Gasthaus zum Rebstock

Im Juni 2014 habe ich eine Nacht im Gasthaus Rebstock verbracht und 68 CHF (zu dieser Zeit umgerechnet etwa 55 Euro) für eine Übernachtung inklusive Frühstück gezahlt. Meine Wahl fiel auf das Gasthaus Rebstock, da ich von Zürich kommend eigentlich in Basel übernachten wollte. Da dort die Unterkünfte zu dieser Zeit aber überteuert waren oder ein Check-in nachts nicht möglich gewesen wäre, fiel die Wahl letztlich auf eine Unterkunft, die "auf halbem Weg" (also zwischen Zürich und Basel) lag. Der Bahnhof von Frick ist auch nur 10 Minuten Fußweg entfernt. Ich hatte das Hotel vorab per E-Mail kontaktiert und angefragt, ob ein Check-in am Ruhetag (Montag) gegen 23:00 Uhr möglich sei. Man teilte mir mit, dass zu diesem Zeitpunkt kein Personal im Hotel sein werde, man mir aber einen Zugang über den Hintereingang ermöglichen und dort eine Notiz hinterlegen werde, damit ich mir Zutritt zu meinem Zimmer verschaffen könne. Der Kontakt per E-Mail lief insgesamt schnell und zufriedenstellend. Am Anreisetag stand ich dann jedoch fälschlicherweise vor dem Haupteingang (der sich allerdings an der Seite befindet) und nicht etwa am Hintereingang. Hier sah ich nun jemanden - wie sich später herausstellte: den Inhaber - das Frühstück für den nächsten Tag vorzubereiten. Ich machte mehrmals mit Klopfzeichen auf mich aufmerksam, der Herr reagierte jedoch nicht. Erst als ich dann noch mündlich um Einlass bat, sperrte er mir die Tür auf und war danach irgendwie etwas fuchsig, dass ich nicht wie besprochen den Hintereingang benutzt hätte, zumal er ja extra alles vorbereitet habe. Auf die Frage, ob ich auch in Euro bezahlen könne, antwortete er "Normalerweise nehmen wir nur richtiges Geld (Schweizer Franken), aber Euro nehmen wir ausnahmsweise auch". Kurzum: der Inhaber hinterließ leider keinen guten ersten Eindruck. Dafür erhielt ich jedoch ein kleines Zimmer-Upgrade: denn gebucht hatte ich ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad auf dem Flur, wurde aber stattdessen in einem Einzelzimmer mit eigenem Bad untergebracht. Das Gasthaus sowie insbesondere die Zimmer lassen sich am besten mit dem Wort "urig" bezeichnen. Die Zimmer wirken ein wenig so, als sei die Zeit in den 80er-Jahren stehen geblieben und die Holzböden knarzen bei jedem Schritt. Mein Zimmer war mit einem Doppelbett (für 2 Personen sicherlich etwas knapp bemessen), einem Schreibtisch und zwei Stühlen, einem Schrank mit Gepäckablage und Spiegel sowie einer Nachtischkommode ausgestattet. Der Zustand der Einrichtung war zwar insgesamt gut, aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Dafür war allerdings WLAN kostenfrei und mit gutem Empfang nutzbar. Das Bad wirkt ähnlich altbacken, ist jedoch ebenfalls in gutem Zustand. Zur Ausstattung zählte eine Dusche mit Handbrause, ein Waschbecken mit darüber befindlichem Badezimmerschrank und Ablage sowie ein WC. An Pflegeartikeln waren Shampoo und Bodylotion vorhanden - leider aber kein Duschgel. Ein Frühstück wird täglich ab 7:00 Uhr (außer am Ruhetag, also montags) in Menüform angeboten und umfasst zwei Brötchen, ein Croissant, Wurst, Käse, diverse Marmeladen und Nuss-Nougat-Creme. Neben einem Orangensaft darf der Gast ein weiteres Getränk nach Wahl bestellen. Insgesamt ist das Frühstück eher schwach, aber es sorgt immerhin ansatzweise für einen guten Start in den Morgen. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage, des günstigen Preises, des unkomplizierten Kontaktes und des guten Zustands des Zimmers kann ich das Gasthaus Rebstock insgesamt weiterempfehlen. Die Ausstattung könnte jedoch einmal modernisiert und das Frühstück z. B. mit einem Joghurt oder Obst aufgewertet und abwechslungsreicher gestaltet werden.

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