- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Graffit Gallery Hotel ist eines der besten Hotels in Varna und hat sich vor allen Dingen durch seine extravagante Ausstattung einen Namen gemacht. So ziemlich jedes Design-Magazin hat schon einmal über das Hotel berichtet und in der Lobby reicht der Platz gar nicht mehr aus um all die Auszeichnungen unterzubringen mit dem das Hotel in der Vergangenheit bedacht wurde. Die Urkunde von Holidaycheck wurde deshalb in Treppenhaus "verbannt". Das grau-schwarze Gebäude mit sechs Etagen erinnert wegen seiner unterschiedlich großen und versetzt angebrachten Fenster eher an ein Kunstobjekt, denn an ein Hotel der Spitzenklasse. Passend zum Namen ist im zweiten Stock auch wirklich eine Gallerie untergebracht. Deren Eingang erklimmt man über eine kunstvoll geschlungene Wendeltreppe. Was man dort während unseres Aufenthalts an Objekten (Bilder, Skulpturen) ausgestellt hat empfand ich aber nicht wirklich als sehenswert. Zur Straßenseite gibt es zudem ein Restaurant (Red Canape) und ein Cafe (Graffiti Cafe) mit ebenfalls interessantem Design. Den Eingang zum Hotel mussten wir aber erst suchen. Denn dieser befindet sich etwas versteckt seitlich vom Gebäude in einer Nebenstraße. Und auch von der kleinen Lobby, aber dafür fantasievoll eingerichteten Lobby waren wir etwas überrascht. Weniger toll: Die Koffer durften wir selbst ins Zimmer schleppen und noch nicht einmal eine Einweisung in die Annehmlichkeiten wurde vorgenommen. Vom Service her trotz "Oberklasse" absolut kein Vergleich zu den Hotels in der benachbarten Türkei.
Zu den Zimmern zu gelangen war etwas schwieriger als zunächst angenommen. Denn für die Gäste und das gesamte Personal stand nur ein einziger, fast schon winziger Aufzug zur Verfügung. So das es zu längeren Wartezeiten kam. Und auch die Beschriftung auf den Knöpfen im Fahrstuhl war nicht eindeutig. Die Lobby z.B. mit "P" (der Bulgarischen Abkürzung für Rezeption) und die Etage mit dem unterirdischen Parkdeck hatte einen farbigen Kringe. Woran man sonst in fast allen Hotels dieser Welt eigentlich die Etage mit der Rezeption erkennt. Die Zimmer befanden sich in den oberen vier Etagen des insgesamt sechs Stockwerke hohen Gebäudes. Jede Etage mit einer thematisch unterschiedlichen Gestaltung. Im 6. Stock waren die besten Zimmer untergebracht. Mit Balkon und viel Natur-Material wie Pflanzen, Holz und blanken Steinen. Die 5. Etage hatte das Thema "". Dort waren die Zimmer mit einer Mischung aus barocken und orientalisch anmutenden Möbeln geschmückt. Die 4. Business-Etage hatte Zimmer mit kubistischen Formen, sowie überwiegten dort Schwarz- und Grautönen. Unser Zimmer befand sich jedoch auf der 3. Etage. Nicht schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Designs eher Standard. Wenn ich unser Zimmer mit wenigen Worten umreißen soll, so fallen mir auf einen Schlag Begriffe wie edel und gediegen, aber insgesamt viel zu dunkel ein. BADEZIMMER Das Badezimmer war recht großzügig angelegt, war jedoch zum Schlaf- und Aufenthaltsraum hin fast komplett offen. Ganz ohne Tür. Richtung Bett verhinderte nur eine nicht wirklich gut geputzte Milchglasscheibe das man freien Blick ins Bad hatte. Und: Ohne Licht war das Bad eine regelrecht dunkle, fast schon unheimlich anmutende Höhle. Zumal der Lichtschalter nicht etwa von außen zu bedienen war, sondern irgendwo versteckt an einer der hinteren Badezimmer-Wände lauerte. Ansonsten war im Bad Design pur angesagt. Wände und Boden mit grauem Material bestückt. Die Rückseite mit einem riesigen Spiegel. Dazu eine freistehende, weiße Badewanne. Ein echtes Traum-Objekt in das jede Frau wohl mindestens einmal im Leben inklusive einem Meer von Rosenblüten hinein tauchen möchte. Eher unpraktisch hingegen der Waschtisch. Eine Art helle Tonne ohne Rand zum Ablegen. Die einzige Ablage - wenn überhaupt - bot ein schräg daneben befestigtes Brettchen. Was aber stets schon mit allerlei Pflegeprodukten des Hotels gefüllt war. Eine Dusche und eine Toilette waren im hinteren Bereich untergebracht. Den konnte man mit einer Glas-Schiebetür verschließen. Dumm nur, dass die Trennung zwischen WC und Dusche so winzig war, dass beim Brausen auch die Toilette immer komplett unter Wasser stand. Durchnässtes Toilettenpapier inklusive. Die Dusche mit einer Hand- und Regendusche in Stick-Form ausgestattet. Sicherlich edel, aber bei der Benutzung absolut unpraktisch. Hand- und Badetücher gab es reichlich. Diese wurden auch jeden Tag gewechselt, dann jedoch immer zusammen mit den Bademänteln im geschlossenen Wandschrank des Zimmers platziert. Natürlich etwas unpraktisch, wenn man gerade geduscht hat und einem dann erst einfällt, dass die Handtücher noch im weit entfernten Schrank liegen. Hygiene-Material gab es reichlich. Dieses wurde ebenfalls jeden Tag erneuert. Sogar abgebrochene Tuben hat man komplett ausgetauscht. Was sich leider erkennen ließ, weil sämtliche Tuben versiegelt waren. Es standen jeweils doppelt in Dusche und an der Badewanne bereit: Duschgel, Shampoo, Conditioner, Bodylotion. Dazu Badekappe, Watte-Pads und Watte-Stäbchen.
