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Roland (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • September 2025
Das Auftreten der Hüttenwirtin ist völlig inakzeptabel
1,0 / 6

Allgemein

Ich bin 57 Jahre alt und habe seit geraumer Zeit Probleme mit der Prostata. Ich bin deswegen in ärztlicher Behandlung, mit mäßigem Erfolg. Dadurch muss ich nachts mehrfach raus zum Bieseln. Das hält mich aber nicht davon ab, zum Wandern in die Berge zu gehen. Bei meiner Ankunft hatte ich deswegen gebeten, in dem Matratzenlager-Zimmer einen Schlafplatz unten statt oben (Doppelstockbetten) zu bekommen, weil ich nachts so oft zum Bieseln muss. Denn ich wollte damit nicht jedes Mal das halbe Zimmer aufwecken. Diese Bitte wurde von der vermeintlich chronisch schlecht gelaunten Hüttenwirtin, Anna Gstrein, brüsk abgelehnt. Denn die Schlafplatz-Zuteilung sei von ihr „genügend im Voraus geplant“. Zwei Minuten nach dieser Antwort habe ich im Flur zufällig mitgehört (ich war auf dem Weg zur Toilette, ich sollte das sicherlich nicht hören), wie diese Madame, ihrem Hüttenwirt-Partner gegenüber (Frank) über mich hergezogen war mit den Worten „Da ist so ein Depp, der macht sich wichtig wegen seiner Prostata – soll er doch woanders hingehen wenn’s ihm hier nicht passt“. Als ich das als unverschämt bezeichnete, wollte Frank mir daraufhin den Unterschied zwischen einer Alpenvereinshütte und einem 5-Sterne-Hotel im Tal erklären. Das ausgerechnet mir, der ich seit 30 Jahren Mitglied im Alpenverein bin und in der Zeit auf unzähligen Berghütten übernachtet habe. Das Ergebnis sah in der Nacht dann so aus, dass ich noch dazu das obere Bett genau hinter der Tür bekam. Dort konnte man die Leiter nicht hinstellen, weil sonst die Tür des Zimmers nicht mehr aufgegangen wäre. Somit musste ich jedes Mal nachts beim Gang zur Toilette über das Fußende der Nachbarmatratze steigen, wo eine Frau schlief (Aufwachen von ihr wegen mir inklusive), auf die Gefahr hin, dass diese irrig glaubt, dass ich sie würde anfassen wollen. Ich musste aber einfach nur mehrmals zur Toilette. Ich habe das der nicht deutsch sprechenden Frau (Nachbarmatratze) vor dem Einschlafen auf Englisch erklärt (Prostataproblem), in der Hoffnung dass sie mich versteht. Aber ein schlechtes Gefühl, dass sie mir womöglich nicht glaubt, hatte ich trotzdem. Das alles wegen dieser sturen und schlecht gelaunten Hüttenwirtin. Auch andere Gäste hat die Hüttenwirtin in unflätigem Ton angeschnauzt. Am Nachbartisch wurde um Nachschlag gebeten, weil die Portionen wirklich klein sind. Auch das wurde von der Hüttenwirtin in dem für sie typischen (unflätigen) Umgangston „bearbeitet“. Es flog dann von ihr an die Gäste am Nachbartisch der Satz „Wenn es Euch hier nicht passt, dann könnt ihr ja gehen, die Olpererhütte ist nur 2 Stunden entfernt“. Da war es abends 20:30 Uhr, draußen war es stockdunkel und kalt. Zur Olpererhütte führt vom Friesenberghaus nur ein schmaler Steig mit erheblichen Steigungen und Gefällen. Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf her. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass die angestellte Bedienung (Mitarbeiterin) einen ähnlichen Umgangston gegenüber den Gästen pflegte wie die Chefin. Das färbt von der Chefin auf die Mitarbeiter und die allgemeine Atmosphäre dort auf der Hütte ab. Wie mir von anderen Gästen zugetragen wurde, welche in den Vorjahren immer mal wieder im Friesenberghaus übernachtet haben (ich war erstmals dort), hat das aktuelle Hüttenwirt-Pärchen diese Hütte erst in diesem Jahr (2025) übernommen. Die beschriebenen Zustände gäbe es dort erst seit diesem Jahr (Pächterwechsel), vorher war die Hütte unauffällig was die Betreiber betrifft. Ich vermute dass das neue Hüttenwirts-Pärchen über keinerlei gastronomische Vorerfahrung verfügt. Als Gaststätten- und/oder Hostel-Wirt tätig zu sein kann nun mal nicht jeder. Es braucht dazu einen gewissen Mindest-Respekt gegenüber der Kundschaft, anstatt eines ständigen Kasernenhof-Tonfalls. Vor und in der Hütte hat es eigens mehrere Aushänge mit der Botschaft „Keine Macht dem Rassismus“, „Keine Diskriminierungen“ usw. Das hat wohl mit der eigenen Leidensgeschichte der Alpenvereins-Sektion Berlin (zu der gehört das Friesenberghaus) während des Nationalsozialismus zu tun. Es gibt viele Formen der Diskriminierung. So wurden im Mittelalter Kranke oftmals ausgegrenzt und isoliert, weil man deren Krankheit als Strafe Gottes erachtete. Mein medizinisches Problem mit der Prostata ist mit Sicherheit keine Strafe Gottes, sondern eine weit verbreitete Alterserscheinung unter Männern. Gleichwohl habe ich mich durch die Antwort und Handhabung seitens der Hüttenwirtin an diese Ausgrenzungen im Mittelalter erinnert gefühlt. Dadurch hatte ich mich gefragt, wie dieser Auftritt der Hüttenwirtin mit ausgerechnet diesen Anti-Diskriminierungs-Aushängen in der Hütte zusammen passen. Als Weißbier gibt es dort „Innsbrucker“: Das schmeckt nach gar nichts. Ich habe mich dort nach einem Zillertaler Weißbier gesehnt, was es zwar auf den umliegenden Hütten jeweils gibt, aber nicht auf dem Friesenberghaus. Die Auswahl an warmem Essen ist zudem sehr bescheiden. Noch dazu gab es am zweiten Abend wieder genau das gleiche Essen bei Halbpension wie am Abend zuvor. Vielfalt und Abwechslung sieht anders aus. Fazit: Liebe Geschäftsleitung der Sektion Berlin – Augen auf bei der Personalauswahl, denn Hüttenwirt kann leider nicht jeder !


Infos zur Reise
Verreist als:Alleinreisend
Infos zum Bewerter
Vorname:Roland
Alter:56-60
Bewertungen:197