Grupotel Aldea Cala'n Bosch

Die Hotelanlage besteht größtenteils aus ein-bis zweistöckigen Doppel- und Reihenhäuschen, idyllisch zwischen Palmen, Oleanderbüschen und Bougainvilleen gelegen. Die Anlage ist so von einer Hecke umgeben, daß man Kinder auf dem Gelände unbesorgt springen lassen kann. Der Pool ist für alle Altersklassen gut geeignet, eine Liege im Schatten zu finden ist kein Problem und die Atmosphäre am Pool ist familiär. Als wir ankamen, waren noch größere (Schul-)Kinder da, danach leerte sich die Anlage ein wenig, um dann Mitte September vor Kleinkindern (fast nur Deutsche, ein paar Schweizer dazwischen) regelrecht zu wimmeln. Das Hotel hat etwa 120 Einheiten und ist dadurch angenehm übersichtlich. Die TUI-Angebote haben wir nie in Anspruch genommen da sie uns einerseits zu teuer waren (ein Tagesausflug für 2 Erwachsene + 2 Kinder kam schnell auf 150€) und andererseits meist auf dem Wasser stattfanden: unser Baby und die Angst, die ganze Zeit Neptun zu opfern, hielt uns davon ab... Wir waren insgesamt sehr zufrieden und können das Hotel vor allem für Familien mit kleineren Kindern außerhalb der Hauptsaison sehr empfehlen, denen es nichts ausmacht, in einer fast ausschließlich deutschen Enklave Urlaub zu machen. Wer auch nur die nähere Umgebung (zum Beispiel den 200m langen Weg zum Supermarkt oder den 500m langenWeg zum Hafen) erkunden will und noch auf einen Kinderwagen angewiesen ist, sollte keinen kleinrädrigen Buggy, sondern etwas Geländegängigeres mitnehmen. Wunderbar entspannend: die großen Spielplätze im Stadtzentrum von Ciutadella oder Mahon.

Wir hatten ein Appartment mit separatem Schlafraum, in den noch ein Babybett gestellt wurde. Es wurde an 5 Tagen hinreichend gründlich gereinigt, die beiden Tage jedoch, wo keine Putzfrau kam, hätte man sich einen Besen und einen Putzlappen im Appartment gewünscht, um selbst den durch die Kinder hereingetragenen Schmutz beseitigen zu können. Die Ausstattung der Küche ist minimalistisch (kein Spültuch, kein Schwamm, kein Schneidbrett, nur ein riesiges scharfes Messer, Geschirr und Besteck abgezählt), die Ablagemöglichkeiten im Badezimmer winzig für 4 Personen + Baby. Babybesitzer sollten auch die über die Matratze gezogene, jedoch nicht sichtbare Plastikfolie im Babybett beachten, unser Kleiner war in diesem Bett anfangs immer klatschnaß geschwitzt, bis wir genügend Pooltücher als Puffer dazwischen legten. Da die Appartments über keine Klimaanlage verfügen, wäre es uns im Juli oder August vor allem nachts zu heiß. Abgesehen von diesen Einschränkungen waren wir mit unserem Appartment (im südlichen Teil der Anlage) sehr zufrieden, die Betten und Schlafsofas im Wohnraum waren groß genug und bequem, es war ruhig, geräumig genug, von der Dachterrasse aus sah man ein Stück Meer, eine der ebenerdigen Terrassen nach vorne oder nach hinten raus lag immer im Schatten, alle wichtigen Einrichtungen (Pool, Restaurant, Scubidu-Club) waren 1 bis maximal 5 Gehminuten entfernt.

Das Essen ist ok, nicht viel mehr. Beim Fleischgang oder Fisch wurde man manchmal positiv überrascht, die Qualität von Salat, Obst und Gemüse ist eher schlechter als von zuhause gewohnt. Die Hygiene und Sauberkeit im Restaurant waren jedoch sehr gut. Das Essen wiederholt sich recht schnell, aber da man immer die Wahl zwischen 3 bis 4 Hauptgerichten hat, ist das nicht weiter tragisch. Den Kindern hat immer irgendetwas geschmeckt, und das Personal im Restaurant hat immer ein freundliches Wort für die Kleinen solange nicht gerade Hochbetrieb herrscht. Ein Kinderstühlchen für unser Baby fanden wir auch immer (bei Dutzenden Kindern unter 6 im Restaurant nicht selbstverständlich). Das einzige Problem ist die Klimatisierung des Raumes: Direkt neben den Klimaanlagen ist es eisig und zugig, im Rest des Restaurants ist es dagegen viel zu warm.

Personal: freundlich ja, Deutschkenntnisse meist ausreichend, sonst kam man mit Englisch gut klar. Mängel wurden recht schnell beseitigt, und der Arzt des Hotels kam mehrere Male ins Appartment, um nach meinem Mann (Nasennebenhöhlenentzündung) und nach dem Baby (Hitzedermatitis) zu sehen, wobei seine Besuche durchaus erfolgreich waren. Leider wird der Auslandskrankenschein nirgendwo akzeptiert (private Auslandskrankenversicherung ist deshalb ein Muß!).

Die Lage auf der Halbinsel zwischen 2 Stränden könnte besser kaum sein, es sind nur wenige Fußminuten zu einem Sand- oder einem Kiesstrand, angenehm vor allem ist, daß keine Straße überquert werden muß. Der nächstgelegene Strand ist zwar recht voll, aber die Bucht ist sehr kindertauglich, es geht sehr lange flach hinein und die Bucht wird duch Felsen links und rechts vor zu hohen Wellen geschützt. Cala'n Bosch muß man nicht gesehen haben, aber wenn man von dort aus die Südküste entlang wandert, sieht man wunderschöne Landschaften und kommt in sehr ruhige, sonst nur vom Meer aus erreichbare Buchten (z. B. nach Son Saura 1.5 Std. zügiges Marschieren, kein kinderwagentauglicher Weg). Der Ort bietet mehrere kleine Supermärkte, in denen man alles bekommt, was man so braucht, der nächste Supermarkt (Julia) ist leider recht teuer. Lebensmittel sind in Menorca sowieso relativ teuer, man merkt doch, daß das meiste vom Festland herübergebracht werden muß. Wir haben mehrmals ein Auto geliehen bei einem der vielen örtlichen Verleiher - faire Preise, Kindersitze in den erwünschten Größen waren auch kein Problem - und erkundeten möglichst viel von der Insel. Ungewöhnlich und sehr beeindruckend: die Steinbrüche Lithica gleich östlich von Ciutadella. In einer guten Stunde kommt man an fast jeden Punkt der Insel, dennoch gibt es mehr zu sehen, als man in 2 Wochen bewältigen kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Angenehme am Aldea ist der Mangel an Animation für die Erwachsenen. Die einzige Animation, die wir mitbekamen, waren 2x wöchentlich die Shows (Flamenco, Broadway etc.) und die wöchentliche Aufführung der Kinder. Die Kinder hatten ein schönes und abwechslungsreiches Programm im Scubidu-Club mit engagierten deutschen Betreuern. Die 2 Pools haben je einen abgetrennten Babyteil und ein von 90cm bis 210cm abfallendes großes Becken, das nie überfüllt war. Die Wasserqualität war gut, die Wassertemperatur Anfang September noch gut, Mitte September im Pool bei Lufttemperaturen von nachts 20 und tags 25 Grad gerade noch akzeptabel für Kleinkinder. Morgens vor dem Frühstück konnte man den Pool für sich allein haben, abends nach dem Essen ebenso.