Hane Family Resort

Wie bereits in anderen Bewertungen zu lesen ist, ist das Hane Family Resort eine riesige Bettenburg. Es gibt einen Altbau und dann den Neubaukomplex, in dem wir ein Familienzimmer bezogen. Das Hotel, das ein All-Inclusive-Konzept verfolgt, beherbergt vor allem deutsche, deutschrussische und skandinavische Gäste. Es ist ein Familienhotel, das vor allem für Familien mit (kleinen) Kindern interessant ist. Der Ausgang Richtung Strand wird von Sicherheitskräften bewacht. Leider haben wir erlebt, dass dies nur unzureichend geschieht, denn an einem Abend schäkerte der Kollege lieber mit blonden Mädchen herum, statt die hereinkommenden Passanten zu kontrollieren. Wir fühlten uns daher nicht sicher. Das Wetter war Mitte bis Ende September sehr schön. Tagsüber um die 30 Grad und abends um die 20 Grad. Als wir unsere Heimreise antraten, wurde es jedoch zusehends unbeständiger und gewittriger. Wir haben uns in Deutschland Turkcell Europe-Prepaidkarten für's Handy gekauft. Damit kann man sehr günstig nach Deutschland ins Festnetz telefonieren oder sich aus Deutschland anrufen lassen (keine Roaming-Gebühren). Um einzukaufen, reicht es, in der Umgebung des Hotels zu suchen. Kumköy und Side bieten nichts Anderes und die Preise sind überall ähnlich.

Wir hatten ein Familienzimmer im Neubau, das recht geräumig war. Es bestand aus zwei Zimmern, die durch eine Tür miteinander verbunden waren. Jedes der Zimmer verfügte über Klimaanlage, einen Flachbildfernseher und einen Kühlschrank, der täglich mit Wasser gefüllt wurde. Leider hat eines der Zimmer keine Fenster und somit kein natürliches Licht, was besonders schlimm ist, wenn, wie bei uns geschehen, einmal der Strom ausfällt. Der Safe ist kostenpflichtig und kostet 2 € oder 2,50 € pro Tag. Der Balkon ist recht klein, reicht aber, um Wäsche zu trocknen.

Das Hotel verfügt neben der bereits erwähnten Strandbar noch über eine Lobbybar, diverse Außenbars, zwei Büffetrestaurants sowie zwei A-la-Carte-Restaurants (türkisch und italienisch). Essen ist sicherlich Geschmackssache und ich muss hier ganz klar sagen, dass es uns nicht geschmeckt hat. In den Büffetrestaurants ist das Essen trotz Warmhalteplatten häufig kalt. Wir haben das freundlich beim zuständigen Restaurantverantwortlichen angemerkt und gesagt, dass andere Hotels das scheinbar besser lösen. Er hat die Schuld auf die Gäste geschoben, die die Essensbehälter nicht wieder verschließen würden. Sicher, da ist ja auch etwas Wahres dran, aber bei so unglaublich vielen Gästen und den langen Schlangen, die sich bei den Büffets bilden, ist das ja auch kein Wunder. Man bedient sich und gibt den Servierlöffel an den nächsten Gast weiter, ohne die Behälter erst zu verschließen. Der negative Höhepunkt war, dass meine Tochter an zwei verschiedenen Tagen Fremdkörper im Essen fand. Einmal handelte es sich um ein schwarzes, dreieckiges Plastikteil. Beim zweiten Mal fand sie dann ein Stück Plastikfolie. Wir haben das natürlich reklamiert, aber außer Schulterzucken und betretenem Schweigen kam keine Reaktion. Wir hätten zumindest erwartet, dass sofort die betroffenen Essensbehälter weggeräumt werden würden, aber das passierte leider nicht. Bei der Essenauswahl haben wir Lamm und Rind häufig vermisst. Im Grunde besteht das Essen fleischseitig aus Geflügel und dazu noch Fisch. Über zwei Wochen ist mir persönlich das zu eintönig, obwohl ich eher nicht anspruchsvoll bin. Einmal haben wir das türkische A-la-Carte-Restaurant gebucht, weil man uns an der Rezeption erzählt hat, dort gäbe es neben Lammkoteletts auch zum Nachtisch z.B. die Spezialität Künife. Wir waren dann enttäuscht, dass es natürlich keine Lammkoteletts und natürlich auch kein Künife gab. Vor- und Nachspeise waren 1:1 genauso wie im Büffetrestaurant. Der Hauptgang war ok, aber auch diese Speisen hätte man im Hauptrestaurant bekommen können. Ein Paar war dermaßen enttäuscht, dass sie noch vor dem Hauptgang das Restaurant verließen. Der Kaffee im Hane Family wird in Automaten ausgeschenkt und ist mit Abstand der Schlechteste, den wir jemals getrunken haben. Er riecht irgendwie nach Wurst und schmeckt einfach grässlich. Im Vorjahr wurde noch Nescafe ausgeschenkt, aber in diesem Jahr, ich vermute aus Kostengründen, gibt es "Cafe de vie" ("Can Kahve", scheinbar ein türkischer Hersteller). Muss ich noch erwähnen, dass die Maschinen eh die meiste Zeit defekt waren? Noch ein Wort zum Bier: Es wird türkisches Tuborg ausgeschenkt, was mir absolut nicht schmeckte. Nach einem Glas bekam ich auch immer schon Kopfweh. Cola und Limonade sind auch aus türkischer Produktion und sehr süß, so dass wir 14 Tage eigentlich nur Wasser getrunken haben. Das Hauptrestaurant versprüht den Charme einer riesigen Imbissbude im Bahnhof. Es ist äußerst laut. Den meisten Krach machen die Servicekräfte, die die Tische abräumen.

