- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
dieses Hotel lebt alleine aus vergangenen, vielleicht exklusiveren Zeiten. Wenn man den Charme der 50iger und 60iger Jahre mag, ist es vielleicht gar nich so übel. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt jedoch hier schon längst nicht mehr! Nachdem dies nach Euro-Umstellung mein erster Urlaub in Europa war, muß ich leider sagen, dass das Preis-/Leistungsverhältnis außerhalb Europas wesentlich besser ist! Speziell in Italien wird man für alles abgezockt! Z. B. habe ich über die Reiseleitung einen Ausflug Pompeji und Vesuv gebucht insgesamt für 28,- Euro. Zusätzlich kamen jedoch noch hinzu: 10,-- Euro Eintritt f. Pompeji, 11,-- Euro f. Essens-Massenabfertigung in einem Restaurant, 8,-- Euro f. den Blick in den Krater! Diese zusätzlichen Kosten wurden bei Buchung verschwiegen! Sonstige Nebenkosten, z. B.: 1 Capuccino im Hafen v. Sorrent = 3,-- Euro 1 Kugel Eis in Amalfi = 2,-- Euro 1 Pasta + Salat + Wasser in Capri = 27,-- Euro 1/2 Fl. Wein beim Abendessen = 7,50 Euro, große Flasche Wein = 11,00 Euro Das einzigste, was wirklich günstig ist, ist das italienische, subventionierte Sita-Bus-System. Mit den Bussen kann man für wenig Geld alle Ausflüge selbst machen. Mein Tipp also: nichts über Reiseleitung buchen, sondern besser alles selbst entweder mit Bus oder Fähre machen! Ob das "Il Saraceno"-Hotel, in dem ich ursprünglich buchen wollte, jedoch nichts mehr frei war eine Alternative ist, kann ich leider nicht beurteilen. Ich habe z. B. mit Gästen des Hotels Miramalfi gesprochen, die auch sehr unzufrieden waren.
Da das Hotel wie gesagt wohl aus den 50iger/60iger Jahren stammt, gibt es hier auch wirklich noch Einzel-Zimmer (keine halben Doppelzimmer). In meinem Zimmer konnte ich mich gerade einmal umdrehen, mehr war bei der Größe nicht drin. Nachdem ich mich bei der Reiseleitung darüber beschwerte, hat der Reiseleiter mein Zimmer besichtigt und nur gemeint "was wollen Sie denn, Sie haben doch eine wunderschönen Balkon, das haben die anderen Einzelzimmer z. B. gar nicht"! Die Sauberkeit könnte auch besser sein. Z. B. wurde auf dem Nachttisch und dem Kühlschrank während meiner 14-tägigen Anwesenheit nicht ein mal Staub gewischt!
Das Abendessen (Menü: jeweils 4 x Auswahl von Vor- und Hauptspeisen) italienisch zu nennen, wäre eine Zumutung für italienisches Essen! Die Vorspeisen klangen dem Namen nach zwar italienisch, waren es aber nach Geschmack und Qualität nicht (Pasta nicht al dente u. lieblos oder gar nicht gewürzt). Die Hauptgänge sollten wohl eher dem Geschmack der vorwiegend englischen Gäste angepaßt (Fisch mit Mint-Soße!, Fisch-Frikadellen, zerkochter Blumenkohl) sein, jedoch auch diese beschwerten sich über die Qualität und Geschmacklosigkeit des Essens! Und das will wohl was heissen! Vermisst wurden auch schmerzlich frische Sachen wie verschiedene Salate. Man konnte zwar Salat bestellen (das mußte man aber erst einmal herausfinden), jedoch war dieser ziemlich fade: grüner Salat mit ein paar Mohrrüben-Streifen - das wars dann. Die Pseudo-Exklusivität mit "Donnerkuppel'" über dem Teller/Gericht kann man sich hier sparen. Kalt war das Essen nämlich trotzdem. Außerdem mußte man teilweise sehr lange warten, bis der einzige Oberkellner, der dazu berechtigt war, den Menüwunsch des Gastes aufzunehmen, sich durch den ganzen Speisesaal gearbeitet hatte. Bei Hinweis bzw. Kritik daran wurde auf Kostengründe verwiesen. Das Hotel muß sparen! Eindeutig besser wäre es, hier auf Buffet umzustellen. Ein paar frische Zutaten zur Auswahl für einen schönen Salat können doch nicht zu teuer sein! Ich hab mich gefühlt wie in einem Billig-Hotel und das war es ja auf keinen Fall. Zum Frühstück gab es zwar ein Buffet, jedoch immer dasselbe. Der "normale" Kaffee schmeckt wie Abwaschwasser, deshalb am besten "Espresso" beim Kellner bestellen und mit heisser Latte auffüllen.
Ich weiss nicht, ob es daran lag, dass ich zum Ende der Saison dort war. Das Personal jedenfalls war sehr unfreundlich und übellaunig. Ausnahme: der Oberkellner Antonio, der als einzigster deutsch spricht. Der andere Oberkellner (mit dem Toupet) hat nicht einmal die Mundwinkel verzogen oder auch nur ein freundliches Wort geäußert. Bei der Kellnerin Sonja mit Ihrem missmutigen Gesicht und dem Feldwebel-Ton hatte man das Gefühl jetzt gleich verprügelt zu werden, wenn man noch einen Wunsch äußert! Der (chinesische/japanische?) Geschäftsführer ging nur ab und zu durch den Speisesaal, fragte aber nie nach einer Meinung und sprach einen auch nicht an. Bei Problemen tat er ungläubig und kümmerte sich auch nicht weiter drum.
Die Lage des Hotels - hoch in den Bergen über Amalfi in Pogerola - ist wirklich einmalig! Man hat von jedem Hotelzimmer den Blick übers Meer und Amalfi. Das Hotel liegt ziemlich alleine und ruhig in Zitronenhainen und Weinbergen. Leider wußte ich nicht, dass im Spätsommer kleine blutsaugende Fliegen aus den Weinbergen abends durch das geöffnete Fenster kommen und einen vollkommen zerstechen! Habe lange nach Mücken, Flöhen oder sonstigen Plagegeistern gesucht, bis mir jemand vom Hotelpersonal sagte, was mich da vollkommen zerstochen hat. Die Weinberg-Lage ist nichts für Leute mit "süßem Blut"! Der Hotel-Strand (mit Hotelbus bis zum Lift fahren) ist nicht sehr groß und die Liegen u. Sonnenschirm mit EURO 9,50 überteuert! Außerdem schliesst der Strand Anfang Oktober (auch über die Treppenstufen nicht mehr erreichbar). Die Bewirtschaftung der Strandbar ist jedoch sehr freundlich und man kann Salate dort gut essen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport- und Freizeitangebote? Was ist das denn? Gibt es hier in diesem Hotel nicht! Noch nicht einmal im Salon u. in der Bar war abends irgendetwas los. Na gut, ein paar englische Paare saßen schweigend oder bücherlesend in den Sesseln, aber das wars auch schon! Die Pool-Terrasse war zwar sauber und eigentlich ganz hübsch aber ständig von Fliegen umlagert. Bis auf den Pool (nur für Unerschrockene, Wassertemperatur sehr kalt) gab es noch ein Tischtennisplatte aus den 50iger Jahren. Sollten Sie als Single verreisen, ist dieses Hotel absolut ungeeignet, da nur von Paaren und vorwiegend Engländern gebucht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Conny |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |