- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das RIU Adeje ist eine in sich geschlossene Anlage, die von außen nicht einsehbar ist. Flankiert von einem mehrstöckigen Gebäude mit Appartements befinden sich zahlreiche Unterkünfte in kleinen Häusern, die unterschiedlich gestaltet sind und daher den Eindruck eines Dorfes machen. Diese Häuser gruppieren sich im Wesentlichen um den großen Pool und verfügen allesamt über kleine Gärten, einige wenige haben auch eine geflieste Terrasse. Diese Gärten sind aber größtenteils sehr ungepflegt und überdies meistens auch einsehbar; wer also nicht möchte, dass einem vorbeilaufende Gäste zusehen, wie man seinen Wein trinkt oder Karten spielt, sollte lieber ein Zimmer mit Balkon wählen. Wie in einigen Berichten bereits erwähnt, wäre eine Renovierung der Anlage dringend angezeigt. Insbesondere die Treppenhäuser und Zimmertüren des Appartementhauses sind stellenweise eines 4-Sterne-Hauses nicht würdig. Man muss aber fairerweise sagen, dass die anderen Einrichtungen - Pool, Speisesaal, Rezeption, Bar etc. - absolut in Ordnung sind. Gestört haben uns diese Schäden daher nicht besonders, trotzdem müsste hier etwas geschehen, damit der positive Gesamteindruck des Hauses nicht weiter getrübt wird. Die meisten Gäste kommen aus Groß-Britannien, den Niederlanden, Spanien und Deutschland, überwiegend handelt es sich um Familien mit Kindern, die auch willkommen sind - Kinderfreundlichkeit kann dem RIU Adeje also uneingeschränkt attestiert werden. Schon wegen des angenehmen und konstanten Klimas und der hervorragenden Wasserqualität können wir die Costa Adeje empfehlen. Ob wir allerdings nochmals das RIU Adeje buchen werden, wissen wir nicht - wir werden voraussichtlich den nächsten Urlaub in einer AI-Anlage verbringen.
Wir hatten ein Familienzimmer im 1. OG mit Balkon in einem der hinteren Trakte (Zimmer 124). Das Zimmer bestand aus einem Bad (leider kein Tageslicht), einem Wohnraum mit sehr gut ausgestatteter Kitchenette (Kühlschrank, Kaffeemaschine, Toaster, Mikrowelle, Kochplatten, zahlreiches Geschirr incl. Sangria-Krug), in dem auch zwei Einzelbetten für die Kinder standen und einem Elternschlafzimmer. Beide Zimmer hatten einen Zugang zum Balkon, auf dem sich Tisch, vier Stühle und ein ausziehbarer Wäschetrockner befanden. Im Schrank untergebracht ist ein Safe, der € 12,- pro Woche kostet und mit einer Codekarte geöffnet wird, die auch als ‚Zimmerschlüssel’ fungiert; außerdem wird hiermit der Strom aktiviert. Die Klimaanlage lief eher auf Sparflamme, was uns aber nicht störte, da die Nächte auf den Kanaren herrlich angenehm sind und man bei Temperaturen um die 20° C prima schlafen kann. Ein TV-Gerät ist auch da, hierzu können wir aber nichts sagen, da wir im Urlaub nie fernsehen. Das Zimmer war O. K., wenngleich das Bad mit Duschwanne nicht mehr so ganz neu war; an der einen oder anderen Stelle wäre ein Anstrich sicherlich angezeigt. Hier befinden sich im übrigen Shampoo, Duschgel, Seife etc., die immer nachgefüllt werden, außerdem ein recht ordentlicher Haartrockner. Handtücher werden gewechselt, sobald man diese in die Badewanne legt, Bettwäsche wurde alle 3-4 Tage ausgetauscht. Insgesamt haben wir uns recht wohl in unserem Zimmer gefühlt, wobei der Ausblick in den höheren Stockwerken naturgemäß schöner ist. Von dort sieht man über die ganze Anlage und aufs Meer. Die Zimmer in den Häusern sind - soweit wir dies erkennen konnten - ähnlich ausgestattet, verfügen aber über die bereits eingangs erwähnten Gärten, wobei es sogar solche gibt, die von zwei oder mehr Zimmern gemeinsam genutzt werden. Abgeschreckt durch einen entsprechenden Hinweis in ‚Holidaycheck’ haben wir uns daher bei der Buchung bewusst für ein Zimmer mit Balkon entschieden. Letztlich ist dies aber Geschmackssache.