Der Service hat uns ganz und gar nicht überzeugt. Das Personal wirkt häufig lustlos und desinteressiert, was die Belange der Gäste angeht. An der Strandbar sind die Servicekräfte recht muffelig und man sucht hier vergeblich nach einem Lächeln. Dort werden auch schlecht ausgebildete Mitarbeiter eingesetzt, die z.B. kein Gefühl dafür haben, wann man einen Teller abräumt und wann nicht. Das hat uns ziemlich genervt. Das Personal an der Rezeption spricht zum Teil sehr gut deutsch. Leider fühlt man sich hier mit seinen Beschwerden auch nicht gut aufgehoben. Einmal vergaß die Putzfrau, unser Shampoo aufzufüllen. Nach der persönlichen Reklamation fanden wir dann zwar immer noch kein Shampoo, dafür aber drei zusätzliche Duschhandtücher im Zimmer vor. Ein anderes Mal bat meine Frau darum, in der Lobby einen der Lüftungsschächte zu aktivieren. Antwort des Mitarbeiters an der Rezeption: "Ist kaputt und muss repariert werden". Kurz darauf fragte sie dann einen Mitarbeiter (sein Name ist Ufuk, der als einziger einen vernünftigen Job gemacht hat), der in der Lobby die Tische abräumte. Der holte eine Fernbedienung, schaltete die Lüftung ein und das Problem war gelöst. Und hier handelt es sich nur um Beispiele...

Das Hane Family liegt in Side und der Transfer vom Flughafen Antalya dauert nicht mal eine Stunde. Den Strand erreicht man wahlweise nach einem 5-10-minütigen Spaziergang oder mit dem pausenlos zwischen Hotel und Strand verkehrenden Shuttle-Bus. Wenn man das Hotel durch den Haupteingang verlässt, hat man bereits eine Ladenzeile vor sich, wo man neben Bekleidungsgeschäften auch Apotheken und andere Läden findet.. Ansonsten gibt es gute und günstige Dolmusverbindungen nach Kumköy, Side Altstadt oder auch Manavgat. Die Fahrten nach Kumköy dauern nur ein paar Minuten, nach Side oder Manavgat fährt man rund eine Viertelstunde. Damit sind die Ausgehmöglichkeiten aber auch bereits erschöpft. Discos oder Clubs sucht man hier vergeblich. In Side gibt es zwar Discos, aber der Besuch lohnt nur, wenn man hinterher ein teures Taxi zum Hotel nimmt, denn die Dolmusbusse fahren nur bis ca. Mitternacht. Ausflüge kann man bei einem der Reiseveranstalter in den Einkaufspassagen buchen. Wir haben dort eine Bootstour nach Manavgat für 15 Euro pro Person gebucht, die einen ganzen Tag dauerte und aus unserer Sicht sehr schön war.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Strand ist feinsandig und flach ins Meer abfallend. Leider waren die Fische recht aggressiv und haben uns und andere Gäste ein ums andere Mal attackiert. Dafür kann aber das Hotel nichts. Für die Liegenauflagen musste man 1 Euro pro Person und Tag bezahlen, ebenso für Strandhandtücher. Die Handtücher zahlt man bei Anreise an der Rezeption und erhält dafür Handtuchkarten, die Auflagen bezahlt man jeden Tag beim Strandboy (Kleingeld mitnehmen!). Zum Pool können wir nichts sagen, da wir reine Strandurlauber sind. Die Animation ist somit auch nicht bewertbar, da es am Strand nur Boccia, Volleyball und ab und zu Wassergymnastik gibt. Disco ist normalerweise immer freitags von 0.00 Uhr bis 03.00 Uhr. Während unseren Aufenthalts fiel einmal die Disco aus, warum auch immer. Beim zweiten Mal machte der DJ nach 90 Minuten Feierabend und verließ wortlos die Disco. Getränke sind hier kostenpflichtig!! Internetzugang (WLAN) gibt es gratis in der Lobby. Das hat problemlos geklappt und war aus meiner Sicht ok.