Im Hotel gibt es zwei wirklich "coole" und stylische Locations. Das Restaurant Red Canape und die Cafe-Bar "Graffiti Cafe". Dummer Weise hat sich die Leitung des Hotels dazu entschlossen das Frühstück nicht im direkt an das Hotel angrenzenden "Graffiti Cafe" anzubieten, sondern im "Red Canape". So das man in den Morgenstunden einen recht lästigen Weg beschreiten muss. Um zum Frühstücksrestraurant zu gelangen hatte man die Möglichkeit mit der Zimmerkarte in der Lobby eine Art "geheime Tür" zu öffnen. Diese führte aber erst einmal ins "Graffiti Cafe". Wobei dessen Gäste immer große Augen machten, als sich Plötzlich die Wandverkleidung bewegte und ein paar Leute daraus hervortraten. Danach musste man das Cafe komplett durchqueren, auf der anderen Seite bis zum Aufgang der Gallerie laufen und konnte erst dann das "Red Canape" betreten. Wie man es beim Namen schon fast erahnen kann: Das "Red Canape" war mit unzähligen Riesen-Sofas in roter Farbe bestückt. Bei genauem Hinsehen war deren Samt-Bezug aber schon etwas verschlissen. Die Aufteilung des Restaurants über viele Ecken und Kanten absolut ungeschickt. Das Frühstück wurde als Buffet angeboten. Ausreichend groß und mit Speisen von sehr guter Qualität. Der Aufbau war jedoch etwas verwinkelt. So das sich bei reichlich Andrang die Leute gegenseitig im Weg standen.
Das Graffit Gallery Design Hotel befindet sich nicht etwa am Strand, sondern direkt in der Stadtmitte von Varna und an einer Durchgangsstraße. Was sich im ersten Moment zwar nicht so toll anhört, aber strategisch gesehen eine durchaus gute Lage ist. Denn alle Attraktionen der Umgebung lassen sich schnell und ohne Problem erreichen. Unmittelbar vor dem Hotel gibt es zudem eine Bushaltestelle der Linie Nummer 409. Und das ist für alle Varna-Touristen der wichtigste Bus überhaupt. Denn er verbindet den Flughafen mit der Innenstadt, dem Meeresgarten, und anschließend weiter mit dem Sonnenstrand. Auch die Residenz des ehemaligen Königs von Bulgarien (Evksinograd) und das Aladja-Kloster lassen sich mit dem Bus optimal besuchen. So das man auf ein Taxi in den meisten Fällen verzichten kann. Die zentrale Fußgängerzone von Varna mit Treppe zum Meer, zahlreichen Geschäften, Restaurants und Discos ist vom Hotel aus ebenfalls innerhalb von wenigen Minuten zu erreichen. Zum Sandstrand braucht man etwa 20 Gehminuten. Zum Hafen und Bahnhof knappe 30 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Im obersten Stockwerk des Hotels befand sich ein schönes Spa-Center inklusive Pool, Fitness-Raum und einer Sauna. Den Zugang hat man allerdings etwas unglücklich angebracht. Denn auf der gleichen Etage sind noch die Premium-Zimmer des Hotels. So das wir erst einmal - ziemlich ratlos - schauen mussten wo es überhaupt lang ging. Das Spa ist für die Hotelgäste kostenlos nutzbar. Handtücher konnten wir an der Spa-Rezeption abholen. Dort bestand zudem die Möglichkeit Trinkwasser aus einem Spender zu zapfen. Es gibt getrennte Umkleiden für Männer und Frauen. Beide mit abschließbaren Spinden und Toilette. Die winzige Sauna ist hingegen eine gemischte Sauna. Wie in Osteuropa üblich nur mit Badebekleidung zu betreten. Professionelle Massagen (kostenpflichtig) gehörten natürlich ebenfalls zum Angebot, wurden von uns aber nicht genutzt. Der Fitness-Raum: Gut ausgestattet. Beim Training mit den weitgehend neuen Geräten hatte man direkt einen tollen Panorama-Blick auf die Stadt, sowie das dahinter liegende Meer. Der Fitness-Raum bot zudem den einzigen Zugang zur schmalen Sonnen-Terrasse. Das Schmuckstück der gesamten Spa-Anlage: Der Indoor-Pool inmitten einer Art "Wintergarten". Zu drei Seiten und zum Dach hin verglast. Es gab zwar nur vier Liegen, aber die reichten für die wenigen Spa-Gäste während unseres Aufenthalts trotzdem aus. Der Pool beheizt, in der Realität jedoch noch winziger als es auf Fotos rüberkommt. So das man ihn bereits mit wenigen Zügen durchschwimmen konnte. Immerhin: Eine Strömungsanlage war auf Wunsch manuell zuschaltbar. Der einzig wirklicihe Kritikpunkt am Pool und Spa-Bereich: Die stark eingeschränkte Öffnungszeit von 10:00 bis 20:00 Uhr. So das man dort am Abend nicht ausspannen konnte, sondern "Punkt 8" bereits vor verschlossener Tür stand.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2017 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 520 |