Charme vieler Großanlagen, führt allerdings andererseits zu weiten Wegen, sofern das Zimmer weiter oben liegt. Die Ausweichstrategie, sich Zimmer unten zu ergattern, hat den Nachteil, dass dort der Lärm auch deutlich größer ist – Menschen mit jeder Menge Cocktails all-inclusive strömen abends bis 24Uhr und danach lautstark in ihre Zimmer. Insgesamt liegt die Anlage etwas abseits und damit ruhig, und schön besonders durch den Strandzugang. In der Umgebung sind viele Privat- und Ferienhäuser, das nächste Hotel steht auf dem nächsten Hügel weit genug entfernt, um nicht zu stören. In der Bucht fahren Ausflugschiffe ab. Transferzeiten sind lang: Hin hatten wir 70 Minuten, zurück mehr als 90. Das Meer war bei unserem Aufenthalt im Juli nach mehreren Tagen starkem Wind leider total verdreckt mit vor allem Plastikmüll. Das soll laut Hotel eine große Ausnahme sein – der Müll kam angeblich von Schiffen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Tui-Animteure nennen sich „Baddies“. Es gibt Animation und Betreuung von 0-2 (mit Eltern), 3-6, 7-12, 13-16 Jahren und Programm für Erwachsene. Weitestgehend hilfreich, was die Kinder angeht, und unaufdringlich für Erwachsene. Abends die üblichen Shows. Die Kinder haben sich gut amüsiert, und uns Erwachsenen ist man nicht auf die Nerven gefallen. Man sollte vielleicht darauf hinweisen, dass es sich hier nicht um ausgebildete Sozialpädagogen oder sowas handelt, das kann man auch nicht erwarten. Es gibt außerdem den ein oder anderen, dessen Job-Identifikation nach der 30ten Saison „Kinder-Disco“ im wesentlichen auch nur noch im optimalen Ablauf des Programmes liegt. Es überwiegt allerdings der Idealismus. Noch eine persönliche Musik-Kritik: Zum Beginn des Nachmittags-Programmes wird am Pool der Sister-Sledge-Hit „We are Family“ von den Baddies vorgeturnt. Dabei wird „we are.. TUI-Family“ hinzugejohlt. Das nehme ich dem Marketing der TUI persönlich krumm.