Gästehaus Ruh

Erstaunlich, dass ich der Erste bin, der eine Bewertung abgibt... Ich bin nun wirklich in vielen Hotels unterwegs und dachte, ich hätte schon alles gesehen, aber musste feststellen, dass man sich täuschen kann. Ein Hotel ohne Dusche hatte ich nun wirklich noch nie. Das Zimmer war renoviert, dabei hat ein Heimwerker neues Laminat auf den alten Boden gelegt. Das Laminat ist so rutschig, dass das Bett gleich mal wegrutscht, wenn man sich hineinlegt. Zwischen Bett und Heizkörper sind ca. 30cm Platz, praktisch, dass sich das Bett so leicht verschieben lässt. ;-) Dass nur eine Lampe am Bett funktioniert hat, ist dabei noch das kleinste Übel. Einen Fön gibt es unten im Eingangsbereich in einer Kiste, da kann man sich aus diverser Flohmarktware einen aussuchen und mit ins Zimmer nehmen. Wenn man rechtzeitig dran ist. Wie ich sagte, das Zimmer ist renoviert. Nicht jedoch das Badezimmer, das mit 70er Jahre Charme auf einen wartet. Es gibt dort eine Badewanne und daran angebracht eine Brause, unterhalb des Fenstersims. Wenn man also duschen möchte, muss man sich das Teil über den Kopf halten. Das ist insbesondere deshalb spaßig, weil es keinen Duschvorhang gibt. Ich habe mir und dem Hotel die Sauerei erspart und nicht geduscht, weil ich nicht das ganze Badezimmer unter Wasser setzen wollte. Ums Haus verteilt finden sich noch einige Baumaterialien, die wohl irgendwo im Haus noch eingebaut werden müssen. Im Haus selbst übrigens auch....

wie oben geschrieben: Ich bin seit Jahrzehnten in Hotels unterwegs und habe mir noch nie die Brause ohne Duschvorhang über den Kopfhalten müssen. Ich definiere das als Zimmer ohne Dusche. Mögen die Bilder von den renovierten Zimmern noch so schön sein, aber das sind keine drei Sterne. Die Realität spricht eine andere Sprache.

Einchecken ist erst ab 17:00 Uhr möglich, und zwar im Restaurant. Das Restaurant hatte um 17:00 aber leider noch nicht geöffnet, daher haben wir mal an die Tür geklopft. Drin ist unter den asiatischen Servicekräften Hektik ausgebrochen, man gestikulierte durch die Glasscheibe der Tür. Leider erschloss sich mir nicht, was man uns sagen wollte. Erst nach einiger Zeit hat man dann den Chef aufgetrieben, der dann die Tür öffnete und uns eincheckte. Ein Zimmer im zweiten Stock ohne Aufzug, na gut... Beim einchecken muss man sich auch gleich entscheiden, ob man am nächsten Morgen frühstücken möchte. Wenn man spät ins Zimmer kommt, möchte man vielleicht noch ein Bier haben, daher ist die Idee mit dem Getränkeautomaten im Keller super. Wenn er nicht leer wäre. Egal welches Getränk: Alle leer. Na dann: Einfach kurz rüber in die Gaststätte, mit dem Zimmerschlüssel in der Hand. Ich werde von der asiatischen Servicekraft gefragt, ob ich einchecken möchte. Ne, ich habe den Schlüssel ja schon in der Hand, ich möchte ein dunkles Hefeweizen. Nachdem die Servicekraft alle Schubladen und Kühlfächer zweimal erfolglos geöffnet hat, ist sie in der Küche verschwunden. Nach laut vernehmbaren Diskussionen kam sie wieder und hat erneut alle Schubladen und Kühlfächer geöffnet und wurde erneut nicht fündig. Danach hat sie begonnen, an einigen Tischen Getränkebestellungen aufzunehmen und zwischendurch Essen serviert. Als ich schon dachte, ich wäre unsichtbar, hat sie erneut die schon dreimal untersuchten Fächer auf die Bestände überprüft, leider erneut ohne Erfolg. Danach wieder in die Küche, laute Diskussion und kam mit dem Chef zurück, der ihr dann gezeigt hat, wo das dunkle Hefeweizen zu finden ist, Naja, nach ca. 15 Minuten hatte ich das dann tatsächlich in den Händen. Leute, das geht gar nicht.

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