- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Hochpreisiges Resort Hotel an einem der schönsten Strände Mahés (Petite Anse). Traumhaft schöne Spots für Instagram Fotos, so z.B. die Four Seasons Schaukel direkt am Strandzugang (am frühen Morgen ist das Licht am besten). Die 67 Villen unterschiedlicher Preisklassen jeweils mit eigenem großem Pool, Sonnenterrasse und Kabana, verteilen sich mit großem Abstand zueinander über die tropisch grün bewachsenen Hänge der Bucht um Petite Anse. Schöne, gepflegte Gartenanlage, interessante Flora und Fauna (u.a. gibt es reichlich Geckos und Seychellen Fruchtfledermäuse zu sehen und freche Vögel, die einem versuchen das Frühstück zu stibitzen), gegen Insekten wird gesprüht, das Riesenschildkröten Gehege wurde zurück gebaut, vermutlich war die Haltung nicht (mehr) artgerecht. Die Anlage ist Baujahr 2009 und m.E. noch weitestgehend im Originalzustand (Schönheitsreparaturen erfolgen natürlich regelmäßig). Vier Restaurants und zwei Bars, wobei die Bars noch ein zusätzliches eigenes Speiseangebot haben. Preisniveau der Übernachtungen für die Lage angemessen, das Preisniveau von Speisen und Getränke ist für die gebotene Qualität geradezu absurd, aber das weiß man ja schon bei der Buchung. Wer hier bucht, dessen Vermögensbildung sollte -wie es so schön heißt- abgeschlossen sein, ansonsten gibt es in anderen Regionen der Welt sicherlich Resorts, die mehr fürs Geld bieten. Dafür gibt es gratis zur Begrüßung eine Flasche Veuve Clicquot und Obst und einmalig ein Gläschen Süßkartoffelchips aufs Zimmer. Übrigens: Die Kostenkontrolle per App hat Four Seasons wieder abgeschafft, sie werden schon wissen, warum. Wer kein unbegrenztes Budget hat, sollte die Rechnungsbelege besser abfotografieren, denn es gibt auch keine Kopie.
Große, geräumige und gut klimatisierte Villen bestehend aus Wohn-/Schlafraum mit Sofa, großen Flachbild TV, Minibar (kostenpflichtig), Kapselkaffeemaschine, Wasserkocher, kostenlosem stillen Wasser, King Size Bett mit tollen Matratzen/Kissen und Moskitonetz (wird vom Turndown Service mit den Vorhängen abends zugezogen, der auch einen Kühler mit Eiswürfeln bereit stellt), Schreibtisch mit Briefpapier und ganz nette Kunst an den Wänden. Einrichtung im "kolonialen Stil", den man bestenfalls als zeitlos bezeichnen kann. Glas- und Natursteinflächen mit baujahrbedingten (2009) Abnutzungserscheinungen (Kratzer, geklebte Brüche, vereinzelt herausgebrochene Ecken, etc.). Stört mich jetzt nicht so, pingelige "Mängel"fotografierer würden aber fündig werden... Großes Bad mit His/Hers Waschbecken, Fön, einer großen Natursteinbadewanne für Zwei und einer gläsernen Duschkabine mit Regen- und Handdusche, selbiges auch noch mal im Freien. Leider alles mit "too hot/too cold" Armaturen, in meinen Augen gegenüber Einhebelmischbatterien eine unpraktische Designsünde, soll aber wohl auf den "kolonialen Stil" einzahlen. Reichlich Amenities (Shampoo, Seife, Badesalz, Duschgel, Bodylotion, etc.). Handtücher werden täglich gewechselt, ob man will oder nicht (Nachhaltigkeit?). Zwei große Kleiderschränke im Bad und zusätzlicher Abstellraum mit Garderobe, Kofferständern, Safe, Bügelbrett und Bügeleisen. Separates WC mit Bidet, aber ohne Klobürste, was ich nicht so toll fand. Das beste sind natürlich der eigene Infinity Pool, der groß genug für ein paar Schwimmzüge ist, die große Sonnenterrasse mit zwei bezogenen Liegestühlen und Sonnenschirm sowie das eigene überdachte Kabana mit Daybed, daneben gibt es noch einen Tisch mit zwei Stühlen und eine Anrichte (für in room dining, haben wir nicht gemacht).
Hier habe ich mich mit einer Bewertung schwer getan. Insgesamt lautet mein Urteil jedoch "eher schlecht". Natürlich erwarte ich von einer Resort Küche, die auch viel mit niedrig bezahlten Hilfsköchen arbeitet, nicht das Niveau eines inhabergeführten Restaurants. Neben dem völlig abgehobenen Preisniveau bezieht sich mein Urteil aber vor allem auf die sehr geringe Auswahl. Das Kannel bietet nur Fisch und war für uns damit raus. Am liebsten wird "catch of the day" angeboten. Den gibt es überall am Straßenrand für ein paar Rupien - und im Four Seasons mit zigfachen Preisaufschlag. Das Koi bietet hervorragendes Signature Sushi. Warum das Hauptrestaurant ZEZ dann überwiegend auch wieder Sushi anbietet, erschließt sich mir nicht. Wir haben uns dort für die japanischen Fleischspießchen entschieden und die waren doch sehr durchschnittlich. Samstags ist im Übrigen auch im ZEZ "seafood day" mit -mal wieder- catch of the day und das Koi macht auch mit, was die Auswahl an Samstagen noch mehr einschränkt. An Fleisch gibt es im Wesentlichen nur Wagyu, da kann man ja ein schön hohes Preisschild dran kleben. Ich mag es aber einfach nicht, meine Zähne wollen kross gebratenes Fleisch und kein schmelzendes Fett. Wir haben es im Steak Shack (der Grillhütte am Strand) nur notgedrungen bestellt. Es war nur lauwarm (geht auch nicht anders, bei frischen Wind und im Freien wird's halt vom Grill bis zum Tisch kalt) und hat nicht geschmeckt, weil wir eben kein Wagyu mögen. Und für ein paar Bröckchen Wagyu unbekannter Herkunft über 300 € (o.k., es war noch ein roh gegrillter geschmackloser Maiskolben und eine Ofenkartoffel mit Tzatziki, das nicht gerade "home made" schmeckte, dabei), nun ja. Also die Steak Shack war sicherlich der kulinarische Tiefpunkt, das Koi, als es wieder Sushi gab, der Höhepunkt: Das Signature Sushi ist ausgezeichnet, die Atmosphäre im -übrigens einzigen ganzseitig geschlossenen Restaurant- sehr angenehm und die Bedienung war super freundlich. Sehr empfehlenswert waren auch die "Indian bites" (chicken tikka & chili prawns) in der ZEZ Bar, auch wenn wir lange darauf warten mussten, ebenso die Cocktails. Im Kannel hatten wir mittags mal Nachos von der Beach Karte, die waren lecker und abends Cocktails in der Kannel Bar. Die Auswahl an Cocktails in der Karte ist gering, dafür kann man sich gem. Karte aber jeden klassischen Cocktail mixen lassen (den Preis muss man allerdings erfragen oder sich überraschen lassen...). Übrigens: Für jede Einzelrechnung "spendet" man in der finalen Abrechnung 2,-- € für einen "Green Fund", na wenn es sonst schon mit der Nachhaltigkeit nicht klappt... Mir ist jedenfalls nicht erinnerlich, dass wir vorher darauf hingewiesen wurden. Als Frühstück gibt es Ei à la carte in allen Variationen im ZEZ, daneben gibt es ein kleines Buffet mit Aufschnitt und Brot/Brötchen/Croissants, etc. sowie ein üppiges Obstbuffet. Wer wollte, konnte auch Sekt oder Champagner haben, ist mir morgens noch nicht nach, daher kann ich nicht sagen, was es war. Zum Sonnenuntergang wird wohl auf dem Dach des Spas kostenloser Champagner ausgeschenkt, da waren wir aber nie.
Hochprofessioneller Check-In und Check-Out in der schönen, teiloffenen Welcome Lounge mit Blick über die Bucht inkl. Angebot von feuchtem Tuch und Signature Drink. Präautorisierung der Kreditkarte erfolgt mit 500,-- € pro Nacht, was die Erwartungshaltung des Hotels ausdrückt, wie viel man denn (neben dem Übernachtungspreis natürlich) täglich mindestens so ausgeben sollte. Sehr gutes Housekeeping morgens und abends (Turndown Service). "Bitte nicht stören" Lampe wird beachtet, aber dann fragt die Rezeption über messenger und/oder Telefon nach, vermutlich wird schon mal vergessen, den "Bitte nicht stören" Schalter auszuschalten, ich fühlte mich dadurch aber etwas bedrängt. Insgesamt kann Four Seasons aus meiner Sicht weiterhin nicht mit eher introvertierten Gästen umgehen, die ihre Ruhe haben wollen. Die Mitarbeiter*innen sind offenkundig dazu angehalten, ständig und mit jedem Small Talk zu beginnen, "how are you?" hört man mind. 20 mal am Tag, habe ich auf die Dauer als anstrengend empfunden. In den Restaurants gibt es beim ersten Besuch einen Auflauf von drei bis vier Mitarbeiter*innen, die sich alle vorstellen und ihr Restaurant preisen (ich hatte auch auf Mauritius schon den Verdacht, dass die Four Seasons Restaurants untereinander in Konkurrenz stehen), ist die Bestellung dann nicht mindestens vierstellig (ich rede von Euro/Dollar, nicht von Rupien...) ist man als Gast aber im Prinzip auch schon uninteressant und wartet lange, bzw. bekommt einzelne Gänge erst auf Nachfrage. Dabei mache ich den durchweg freundlichen Mitarbeiter*innen keinen Vorwurf, bei Four Seasons stimmt m.E. einfach das Konzept nicht (mehr), auf diesem Preisniveau noch aus jeder Kleinigkeit einen schnellen Euro herausschlagen zu wollen, empfinde ich als etwas aus der Zeit gefallen, da sind Hotelketten aus/in Asien weit voraus, könnte aber auch an der Region liegen.
Strand und Bucht sind traumhaft schön, fast schon paradiesisch. Die Wege zwischen den Villen, Strand, Parkplatz und den Hoteleinrichtungen sind weit und steil, so dass man auf den hoteleigenen Buggyservice angewiesen ist. Kommunikation mit dem Personal erfolgt über Messenger, was mal mehr (Buggy nach zwei Minuten da), mal weniger gut (Buggy erst nach 20 Minuten da, bzw. einmal erst nach Erinnerung) funktioniert. Insgesamt habe ich die Abhängigkeit vom Buggy Service als unangenehm empfunden. Zu Fuß gehen ist nicht wirklich gern gesehen, zum einen wurde ich misstrauisch als verirrter Tourist angesprochen (theoretisch ist der Strand öffentlich, Nicht-Hotelgäste wird es aber schwer gemacht, sie müssen lange, steile Wege zu Fuß in der Sonne zurücklegen und verlaufen sich dabei wohl schon mal auf dem Gelände) oder man ist schlicht und ergreifend durch den doch regen Verkehr gefährdet: Neben den diversen E-Buggys düsen auch die "Residents" (die Villen an den Rändern des Ressorts sind verkauft) mit ihren SUV's über die Wege und während unseres Aufenthalts gab es auch regen und lauten von morgens bis abends andauernden Baustellendurchgangsverkehr, weil irgendwo im Süden der Anlage gebaut wurde. Zum Glück stört mich Verkehrslärm nicht allzu sehr, wer da empfindlich ist, sollte nach einer ruhigen Villa fragen, die dann ggfls. aber weniger Aussicht hat. Wir hatten eine Hilltop Ocean View Villa mittig über der Bucht, der Ausblick war o.k., aber nicht überragend (grün und Meer, kein Blick auf Strand oder Felsen), wir konnten aber schöne Sonnenuntergänge genießen und erhielten einen kostenlosen early check-in, weshalb die etwas schlechtere Lage der Villa trotz des Hilltop Ocean View Aufpreises für mich i.O. war. Parkplätze sind nur wenige vorhanden, wir waren wohl die einzigen Gäste mit Leihwagen (m.E. unbedingt empfehlenswert, um mal beim Minimarkt Knabbereien und Getränke einkaufen zu können oder auswärts essen zu gehen) und haben immer noch eine Abstellmöglichkeit gefunden. Die Zufahrt hat eine Engstelle, ist aber zu bewältigen, ungewohnt ist, dass die Straßenränder auf den Seychellen meist tief und nicht befestigt sind, wenn man nur tagsüber und im Trockenen fährt, ist das trotz Linksverkehr aber kein Problem.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wassersportkiosk am Strand mit kostenlosen Tretbooten (macht richtig Spaß), Schnorchelausrüstung, Kajaks, etc.. Der schöne große Pool ist fast immer leer, da jede Villa über einen eigenen großen Pool verfügt, und kann zum Bahnschwimmen genutzt werden. Spa (zu teuer) und Gym sind vorhanden, haben wir aber nicht genutzt. Daneben Kinderbelustigung und kostenpflichtige Angebote wie surfen, tauchen, angeln, etc. und wer mag, kann auf einer Tafel am Strand neben dem Wetter jeden Tag lesen, was es so an Belustigungen gibt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Lothar |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 80 |