Grand Makadi

Das Hotel ist schon sehr in die Jahre gekommen, was nicht so schlimm wäre, wenn auffällige Mängel behoben werden würden. Im Pool bspw. fehlten überall schon tausende Mosaiksteine. Das Essen ist qualitativ mäßig und wenig abwechslungsreich. Mixgetränke sind z.T. ungenießbar, Softdrinks darf man sich an den Bars aus Plastikflaschen selbst eingießen. Wenn man Pech hatte, waren die Getränke dann schön warm und ohne Kohlensäure. Das Personal bietet guten Service gegen entsprechendes Trinkgeld, was keinen guten Eindruck macht, wenn es aufdringlich eingefordert wird (z.B. für Auflagen am „Strand“). Neben Slowaken, Slowenen und Polen sind überwiegend deutschsprachige Stammgäste im Hotel. Wir waren als Männergruppe im Hotel, weshalb unsere Ansprüche nicht hoch waren, meine Jahresurlaub mit der Familie möchte ich dort aber nicht verbringen. Allerdings darf man bei unter 450 Euro pro Woche auch keine Wunder erwarten. Mein Fazit: 3,5 Sterne

Wir erhielten ein kostenloses Upgrade auf die Juniorsuiten, welche sehr geräumig wenn auch etwas abgewohnt waren. Alle Zimmer sind recht dunkel, was aber aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung vor Ort gewollt ist. Klimaanlage, Safe und (leerer) Kühlschrank sind kostenlos. Jedes Zimmer bekommt eine große Flasche stilles Wasser pro Tag, die wir zum Zähneputzen und Trinken nutzen. Im Bad gab es leider (auch auf Nachfrage) keine Toilettenbürste und der Aufstehgriff für Senioren in der Badewanne war aus der Wand gebrochen. Der TV im Zimmer empfing 5 oder 6 deutsche Programme.

Geschmacklich war das Essen im Allgemeinen gerade noch so in Ordnung. Die Restaurants „Leonardo“ und „Island Restaurant“ kann ich nicht empfehlen, wohingegen der Libanese „Tarboush“ und das „Lagoon“ unsere erste Wahl waren. Getränke waren leider oftmals warm, sodass ich mich irgendwann an Eiswürfel gewagt habe. Mehrtägige Magenprobleme hatte niemand von uns. Frühstück: Recht großes Angebot mit verschiedenen Brotsorten, Eierspeisen, Jogurt, frischem Obst, Pancakes, Cornflakes, Wurst, Käse, Honig, Marmeladen, kleinen Kuchenteilchen. Kaffee war sehr dünn, frisch gepresster O-Saft kostete etwa 2,2 € pro Glas. Mittagessen: standardmäßig gab es immer Reis, Nudeln und gebackene Kartoffeln. Als Fleischbeilage gekochten Fisch, Köfte oder Rinderbällchen, gegrilltes Hühnchen. Und das wirklich jeden Tag. Hier haben wir deutlich mehr Varianz erwartet. Das Salatbuffet und die Dessertauswahl waren aber gut. Abendessen: siehe Mittagessen, wobei es auch fast immer eine Art Dönerburger mal mit Kalb-, mal mit Hähnchenfleisch gab. Zudem buk eine Frau kleine Teigfladen. Wir aßen 2x a la carte im Tarboush (libanesisch, lecker) und 1x im Island Restaurant (karibisch, fürchterlich). In den a la carte Restaurants sind etwa 2/3 der Speisen inklusive. Die Kellner versuchen jedoch vehement qualitativ bessere Gerichte gegen Aufpreis an den Gast zu bringen. Gleiches gilt für Getränke. Snackbar: Pommes, Cheeseburger, gebratener Fisch im Sandwich. Alles geschmacklich eher mau. Bars: in Strand- bzw. Poolnähe gab es zwei Bars. In der einen erhielt man nur Softdrinks in der anderen zumindest auch Bier. Andere Alkoholika waren nur an der Hauptbar am Hauptgebäude zu bekommen. Diverse Mixgetränke waren inkl., aber nicht zu empfehlen. Der Wein war grausig, das Bier für hiesige Verhältnisse sehr leicht. In den Restaurants lief für gewöhnlich klassische Musik, was ich als angenehm empfand.

Über den Service kann man eigentlich nur wenig meckern, wenn man bereit ist regelmäßig Trinkgeld zu investieren. Unschön war eine Situation bei der Ankunft, bei der ein Kofferträger dem Gast, obwohl er dies mehrfach ablehnte, den Koffer aus der Hand riss. Ich kann ja verstehen, dass die Belegschaft über Trinkgelder einen Großteil ihres Einkommens erwirtschaften, aber das geht trotzdem gar nicht. Es wurde regelrecht verboten seinen eigenen Koffer zu tragen. Um mehr Geld herauszuschlagen, führte uns ein Mann zum Zimmer, während ein anderer Mann uns 15 Minuten später unsere Koffer aufs Zimmer brachte. Beide forderten ihren Obolus ein... Am Strand stehen Auflagen für die Liegen gestapelt bereit, welche immer wieder eingesammelt und von drei Leuten bewacht werden. Als Gast kann man sich von dem Stapel aber nicht bedienen. Es wird darauf bestanden, dass einer der Jungs die Auflagen zur gewünschten Liege trägt...gegen Trinkgeld natürlich und das an jedem einzelnen Tag.

Die Fahrt zum Hotelkomplex Makadi dauerte etwa 40 Minuten. Das Grand Makadi gehört wie die Nachbarhotels zur Red Sea Hotel Gruppe. Fußläufig sind Geschäfte und Restaurants gut erreichbar. Der Strand am Hotel ist künstlich mit sehr scharfkantigem Sand aufgeschüttet und mit großen Steinen vor Erosion geschützt worden. Schmale Durchlassstellen bieten Zugang zum Meer. Da das vorgelagerte Riff jedoch bis zum Strand reicht, ist ein Baden hier faktisch nicht möglich, sogar gefährlich, da sich auf dem Gestein ein extrem rutschiger Algenfilm gebildet hat. Über eine lange Seebrücke kann man jedoch hinter das Riff gelangen, wo man toll Schnorcheln kann. Die Riffbleiche hat stellenweise auch hier schon Einzug gehalten, aber wir konnten Riffmantas, Oktopusse, Kalamari, Barrakudas, eine Schildkröte sowie unzählige bunte Fische beobachten. Strandurlaub mit Kindern ist hier jedoch nicht möglich. Wir wollten eigentlich Strandurlaub machen, lagen aber nur am Pool.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation war freundlich und nicht übermäßig aufdringlich. Man konnte Wasserball, Beachvolleyball, Boccia und Tischtennis spielen. Manchmal fand auch Aquaaerobic statt. Am Abend sammelte sich alles an der Bar am Hauptgebäude, wo dann kleinere Shows gezeigt oder Tanzmusik gespielt wurde. Nervig waren die ständigen Angebote für Massagen, die Arabic Night am Strand oder die Quad-Safaris. Wir wurden ungelogen 10-15 mal am Tag angesprochen. Immer durch die gleichen Leute!