Grand Makadi

Das Hotel wurde 2004 gebaut, das ist nicht so lange her. In anderen Kommentaren wurde es teilweise als "abgewohnt" beschrieben. Mag auch mit Nähe zum Meer, Bauweise & -materialen, sowie Abnützung durch Ganzjahresbetrieb zusammenhängen. Mich hat das nicht gestört - wirkte eher wie (vorzeitige) "Patina". Die 302 Zimmer waren Mitte Februar (zum ersten Mal in dieser Saison, hiess es) völlig ausgelastet. Das machte sich besonders an der Auslastung beim Frühstück bemerktbar - doch dazu später. Das Publikum zu dieser Zeit schulferienbedingt?) hauptsächlich deutschsprachig (D,A,CH), gelegentlich auch skandinavische, britische und französische Wortfetzen aufgeschnappt. Nix für Leute, die bei AI wirklich AI erwarten. Gratis-WLAN gabs in der Lobby und auf der Terasse, allerdings wegen "großer Nachfrage" meist schlechter Empfang, vor allem abends. Detto bei Handy (Vodafone und Mobinil) Ein PC mit kostenpflichtigem Internetzugang (3 Euro für 30 Minuten?) neben der Rezeption. Im Februar würde ich nicht mehr nach Ägypten reisen, obwohl es im Jänner/Februar 2012 wohl rund ums Mittelmeer aussergwöhnlich kalt war (Höchsttemperaturen hier unter 20 Grad). Meereszugang für Schnorchler am besten beim Exit auf der Höhe des Schnorchelzubehörverleihs (der ist, ganz entgegen der vorher angesprochenen Gepflogenheiten, kostenlos!)

Die Zimmer waren groß, machten einen abgewohnten Eindruck, Zugang zum WC durchs Badezimmer. Ständig laufende Klospühlung hab ich 2x moniert, hat keinen grob gekümmert. Fliesenboden eher kalt - mag im Sommer angenehm sein, im Winter eher kalt. Dicke, warme Socken wa(e)ren angesagt, statt Barfußlaufen. Die Klimaanlage produziert nur (Kalt-)Luft, bei Nachttemperaturen im einstelligen Bereich nicht ideal. Aber so kalt ists wohl nicht oft, windig wahrscheinlich schon. Darum habe ich auch den großen Balkon nicht genützt. Das TV-Angebot war umfangreich, viele deutsche Programme, einige arabische (mit Filmen im amerikanischen Original und arabischen Untertiteln) auf einem Röhrenfernseher wohl aus den Anfangstagen des Hotels (2004). Wenn das Senderangebot einen Rückschluss auf das Publkum erlaubt, dann bleiben hier West- und Nordeuropäer eher unter sich.

Die Gastronomie ist für mich ein großer Knackpunkt dieses Hotels. Im Gegensatz zu anderen Häusern am Roten Meer gibt es im Grand Makadi keine große Abfütterungshalle, sondern einige verteilte Restaurants. An sich ein nettes Konzept. Nachteil Nr 1: Bei Vollbelegung zu wenig Platz für die 600 Gäste, vor allem zum Frühstück (1x im italienischen Restaurant, 1x in Strandnähe). Das libanesische Restaurant hatte nur abends offen (empfehlenswert), das karibische (umgeben von der imposanten Poollandschaft) auch mittags. Besuch der Spezialitätenrestaurants im Hotelareal nur gegen Voranmeldung (direkt dort zu reservieren). Für die Themen-Restaurants der nahen "Makadi Mall" (China, Indien, Ägypten, Frankreich, Italien) - 5-10 Minuten zu Fuß durch oder rund um das Hotel Makadi Palace (beides schön!) - muss man sich in der Lobby des Grand Makadi tags zuvor mittags anmelden. 2. Nachteil: AI kann man mögen, oder nicht. Wenn mans bucht, dann erwartet man sich wohl, dass "Selbstverständliches" inklusive ist. Das hier verfolgte "AI-Konzept" lässt sich jedoch bestenfalls als "AI light" bezeichnen. Die Minibar ist ausgenommen, ebendso die Lobby-Bar. Die Seafood-Seiten im Menü der Hotel-Restaurants weisen jeweils Zusatzkosten auf; in der Makadi-Mall gabs pro Speisenkarten-Seite im Schnitt gerade mal eine Speise ohne Aufpreis. Für 30 Euro Aufpreis pro Person und Woche hätte man "frischgepresste Säfte" und (richtigen) Kaffee dazukaufen können. Und 10 Euro am Tag hätten zum Konsum im benachbarten Makadi Palace berechtigt. Auch Sportangebot wie Billard nur gegen Aufpreis. Der Safe war gratis, zugegeben. Aber irgendwie kommt man sich geneppt vor. Gespart wurde bei der Speiseauswahl im Buffetrestaurant, und zB Nachspeisen hab ich in Ägypten schon erheblich besser gegessen! Zum Frühstück gabs ausschliesslich Chemie-Säfte (und Wasser). Und die Drinks wurden nicht mit Säften aus dem Tetrapack gemixt, sondern bestenfalls mit Mirinda (so heisst glaub ich die Pepsi-Variante von Fanta). Eiswürfel gabs die ganze Woche keine, nirgends. Mag gesünder für den Magen sein, für mich sind laufwarme Drinks mit Billig-Fusel eine Beleidigung für Gaumen und Anlass zu Kopfschmerzen. Der Cuba Libre schmeckte nach schlechtem Parfüm, alkoholfreie Cocktails an jeder Bar anders, da meistens Mango- oder Guavensaft gerade nicht vorrätig waren.

Der Service war (wie so oft) sehr unterschiedlich, aber durchwegs ok. Wenns zB mit der Zimmerreinigung nicht klappt (diesmal keine Handtuchtiere, brauch ich aber eh nicht) es gibt eine Dame aus Süddeutschland, die für Guest Relations zuständig ist, Beschwerden entgegennimmt und (mit mehr oder weniger Erfolg) wieterleitet. Wir haben bereits bei der Ankunft (am sehr frühen Morgen) festgestellt, dass das für uns vorgesehene Zimmer neben einem lauten (Elektro?-) Aggregat lag - keine Rede von unserem (ich weiss, unverbindlichen) "Gästewunsch" nach einem ruhigen Zimmer. Der Wechsel in ein ruhigeres Eck (im Norden des Hauptgebäudes) ging problemlos, auch ohne Bakschisch. Hotelarzt (40 Euro pro Besuch, zuzüglich Medikamenten aus seiner Hausapotheke) hab ich zum Glück nicht gebraucht.

Die Entfernung zum Strand ist angenehm kurz, im Gegensatz zu anderen Hotels der "Red Sea Hotels"-Gruppe in der Makadi Bay. Der Transfer zum Hurghada Airport rund 40 Minuten. Dieser ist rund um die Uhr in Betrieb, so hab ich in 2 Nächten Jets über dem Hotel gehört. Am (südlich) angrenzenden Makadi Spa und der Sunwing Waterworld wird noch heftig gebaut, die ganze Makadi Bay von den Reiseveranstaltern derzeit als "in Entwicklung begriffen" o.ä. beschrieben. Da sollte man vor der Buchung in den Foren nachfragen -- ganztägiger Baulärm würde zumindest mein Urlaubsvergnügen erheblich stören. Und im Norden des Hotelareals wär noch genügend Fläche für mehrere Resorts! Ausflugsmöglichkeiten gabs die üblichen, vom Reiseleiter beim ersten Treffen nach der Ankunft heftig beworbenen (derzeit ohne Kairo). Das Hotel hat 3x täglich einen gratis Shuttle zur Grand Mall in Hurghada. Darunter muss man sich nix großartiges vorstellen, eher eine Touristenfalle (betrieben vom selben Familienunternehmen wie die o.a. Hotels in der Makadi Bay). Die Auswahl ist dort größer als in der angrenzenden Makadi (Family) Mall (mehr oder weniger ident mit dem Makadi Family Hotel), die Ladenpreise ebenso überhöht. Tip: Besser beim Abflug in den zahlreichen Airportshops zuschlagen, wenn Zeit und Urlaubsgeld noch reichen;)

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poollandschaft ist sehenswert, nur leider meist 120-130 cm tief. Die angegeben 25 Grad erschienen mir etwas übertrieben, aber es wurde jedenfalls geheizt. Am ziemlich langen Strand gab es viele Holzliegen mit fixen "Strohschirmen" und Windschutz, alles in eher abgenutztem Zustand. Die "Beachboys" waren mit mehr oder weniger Einsatz am Belegen der Schaumstoffmatratzen, gelegentlich kam auch ein Ober vorbei. Der von einem Urlauber bereits im Herbst angesprochene Steg ist noch immer nicht fertig. Ökologisch bedenklich erscheint mir, dass in der ganzen Bay die Leute 100e Meter übers Riffach lastschen. Auch wenn die letzten Reste an Korallen mit Bojen abgesteckt sind und vom zum Meer hin mit Mauern umgebenen (eher groben) Sandstrand aus nur 3 "Exits" ins Wasser führen. Dass man sich trotz guter "Badeschuhe" beim hinausstapfen Richtung Badetiefe die Unterschenkel gewaltig aufschrammen kann, sei nur am Rande erwähnt. Zum Schnorcheln würde ich jedenfalls nicht mehr in die Makadi Bay fahren!