Das RIU Adeje verfügt über einen großen Speisesaal sowie einen direkt davor liegenden, sehr schönen Innenhof, der die Möglichkeit bietet, draußen zu frühstücken - das hat uns prima gefallen. Es gibt zwei Essenszeiten (18. 00 und 20. 00 Uhr), wobei man vom Oberkellner einen festen Tisch zugewiesen bekommt. Der Speisesaal ist sehr schön, nett eingedeckte Tische mit weißen Stofftischdecken und -servietten und flotte, stets aufmerksame Bedienungen und Servicekräfte. Die Herren müssen lange Hosen tragen, hierauf wird großen Wert gelegt (3/4-Hosen gehen in Ordnung). Die Gäste halten sich daran, auch wen man vereinzelt Herren sieht, die zur Stoffhose ‚Adiletten’ tragen. Im Speisesaal gibt es nur Flaschenbier, im Gegensatz zu Pool- und Abendbar, die auch Fassbier ausschenken. Die Qualität der Speisen war tadellos, sehr viel Abwechslung und Auswahl (Rind- und Schweinefleisch, Geflügel, Fisch, alles frisch im Rahmen des sog. ‚Show-Cooking’ zubereitet) und insbesondere ein sagenhaftes Dessertbuffet mit frischen Früchten, Eis, Torten und zahlreichen Cremes. Außerdem gab es ein separates Kinderbuffet mit frischer Pizza, Pasta und Chicken-Nuggets. Wir haben im Süden selten so gut gegessen, hier gab es absolut nichts auszusetzen, auch was die Hygiene betrifft. Gleiches gilt für das Frühstücksbuffet, das durch eine Wahnsinnsauswahl an leckeren Speisen besticht. Selbst eine Diätecke fehlte nicht. Insgesamt also uneingeschränkt ‚Daumen hoch’ für die Verpflegung im RIU Adeje. Die Getränkepreise sind eher im oberen Bereich angesiedelt. So schlägt ein 0, 4-er Glas ‚Cruzcampo’ mit € 3, 20 zu Buche, 0, 5 Liter Wasser kosten € 1, 65. Die Cocktails beginnen bei etwa € 5, 00, der Liter Sangria liegt bei € 13, 00. Zahlreiche Gäste tranken ‚Krombacher’, das war teurer als das einheimische Fassbier, schmeckte aber völlig anders als in Deutschland. Muss also nicht sein. Da man die Möglichkeit hat, alles aufs Zimmer schreiben zu lassen, kann einem beim Check-Out leicht der Schlag treffen; wir waren schon etwas überrascht, als wir unsere Getränke am Abreisetag zahlen mussten und uns die Gesamtsumme eröffnet wurde. Einen speziellen Kindercocktail - wie wir ihn aus anderen Anlagen kannten - gibt es übrigens nicht; man erhält dann einen ‚San Fransisco’ für immer € 5, 10. Schon happig, zumal die Kinder das Zeug ablaschen wie Limo. Gut gefallen hat uns der Service anlässlich der Shows, da man immer eine kleine Schale mit Nüssen erhält und auf den Tischen Windlichter stehen. Die Atmosphäre abends ist daher sehr angenehm. Auch gut: Der Service an der Poolbar. Ständig zieht ein Kellner seine Kreise um den Pool, tauscht Aschenbecher aus und nimmt Bestellungen entgegen; man kann sich also sein Getränk an der Liege servieren lassen. Zur Mittagszeit gibt es außerdem Snacks an der Poolbar, natürlich gegen Bezahlung. Hier kann man dann Pizza, Hot Dogs, Hamburger oder Sandwichs essen.
Dem RIU Adeje kann uneingeschränkt attestiert werden, einen tollen Service zu bieten. Dies begann bereits beim Check-In, der freundlich und sehr informativ verlief und sich dadurch auszeichnete, dass die Koffer aufs Zimmer gebracht wurden. Die Kellner sind allesamt mega-freundlich, scherzen gerne mit den Kindern und sind am Abend im Restaurant und in der Bar auch entsprechend gekleidet (schwarze Anzüge mit weißem Hemd und Fliege). Mit Englisch kommt man immer weiter, viele verstehen auch Deutsch - an der Rezeption sowieso, hier arbeiten auch Deutsche. Gut gefallen hat uns, dass am Abend neben den Kellner auch zwei Barchefs als Oberkellner fungierten und zusätzlich darauf achtetet, dass der Service läuft. Die Zimmerreinigung war ebenfalls top, wir wurden nach einigen Tagen sogar gefragt, ob wir hiermit zufrieden seien oder ob es Grund für Beanstandungen gäbe. Einen Wäscheservice gibt es auch, hierzu können wir aber nichts sagen, da wir diesen nicht genutzt haben. In der Lobby befinden sich einige Internet-Terminals, die aber immer besetzt waren. Klar, muss im Urlaub sein … Sehr gut gefallen hat uns die Möglichkeit, Badehandtücher auszuleihen, die man auch an den Strand mitnehmen darf. Da spart man schon einiges an Gepäck. Auf einen Geldautomaten kann man in der Lobby des Hotels ebenfalls zurückgreifen.
