- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Weitläufige etwas ältere 3 Sterne-Anlage, bestehend aus zweistöckigen Wohngebäuden (200 Zimmer), welche drei weite Innenhofbereiche umschliessen. In dem einen äusseren befindet sich ein Meer- , in dem anderen äusseren ein Süßwasserpool, beide mit Poolbar sowie Liegen und Schirmen gratis. Im mittleren Innenhofbereich gibt es ein Amphitheater, sowie einen herrlich begrünten Garten. An den Gebäuden wird momentan der Aussenanstrich aufgefrischt, was zu keiner Zeit als störend zu empfinden war. Die Sauberkeit im Aussenbereich ist akzeptabel. Das Freizeitangebot haben wir nicht wahrgenommen, da wir das Hotel täglich nach dem Frühstück bis kurz vorm Abendessen verliessen. Nebenkosten nicht wirklich bekannt, da wir AI hatten - was sich eigentlich schon wegen der Getränkepreise an den Bar's gerechnet hat. Gäste mittleren Alters und Familien mit Kindern aus Skandinavien, England und Deutschland bilden die Hauptklientel dieses Hauses, wobei alles etwas viel auf "very british" ausgelegt ist - war uns aber bekannt (Corralejo ist schon länger in britischer Hand) und hat uns ausser beim Frühstück (Bohnen mit Würstchen .... ) nie gestört! Es gibt zu fast allen Zimmern Rollstuhlrampen und einen Aufzug vom im Keller liegenden Speisesaal in alle Etagen. Wir haben dieses Hotel über Frühbucher bei Alltours wegen des uns sehr fair erschienenen Preis-Leistungsverhältnisses gebucht. Fazit: Mit ein paar Einschränkungen kann man einen ruhigen, erholsamen Urlaub im Las Olas und in Corralejo verbringen. Unschlagbar bleibt der Strand in den Dünen - eine Augenweide bis auf die beiden Bausünden (RIU-Hotels), zum Glück darf dort keiner mehr hinbauen. Imposant sind auch die Kite-Contests an diesem Strand - übergroße, dreidimensionale Figuren grüßen vom Himmel weit ins Land hinein. Surfer aller Art lieben diesen Strand. Ich bin der Meinung, das es oft nur deshalb zu Unzufriedenheiten eines Gastes kommt, weil er falsche Maßstäbe setzt. Erwartungen werden sicher auch manchmal deshalb nicht wie gewünscht erfüllt, weil Reiseveranstalter zu dick auftragen in ihren Katalogen und mit ihren Werbeslogans.- Alltours - günstig, ja - alles aber bekommt man nicht!
Das Zimmer mit abgeteiltem Schlafraum und Kitchenette bietet max. drei Personen Platz. Einen Mietsafe gibt es im Zimmer, Schlüssel gegen Gebühr und Kaution an der Rezeption. Vom Bad mit Wanne und Dusche haben wir nur die Dusche genutzt, der gesamte Sanitärbereich hätte etwas sauberer sein können. Die Betten "wandern" ziemlich leicht wegen des Fliesenbodens. Es gibt ziemlich viele Spiegel im Zimmer, wer's mag? Der Miet-TV mit auch deutschen Programmen blieb bei uns aus, die meiste Zeit unterwegs oder abends Bücher lesend, haben wir zu keiner Zeit irgendwelche Sendeformate oder gar depressiv stimmende News aus Deutschland und der Welt vermisst.
Der AI-Flop: Im hoteleigenen Infoflyer angebotene Snacks (z.B. Hot Dogs) zwischen den Mahlzeiten waren beim Personal teilweise unbekannt und vorhandene meist nur mit Beharrlichkeit und viel Ausdauer zu bekommen. Ein offensichtlicher Personalmangel an der Poolbar stiftete einen skandinavischen Gast zu äusserster Kreativität an; er übernahm kurzer Hand das Kommando über die Bratplatte und bereitete den schon länger wartenden Gästen mit sich steigernder Professionalität aus dem sich bietenden Lebensmittelpotential Snacks zu - ohne Einwand seitens der sich im Ausschankstress befindlichen Person, welche eigentlich für beide Jobs zuständig gewesen wäre. - Was für eine Gaudi! Im Restaurant und Barbereich herrscht ein permanenter Gläsermangel, so dass man schon mal sein Getränk in dafür eher unüblichen Maßeinheiten, oder in Plastikbecher eingeschenkt bekommt. Es gibt 2 Poolbars, einen Disco-Pub (auch Bar genannt) und das Restaurant (eher Speisesaal). Das Essen in Buffetform ist reichlich, geschmacklich ist es eher fade (man will kein Gewürzrisiko eingehen), Gewürze stehen aber in einer Grundaustattung zur Selstbedienung bereit. Das Abendessen beinhaltet täglich wechselnd mindestens zwei Fisch- und zwei Fleischgerichte. Anhand der Salate läßt sich erkennen, dass das Management zu wirtschaften versteht - Überbleibsel vergangener Speisenangebote findet man phantasievoll weiterverarbeitet darin wieder. Sauberkeit und Hygiene im Restaurant und am Tisch bis auf gelegentlich schlecht gespühlte Gläser, Tassen, Teller und Bestecke 3 Sternen angemessen. Zum Verhältnis Gast/Personal konnte man bis auf einen Zwischenfall (zu normaler Abendstunde) keine negativen Auffälligkeiten beobachten. Es ist auch hier wie überall, ein nettes Wort, eine nette Geste löst meist eine ebensolche Gegenreaktion aus. Das Frühstück war ziemlich eintönig und auf englische Mägen und deren Vorlieben zugeschnitten. Kaffee, O-Saft etc. ist in Selbstbedienung aus Automaten zu beziehen, das Obst- und Gemüseangebot ausreichend. Nach vorabendlicher Anmeldung konnte man auch am Morgen eine Lunchbox für den Ausflug abholen. Einmal Barbecue pro Woche zum Selbstbeteiligungspreis haben wir ausfallen lassen, dafür ein nettes vom ADAC empfohlenes Fischlokal am Hafen aufgesucht - zwar höherpreisig, aber mit leckerer Kanarenküche.
Die Rezeption ist fast ausschliesslich (bis auf eine Verwaltungsangestellte) mit Nicht-Kanarieros besetzt. Zwei Deutsche(!) und eine Skandinavierin verrichteten zu unserer Zeit einen soliden und freundlichen Rezeptionsdienst. Die Mängel liegen hier eindeutig im Unterschied zwischen Katalogbeschreibung des Sevices (5xReinigung, 3xHandtuch- und 2xBettwäschewechsel pr Woche) und den wirklich erbrachten Leistungen: Zimmerreinigung 3 mal in 7 Tagen, wobei nach jeder dieser Reinigungen eine längerfristige Durchlüftungsmaßnahme auf Grund der verwendeten Chemikalien notwendig war. Handtuchwechsel war soweit o.k., man hat uns sogar mehr Handtücher zur Verfügung gestellt, als und zugestanden hätten. Der Bettwäschewechsel wurde nach 4 Tagen zur Hälfte, am vorletzten Tag vollständig durchgeführt. Der Pyjama meiner Frau wanderte vermutlich wegen seiner Gleichfarbigkeit zur Bettwäsche mit dieser am vorletzten Tag in die Wäscherei und gilt seither als verschollen. Ersatz? Fehlanzeige! Die Annahme von angebotene Extraleistungen erübrigte sich für uns wegen der Extrapreise. Im Service wie auch in der Gastronomie besteht noch einiger Schulungsbedarf seitens des Managements gegenüber dem Personal.
