- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Sobald wie das Foyer der Hacienda betreten hatten, hatten wir das Gefühl, " die Welt bleibt draußen." Nach einem etwas stressigen Flug mit fast 2stündiger Verspätung, Landung bei schwül-warmem Wetter auf der Baustelle des Flughafens Santa Cruz und Stops an zwei Hotels, die uns sofort an Massentourismus a' la Llorret de Mar denken ließen, sahen wir als ersten Eindruck unseres Ziels ein überaus häßliches, terassenförmiges Hochhaus in schon ziemlich marodem Zustand. Aber der kleine Transferbus bog noch einmal um die Ecke bis ganz zum Ende der kleinen Straße und gab uns den Bllick frei auf den Vorhof der Hacienda, einem gemütlichen Platz mit Palmen und Bänken. Das Foyer des Hotels ist sehr großzügig, weiträumig und stilvoll mit erlesenen Einzelstücken eingerichtet. Ganz in hellem Mamor, strahlt es eine angenehme Kühle aus. Das Einchecken ging - obwohl nicht wenige Gäste mit uns ankamen - schnell und problemlos. Die Damen an der Rezeption sind ausgesprochen freundlich , fachlich versiert und immer hilfsbereit. Die Anlage hat ca. 155 Betten. Das Haupthaus ist 4 oder 4stöckig, was man aber im Inneren der Anlage nicht wahrnimmt. Von den oberen Appartements hat man einen traumhaften Ausblick auf die Bucht und das Meer bis nach Santa Cruz und weiter, sowie auf die umliegenden Berge. Die Nebengebäude sind in hellen Pastellfarben gestrichen und wirken wie ein kleines, canarisches Dorf mit liebevoll angelegten Wegen. Die Anlage ist in einen botanischen Garten gebaut worden, dessen Schönheit nicht wirklich zu beschreiben ist. Für den Bau des Hotels ist nicht einer der alten Bäume gefallen, überall stehen Palmen, subtropische Blumen und Pflanzen, es gibt viele schattige Plätze und Wasseläufe. Das Herzstück der Hacienda ist der riesengroße Salzwasserpool, in dessen Mitte eine Palmeninsel liegt. Um diesen Pool herum sind, z. T. ebenerdig, z. T. etwas erhöht, die Nebengebäude angeordnet. Diese bestehen aus 6 - 8 Wohneinheiten, Erdgeschoß mit Terasse, 1 Etage mit Balkon, für jedes Appartment separat und durch eine Sichtmauer vom Nachbarn getrennt. Die Appartments im Erdgeschoß haben einen eigenen, kleinen "Garten". Unser Appartment war groß, hell, sauber und freundlich eingerichtet. Geräumiges Bad mit 2 Waschbecken, Wanne mit Duschvorhang, ausreichend groß, der Vorhang "klebte" nicht am Badenden. WC, Bidet, Fensterbelüftung. Alles äußerst sauber, keine Stockflecken an Vorhang oder Wanne. Handtücher wurden jeden 2. Tag gewechselt, Reinigung der Räume täglich und perfekt. Immer ausreichend Toilettenpapier und nachgefüllte Hygieneartikel, trotz mitgebrachtem eigenem Shampoo oder Duschgel. Bademäntel wurden kostenlos gestellt. Die Küchezeile, wie alles andere auch, sauber, ausreichend ausgestattet mit Mikrowelle, Kühlschrank, Ceranfeld, genügend Geschirr. Schlafzimmer mit zwei zusammenstehenden Betten, ausreichend großer Einbauschrank mit Safe (gegen Gebühr, die man z. T. zurückerstattet bekommt). Wohnraum mit Schlafcouch und Fernseher, deutsche Programme. Alles gemütlich im canarischen Stil eingerichtet, mehrere kleine Lampen mit gemütlichem Licht, Teelichter vorhanden. Sogar frische Geschirrtücher gab es jeden 2. Tag. Auf der Terasse sind Wäscheständer, 2 Stühle und ein Tisch vorhanden. Man kann ohne Verpflegung buchen, nur mit Frühstück oder Halbpension. Die Mahlzeiten werden im etwas erhöht gelegenen, wunderschönen Restaurant eingenommen, von wo aus man auch den Panoramablick der Haupthausappartements hat. In der Zeit unseres Aufenthaltes war der Altersdurchschnitt ca. zwischen 50 und 60 Jahren, meistens Paare ohne Kinder. Niederländer, Schweizer, Franzosen, Spanier, Deutsche. Überwiegend "gut erzogenes " Publikum. Wenig Kinder, obwohl das Hotel mit Sicherheit sehr kinderfreundlich ist, was sich selbst bei den wenigen Kindern immer wieder deutlich zeigte. Behindertenfreundlich ist die Hacienda sicherlich mit Einschränkungen auch, im Haupthaus gibt es einen Fahrststuhl, und die ebenerdigen Appartements sind duch die Terassentür sogar mit einem Rollstuhl zu erreichen. Internetbenutzung im Hotel, 10 Min. 1 Euro, bei mitgebrachtem PC gebührenfrei in allen Zimmern. Wir konnten mit dem Handy ohne Probleme telefonieren und waren auch erreichbar. Einige andere Hotels vor Ort haben wir uns angesehen und konnten nur feststellen, dass die Hacienda San Jorge das erste Haus am Platz ist. Hier waren wir nicht zum letzten Mal. Ach, ja, noch kurz zu den schon häufig erwähnten Katzen in der Anlage: Hierbei handelt es sich um "Scharen", sondern von uns wurden lediglich 5 gezählt. Es handelt sich ohne Ausnahme um äußerst saubere, gepflegte Tiere, die in keiner Weise stören oder aggressiv sind. Im Gegenteil, sie sind zwar sehr zutraulich, aber keine Belästigung.
Auch hier habe ich die Bewertung größtenteils vorweggenommen. Klimaanlage gibt es nicht in den Appartements. Wurde von uns auch nicht vermißt, da die Sonne nur kurze Zeit morgens das Appartement beschien. Wir hatten die Fenster nachts stets geöffnet. Tagsüber helfen undurchlässige Vorhänge, die Wärme draußen zu halten. Telefon ist vorhanden, Kaffemaschine nicht. Ist auch nicht notwendig, Töpfe zum Wasserkochen ausreichend, da tut's dann auch mal ein löslicher Kaffee. Oder ein Besuch der Kaffee-Bar ( in der Orchideen-Bar, sehr zu empfehlen!). Einige Urlauber empfanden die Zimmer als hellhörig. Wir haben von unseren Nachbarn so gut wie nichts gehört, obwohl wir oft abends auf der Terasse saßen und in der zweiten Woche über uns eine Familie mit Baby wohnte.
Wir hatten Halbpension gebucht. Frühstück und Abendessen werden im Restaurant eingenommen, welches oberhalb des Swimmingpools liegt. Das Restaurant ist groß und bietet ausreichend Platz, selbst, wenn es voll besetzt ist. (Was trotz ausgebuchtem Hotel nicht oft der Fall war, so flexibel sind die Essenszeiten. Frühstück von 7. 00 bis 10. 30, Abendessen von 19. 00 bis 22. 30) Das Restaurant hat riesige Schiebeelemente aus Glas, die fast immer geöffnet sind, von daher nicht zu warm. Man sollte darauf achten, nicht unbedingt hinter einem der zwei im Mittelgang stehenden Büffet-Elemente Platz zu nehmen, durch die Abluft der Kühlung kommt man dort schon mal in's Schwitzen! Das Essen wird in Büffet-Form eingenommen, die Getränke am Platz serviert. Die Speisen werden ausreichend und schnell nachgefüllt, die Auswahl ist riesig. Wir haben in 14 Tagen keinen Tag erlebt, an dem nicht mindestens 1 neues Gericht wählbar war. Täglich frisches Brot, auch dunkles und Körnerbrot, Brötchen, Baguette, Cracker, Croissants, Toast, zahlreiche Wurst- und Käsesorten, Marmelade, Honig, landestypisches Frühstück, verschiedenste Eierspeisen, große Auswahl an Müsli und Obst, Tomaten, Gurken, Säfte. Der Clou ist der Orangensaft, den man sich selber pressen kann. So einen Geschmack gibt es nur aus den dort geernteten Früchten. Tip: die Orangen, die am "verschrumpelsten" aussehen, sind die besten! Koch oder Köchin bereiten täglich Omlett mit verschiedenen Füllungen, Eierpfannkuchen, Pann-Cakes oder Spiegeleier zu. Sein gekochtes Ei kann man selber zubereiten. Kaffee und Tee gibt es reichlich. Die Speisen waren immer von bester Qualität. Zum Abendessen ebenfalls eine Auswahl und Qualität ohnegleichen. Landestypische Spezialitäten, alle nur erdenklichen Sorten Fisch und Fleisch, manches davon wieder frisch und zum Zusehen zubereitet, täglich eine andere Suppe, ein reichhaltiges und leckeres Salatbüffet, ein Dessertbüffett mit Süßspeisen, Torten, Pralinen, Cremespeisen, Eis und Obst und Käse. In manchen vorangegangenen Bewertungen konnte man über Mängel bezüglich des Essens lesen - für uns absolut unverständlich. An Beilagen täglich eine Reis- und/oder Gemüsepfanne, Nudeln und Kartoffeln verschiedener Variationen. Und alles frisch, lecker, sauber und appetilich angerichtet. Die Kellner erschienen fast sofort, wenn man sich an einen benutzten Tisch setze, der noch nicht ganz abgedeckt war und deckten schnell und professionell neu ein. Im Restaurant von uns besonders zu loben sind Anna und Juan, deren Aufmerksamkeit und echte Freundlichkeit nicht zu überbieten war. Die Getränkepreise sind völlig normal, Bier, Alster, Wasser, Limonaden alles um 1 - 2 Euro. 0, 75 l halbtrockener Wein der Insel 10 - 12 Euro. Wegen des Geräuschpegels im Restaurant haben wir alle Mahlezeiten auf der anliegenden Terasse oder unter einem uralten, riesigen Gummibaum eingenommen - auch hier haben wir immer einen Platz gefunden. Es soll jetzt niemand denken, im Restaurant sei es überlaut - nur draußen ist es eben noch schöne.
Die Beantwortung dieses Punktes habe ich ja bereits an einigen Stellen vorweggenommen, der Service ist in jeder Beziehung großartig. Die Damen in der Rezeption sprechen hervorragend Deutsch, die Kellner/innen z. T. auch, viele dazu noch Englisch und Spanisch. Beschwerden hatten wir keine, haben aber von anderen Gästen, die kleine Kümmernisse hatten, gehört, das alles getan und so schnell wie möglich behoben wurde. (Wie z. B. der Umzugs eines älteren Ehepaares in ein ebenerdiges Appatement oder die Bitte einer Dame um ein wenig mehr Ruhe durch die temperamentvollen neuen Nachbarn. ) Gegen eine kleine Gebühr bekamen wir - wenn wir gewollt hätten, auch täglich - frische und große Pooltücher.
Das Hotel liegt am Ende einer kleinen Straße, direkt am Strand. Die Straße ist wenig befahren. Am hoteleigenen Strand werden Liegen und Sonnenschirme vermietet. Schwarzer Sandstrand, Duschen am Strand vorhanden. Am Strand befindet sich auch "El pulpo", ein echter canarischer Kiosko mit einer exzellenten Speisekarte einheimischer Küche. Sehr zu empfehlen, lohnt sich! Los Cancajos selber ist ein kleiner, touristisch aufgemachter Ort, in dem man die für einen Urlaub notwendigen Artikel wie Sonnencreme und Bade-Flip-Flops, aber auch Lebensmittel in den 2 Spar-Märkten zu ganz zivilen Preisen kaufen kann. Besonders gefallen hat uns die Cafe' -Bar gegenüber der Touristeninformation, neben dem Souvenierladen. Hier mal Cafe' leche leche trinken - lecker! Etwas höher gelegen, in der Nähe des Hotels HO El Tamburiente, gibt es eine Tauchschule, deren Aktivitäten wir bei unseren Strandbummeln gerne beobachtet haben. Alles in Los Cancajos ist zu Fuß gut zu erreichen, sogar für "etwas Kniekranke" wie uns. Der Flughafen liegt etwa 10 Autominuten entfernt. Etwa alle halbe Stunde fährt ein Bus direkt gegenüber des Hotels ab nach Santa Cruz, pro Strecke ein Euro. In der Hacienda gibt es von jeder Reisegesellschaft Mappen mit ausführlicher Beschreibung von Ausflugszielen, geführt oder selbständig. Es lohnt sich, da reinzusehen, wenn man La Palma noch nicht kennt. Im Grund sind alle Ziele eine "Reise wert". Uns haben besonders gut die Naturschwimmbecken im Norden gefallen, aber auch die Fahrt in den Süden nach Fuencaliente Los Canarios. Wir hatten einen Mietwagen für 3 Tage, ca. 30 Euro/Tag, Mittelklasse. Sehr gut im Hotel buchbar, ein Mitarbeiter der Autovermietung ist täglich um 10. 