Das RIU Adeje liegt etwa 700 m vom Strandabschnitt Playa de Fanabé entfernt, der über eine abschüssige Straße erreicht werden kann. Der Rückweg kann sich daher ziehen - ein Beach-Trolley ist daher einer schweren Tasche vorzuziehen. Der Strandabschnitt Playa de Fanabé hat uns weniger gefallen, insbesondere der Bereich, in dem die Liegen stehen, ist sehr schmutzig, da hier die Reste der nächtlichen Strandpartys nicht entfernt werden - man stapft durch unzählige Kippen, PET-Flaschen und Plastiktüten. Das war wirklich widerlich, hingelegt haben wir uns da nicht. Geht man indes links die Strandpromenade entlang, gelangt man sofort zum Strandabschnitt Playa de Torviscas, der weitaus schöner ist. Hier ist der Liegenbereich sehr sauber, es gibt auch eine ausgesprochen nette Beach-Bar, die über Deck-Chairs aus Holz verfügt und die Gäste sogar an deren Liege bedient - das hat natürlich seinen Preis. Noch ein gutes Stück weiter gelangt man nach einer Anhöhe zum Strandabschnitt Playa La Pinta, der über helleren Sand verfügt und auch für kleinere Kinder geeignet ist, da hier der Wellengang sehr moderat ist. Überall kann man Tretboot fahren, es gibt auch Wassertrampolins u.ä., was natürlich alles extra kostet. Die Wasserqualität an der Costa Adeje ist ausgesprochen gut, das Meer ist herrlich klar und sauber. Der Sand ist allerdings relativ dunkel, wir waren sehr erstaunt, dass sogar Lanzarote helleren Sand aufweist. Die Strandpromenade besticht durch zahlreiche Lokale, die sehr auf britisches Publikum ausgerichtet ist. So toll hat uns das nicht gefallen, die Läden wirken streckenweise auch etwas billig durch die üblichen weißen Monoblock-Stühle. Oberhalb der Promenade sind zahlreiche Geschäfte angesiedelt, vom indischen Elektronikhändler oder Anbieter gefakter Sonnenbrillen kann man alles haben, was man nicht braucht. Auch weitere Lokale findet man dort. Direkt neben dem RIU Adeje und gegenüber befinden sich zwei Einkaufszentren mit Supermarkt und Geschäften (Schuhe, Bekleidung, Parfümerie, Spirituosen etc.). Auch ein Taxi-Stand findet sich dort. Am Mittwoch und Samstag findet gegenüber dem einen Einkaufszentrum ein Markt statt, wo man T-Shirts, Schuhe, Lederwaren, Schmuck, Handtücher und sonstigen Ramsch erwerben kann. Ist ganz lustig, vor allem die Afrikaner, die ihre Billigware als „Original Chanel, only 5 Euros, best price on the island“ bewerben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Anlage verfügt über einen großen Pool mit sehr flachem, für die Kinder geeignetem Teil sowie einem separaten Kinderpool weiter oberhalb, der nur wenig frequentiert war. Der Whirlpool war dagegen außer Betrieb. An beiden Pools befinden sich Liegen mit Auflagen und Sonnenschirmen, die jedoch bei ausgebuchtem Hotel - wie es im Sommer üblich ist - nicht ausreichen. Und da liegt das Problem des RIU Adeje! Trotz ausdrücklichen Verbots, Liegen und Sonnenschirme zu reservieren, pilgerten die Gäste im Morgengrauen an den Pool und sicherten sich großzügig Liegen und Sonnenschirme. Wer nach 8. 30 Uhr dort einen freien Platz suchte, hatte gelitten - nichts war mehr frei. Zahlreiche Gäste beschwerten sich hierüber, so dass zusätzliche Verbotsschilder aufgehängt wurden und auch die Animation durchsagte, dass Reservierungen nicht erlaubt sind. Gestört hat das niemand, es gab sogar Familien, die vier Liegen und zwei Schirme reservierten, um dann gegen 15. 30 Uhr vom Strand erstmals (!) an den Pool zu kommen. Ich begreife bis heute nicht, weshalb der Pool-Boy nicht angewiesen wurde, über Stunden reservierte Liegen zu räumen, zumal es sich um hoteleigene Handtücher handelte und somit nicht einmal fremdes Eigentum angetastet wird. So etwas Mieses habe ich in noch keinem Urlaub erlebt, wobei sich hier mal wieder Urlauber aus Deutschland und England als besonders fleißig erwiesen. Apropos Verbotsschilder: Dass man vor dem Schwimmen duschen soll, interessiert auch nur wenige Gäste. Da kam dann Vati nach schweißtreibendem Tennismatch während stechender Mittagssonne an den Pool gehechelt und stützte sich direkt in die Fluten. Aber da kann das Hotel letztlich nichts dazu. Hier muss also dringend etwas geschehen, denn wer hat schon Lust, sich im Urlaub den Wecker zu stellen, damit man noch eine Liege bekommt? Neben den Pools gibt es einen Tennisplatz (Kunststoffbelag), mehrere Billardtische und zwei Tischtennisplatten, die jedoch ein Gefälle von etwa 60% aufwiesen und daher eher für Kinder-Ping-Pong geeignet waren. Schläger in unterirdischer Qualität kann man kostenlos leihen. Für die Kinder wird ein Mini-Club angeboten, der morgens und mittags seine Pforten öffnet und von einer Spanierin geleitet wird; diese spricht aber nur Spanisch und ein bisschen Englisch. Die Kids sind trotzdem mit ihr klar gekommen. Angeboten werden allerdings nicht eben sehr kreative Unternehmungen. Wir vermissten die übliche Schatzsuche oder Piraten-Party, es wurde mehr gebastelt und gemalt oder - sehr oft - Wasserball gespielt. Unsere Kinder fanden das Angebot eher mau und haben daher nur hin und wieder mitgemacht. Nett für die Kids war allerdings die Möglichkeit, bei einer ‚Disney-Show’ als Darsteller mit auf der Bühne zu stehen. Die Kinderbetreuung differenzierte nur hin und wieder zwischen ‚Minis’ und ‚Maxis’, das System der Einteilung habe ich nie begriffen. Für Erwachsene gab es sehr zurückhaltende Animation, die im Wesentlichen aus Bingo, Wasserball, Darts, Schnuppertauchen und Tischtennis bestand, außerdem um 12. 00 Uhr das ‚Cocktail-Game’, wo irgendwelche Geschicklichkeitsspiele warteten und man einen Cocktail gewinnen konnte. Insgesamt war das Angebot O. K., aber sicherlich nichts für Sport-Freaks oder Vergnügungssüchtige, dafür war es dann doch etwas sehr dürftig. Die Shows am Abend finden im Innenhof statt, dort ist eine Bühne. Die Qualität der Shows war ganz gut, da oft externe Künstler auftreten (Comedy, Artistik, Zauberer, Musikacts etc.). Hin und wieder gestaltet auch das Animationsteam eine Show, das war dann doch recht bieder und amateurhaft, so z. B. ‚The Best Of Musicals’. Nun ja, es kann sicherlich nicht jeden Tag ein Highlight aufgefahren werden, zumal das Animationsteam aus gerade einmal fünf Personen bestand (zwei Jungs aus Deutschland und Ungarn, drei Mädchen aus Holland, Spanien und England), von denen eine auch noch oft frei hatte. Ist eben ein sehr bescheidenes Team für eine so große Anlage. Die Minidisco findet täglich um 19. 30 Uhr - ebenfalls im Innenhof - statt und bietet die üblichen, ausschließlich englischen oder spanischen Songs, die sich immer wiederholen - wir konnten den ‚Chuku-Chuku-Tren’ irgendwann nicht mehr hören, obwohl es den Kids ganz gut gefallen hat. Direkt nach der Minidisco - unterbrochen durch die Shows, die ab 21. 30 Uhr beginnen - spielte die ‚Valentine’s Showband’ zum Tanz auf, ein Duo bestehend aus Keyboarder/Saxophonist und Sängerin. Getanzt wurde aber nur selten, zumal sich der Innenhof nach den Shows schlagartig leert, weil die Familien dann wegen der Kinder aufs Zimmer gingen. Das Duo tat mir dann immer ein bisschen leid, denn uns gefiel die Musik von ihnen an sich sehr gut.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 21 |