- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Der Kern ist ein recht altes Haupthaus, neue Häuser (Bungalows) sind Zug um Zug hinzugekommen. Die Architektur der Lobby ist sehr luftig und recht gelungen, dabei alles andere als protzig. Allerdings ist auch dies - wie so vieles im Greenwood - am unteren Rand eines Vier-Sterne-Hotels. Die Anlage ist im Stil eines typisch türkischen Urlaubshotels angelegt. Wir haben allerdings im Land bereits andere Hotels dieser Preislage erlebt, deren Grün- und Poolanlagen deutlich üppiger, pfiffiger und ansprechender waren. An der Sauberkeit gibt´s nix zu mäkeln: Mehrmals am Tag sind auf der Anlage Mitarbeiter mit Reinigungsmaschine unterwegs, die Toilettenanlagen sind gepflegt und duften entsprechend frisch gereinigt. Jetzt im August haben wir die ganz heftige Urlaubsphase erlebt: Das Greenwood war voll bis unters Dach, dabei trat die Riesenschwäche des Hotels zutage: Die Infrastruktur ist nicht (mehr) auf die Gästeanzahl ausgelegt. Dazu weiter unten mehr. Deutsche, Holländer, Russen, Engländer und Türken haben sich in etwa den Kuchen geteilt, ein paar "Exoten" wie Österreicher oder Slowaken kamen hinzu. Alles in allem also ein sehr internationales Publikum. Im August ins Greenwood Resort zu fahren, sollte man sich gut überlegen. Das Haus ist pickepackevoll, das Wetter extrem heiß. Das führt bei all den Unzulänglichkeiten des Hotels zu Unmut. Wir waren vom Hotel nach ganz wenigen Tagen enttäuscht, haben aber den Urlaub unter dem Motto gesehen "Das Beste draus machen". Das Greenwood Resort hat ganz offensichtlich seine besten Tage lange hinter sich, man bekommt das Gefühl, das hier mit aller Macht versucht wird, die Kuh zu melken, solange sie noch Milch gibt. Preis und Gegenleistung passen nicht zu einem Vier-Sterne-Hotel, wenn dieses sich sämtlichen Kleinkram wie Zuckerwatte oder Popcorn während der Abendshows mit zwei Euro bezahlen lässt, dem Gast aber viel Wartereien usw. zugemutet werden.
Wer ein Familienzimmer bucht, wird sich wundern: Diese Zimmer sind im Haupthaus und entsprechen niemals Vier-Sterne-Standard. Kahle Wände, dunkle Möbel, wacklige Schränke und Regale: herzlich willkommen in den 80ern! Wenig zu sagen ist gegen die Sauberkeit: Dusche, Bad und WC okay. Aber: Beide Zimmer haben Teppichboden; das ist nicht jedermanns Sache. Geräumig sind die Familienzimmer, auch die Balkons sind in Ordnung. Beschwerden von Familienzimmer-Gästen gab es über die Mietsafes, die sich spielend leicht einfach mitnehmen ließen, und die Funktion der Klimaanlagen. In den Bungalows ist die Zimmer besser und einem Vier-Sterne-Hotel angemessen. Speziell das Bad ist dort überzeugend.
Die Qualität des Essens: gut, aber nicht überragend. Es fehlten die absoluten Highlights. Für unseren Geschmack wurde zu viel Wert auf vermeintliche Vorlieben der Gäste gelegt: Da schwammen Erbsen im Wasser eines riesigen Cromargan-Bottichs, gleich daneben fand sich völlig ungewürztes Hühnchenfleisch, das ebenfalls in einem Wasserbad fröhlich seine Runden zog. So stellt man sich in der Türkei vielleicht englische Küche vor. Oder deutsche, wenn da Schnitzel liegen. Schön wäre es, wenn dagegen landeseigene Stärken gefördert würden. Wie dann, wenn Thunfisch oder Kurzgebratenes auf den Grill kommt oder beim Türkischen Abend Köfte angeboten wird. Die Atmosphäre: hitzig bis hysterisch. Rund um den Pool gibt es viel zu wenige Tische, als dass alle, die gerne draußen Essen würden, dies auch können. Was passiert? Spätestens ab 18:30 Uhr sind die vorhandenen Tische besetzt, damit die Herrschaften um 19:00 Uhr an die Futtertröge kommen. Die übrigen Gäste nehmen vor den Absperrkordeln Aufstellung, und kaum werden diese um 19:00 Uhr geöffnet, stürzt sich alles los Richtung Restaurant. Wirklich wahr. Unser Tipp: Die erste Runde abwarten und ab 19:45 Uhr zum Abendessen gehen, dann wird´s weniger stressig. Allerdings sollte sich dann beeilen, wer wirklich noch Spezialitäten probieren will. Ab 20:30 Uhr wird draußen - da wo´s das Grillgut gibt - nicht mehr nachgelegt, sondern abgebaut. Typisch Greenwood: Alles knapp kalkuliert, es passt nicht so ganz, es erfüllt nicht das Niveau eines Vier-Sterne-Hauses. Essen und Trinken heißt: Warten und sich um alles selbst kümmern. Immer fehlt was: an den Bars sind keine Gläser, auf den Tischen und im Restaurant kein Besteck, der Gast muss selbst zusehen, wie er sich hilft. Das ist das Kernproblem dieses Hauses: Alles ist mindestens eine Nummer zu klein für solche Gästeanstürme. Die Kellner haben alle Hände voll zu tun, die Tische halbwegs herzurichten. Wer draußen unter dem Vordach sitzt, bekommt Einblicke in die Tierwelt: Dort tummeln sich Katzen und lauern auf Leckerlis. Wir fanden es widerlich, dass die Viecher am Tisch von Gästen - entgegen der Ansage des Hauses - regelrecht gefüttert wurden.
Deutschkenntnisse des Personals sind schwach ausgeprägt. Uns hat´s nicht gestört, wir sprechen gerne Englisch. Die Mitarbeiter an der Rezeption haben uns allerdings überhaupt nicht gefallen. Sie wirkten maximal höflich, aber keinesfalls freundlich oder gar herzlich. Das haben wir in unseren vorherigen drei Türkei-Hotels ganz anders kennen gelernt. Beispiel: Als wir auscheckten, war da kein "Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen", ein "Gute Reise" oder "Vielleicht kommen Sie bald wieder" im Spiel - nichts. Nur "Bye", und das war´s. Gerade an der Rezeption hatten wir das Gefühl, dass es ums reine Geldmachen geht. Eine zweite Zugangskarte fürs Zimmer? Kostet Geld. Eine (zuvor versprochene) Entschädigung dafür, dass unser gebuchtes Familienzimmer für die ersten 24 Stunden nicht zur Verfügung stand? Daran konnte sich der Mitarbeiter plötzlich nicht mehr so genau erinnern, da verließ ihn dann ganz überraschend sein Englisch. Die Zimmerreinigung war okay, allerdings kommen die Zimmermädchen schon ab ca. 9:00 Uhr. Das übrige Personal (z.B. an den Bars) ist wesentlich weniger kühl als die Kollegen an der Rezeption, aber wirkt durch die Bank gestresst und überfordert. Den Kinderclub können wir nicht empfehlen: Die beiden jungen Damen, die ihn durchführen, sind Russinnen und sprechen dazu ein paar Brocken Englisch. Unsere beiden Mädchen (11 und 7) haben´s nach einer halben Stunde aufgegeben. Gut sind die angebotenen Massagen.
Zum Strand sind´s wenige Gehminuten, dabei ist die Hauptstraße Göynüks zu überqueren. Nur ein paar Schritte weiter ist die Ladenmeile des Ortes mit den zu erwartenden Geschäften. Von der BILD bis zum Pelzmantel ist alles zu haben; dort zu bummeln, macht durchaus Sinn. Insider sagen allerdings, dass das Preisniveau Göynüks und Kemers hoch sein soll, Antalya ist wohl die bessere Variante. Tipp: Für 2,50 Euro pro Nase ein Bustrip zum Migros, einer großen Mall in Antalya. Viele Shops mit Markenklamotten, dazu ist die Mall klimatisiert. Für 1,50 Euro geht´s per Bus nach Kemer, das eine schöne Promenade und eine hochwertige Einkaufsmeile hat. Angenehm ist der überschaubar lange Transfer zum Flughafen (je nach Tageszeit ca. eine knappe Stunde).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Thema Kinderclub haben wir uns bereits ausgelassen. Das Animationsprogramm: morgens Wassergymnastik, Darts, Luftgewehrschießen, Wasserball. Nachmittags Wassergymnastik, Darts, Luftgewehrschießen, Wasserball. Als Abwechslung mal Boule statt Darts und Wasservolleyball statt Wasserball. Dazu jeweils um 16:30 Uhr einen Latino Dance-Kurs von einem hübsch anzusehenden russischen Animationspüppchen, das sich sehr gut bewegt, als Tanzlehrerin aber - aufgrund mangelnder Kommunikation - denkbar ungeeignet ist. Das Animationsprogramm wird gut abgenommen, die Stimmung unter den Gästen ist bei den Angeboten gut, und man kommt ins Gespräch. Die Abendshows stehen unter der Überschrift "Low Budget". Hauptsache, wenig Geld ausgeben, scheint das Management zu denken. Mr. und Miss Greenwood werden jeweils an einem Abend gesucht, indem vier Kandidaten mehreren Spielchen über sich ergehen lassen müssen, es gibt einen Karaoke-Wettbewerb und einen "Best Couple"-Wettbewerb. Gäste sollen´s reißen, sie sind die Programmgestaltenden. Der Türkische Abend montags mit einem Folkoreteil ist noch am überzeugendsten. Die Animateure sind alles in allem okay und nicht zu offensiv. Rund um den Pool muss man sich an die Musikbeschallung gewöhnen, die mitunter recht deftig ausfällt. Der Pool selbst ist sauber und gepflegt, hat aber viiiieeel zu wenig Liegen. Was passiert? Wer nicht ab 6:30 per Handtuch reserviert, guckt in die Röhre. So wird man quasi vom Hotel - durch dessen unzulänglichen Service - gezwungen etwas zu tun, was mein eigentlich verabscheut. Verabschieden sollte man sich übrigens vom gängigen Urteil, Handtuch-Reservierer seien nur Deutsche. Das sind alle!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian & Sabine |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |