Hallo zusammen, wir waren 10 Tage von Mitte Juni bis Anfang Juli in diesem Hotel. Anfangen möchten wir mit den wenigen positiven Eindrücken, die uns hier hinterlassen wurden. Die Zimmergröße und Ausstattung (Dusche und Badewanne) war durchaus in Ordnung und gab keinen Anlass zur Beanstandung. Auch die regelbare Klimaautomatik im Zimmer war eine angenehme Sache. Die Reinigungskräfte waren täglich am Werk (vormittags komplett und abends zum "Bettaufschlagen") und machten Ihre Sache gut. Das Wetter (jeder sollte sich in dieser Zeit im Klaren über Temperaturen weit oberhalb der 30 Grad-Grenze sein) war immer wolkenlos und gnadenlos sonnig. Der Strand, erreichbar über einen direkt am Hotel endenden Holzsteg, ist feinsandig, sauber, breit, ~8km lang und im eigentlichen Sinne, dass was man sich unter einem Strand vorstellt. Der Atlantik ist einfach klasse. Wenn wenig Wind ist, bietet er hervorragendes Schwimmgefühl und die Möglichkeit Fische aus nächster Nähe zu sehen - wenn der Wind etwas launiger ist, bieten die Wellen genügend Möglichkeiten einen Eindruck von dessen Kraft und bekommen. Wer den Spa-Bereich im Hotel testen möchte, der sollte nach Mihain fragen, der Physiotherapeut versteht sein "Handwerk". Beim ersten Abend im Essensbereich sollte man in den Sommermonaten unbedingt draussen einen Tisch buchen. Tja, leider ist nicht alles Gold was glänzt (oder die anderen Bewertungen, nach der auch wir uns gerichtet hatten, so hergeben). Unvorteilhafterweise wurden wir bereits bei der Ankunft von Angestellten an der Rezeption empfangen, die zu den 50% gehören, deren andere Hälfte zu den "wirklich Freundlichen" gehören. Einfach Zimmerkarte hingelegt, Arm in Richtung Nordosten gerichtet und "dort ist Zimmer". Kein Wort zum Ablauf, weder Essenszeiten, noch der Weg dorthin, bzw. wo überhaupt irgendetwas (Spa, Pool, Essensräume, Handtuchausgabe...) sich befindet. Gut das da noch der Page war, der uns "wenigstens" den Weg zum Zimmer begleitete. Nun, jetzt war "learning by doing" angesagt, da auch die auf dem Zimmer befindlichen Unterlagen nicht das hergaben, was sich der Betrachter erhoffte. Erster Tag: Abendessen. Erst mal den Leuten hinterher, die wohl wissen wo es hingeht. Empfang war o. k. - Da ist jemand, der jemand anderen ruft, der uns verschiedene Tische zur Auswahl zeigt. Draussen einen schönen gefunden und für die ganze Zeit des Aufenthaltes gebucht. Jetzt mal Buffet erkundet. Auf den "ersten" Blick genügend Auswahl für heute. Schmeckt gut - Auch Weinkarte lässt sicherlich jeden was finden. Am zweiten Tag freut man sich über das gleiche Buffet, weil man am ersten Tag ja nicht alles das, was man probieren wollte, auch essen konnte. Ab dem dritten Tag wird es langsam schwer, denn während man durchaus Änderungen am Standort der Speisen feststellt, so hapert es doch deutlich in der Vielfältigkeit. Leute - hier wird immer das gleiche gemacht - wahrscheinlich ist nur immer jemand anders verantwortlich, der die Speisen dann am Buffet platziert. Das zog sich über die gesamten 10 Tage Aufenthalt durch. Toll. ! Gehen wir mal zum Pool. Er wirkt auf den angebotenen Bildern grösser als er in Wirklichkeit ist. Leicht sichtbare Ansammlungen von Sand und Blättern am Poolboden wirken dem Schwimmspass nicht entgegen. Die in der Zimmerdokumentation aufgeführte tägliche Poolreinigung über Nacht scheint hier aber auch nicht so genau genommen zu werden. Die am Pool erhältlichen Handtücher sind immer frisch gewaschen - aber leider mehrfach noch mit Flecken oder kleineren Brandlöchern - erhältlich. Auf Nachfrage bekamen wir die Auskunft, das dieser Service "ausser Haus" gemacht wird und sich damit der direkten Kontrolle des Hotels entzieht. Klasse. ! Die Liegen um den Pool selber sind zahlenmäßig nur begrenzt und bereits nach Sonnenaufgang durch "Handtuchwerfer" blockiert, weshalb sie in die zweite oder dritte Reihe müssen. In der Sache wenig tragisch, denn auch hier sind Liegen und Schirme gleich. Sie sollten sich jedoch mit Ihren "Liegennachbarn" als auch "Liegengegenüber" gut verstehen. Die stehen so eng aneinander, dass sie mit Ihrem gegenüber schon mal "füsseln". Auch bei Ihrem Nachbarn müssen Sie vorsichtig sein, nicht jeder findet es spassig, wenn er bei dem Umblättern Ihrer Zeitung den Ellenbogen an die Schulter bekommt. Vermisst haben wir Pool-side-Service. 36 Grad und kein Mensch ist von denen unterwegs und fragt mal ob man etwas bestellen möchte. In den ganzen 10 Tagen haben wir 3 mal jemand gesehen, der sich um den Liegebereich schlich. Wahrscheinlich war der nur zur Toilette unterwegs, jedenfalls nicht in Servicemission. Und jetzt kommt es - einmal geschnappt und angesprochen und 2 Sangria bestellt, kamen 2 Plastikbecher mit warmen Wein ohne Eis, Strohhalm und ohne Löffel. Na dann Prost !! Die stellen sich hier ziemlich demonstrativ auf den Standpunkt, wenn der Gast was will, soll er sich doch in die Poolbar setzen. Finito. Die Poolbar hat eine sehr übersichtliche Snackkarte - 3 verschiedene Toast - die gleichen Belagvarianten sind auch wahlweise als Baguette erhältlich - und drei Sorten Pizza. ! Schade nur, dass von 10 Tagen die Pizza 6 mal ausverkauft war. Teilweise wurde diese Situation wohl an das Servicepersonal erst weitergegeben, als der Küchenchef erstaunt feststellte: Huch wir haben ja gar keine Pizza mehr. Sag den Leuten da draussen mal Bescheid sie sollen was anderes nehmen. Egal - trinken wir halt noch was - Vorrauschauende Planung und durchgehende Rückinformation scheint hier noch nicht angekommen zu sein. Ob man im Zimmer nur 4 deutschsprachige und einen englischen TV-Sender braucht und sich mit spanischen Sendern ins Bett legen möchte, sei jedem selber überlassen. Zur Not kann man auch der andalusischen Flötenmusik lauschen. Während unserer Zeit wurde der Poolbereich abends einmal "abgesperrt" um eine externe Hochzeitsgesellschaft zu bewirten. Nichts gegen das Brautpaar und die Feier, aber es scheint noch nicht überall angekommen zu sein, dass wir es nicht mochten, uns abends im Bett anschreien zu müssen um uns zu verständigen. Schließlich ist es sehr warm und ich denke einige Leute bevorzugen es ebenso abends mit offener Balkontür statt Klimaanlage zu schlafen. Wer hier einkehrt, sollte sich im übrigen über die umliegende Infrastruktur im Klaren sein. Hier ist nichts. Nuovo Sanctri Petri ist komplett von Hotellketten erbaut und beherrscht. Kein Tauchen, keine Wassersportangebote, keine Restaurants, keine Strandbars, keine Promenande, keine Snacks, kein Eis. Wer so was möchte muss weg von dem 8km Strand. Ohne Auto ist man hier auf das Hotel und seine Dienste angewiesen. Na herzlichen Glückwunsch. Abschliessend ist wohl anzumerken, das sich auch zahlungswillige Gäste mit den in zweiter Reihe liegenden kleinen Supermarkt anfreunden sollten, da die Minibar nur einmalig das hergibt was drin ist. Sie wurde während unseres Aufenthaltes NICHT aufgefüllt. Immerhin wurden wir am Vorabend der Abreise, als wir an der Rezeption nachfragten, wann wir denn abgeholt werden noch wie folgt überrascht. "Müssen da drüben in Schrank schauen - da steht in Ordner" (Danke nochmal für NICHTS !) Es wunderte uns dann auch nicht, als wir vor und am Abreisetag kein Angebot bekamen, vor unserer Abholung überhaupt noch zu frühstücken. Fazit: Es reicht bei weitem nicht aus, ein Gebäude bzw. eine Anlage in den Sand zu bauen, die ein gewissen Komfort suggeriert. Hier fehlt es an Spirit. Das 5-Sterne Ambiente wird von fast keinem der Angestellten (mit Ausnahme des Reinigungspersonals) gelebt. Wer 5 Sterne Service & Co. bezahlt und auch wirklich möchte ist hier sicher nicht an der richtigen Adresse. Spanien hat durchaus Hotels, die es verdienen, 5 Sterne tragen zu dürfen. Selbst innerhalb der Gruppe scheint das möglich: Hipocampo Palace auf Mallorca oder das Mallorca Palace, sowie das Jardines de Nivaria auf Teneriffa. Viel Spass bei der weiteren Suche....!!!

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