Der Bustransferdauer vom/zum Flughafen beträgt angenehme 35 - 40 min, wobei die Strecke fast ausschliesslich am Meer entlangführt. Zur kleinen Badebucht (die man nach dem ersten Besuch gesehen und gleich wieder vergessen hat) geht man ca. 10 min. Zum schönsten Strand Spaniens, dem Playa Corralejo hingegen sind es ca. 60 - 90 min zu Fuß, oder ca. 5 min bis zur nächsten Haltestelle, von wo aus man dahin alle 30 min mit einem Linienbus (Linie 6 Richtung Puerto del Rosario) für 0,80€ pro Person preiswerter als mit dem Taxi (4,50€) fahren kann. Allerdings ist dieser Bus in den Vormittagsstunden häufig zu voll, so dass man vom Fahrer nicht mehr mitgenommen wird. Der öffentliche Dünenstrand selbst ist (Nationalpark, Naturschutzgebiet) sehr beeindruckend und (ausser bei Ebbe) wunderschön. Heller, fast weisser Sand, klares, türkisfarbenes Wasser - ständen dort auch noch Palmen, keiner würde mehr den langen Weg in die Karibik auf sich nehmen ... Nüchtern machen einen dann aber wieder die Preise der Liegen- und Sonnenschirmvermieter: 2 Liegen, 1 Schirm = 9€ ... allerdings bietet der Strand ein riesiges Platzangebot, so dass ein jeder hinter irgendeinem Sandhügel in Ruhe seine Strandmuschel aufstellen, oder eines der zahlreichen "Steinernen Nester" belegen kann und somit Ruhe vor dem teils kräftig wehenden Wind und kaum vorhandenen Strandnachbarn findet. Zudem sind die weitläufigen Dünen ein Dorado der Freikörperkulturanhänger ohne Abgrenzung zu den Textilos - leider nimmt nicht jede(r) Nudist(in) Rücksicht auf das ästhetische Empfinden seiner eventuellen textilen Strandnachbarn ... Im Bereich der Liegen und Schirme ist der Strand auch durch Rettungsschwimmer "überwacht", was bei starker Brandung und Unterströmung als sinnvoll erscheinen mag, beschränkt sich aber zum Großteil auf das morgendliche "Flaggen-setzen". Ins kleine aber gemütliche Zentrum und zum Hafen gelangt man entlang der Haupt- und Einkaufsmalle bei gemächlichem Bummel in ca 15 - 20 min. Supermärkte und weitere Einkaufsangebote, sowie reichlich Touri-Tand gibt es reichlich in näherer Umgebung. Preise vergleichen kann oftmals richtig Geld sparen! Unterhaltungsmöglichkeiten im Ort beschränken sich auf eine Hand voll Spielotheken und 2 Discotheken, dafür gibt es aber zahlreiche Restaurants, Cafè's, Bar's und Pub's, vor welchen allabendlich deren Mitarbeiter fleissig um Gäste werben. Rund ums Las Olas gruppieren sich weitere Hotels, man hat aber keinesfalls den Eindruck erdrückt zu werden, was zum einen an der lobenswerten Bauweise aller Hotels im Ort (höchstens drei, meist nur zwei Stockwerke! - Woraufhin pfiffige Architekten natürlich auch die Kellerbereiche großzügig in die Hotelanlagen integriert haben.) und zum anderen am verhältnismäßig ruhigen Publikum (sehr viele Familien mit Kindern und viele ältere Gäste) liegt. Ausflugsmöglichkeiten werden im Hotel angeboten, sind aber auch ziemlich einfach und meist billiger individuell durchzuführen. Die vor der "Haustür" liegende Insel Los Lobos (Boote im Hafen fahren ab 10 Uhr) ist ein Muss - Natur und Ruhe pur! Für die Bergbesteigung (112 Hm) sollte man vorerst noch festes Schuhwerk tragen, es wird aber derzeit an einer Wegbefestigung gearbeitet - ob's ein Segen ist ... ? Lanzarote erreicht man mit der Fähre in ca. 45 min.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Abenduntehaltung war angenehm unaufdringlich, der Hauptanimateur teilweise lustig, für nur deutschsprachige Gäste allerdings schwierig nachvollziehbar. Tagesanimation wird angeboten, eine Einschätzung auf Grund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich. Kinder werden von den Animateuren sehr schön in fast alle Aktivitäten mit eingebunden - sie hatten sichtlich Spass! Da wir keine Poolfans sind, wissen wir deren Qualität leider auch nicht zu bewerten. Sportangebote: Bikeverleih, Dart, Boccia, Padeltennis (was immer das auch ist?), Billard - mittelklassig. Es besteht keine Internetmöglichkeit im Hotel, ist im Ort aber kein Problem. Ein Wort zur Geruchsbelästigung: Wer sich vor Augen führt, das Wasser ein sehr wertvolles Gut auf der Insel ist, der kann nicht ernsthaft wollen, das die wirklich wundervolle Begrünung der Hotels, der ansonsten wirklich kahlen Insel durch Frischwasser am Leben erhalten werden soll. Bedenkt man das es kaum regnet (weshalb ja nicht wenige dieses Umstandes wegen ein solches Reiseziel wählen - 300 Sonnentage in Jahr!) und Tankschiffe von Gran Canaria aus die Insel hauptsächlich wegen des Verbrauches der Hotels diese mit Wasser versorgen, ist es für mich völlig unverständlich, das sich Leute über die geringe Geruchsbelästigung des Pflanzenverorgungssystems mit Abwasser (welches ich für ziemlich aufwendig aber sehr wirkungsvoll halte) beschweren können. Diese Art Kurzsichtigkeit spiegelt eindrucksvoll manches Gastes Kleingeist wider.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Gunther |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |