- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Im Großen und Ganzen kann man gegen das Hotel als solches nichts sagen - völlig ok, mit den üblichen Abnutzungsspuren, weitestgehend gepflegt und für Ruhesuchende in guter Lage. ABER: Man darf dort keinerlei touristische Infrastruktur erwarten und es ist unbedingt davon abzuraten, dort allein, ohne Auto und eigentlich auch ohne Italienischkenntnisse Urlaub zu machen. Für Essen, Schlafen, Planschen, Sonnenbaden ok.
Ich hatte Meerblick gebucht, bekam erst ein großes, modernes Zimmer mit neuem Bad zum Hinterhof und machte den Fehler, dies zu reklamieren. Dann hatte ich zwar Meerblick aber ein wesentlich abgewohnteres Zimmer, kleiner und älter und man sollte bedenken (was ich nicht tat), dass die Sonne dann den ganzen Tag auf das Zimmer scheint und sich die Hitze auch Stunden später noch auf dem Balkon staut. Bei 40 Grad am Tag war es auch um Mitternacht noch kaum möglich auf dem Balkon zu atmen. Also lieber auf den Ausblick verzichten. Die Klimaanlage funktionierte tadellos, ebenso der Kühlschrank und der Safe (kostenlos), das Wifi nur im Zimmer, nicht auf dem Balkon, es gab keine deutschen TV-Sender. Badezimmer in die Jahre gekommen. Putz an Wänden und Balkon bröckelte aber alles in allem ok.
Das Frühstück war normal, nicht herausragend (das übliche Dosenobst und Sirupsäfte aus dem Automaten) aber es war für italienische Verhältnisse viel und kein Grund zur Klage. Mittags konnte man für 20 Euro ein 4 Gänge-Menü im Hotel bekommen, was sehr nett gemacht war und einmal den Spaß wert war. Ansonsten half vor dem 1.7. nur der Supermarkt denn am Strand wurde die Pizzeria erst ab Juli geöffnet. Dort gab es neben den Getränken (1l Wasser 2 Euro) nur Eis und Chips. Was gemessen an der Ende Juni verschwindend geringen Gästezahl wirklich hervorzuheben war, war das Buffet zum Abendessen, was nicht nur sehr umfangreich in der Menge war, sondern auch wirklich sehr sehr lecker und frisch zubereitet (jeden Abend 1 Fisch- und 1 Fleischgericht, Antipasti, Pasta, Risotto, Nachtisch mit Obst oder Kuchen). Wein und Wasser waren inklusive zum Abendessen Bei Spätanreise gab es etwas Weißbrot mit Wurst und Käse aufs Zimmer.
Tja, Italien halt. Das Personal war bemüht bis sehr nett aber eine Verständigung war so gut wie nicht möglich. Reklamationen wurden sofort bearbeitet aber bis man sich verständlich gemacht hatte, verging wertvolle Urlaubszeit. An der Rezeption gab es einen Mitarbeiter, der perfekt Englisch sprach, der Rest musste mit Händen, Füßen und Wortfetzen gehen. Bei 5 deutschen Gästen während meines Aufenthalts war das auch irgendwie nicht anders zu erwarten. Die Mitarbeiter im Restaurant waren auf Zack und sehr freundlich, ebenso der nette Shuttlebusfahrer. Nur, wenn keine Kommunikation stattfinden kann, entsteht immer das Gefühl, nicht wirklich willkommen zu sein, das ist schade.
Das Hotel ist das einzige weit und breit. Terme Vigliatore ist gar nicht einmal so klein aber ein ganz normaler Ort, der in keiner Weise auf touristischen Betrieb eingestellt ist. Das hat etwas sehr authentisches, ist aber je nach der angestrebten Urlaubsform nicht hilfreich. Will man z.B. zum Supermarkt laufen, verpasst man das Strandshuttle. Ist man wiederum am Strand, wird man niemals einen der örtlichen Läden geöffnet sehen. Mitreisende ohne Halbpension taten sich schwer, mit den wenigen gastronomischen Einrichtungen im Ort (selbige sind auch erst ab 20.30 h geöffnet - wie gesagt, authentisch ja, praktisch nein.) Der Bahnhof ist in Laufweite, 1 Umstieg nach Messina, 2 nach Palermo für jene mit Zeit und Muße sich mit Händen und Füßen durchzuschlagen. Die Fahrt von Catania dauert normalerweise ca. 2 Stunden. ACHTUNG: Da es nur sehr wenige bis gar keine Gäste deutscher Pauschalreiseanbieter gibt, erfolgt ein Sammeltransfer. 1,5 -3 Stunden Wartezeit auf später landende Maschinen sind die Folge. Zwar durchbricht der Fahrer dann die Schallmauer aber aber 1,5 Stunden Fahrt bleiben dennoch. Die geringe Zahl deutscher Gäste führte auch dazu, dass die wenigen angebotenen Ausflüge zwar auf dem Papier angeboten wurden aber nicht durchgeführt, weil es a) zu wenige Teilnehmer gab und b) Gäste aus dem Hotel Parco Augusto erst zu einem anderen Bus gebracht werden mussten und dies für zu wenige Teilnehmer gar nicht erst gemacht wurde. Das Auto über den Veranstalter zu buchen, hätte 70 Euro pro Tag + Maut + Benzin gekostet.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Zum Hotel gehört ein Spa, welches ich nicht genutzt habe, da es gerade im unteren Bereich des Hotels schon unerträglich nach Schwefel stank. 1 Stunde Hallenbad oder eine Wellnessbehandlung wären im Preis angeblich inbegriffen gewesen. Der Pool ist nicht sehr groß, eher trüb, wie gesagt, der Schwefelgeruch, naja, und dort herrschte Badekappenpflicht. Eher zum Planschen statt zum Schwimmen und sehr warm Ende Juni. Der Strand ist wirklich sehr schön angelegt. Es gibt dort keine anderen Hotels, Läden oder Bars. Der Abschnitt des Hotels verfügt aber über eine Bar, eine schöne überdachte Terrasse, Toilette etc. Die Schirme und Liegen waren inklusive (bis auf die erste Reihe) und funkelnagelneu. Der Strand ist sauber jedoch etwas gröber. Badeschuhe sind zu empfehlen. Wäre es nicht so heiß gewesen, hätte man auch lange am Strand laufen können. In der Vorsaison empfiehlt es sich, sich mit Wasser und Proviant auszustatten, weil zwischen 12.30 - 16.00 Uhr kein Strandshuttle fährt und die Bar geschlossen ist. Der Shuttlebus fährt nur 3 x am Vormittag und 3x am Nachmittag, eine logistische Überlegung, wenn man nicht mittags 4 Stunden im Hotel sein möchte. Aber mit ein paar Italienischkenntnissen ist es sicher einfach, von a nach b zu kommen. Es ist auf jeden Fall mehr ein Ort für Mietwagen und Individualreisen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sandra |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 49 |