- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Von den Berichten im Holidy-Check vorgewarnt haben wir rechtzeitig vorher über unser Reisebüro ein "gutes" Zimmer bestellt und gehörten zu den wenigen Glücklichen unserer Reisetruppe, die von vornherein im 1000er Trakt untergebracht waren. Der Baustellenlärm und Dreck blieb uns daher zum Glück erspart und das Zimmer war wirklich eine Wucht. Schöne Einrichtung und toller Ausblick über den Strand und das Meer. Die etwas kitschige Anlage -so stellt sich im Auge des arabischen Architekten der Tourist wohl einen orientalischen Palast vor-wirkt im ersten Moment riesig, man findet sich aber schnell zurecht und kann besonders abends zwischen den beleuchteten Palmen noch einen schönen Spaziergang machen. Für Urlauber in den Winter- und Frühlingsmonaten empfehlen wir dringend warme Kleidung mitzubringen. Alle All-Inclusive Bars und Restaurants haben die meisten Sitzplätzen im Freien. Wenn Sie abends noch etwas trinken oder essen wollen, ist eine warme Jacke also unerläßlich!
Wie bereits geschrieben, hatten wir Glück mit dem Zimmer und können dieses daher uneingeschränkt empfehlen. Einzig der schimmlige Duschvorhang und der Gestank nach Fäkalien der aus den Abflussrohren im Bad kam, hat das Vergnügen geschmälert. Die Minibar ist nicht im All Inclusive Angebot enthalten, obwohl die selben Getränke wie an den Bars darin stehen, auch das habe ich zum Glück schon anders erlebt.
Allen künftigen Gästen seien hier definitiv die Themenrestaurants ans Herz gelegt. Wir haben leider trotzdem viel zu oft im normalen Restaurant gegessen, Highlight war aber auf jeden Fall der Thailänder mit wöchentlich wechslender Empfehlung des Hauses. Tolles Ambiente, allerdings mußte man dank des Sturms etwas windfest sein, und superleckeres Thai-Food, das allerdings manchmal etwas zu europäisch gewürzt war. Der Italiener überzeugte durch ausgezeichnetes Vor- und Nachspeisenbüffet, die Hauptgänge waren leider eher weniger lecker. Absoluter Knüller ist allerdings das Arabisches Restaurant, wo neben orientalischen Köstlichkeiten auch Bauchtanz und Trommelklänge Auge und Ohr verwöhnten. Weniger begeistert waren wir vom normalen Restaurant. Vorspeisen und Hauptgänge sind nicht wirklich voneinander zu unterscheiden, da der Großteil der Gäste hier speist, ist es ein Witz, sich an einem einzigen, kleinen Buffet anstellen zu müssen. Dies führt dazu, daß man sich chronisch den Teller überlädt, um nicht ein zweites Mal in der endlosen Schlange anstehen zu müssen. Das Nachspeisenangebot ist sehr lecker, allerdings wiederholt sich das Angebot schnell und frisches Obst beschränkt sich auf mehlige Äpfel, Mandarinen die nur aus Kernen zu bestehen scheinen und Bananen. Angeblich wurden von anderen Gästen beim Frühstück Erdbeeren gesichtet, ich war leider nicht darunter... Das Frühstück als solches ist auch eher gewöhnungsbedürftig. Der Wärmebehälter für Rührei war entweder chronisch leer oder dieses wurde kalt in die Wärmebehälter gestellt, in der Hoffnung, das es dort schon warm werden würde. Die Omeletts wurden vom Koch mit den gewünschten Zutaten gebraten und waren sehr lecker. Allerdings mußte man hier schon mit längeren Wartezeiten rechnen. Ansonsten empfiehlt es sich auf das reichhaltige Angebot an Gebäck zurück zu greifen, denn die angebotenen Wurst- und Käseaufschnitte sahen wenig appetitlich aus. Mein Schockerlebnis hatte ich allerdings am letzten Tag, als genau zur besten Mittagszeit die Sickergruben neben dem vollbesetzten Thai-Restaurant geleert wurden. Den Versuch, den Geruch mit dem Versprühen von Raumspray zu übertünchen kann man allenfalls als lächerlich werten. Das abtransportierte "ehemalige" Essen wurde dann noch in größeren und kleineren schlammigen Pfützen auf den Wegen verteilt und später als Dünger in die Blumen und hoffentlich nicht aus Versehen in den Pool gespült. Wer da noch an Essen dachte, hatte einen Magen aus Stahl!
Die Mitarbeiter des Makadi Palace waren bis auf wenige Ausnahmen stets freundlich, höflich und um die Zufriedenheit ihrer Gäste bemüht. Alle haben sich neben einigen kleinen monetären Gaben auch darüber gefreut, wenn wir unsere wenigen Brocken Arabisch zum Einsatz brachten und waren bemüht, unseren Wortschatz noch zu bereichern. Besonders das Team des Thai-Restaurants behalte ich in Punkto Service und Freundlichkeit in bester Erinnerung. Die Beach Boys haben es fast als persönliche Beleidigung gewertet, wenn man ihnen beim Umstellen der Sonnenliegen zur Hand gehen wollte und waren auch ohne Bakschisch stets bemüht, uns beim Kampf gegen den leider sehr starken Wind mit dem Bau von Windschutz-Vorrichtungen zu helfen. Auch unser Zimmerreinigungstrupp hat ganze Arbeit geleistet und stets die Sandberge, die von draußen hereinwehten - ich hatte die Woche Sandsturm erwähnt? - im Zimmer beseitigt. Einzig die Bedeutung des "Bitte nicht stören"-Schildes sollte man den Herren doch noch näher bringen. Unschöne Erfahrungen hatten wir lediglich mit der Truppe der großen Terassenrestaurants, einen Kellner haben wir allein durch unsere Anwesenheit sogar soweit gebracht, uns komplett zu übersehen, alle Gäste wurden bedient, nur wir leider nie. Da wir uns im Urlaub nicht ärgern wollten, haben wir aber einfach den Bereich gewechselt und das Problem so geschickt umgangen. Insgesamt ist uns aufgefallen, daß gerade in den großen Restaurants die Mitarbeiter von der Menge an Gästen überfordert schienen. Bestellungen wurden gerne vergessen, oder gar nicht erst aufgenommen, die Kellner wirkten gehetzt und genervt. All Inclusive kann man auch durch solchen mangelnden Service in bezahlbaren Grenzen halten, aber davon wollen wir mal nicht ausgehen... Das Rezeptionsteam war, wie bereits von anderen Gästen beschrieben, durch den ständigen Beschwerdestrom der Baustellenanrainer mehr als genervt. Da wir zum Glück nur mit "positiven" Anliegen kamen, hatten wir hier keine Probleme, haben aber von anderen Gästen mitbekommen, daß die Behandlung teilweise mehr als mäßig war.
Das Hotel liegt mitten im Nirgendwo. Wir hatten leider Pech und saßen fast eine Woche im Sandsturm fest und da wäre jede Abwechslung außer dem täglichen Gang zum Futtertrog Gold wert gewesen. Der Weg zu den Nachbarhotels führt an der riesigen Großbaustelle des Makadi Palace vorbei und ist nicht wirklich für einen idyllischen Spaziergang geeignet. Die Nachbarhotels sind auch nicht aufregend, beim direkten Nachbar wird man sogar von den freien Liegen vertrieben, wenn man sich mal kurz ausruhen möchte. Der Strand ist nur im Bereich des Hotels sauber und gepflegt, schon auf dem kurzen Weg zu den anderen Hotels sieht man überall große Öllachen und Dreck. Hurghada ist nur für die Leute ein Paradies, die gerne mit Plagiaten großer Marken protzen wollen und sich nicht zu schade sind, sich dafür mit den einheimischen Händlern herumzuschlagen. Von der billigen Anmache "Schatzi, ich bin allein, bist Du auch allein..." will ich an dieser Stelle gar nicht reden. Sicherlich kein Highlight meiner Reise! Empfehlenswert sind allerdings die mehrtägigen Touren nach Luxor oder Kairo. Man sollte sich die Zeit nehmen, die Kultur Ägyptens zumindest an zwei Tagen kennen zu lernen, obwohl man dafür sicher Wochen bräuchte. Vorteil der mehrtägigen Touren ist auch die kleinere Reisegruppe und die intensivere Betreuung durch die Reiseleitung. Die Aussage von ETI, daß alle Reiseleiter Ägyptologie oder Archäologie studiert hätten, stimmte zumindest in unserem Fall, vielen Dank an Bottros Adel, der uns in zwei Tagen wirklich viel über sein Land und dessen Vergangenheit erzählt hat.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool war eiskalt und daher nur an wenigen Tagen unseres Urlaubs überhaupt nutzbar. Da der Zugang zum Meer durch die sturmbedingte stärkere Brandung teilweise nicht möglich war, wäre ein beheizter Pool eine willkommene Erfrischung gewesen. Der Umgang der Ägypter mit dem gigantischen Riff vor dem Hotel ist für einen Europäer befremdlich. Ausflugsboote werfen ihren Anker mitten ins Riff, Hunderte von Touristen quälen sich über die scharfkantige Riffkante und zerstören diese. Ich habe Schnorchler gesehen, die mitten in den Korallen saßen und ihre großen Flossen anzogen. Man stelle sich vor, jeder Besucher des Louvre dürfte der Mona Lisa einmal in das Gesicht fassen, nur eine Frage der Zeit, bis vom Lächeln nichts mehr übrig wäre. Unglaublich, wie hier mit der Natur umgegangen wird, kann ein Steg wirklich so teuer sein?
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im März 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 64 |