00 Uhr im Hotel. Aber auch die Linienbusfahrten sind kein Problem. Manche Strecken sind sehr eng und steil, so daß der Mietwagenfahrer nicht unbedingt die Aussicht genießen kann. Unterhaltungsmöglichkeiten sind eher wenig vorhanden in Los Cancajos, wer das sucht, findet sicher in Santa Cruz etwas. Im Hotel gibt es (von uns sehr begrüßt) keine Animation, keine Kinderanimation, keine Open-Air-Disco oder lautes Abendprogramm. In der Orchideen-Bar findet gelegentlich abends Klavier - oder Gitarrenmusik statt. Die Menschen, die die Hacienda gebucht haben, finden hier absolute Erholung und Ruhe.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über einen kleinen, aber ausreichend ausgestatteten Fitnessraum, der kaum besucht wird. Ich konnte bis auf einmal meine Rückenübungen an Geräten ganz alleine machen. Bei offenen Fenstern, frischer Luft und Entspannungsmusik ein seltener Genuß! Im gleichen Gebäude befinden sich Sauna und Dampfbad, zu nutzen nach Voranmeldung. Im Fitnessraum braucht man keine Voranmeldung, er ist ab 9. 00 geöffnet und gebührenfrei. Das Hotel bietet auf Voranmeldung auch Thai-Massagen an. Wir haben mit Gästen gesprochen, die diese gebucht hatten und durchweg begeistert waren. Der bereits erwähnte, so ca. 300 qm große Salzwasserpool ist das Herzstück im Garten der Anlage. Selbst bei ausgebuchtem Hotel war er nie überfüllt. Niemand springt vom Rand ( ist auch nicht erlaubt), man kann wirklich richtig schwimmen oder einfach nur "vor sich hinplätschern" und Wassersprudel am Ende genießen. Liegen, Sonnenschirme, Duschen ausreichend vorhanden. Auch hier stehen, wie in der gesamten Anlage, überall harmonisch eingefügt, große, tönerne Amphoren, die als Abfallkörbe genutzt und täglich geleert werden. Eine tolle Idee und ein weiters Plus dieser sehr gepflegten Anlage. Der Strand wirkt ebenfalls gepflegt und gesäubert, Spuren von "Wohlstandsmüll" waren nicht zu entdecken. Der Pool war sehr sauber, gegen Ende der zweiten Woche wurde für den Tag unserer Abreise eine Reinigung angekündigt, das erfolgt dort wohl regelmäßig ca. alle 2 Wochen. Ein Poolboy/ Rettungsschwimmer ist täglich bis 17. 00 zugegen, wir haben ihn in den 14 Tagen mehrmals Wasserproben entnehmen sehen. Eine kleine Ecke ist als Kinderpool abgetrennt. Der Pool ist bequem begehbar an mehreren Seiten durch größer werdende Stufen. Die Poolbar findet sich oberhalb des Pools in einem Pavillon am Restaurant, man sitzt auf der oben erwähnten Terasse oder unter dem Gummibaum. Es gibt eine kleine Mittagskarte mit zivilen Preisen, Getränke und Eis. Öffnungszeit so ca. 14. 00 bis 17. 00. Hier wirkt das Servicepersonal manchmal etwas überfordert, da jeweils nur eine Servicekraft Dienst hat. Den meisten merkt man die Mehrarbeit aber nicht an, Freundlichkeit herrscht vor. Der kleine Supermarkt bietet alles, ist gut sortiert und günstig. Der Preise wegen extra einen Spar-Markt aufzusuchen, ist unserer Meinung nach nicht erforderlich. Die Inhaberin ist außerordentlich hilfsbereit und nett. Rutschen gibt es - wie wunderbar - auch nicht am Pool, und Ballspiele sind nicht erlaubt. Lediglich die kleinsten Gäste dürfen ein Schwimmtier mitnehmen. Ein Kinderspielplatz befindet sich am hoteleigenen Strand.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dagmar |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |