Gästehaus Priester

Das Haus wirkt äußerlich schon so, als könnte es einen frischen Anstrich gebrauchen. Durch die nahe Straßenlage ist viel Schmutz an der unebenen Fassade. Eine sehr alte, knatschende Treppe führt (über den Hinterhof) in die Zimmeretagen. Es gibt Zwischenebenen in der Etage und Stolperkanten - nichts unbedingt für alte Herrschaften mit leichter Gehbehinderung. Zimmeranzahl kann ich nur schätzen, die Homepage verrät nichts darüber, vielleicht 8 - 10 Zimmer. Zustand innen ist gepflegt und reinlich. Internetzugang scheint vorhanden, wie ich von Mitbewohnern hörte, bricht aber - trotz Verstärker - wohl immer wieder zusammen. Dieses Dilemma ist der Hausleitung bekannt und man versucht schon länger, diesen Zustand zu beheben. Preis/Leistung ist soweit in Ordnung, denke ich, zumal es scheinbar schöner eingerichtete Räume dort gibt als meinen. Die homepage ist dürftig an Info, und als ich mich telefonisch anmelden und buchen wollte, war niemand zu erreichen. Erst beim dritten Versuch bekam ich Anschluß. Verstehen kann ich das nicht, weil ich während meines Aufenthaltes dort eigentlich immer jemanden in Telefonnähe vor fand (das Personal dort hat jedoch vielfältige Aufgaben: Frühstücksservice, Rezeption, Reinigungsarbeiten, etc.)

Die Zimmer scheinen in Größe und Ausstattung zu variieren. Ich persönlich war ein wenig dem Augenkrebs nahe, als ich in Ruhe einen genauen Rundumblick gewagt habe: Stores in Weiß und Dunkellila getreift zum Fensterverdunkeln (wirkten modern), der Teppichboden war in Mittelblau und bunten Elementen, Bett und Sesselchen (wirkten für sich auch modern) in Knallrot mit schwarzen Kissen, einer der Sessel in der Nische hinter Tür vor Knallgelber Tapete, Rest Weiß gestrichen. Schrank in Weiß und Schwarz. TV und satellitenempfang vorhanden. Telefon auch. Das Bad war schön neu und weiß gefließt, aber die Jalousie mußte beim Duschen unten bleiben, weil man sonst hätte ins Fenster schauen können. Der Duschkopf war extrem verkalkt, sodaß das Wasser in alle Richtungen spritzte. Ansonsten sehr sauber, mit Vergrößerungsspiegel und eine kleine Gästeseife gab es auch geschenkt (war niedlich in einem roten Körbchen mit Gästehandtuch am Waschbecken bereit gestellt) Keine Klima, kein Balkon, keine Minibar. Ist ja auch eine Pension und kein Hotel.

Gastronomie an sich gab es nicht, da nur Übernachtung mit Frühstück angeboten wird. Es gab an warmen Getränken Kaffee oder Tee (Sorte zur Wahl), und es stand ein Krug Orangensaft auf der Anrichte zum Nachschenken. Jeden Morgen Butter und ein gekochtes Ei zu frischen Brötchen vom Bäcker nebenan. Brot stand nicht zur Wahl, als Mitbewohner welches wünschten. Eine selbstgemachte Marmelade (viel davon und täglich dieselbe), diverse Scheibenkäse, Frischkäse und/oder Camembert, Schinken und Wurst, täglich wechselnd in guter Qualität und reichlich auf dem schön (mit frischer Gurke, Tomate, Paprika) dekorierten Teller (mit dem Hinweis, es gäbe bei Bedarf noch nach). Hübsch gedeckter Tisch in angenehmer Atmosphäre. Häufig wurde nachgefragt, ob es noch etwas sein darf. Störend war, daß nicht gewartet wurde mit dem Geschirrabräumen, bis alle den Raum verlassen haben. Bei den wenigen Gästen wäre das möglich gewesen, statt zweimal eine intensive Unterhaltung mit dem Nachbartisch zu stören, indem sich direkt dazwischen gestellt, und klappernd Geschirr vom Tisch sortiert wird.

Nur Barzahlung möglich. Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, versucht jeder Frage oder jedem Wunsch irgendwie nach zu kommen. Die Inhaberin zeigt stets ein freundliches Gesicht, und nimmt die Dinge - sagen wir - scheinbar gelassen. Die Zimmerreinigung eigentlich sehr gründlich, nur bei Anreise fand ich auf dem Bett des Doppelbettes, das für mich vorgesehen war, zwei Haare (die nicht von mir stammten). Ich habe dann die andere Betthälfte genutzt. Es liegt Infomaterial kostenfrei aus, das z.B. im Dom teuer bezahlt sein möchte, und man bekommt bei Anmeldung gleich einen kleinen Stadtplanausschnitt zur Orientierung.

Lage der Pension ist ein wenig unglücklich als Eckhaus an viel befahrenen Straßen. Nachts zum Lüften ein Fenster zu öffnen war nicht drin wegen des Lärms (haben mir auch Mitbewohner bestätigt) Allerdings ist die Lage hinsichtlich der Altstadt schön, man ist in 10 Minuten zu Fuß am Dom und in der Altstadt, die wunderschön ist und wo das Leben bis in die Nacht gefeiert wird. Geparkt wird leider auf der gegenüber liegenden Straßenseite auf einer eigentlich hauseigenen Fläche, die leider auch viel fremdbesetzt wird. Ich selbst (und ein Mitbewohnerpaar) mußte eine Nacht am Straßenrand parken (u. mich v.d.Mieterin dort anranzen lassen, was die Pensions-Inhaberin zwar mit bekam, aber tatenlos blieb dabei)

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife