- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Fangen wir mal mit den positiven Aspekten an: schöne Lobby, kurze Wege, Internet-PCs in der Lobby, gute Sauberkeit. Aber: sehr hellhörige, architektonisch langweilige Häuser ("Blocks" heißen die!) mit jeweils zig Zimmern, eine sehr kompakte Anlage, der Außenbereich mit charmefreien grünen Beton ausgegossen, keine Chance, der Animation aus dem Weg zu gehen und eine Gastronomie, die den 4 Sternen nicht ansatzweise gerecht wird. Das Publikum scheint ausschließlich aus getrenntgeschlechtlichen Vereinen (Sport-, Kegel-, Strickclubs?) auf der Suche nach Abenteuern und Familien mit kleinen Kindern zu bestehen - dass die beiden Gruppen inkompatibel sind, leuchtet ein, und dann gibts schon mal nachts auf dem Flur Prügelandrohungen (selbst erlebt). Vier Sterne sind ein Witz: im direkten Vergleich mit spanischen 3- und 4-Sterne-Häusern (insb. Kanaren) und auch griechischen Hotels, die sicher nicht immer für ihren überragenden Komfort bekannt sind, würde ich dem Green Garden zweieinhalb zusprechen. Warum - s. Details. Fazit: Das Hotel, das einmal zu den besseren von Cala Ratjada gehört haben soll, verheizt mit einem untragbar schlechten Essen und Schwächen in Details seine vier Sterne. Wer Last-Minute für unter 400 EUR hier unterkommt und sich im Rahmen von All-Inclusive genüsslich betrinken möchte - das geht gut. Erholen und entspannen geht auf dem Flughafen von Palma besser.
Noch ein Aspekt, der die vier Sterne in Abrede stellt: die Zimmer sind weitgehend ok, aber haben nur einen Nachttisch und eine Nachttischlampe (mehr passt auch nicht ins Zimmer) - ein bisschen blöd, wenn einer noch ein bisschen länger lesen möchte. Der Kleiderschrank reicht für das Gepäck eines Singles fürs Wochenende, der Rest bleibt im Koffer. Safe (gegen Gebühr) mit mechanischem Schlüssel, TV und Telefon sind da; ebenso eine Kitchenette mit 2 Kochplatten, Mikrowelle, großem Kühlschrank (leer - keine Minibar!). Wenn im Flur ein zartes Kidnerstimmchen ertönt (so ab 7:00 Uhr), sind die umliegenden 20 - 30 Zimmer wach. Gespräche, Streits und zärtliches Beisammensein in den Nachbarzimmern ist deutlich wahrnehmbar. Mit Glück kann man das TV-Programm des Nachbarn erraten ... Dass wir mit einer Baustelle vor dem Balkon und der Lieferanteneinfahrt (Trucks morgens ab 6) ein bisschen Pech hatten, lag an der Lage des Zimmers - vermeidet also Block eins, Zimmer 1124/1126!!
Es gibt exakt eine Bar und ein Restaurant, die Entscheidung fällt also leicht. Über das Restaurant decke ich lieber das Mäntelchen des Schweigens - Auswahl und Qualität (insbesondere Temperatur) des Essens sowie der Nachfülltakt der Büffets sind in den meisten deutschen Autobahnraststätten besser. Trotz All-inclusive waren wir genau 3 mal zum Essen im Restaurant, ansonsten lieber irgendwo draußen - der Ärger wäre den Urlaub nicht wert gewesen. Wer von lauwarmen Pommes oder Pürree, Erbsen und Möhrchen und zähen Schnitzeln satt wird, weil es doch nur um eine Alkoholgrundlage geht (so wie den zahlreichen Sport- und Kegelvereinen), mag zufrieden zu stellen sein; mit mediterraner Küche hat das nichts zu tun. Der Kaffee zum Frühstück kommt aus historischen Automaten und wird aus Kaffeepulver, Milchpulver und Heißwasserpulver (??) zu einer unidentifizierbaren braunen Brühe gemixt - forget it. An der Bar gibts immerhin eine Handvoll Longdrinks aus no-name-Kopien (Gin Tonic etc.), damit kann man, wenn man vom Abendessen in der Stadt zurückkommt, den Abend ausklingen lassen (wenn man einen Platz auf dem Gelände findet, wo man sich trotz der Abendshow unterhalten kann). (Die zwei Sonnen gibts für die halbwegs taugliche Bar).
Das Reinigungspersonal ist ausreichend kompetent und unauffällig - dienstags und sonntags wird das Zimmer nicht gemacht, ansonsten war es weitgehend in Ordnung, die "do not disturb"-Schilder werden berücksichtigt. Im Barbereich herrscht sowieso weitgehend Selbstbedienung, die zwei Servicekräfte hinter der Bar sind dem Ansturm oft nicht gewachsen, und wer das leere Geschirr abgeräumt sehen möchte, muss sich schon mal eine halbe Stunde gedulden. Gleiches im Restaurant, wobei bei diesen Kollegen zusätzlich eine gewisse Unfreundlichkeit an der Grenze zur Patzigkeit hinzukommt. Gut - es war Nachsaison, und vielleicht waren sie gedanklich schon in der Winterpause.
Das Hotel liegt in ca. 10min Fußreichweite nach Cala Ratjada "City" und zum Strand, zum zweiten Strand (beide unmenschlich voll) sind es ca. 20min. Damit ist es weit genug von allen Discos und Bars entfernt, dass man ab 24 Uhr, wenn die Hotelbar abschließt, bis in die frühen Morgenstunden, wenn die ersten lieben Kleinen den Flur demontieren, ein wenig Schlaf bekommt. Parkplätze für den Mietwagen stellen kein Problem dar. Der Fußweg zum Strand bzw. und die Stadt führt zum Teil über dreckige Straßen/Fußwege, an Bauruinen vorbei etc. und ist nicht besonders hübsch.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Es gibt einen Indoor-Pool, einen größeren Outdoor-Pool mit separatem Kinderbecken (interessanterweise im Zulauf zu großen Pool, das Wasser kommt also vorgewärmt in den Großen ...), eine Tischtennisplatte, einen Billardtisch und ein paar Automaten. Tischtennis ist kostenlos und in vertretbarem Zustand, den Rest haben wir gemieden (wir waren den ganzen Tag unterwegs). Kinderspielplatz und und -spielhaus gibts auch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |